#1
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Bullenstander
Leider bin ich momentan nicht am Boot und zerbreche mir ohne praktische Anschauung den Kopf, wie ich im April einen Bullenstander montieren soll.
Meine Gedankenexperimente enden immer damit, dass sich der Bullenstander um den Mast wickelt und irgendwo verfängt, sobald der Baum die Seite wechselt. Daher meine Frage: Wie soll ich vorgehen? Danke für jede Anteort Jens |
#2
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bullenstander ist bei deinem boot sinnlos. sowas macht man bei größeren booten. lass als anfänger die finger davon. das kann schnell gefährlich werden.
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#3
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... der Bullenstander soll ja gerade verhindern, dass der Baum vor dem Wind einfach so mal eben überkommt.
Ich benutze Bullenstander nur ausgesprochen ungern und äußerst selten. Trotzdem gibt es Gelegenheiten. Deshalb habe ich mir das Setup so überlegt: Ich verwende den Barberhauler für den Spinnakerbaum-Achterholer. Der endet mit einem Snatchblock, den ich ggf. vom Achterholer abnehme und dann in einen ca 15 cm langen Stropp mit einem Auge am Ende einhänge. Der Stropp ist am Baumbeschlag für den Kicker mit eingeknotet. Ein sehr wichtiges Kriterium ist so erfüllt: Wenn das Boot so weit durch den Wind ist, dass nur der Bulle verhindert, dass der Baum überkommt, muss man in der Lage sein, den Bullen schnell zu fieren. Das geht bei mir gut, da der Barber in einer Curryklemme endet.
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Gruß Uwe Geändert von ugies (27.02.2009 um 16:13 Uhr)
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#4
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Hallo,
ist der Bullenstandervon der Bootsgröße abhängig? Bedingt durch die Segelfläche bzw. Länge des Großbaumes treten natürlich bei größeren Booten größere Kräft beim Umschlagen des Baumes auf. Ist nicht der Kurs relativ zum Wind das Kriterium? Je nach Revier, Wetterlage ... setze ich auch mal einen Bullenstander. Schau doch mal hier: http://www.boote-forum.de/showthread...=Bullenstander Dort sind verschiedene Vorschläge und Meinungen zum Thema. Lieber einfach sicher als tausend Strippen und nachher hält nichts. Gruss Ralph |
#5
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auf einem 5m boot ist der nun wirklich nicht nötig.
erst recht nicht bei einem anfänger. erst recht von einem anfänger der fragt ob der bullenstander sich um den mast wickelt. jens segel dein boot erstmal eine saison. dann wirst du sehen wie dein boot reagiert bei verschiedenen winden. da ich deine segelerfahrung kenne: segeln segeln segeln. nach einer saison siehst du was du kannst was du brauchst und was dein boot benötigt. |
#6
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... aber immer gut auf den Schädel achten dabei.
Gruß Jürgen |
#7
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Zitat:
Immer daran denken: Kräfteparallelogramm, ausreichend festes Tauwerk und Befestigungspunkte ... und (trotz allem) den Kopf unten halten Gruss Ralph
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#8
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Bulle oder nicht ist doch auch eine Frage des Revieres. Bei gleichmäßigem Wind und etwas Platz und schönen langen Schlägen ist das sicher hilfreich - bei Binnenrevieren, wo man häufiger manövrieren muß, halte ich das für Quark. Wenn ich z.B. den Beetzsee oder die Havel entlangsegel. kommt hinter jedem Baum der Wind anders und auf Vorwind ist eine Halse fällig. Wäre mit Bulle etwas lästig..
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#9
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Bulle oder nicht ist keine Frage des Reviers sondern nur eine Frage des Kurses zum Wind, dauer dieses Kurses und ob man steuert oder lieber was anderes macht
Ich tüddel oft einen Bullen weil ich lieber auf dem Vordeck rumlungere als zu steuern. Wenn ich einen binde dann auch das ohne großem Tamtam: einen Tampen am Ende des Baums, bis zur Vorschiffklampe und zurück ins Cockpit und dort belegen, damit man in schnell losschmeissen kann. Bin ich auf dem Vorschiff belege ich in gleich dort, fertig |
#10
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Bei so'nem 5-m-Bötchen würde ich es mit einem umlaufenden 8-10 mm Gummistropp wie bei Einhandjollen (OK, Finn) versuchen:
- Vom Baum zu einem Block zum Bug/Vorschiff und wieder zurück zum Baum. - Beim Auffieren verkürzt sich der Stropp, die auftretenden Kräfte des Stropp erhöhen den Effekt. - Auf die Anordnung von Wanten und Vorsegel ist zu achten, der Stropp soll nicht behindern. - Beim Finn (10 m² Groß) reichen die Kräfte aus, um das Groß bei Leichtwind zu fieren und vor dem Wind zu fixieren. Gruß Stefan
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#11
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Auf meinem 9m Jollenkreuzer hab' ich noch nie einen Bullen gebraucht, das wäre mir zu heikel auf einem so lebhaften Boot. Ausserdem ist die Kiste beweglich genug, um auf eine drohende Patenthalse anders reagieren zu können. Sicher, ist Übungssache, aber das gehört dazu.
