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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Ob das Holzboot je wieder schwimmt?
Hallo liebe Forum Mitglieder,
ich hab hier nen ganz speziellen Fall, der Patient ist etwa 80 Jahre alt und hat in etwa dieselbe Zeitspanne in einem trockenen Schuppen verbracht. Anfangs sah das gute Stück ziemlich versifft aus. Staub, Dreck, alter Lack aber soweit sonst noch halbwegs gut. Ich hab das Boot geschliffen um erstmal die Oberfläche wieder glatt zu bekommen. Schöner ist es jetzt allemal, aber jetzt kommen wir erst zu den eigentlich großen Problemen. An 2 Stellen habe ich Löcher im Holzboden. Morgen mache ich genaue Fotos von diesen Löcher aber kann man denn theoretisch diese Löcher "flicken" oder Teile des Bodens neu einsetzen? Wie man auf den Bilden sehen kann besteht der Boden aus 3 Planken deren Fugen mit leisten überklebt und mit Bitumen oder Pech oder was das ist zugekleistert waren (ist übrigens ne riesen Sauerei). Okay, also alles in allem ergeben sich mir folgende Fragen: 1. Lohnt es sich eurer Meinung nach überhaupt, weiter an dem Boot dran zu bleiben oder ist das ein hoffnungloser Fall? 2. Wie bekomm ich den Boden dicht? 3. Wie würde ich das Boot denn theoretisch lackieren? 4. Das Gerippe war mit Leinen bespannt. Gibts sowas noch irgendwo oder gibt es irgend nen praktikablen Ersatz dafür? Das wars für erste Vielleicht kann mir der eine oder andere von euch ja weiter helfen. Ich lade noch ein paar Bilder hoch. Die ersten zeigen das Boot im Anfangszustand, die letzteren nach den ersten Schleifarbeiten. Viele Grüße Geändert von wolf b. (16.03.2009 um 22:19 Uhr) |
#2
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Das Boot ist Schrott, den Handwagen nehme ich.
Nee, spass beiseite. Herzlich willkommen im Also ich würde sämtliche Maße abnehmen und neu bauen. Geht schneller. Auf alle Fälle muß der Boden ausgetauscht werden.
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MfG Roland "Geht nicht" gibt´s nicht! |
#3
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Bangemachen gültet nicht.
Schau nach, wo das Holz gut ist und wo es rott ist. Das Rotte muß weg. An den Stellen mußt Du was neues einbauen (schäften oder stumpf stoßen mit Lasche bzw. aufdoppeln). Die 3 Kielleisten würde ich abbauen und die Fuge im Boden ausleisten. Das Pech/Bitumen-Gematsche muß dazu ganz weg. Anschließend würde ich die Leisten wieder aufkleben (Epoxy), da sie den eigentlichen Boden baim Anlanden schützen und vielleicht auch dem flachen Dind ein Minimum an Sportreue verleihen. Im UW-Schiff würde ich eine stärkere, im Freibordbereich eine dünne und transparente (Holzoptik...) Glasroving / Epoxybeschichtung aufbringen.Bei weitgehender gesunder Holzsubstanz ein deutlich geringerer Aufwand als der Neubau nach abgenommenen Maßen. |
#4
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Zitat:
Erst 1x herzlich willkommen im "Berto" !!!! ist schon ein interessantes Boot, was du da hast. Hab ich noch nie gesehen. Scheint so ein Mittelding zwischen Kajak, Zille und Faltboot zu sein. M.M auf jeden Fall erhaltungswuerdig, weil "einzigartig"... zu deinen Fragen: 1) sieht ueberhaupt nicht schlimm aus dein Boot! ist absolut machbar. 2)hier gibt es mehrere Moeglichkeiten, wobei ich persoenlich dieses Boot so original wie moeglich herrichten wuerde. dazu solltest du erst 1x feststellen, aus welchem Holz das Boot gebaut ist. Eventuell die Planken, die den Boden bilden, einzeln vorsichtig abnehmen und neu machen. Wiedereinsetzen und dann erst die naechste Planke weg und neu... So wie das aussieht, ist das Boot mit Teer gedichtet. Ein seinerzeit oft praktiziertes Verfahren. Dicht bekommt man so einen Boden durch aufquellen der Holzplanken im Wasser, kalfattern, oder dem Einsatz von modernen Fugendichtmassen wie Sika, Pantera und co. 3. Lackieren mit 1 k Bootslacken. 