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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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  #1  
Alt 24.01.2004, 20:35
VirginWood
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Teil 8 Mittelmeer

19.Juli 2002
Gewitter auf dem Weg nach Korcula. Jedesmal, wenn ich auf See ein solches Naturschauspiel
sehe wundere ich mich, das der Blitz mich nicht trifft. Fazination und Angst lassen
meinen Bauch kribbeln. Kurz vor der Hafeneinfahrt schüttet es dermaßen, das ich fast
umgedreht wäre. Sicht gleich null. Aber die freundlichen Mooringmänner trillerten mit
ihren Pfeifen bis ich sie gefunden habe. Ich bin eh total naß also laufe ich durch den
Regen durch die schöne Altstadt. Lohnt wirklich und bei diesem Wetter sind auch nur wenige
Mensche auf den Strassen. Auf den großen Pflastersteinen fließen regelrechte Sturzbäche
durch die engen Gassen.
Gegen Abend ist auch die Sonne wieder da und ich versuche mich mit ein paar kleinen Jungs
auf der Pier beim Wettangeln. Das Meer war hunriger als ich denn es fraß gleich 2 von
meinen Haken und mein Lieblingsmesser, mit dem ich den zu erwartenden Fisch an die Schuppen
wollte.
Was soll ich sagen...es gab mal wieder Nudeln!


20.Juli 2002
Kreuzen, Kreuzen, Kreuzen...toller Wind aber muß er ausgerechnet von dort kommen, wo ich
hin will??? Eigendlich wollte ich bis Hvar in den Stadthafen aber nun bleibe ich in einer
nicht besonders schönen Bucht 20sm südlich des Hafens. Hier muß eine illegale Müllkippe
sein. Man wundert sich schon wie weit Menschen fahren um ihren Müll der Natur zu
überlassen. Beim Landgang durch die üppige Vegetation zerkratze ich mir an einem
Brombeerstrauch meinen so schönen braunen Körper. Wären die Dornen nicht so scharf
gewesen, hätte ich bestimmt die Steine geküßt. So aber hing ich 20 cm über dem Boden in
diesem Strauch. Gut das es keiner gesehen hat!


21.Juli 2002
Oh Wunder...mein Telefon klingelt. Eine befreundete Familien aus Deutschland haben
kurzfristig einen Kroatienurlaub gebucht. Eine Haus in Hvar...ob ich auch in der Nähe
wäre? Klar bin ich das...also treffen wir uns in 2 Tagen dort. Schnell gebe ich noch eine
Bestellung durch: ICH WILL ERBSENSUPPE VOM ALDI!
Da sie jetzt erst in Deutschland los fahren beschließe ich, noch einen Zwischenstop auf
Scedro einzulegen. Auf der Landseite gibt es eine tiefe Bucht, die sich in 3 weitere
aufteilt. In jeder ist ein kleines Lokal, sonst gibt es hier nichts. In einer dieser
mache ich an einer Boje fest. Unter einem Schilfdach in meiner Taverne trinke ich voller
Genuß ein kühles Bier. Nur der Stromgenerator ist lauter als mein "Glucksen". Dann kommt
Rudi zu mir an den Tisch. Ein Österreicher mitte 50 der schon seit 20 Jahren durch die
Adria segelt. Sein Boot, eine alte Neptun sieht noch abenteuerlicher aus als die gute
"VirginWood". Selbst zu Kriegszeiten war er hier. Rudi ist ein alter Haudegen. Er schimpft
über alles. Seinen Wortschatz würde ich als "rustikal" bezeichnen. Ich war ihm aber
sympatisch weil ich nicht wie die meißten hier eine Woche nobel durch die Gegend schippere
sondern so wie er Monate auf eigenem Kiel einsame Buchten suche. Er überschüttete mich
mit guten Tips: Wo kann man umsonst duschen? Wo umsonst Wasser und Strom tanken? Wo ist
der Wein am günstigsten und welcher Wirt gibt auch mal einen aus? Rudi weiß das alles!
Durch Alkohol und vollgesülzter Ohren leicht benebelt beschließe ich, zum Boot zurück
zu rudern. Rudi bleibt noch da er vermutet, das auch dieser Wirt noch ne Runde schmeißen
wird. Kurz vor'm dunkel werden treibt Rudi in seinem knapp 2m Badeboot an mir vorbei.
Als ich ihm rüber rufe, das er an seiner Boje schon vorbei ist erwiedert er nur: "Der
Wind ist günstig...ich treibe genau rüber in die andere Bar!"
Gegen Mitternacht höre ich in ganz langsam zurück kommen. Natürlich kommt er noch auf ein
weiteres Schlückchen zu mir rauf. Er lallte aber nur noch was von "alles Arschlöcher"
und weitere mir nicht bekannten Ausdrücken. Amüsant fand ich dann noch seine Einlage an
der Reeling. Schimpfend pinkelte er in die See...meinte er...ich konnte aber sein
Schlauchboot dort erkennen und es hörte sich auch nicht so an, als ob er es nicht
getroffen hätte!


22./23.Juli 2002
Ich erreiche den Hafen von Hvar. Hier ist die Hölle los. Ich schmeiße meinen Anker mitten
im Hafenbecken wie auch viele andere Boote auch. Pedro und Jochen müßten jetzt auch hier
sein...ob sie mich finden werden?
Aber wenig später entdecke ich an Land eine "winkende Alditüte". DAS MUß MEINE
ERBSENSUPPE SEIN!" Ich rudere schnell rüber und hole Pedro, Jochen und meine Erbsensuppe
ab. Riesige Begrüßung! Sie haben mir 5 Dosen inclusive der dazugehörigen Bockwürste
mitgebracht. Die nächsten Tage werde ich mit ihnen etwas rumsegeln damit sie der Hölle
Hvar entkommen. So voll hab ich selten eine Stadt gesehen.


24.Juli 2002
Ich setze meine Freunde in Hvar ab und segel rüber nach Palmizana. Das Wetter verschlechtert
sich wieder. Morgen früh will ich schnell los bevor ich hier noch länger fest hänge.
Ich will nach Vis. Dort werde ich wieder aufregendes erleben...Fortsetzung folgt...
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