Auf dem anderen Kahn, mit dem ich ab und an unterwegs sein darf, fahren wir den regelmäßig. Der Großbaum ist über 8m lang, aus Holz und massiv, das Schiff wiegt 30t und reagiert auf eine Ruderbewegung mit 2-3s Verzögerung... Gruß, Jörg |
#12
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hallo allerseits
wenn ich segeln gehe und einen vorwinkurs laufe verwende ich den bullenstander. ich verwende eine eigene leine welche ich einfach durch ein auge am großbaum führe wo die großschot angeschlagen ist.von dort führe ich diese leine zum wantfuß und sichere sie mit einer halbschlinge welche mit einem ratsch offen ist. so ist man im heckbereich auch vor dem großbaum sicher. lg vom traunsee |
#13
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Baum vor´m Kopp!
Moin ok, tosomen,
Zitat:
Auf dem Bild seht Ihr Euren alten Chippy bei der letztjährigen Clubmeisterschaft in seinem Finn-Dinghy. (isses nich scheun??) Da könnt Ihr den Gummistropp sehen, wie er vom Einhängepunkt der Großschot schräg am unteren Teil des Mastes an Bb-Seite vorbei geht. Von dort aus geht er (leider bei der Perspektive nicht sichtbar) zum Handgriff am Steven durch´n lütten Block und läuft von dort wieder zurück zum Einhängepunkt der Großschot. Wenn Ihr genau hinschaut, könnt Ihr dicht unter dem Großbaum den Stropp zurücklaufen sehen. Rest: siehe Vierzigplus siene Verklarung. Jo, so is dat woll. Funkschoniert prima, obers: Uppassen muttst Du denn doch as´n Schießhund, dat segg´ ick Di. Sonst : Boiiiiing! Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#14
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Zitat:
Gruß Jürgen P.S. Viel Spaß inner Disse, ich bin heute solide, weil ich noch Töchterchen einsammeln muss, aber morgen früh ist Überraschungsparty, da hol ich auf |
#15
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... wenn er, der OP, sich aber mit einem Bullen wohler fühlt, muss er das selbst ausprobieren. Was dann für ihn praktisch und praktikabel ist muss er dann ebenfalls selbst merken. Vorschläge, wie man es machen kann hat er ja nun bekommen.
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Gruß Uwe
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#16
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Einerseits und andrerseits
Moin ok, tosomen,
jo, ugies hett recht wenn he seggt, dass tja woll inzwischen ´n Haufen guter Ratschläge eingetrudelt sind. Dass jeder für sich selbst entscheiden mutt, wat he mokt, dat is jo wohl ok klor. Abers: Da gibts noch wat, dat möchte ich doch geern noch mol seggen, nem (nämlich) : Nach den Regeln der berühmten guten Seemannschaft setzt man einen Bullenstander dann, wenn bei (um und bei) Vorwindkurs, Fast-Flaute und alter Dünung, das Boot herumrollt und der Baum anfängt hin und her zu schwingen - und mit nervtötendem Geräusch und mit erheblicher Belastung für das Material samt Segel in die Großschot hineinknallt, bzw beim Zurückschwingen zur anderen Seite will. Da bei Fast-Flaute die Steuerfähigkeit des Bootes auch nicht mehr die ist, was sie sein sollte, kann es dann passieren, dass - trotz aufmerksamen Rudergängers - das Boot weggiert, das Groß schlechten Wind bekommt und zur anderen Seite übergeht. Die Hauptgefahr entsteht m.E. nach dadurch, dass man faul wird und den Bullenstander stehen lässt, auch wenn der Wind zunimmt. Wenn man dann merkt was man da angerichtet hat kann es sehr schnell haarig werden. Das kann sich jeder selbst ausmalen. Lest mal diesen Trööt: http://www.boote-forum.de/showthread...nne#post976184 Jo, so issas. Klar bei einer Seeamtsverhandlung hätte ich wohl ziemlich dusselig aus der Wäsche geschaut. Einen Bullenstander bei gut Wind zu setzen, halte ich für riskant. Das Argument, dass der Bullenstander eine Patenthalse verhindern soll is tja woll nich ganz ernst zu nehmen. Wenn der Stürmann pennt, denn kricht dat Seil slechten Wind ok mit gesetztem Bullen. Und denn : Goode Nacht. Denn ward dat slachordich (schlagartig) ziemlich lustig. Wer meint das das dumm Tüch is: Man tau - segg ick mol. Der angesprochene Gummistropp ist natürlich kein richtiger Bullenstander: Er soll eigentlich nur verhindern, dass bei Vorwindkurs der Baum ´rüberkommt, wenn die Jollenfritzen in Lee sitzen und die Jolle absichtlich nach Lee krängen um den Segeldruckpunkt über den Lateralschwerpunkt zu kriegen - von wegen Drehmoment und so. Jo, dat wollt´ ick nur noch mol seggen. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
#17
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Zitat:
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Gruß Uwe |
#18
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Wenn ich allein, mit ausgebaumter Genua oder Fock Schmetterling segel, dann ist der Bullenstander sehr hilfreich. Ich benutze dafür die Genacker Schot, ne Umlenkrolle an vorn am Fockstag (Kuttertakelung) und belege den Bullenstander auf der Winsch. Läßt sich problemlos lösen, und macht Sinn wenn die Aries steuert.