4. Leinengewebe fuer solche alten Boote gibt es bei der Firma "Toplicht" (www.toplicht.de) melde dich auch bei den "Freunden klassischer Yachten" (www.fky.org) an. Da gibt es viele, die solche alten Boote am Leben erhalten... LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK Geändert von wolf b. (16.03.2009 um 22:20 Uhr) Grund: Zitatfunktion! |
#5
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Peter, im Grunde hast Du ja so recht. Und meine Kiste hat ja schließlich auch keinen Epox-Überzug (sondern gestern die 7. Schicht Schooner verpaßt bekommen), aber mir schien, als würde das Boot auch künftig recht lange außerhalb des Wassers verweilen - da ist ein Epoxyüberzug hilfreich.
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#6
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Damit das leidige Scrollen wegfällt, habe ich deine Bilder verkleinert.
Willkommen im Forum |
#7
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Hallo ihr 3!
Vielen dank für die schnellen Antworten, darauf war ich gar nicht vorbereitet Danke auch für die aufmunternden Wort das Boot zu erhalten. Ich hatte gehofft, dass man da noch was retten kann. Auch wenn Balu anderer Meinung ist ;) Im Übrigen stehen hier einige von diesen "tollen" Ratterwägen rum. Zu den einzelnen Antworten: @Pusteblume: Das sind nicht die aktuellsten Bilder. Die Leisten sind inzwischen weg und die Fugen ausgekratzt (deswegen meinte ich: Schweinearbeit ;) Du bist also der Meinung, dass ein Austausch von Teilstücken des Bodens reichen würde? @Peter R: Auch dir vielen Dank für deine großzügige Antwort. Deiner Meinung nach sollte ich die Planken also Stück für Stück erneuern? Machbar wäre das auf jeden Fall denke ich, zumal ich hier noch Bretter in der Länge rum liegen hab, auch mit der entsprechenden Stärke. Woran erkennt man denn, welches Holz das ist? Ich weiß zwar wie Etwa Kiefer oder andere Nadelhölzer aussehen aber das ist es nicht denke ich. Teer möchte ich nicht nochmal dafür einsetzen, ich hatte auch eher an "modernes" Material wie Sikaflex gedacht. Wäre es demnach machbar die Planken neu einzusetzen, die Fugen mit Sika abzudichten und anschließend noch wieder die Leisten drüber zu legen? Muss das Holz zusätzlich noch durch ein Antifouling oder so etwas geschützt werden oder reicht die Lackierung oder die von Pusteblume angesprochene Epoxy Beschichtung? Viele Grüße und nochmals Danke |
#8
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Ach ja, Leinengewebe zur Decksbespannung:
Eine Alternative wäre auch Wachstuch. Solches aus volkseigener Produktion bewährt sich seit 45 Jahren auf meinem Kajütdach. |
#9
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Zitat:
7 Schichten Schoner!!!!! Jetzt bist du das Streichen ja schon gewoehnt - moechtest du nicht bei mir weitermachen., ich beneide dich, dass du schon so weit bist. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#10
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Zitat:
Jedem sein Gewerk.
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MfG Roland "Geht nicht" gibt´s nicht! |
#11
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Das Boot ist auf alle Fälle erhaltenswert. aber der Boden und die unteren Kanten vom Freibord sehen nicht mehr so toll aus. Und ob auf dem teergetränkten Holz noch irgend etwas chemisches hält, dazu bin ich zu wenig Spezialist.
Da ich lieber mit Holz umgehe als mit Chemie, wäre es für mich leichter, den Boden auszutauschen. Wenn schon, dann komplett nostalgisch lassen.
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MfG Roland "Geht nicht" gibt´s nicht! |
#12
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Stückweiser Austausch: das hängt von der Größe der geschädigten Stellen ab.
Sika / Patera: Auch wenn mancher das Zeug verteufelt: Das UW-Schiff meines Bootes ist damit "kalfatert", und bei meiner Kiste (recht heftig arbeitendes Lärchenholz) funktioniert es ganz gut. Lack und Epoxy: Lackieren solltest Du einen Epoxy-Überzug schon. Das Harz ist nicht so recht UV-stabil. Wenn es nicht gut lichtgeschützt in einer Scheune verpackt wird, solltest Du dem Boot auch eine gute Ganzpersenning (ruhig bis zur Wasserlinie) verpassen. Antifowling brauchst Du, wenn das Boot dauerhaft über die Saison im Wasser verbleibt. |
#13
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@Peter: Meine Kiste steht 200 m von meiner Wohnung in der Halle... Da kommt man mal fix zum Lackieren.
Außerdem sieht´s bei mir vielleicht nicht ganz so hübsch aus wie beim Bootsbaumeister. Aber bevor den anderen einfällt, daß bald Frühjahr ist und ein heftiges Arbeiten einsetzt, wolte ich halbwegs mit dem Lack durch sein...
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#14
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Hi! Das geht ja fix hier
Also das Boot würde nur zur "Benutzung" ins Wasser kommen. Der See ist nur 50 Meter weit weg, da kann ich mal eben mit dem Wägelchen zur Rampe hinfahren und das Boot rein rutschen lassen. Das ist kein Problem. In dem Fall kann ich wohl auf Antifouling verzichten. Ich mach euch morgen mal Bilder vom Boden und den beschädigten Stellen, dann. Kann mir vielleicht noch jemand sagen wie ich rausfinden könnte was das für ein Holz ist? Viele Grüße und erneut Danke |
#15
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Erst mal sauber abziehen, dann die schadhaften Stellen sondieren.
Danach ein Restaurationströöd aufmachen und dokumentieren wie es voran geht.
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#16
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@45meilen: Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich trotzdem erstmal noch dieses Thema offen lasse bevor ich ein neue eröffne
Hab euch wie versprochen mal Bilder gemachter Teer ist soweit vom Boden runter, nur frag ich mich ob das jetzt reicht? Problem ist einfach nur, wenn ich jetzt anfange noch den Rest runter zu schleifen bräuchte ich drei Obi Märkte Schleifpapier, da sich das ja immer so schnell zusetzt. Zu den Planken: ansich sind 2 der 3 beschädigt. Wie stark, da hoffe ich auf eure Hilfe. In meinen Augen ist es am sinnvollsten den Boden komplett auszutauschen, da so auch der Teer restlos weg wäre. Wenns aber auch einfacher geht bin ich natürlich für alles offen. Eines der Bilder zeigt noch einen Spalt in der Seite der auch mit Teer geflickt wurde - nicht breit, etwa 1 - 1,5mm. Reicht es hier das schwarze Zeug raus zu kratzen und den Spalt dann mit Sika zu füllen? Oder ist es überhaupt nicht nötig - ist ein ganzes Stück oberhalb der Wasserkante nehme ich an? Viele Grüße |
#17
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Ostern in Sicht - und auch die Osterfeuer!
Au weia - da werden wohl noch mehr Überrachungen ans Licht kommen.