Das funktioniert gut bis max 4 bft.
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"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet." - Hans Magnus Enzensberger. Geändert von Ricardo (01.03.2009 um 14:08 Uhr) Grund: Rächtschreipfehler |
#19
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Zitat:
Teakdeck auf'm Finn! Da könnte man glatt einen eigenen Trööd draus machen! Thema: Schöner Wohnen auch auf dem Joller. Ich hab mein Pata allerdings nach 2 (Regatta-Materialschlacht-) Saisons weggetan und dafür ein Dickschiff angeschafft - billiger und familientauglicher! Gruß Stefan
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#20
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Gerade auf einem Kleinkreuzer braucht man ihn doch oft wenn man alleine segelt , z.B. beim Reffen um den Baum festzusetzen .
Auf Vorwindkurs nutze ich ihn auch oft , so ein kleines 5m Boot ändert den Kurs durch Wellen , Windböen oder Gewichtsverlagerung schneller als einem lieb ist . Man braucht ja auch keine komplizierte Konstruktion bei der Größe . Andre
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Gruß Andre
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#21
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Ich glaube, ich habe in 25 Jahre teils mehr, teils weniger aktivem Segeln noch nie einen Bullenstander gebraucht oder gesetzt. Platt vor den Laken waren die Verhältnisse entweder handig, dann konnte ich´s gut aussteuern (auch auf Kielbooten, aber das aufmerksame Steuern ist man als Jollensegler ja gewohnt), oder es wurde ungemütlich, dann kam (kommt...) das Groß weg und es geht unter Fock oder Geua weiter. Aber gerade wenn es ungemütlich wird und das Schiff droht, auf Geige zu gehen, halte ich einen Bullen für gefährlich.
Ergo: wenn Bulle, dann ruhiges Wetter und lange Schläge (also nicht binnen..) |
#22
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Hallo,
wenn es egal ist wo ich hinfahre: ausreichend anluven, dann brauche ich keinen Bullen. Großsegel ganz wegnehmen kann auch eine gute Maßnahme sein, wobei der weitere Kurs hier auch eine Rolle spielt. Chippy hat u.a. hier prima beschrieben, wann und wofür der Bulle gut ist und wofür nicht. Zum Ausprobieren würde ich den Bullen auf der Jolle setzen, wenn es vom Wind, Verkehr und Platz her möglich ist. Versuch macht klug. Und die Jolle ist das richtige Gerät zum Üben. Wenn es mal mit nem größeren Boot draussen bei raumen Wind und Dünung flappt und klappert, hat man es vorher schon mal gemacht. Immer ne Handbreit Luft zwischen Kopf und Großbaum. Gruss Ralph
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#23
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Zitat:
also ich würde mich ansch....xxxxen dabei. Das würde ja bedeuten, dass du vor dem Wind einreffst... oder versteh ich das jetzt falsch? LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#24
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Ich benutze einen Bullenstander immer dann, wenn ich nicht gerade in engen Gewässern rumkreuze.
Habe am Bug eine Öse, in der sowieso immer ein Block eingeschäkelt ist. Durch diesen kommt eine Extra Leine, die auf der einen Seite auf einer freien Winsch belegt ist (ich hab' da einige auf dem Kajütdach rumstehen, von denen keiner weiss, wofür sie gut sind), das andere Ende ist eben an der Baumnock mit einem Karabinerhaken fest. Bei Kurswechsel wird der Bullenstander gefiert, dann der Karabiner los gemacht, Baum rum, Boot auf Kurs fixirt und dann Karabiner auf der anderen Seite wieder eingehakt. Stander spannen, Hydrovane fein-justieren, Sonnenbad auf dem Vordeck fortsetzen.... Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#25
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Volker,
würden sich da nicht glatt ein Doppelblock vorne mit zwei Leinen/Haken lohnen. Dann wäre beim halsen nur -Baum mittschiffs- jeweils der Karabiner Luv raus, Lee rein zu haken? Du bist zwar eh lieber auf dem Vorschiff....aber wenn Du mal achtern bleiben möchtest.
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Gruß Kai |
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