Eigentlich sagt man, ein Holzboot brauch generell nicht verfeuert werden, weil alles austauschbar ist. Solche Sprüche klopfen sich schnell, wenn man weit weg ist vom Problem. Aber hier? Vorletztes Bild von unten: der sichtbare Spant scheint Rott zu sein. Wenn du da mal mit'n spitzes Taschenmesser gaaanz vorsichtig ? Deine neuen Planken müssen ja irgendwie fest gemacht werden. Und wenn du mit dem Messer schon dabei bist, die untere Seitenplanke sieht auch farblich so eigenartig aus, ebend wie Rott. Und sieh dir mal vorn und hinten die Steven an. Erfahrungsgemäß gibt es hier zuerst Probleme. Das hast du ja noch nicht fotografiert. Der glatte Boden verleitet natürlich zu dem Gedanken, als Boden eine Platte aus Bootsbausperrholz zu nehmen.Und wenn die Länge nicht reicht, die läßt sich auch schäften. Und auf diese Platte könnte man dann auch die Seiten neu aufbauen. Aber bei allem, wenn du nach einem gebrauchten Kanadier dich umsiehst, da wirst du schneller auf dem Wasser sein und billiger wirds wohl auch. Gruß vom Lehnitzsee ulacksen
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Holzboote sind nie dicht - und ihre Eigner auch nicht. |
#18
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Boden neu machen!
LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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#19
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kleiner tipp... kauf schleifpapier nicht im obi... (hab ich die erste packung fürs unterwasserschiff auch gemacht...)
weil: 1. sche*** qualität.. 2. schweine teuer... versuch doch mal über eine werft in deiner nähe schleifpapier zu beziehen... die haben 1. super qualität (echt nicht zu übertreffen...) und 2. bei mir einen deutlich angenehmeren preis... grüße
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#20
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Hallo
Peter muß man glauben - kennt sich aus mit Holz, Holzwürmern, Termiten etc. etc. Stahl,GFK das ist mein Leben.
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Die Hunde bellen aber die Karawane zieht weiter. Gruß Herbert
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#21
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... ja ja ! die eisenharten Klagenfurter LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#22
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Hallo Berto ...
Alles verrottete weg und neu machen...! Die Materialkosten sollten sich nicht sonderlich auswirken und Zeit hast Du ja hoffendlich. Alles andere ist nur vergebene Müh! Gruß Freddy |
#23
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Hi ihr! danke erneut für die Antworten! dann werd ich mich bald mal ans Werk machen
Holz hab ich hier zum Glück noch genug - muss ich denn bei dem Holz auf was bestimmtes achten außer, dass ich dieselbe Sorte verwende? Oder gibt es Hölzer die sich ganz besonders gut eignen? Ansonsten einfach Maße abnehmen und die neuen "Teile" einpassen? Ich hoffe es lohnt sich auch - hier sagen ja doch einige, dass ich mir einfach ein neues Boot kaufen soll aber ich hab mich irgendwie in das hier verbissen. Viele Grüße |
#24
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normalerweise nimmt man zur Beplankung Holz mit stehenden Jahresringen.
Ist m.M. bei diesem Boot nicht notwendig. Ich denke, dass du auch mit ganz normaler Fichte auskommst. Du solltest aber die Bretter möglichst astfrei kaufen und auf keinen Fall kammergetrocknetes Holz verwenden. Dieses neigt zur Rissebildung. Geh zu einem Holzhändler (nicht Baumarkt!!!), sag dem, was du brauchst, und bitte ihn um Hilfe. Ich habe noch keinen Holzhändler getroffen, der da nicht geholfen hat... Die Risse in den Bordwänden, wie dir schon "die Freunde klassischer Yachten" geraten haben, ausfäsen und Holzstücke mit Epoxi einkleben. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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#25
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Hallo Peter
Ich hab hier noch einige Bretter die schon ne halbe Ewigkeit hier liegen. Ich würde mal behaupten 15 Jahre oder mehr, jedoch immer im Trockenen. Allerdings weiß ich nicht was das für ein Holz ist. Meinst du denn ich könnte die nehmen? Das mit der Bordwand sollte noch das einfachste Problem sein denk ich |
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