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Teil 10 Mittelmeer
31.Juli 2002
Immer wieder Regen und Gewitter. Ich bleibe noch eine Nacht vor Anker und bummel durch Primosten. Wirklich schön das Städchen aber sehr touristisch. Genauso wie man auf den Kanaren billige nachgemachte HiFi Geräte kaufen kann ist das hier mit Parfüm. Ich brauche nix...stinke zwar aber es riecht ja keiner. 1.August 2002 Ich brauche mal wieder Einsamkeit ohne Läden, also raus auf See. Tatsächlich zeigt sich heute mal wieder die Sonne. Auf dem Weg in die Ankerbucht Kakan ist aufmerksame Navigation gefragt. Viele kleine Felsen ragen aus dem Wasser. Miniinseln voll mit Seevögeln. Hier wollte ich eigendlich auf der Hinfahrt schon lang bin dann aber aufgrund des starken Windes nach Tisno ausgewichen. Die Ankerbucht Kakan ist schön. Sandiger Grund auf dem man sogar Seesterne entdecken kann. Es gibt viele Bojen die aber alle belegt sind. Kopfschüttelnd muß ich feststellen, das an 3 Bojen nur kleine Schlauchboote hängen. Klar, die Crew macht einen schönen Törn um die Inseln und reservieren sich so die Boje für die Nacht. So muß es auch in Spanien sein wenn die Leute um 06:00 Uhr morgens ihre Handtücher auf die Liegen legen. Was brauch ich ne Boje...ich kann ankern. Mir fällt wieder die 4-Mann Crew von Primosten ein...ob ihr eins dieser Schlauchboote gehört? Nachdem die "VirginWood" eine feste Verbindung mit dem Meeresgrund eingegangen ist, gehe ich etwas schnorcheln. Zum Abendessen öffne ich mir eine dieser leckeren Dosen voller Erbsensuppe aus dem Aldi. Wie praktisch die Backschaft doch auf See ist. Badeleiter runter und den Topf kräftig durch's Wasser gezogen. Sauber ist er jetzt...sauber auf Grund! Ich Trottel lasse meinen einzigen großen Topf im Meer versinken!!!! Genau zwischen einer glibberigen Seegurke und ein paar Muschelschalen sehe ich ihn blitzen. Mein Echolot zeigt so ca. 4m an...eigendlich kein Problem aber für mich übergewichtigen fast 40-jährigen Raucher ist es eine echte Herausforderung. Taucherbrille auf und los zum ersten Versuch. Luft anhalten kann ich aber ich komme einfach nicht runter. Bestehen Teile meines Körpers aus schwimmfähigen Material? Ich habe meinen Bauch in Verdacht. Das Problem löse ich mit dem Heckanker. Leine an der Klampe belegt springe ich mit dem 8kg Brocken im Arm über die Reeling und erreiche so in kürzester Zeit den 4m unter mir liegenden Topf. Gerettet...! Da ich mich nun selbst loben möchte, suche ich nach einem leckeren Wein in den Backskisten. Der Supergau!!!! Nix mehr da ! Meine Laune verschlechtert sich in Bruchteilen von Sekunden. Wie soll ich heute Abend den herlichen Sonnenuntergang beobachten ohne ein Glas Wein in der Hand zu halten? Aber der Mensch braucht auch mal etwas Glück was mir in der Form eines Bootes am Ende der Bucht erschien. Da ruderte doch jemand von Schiff zu Schiff. Kassierer oder schwimmender Händler? Kassierer haben Motorboote also wird er schon Schnaps verkaufen. Ich winke ihm heftig zu immer mit der Angst im Nacken, er könnte ausverkauft sein bevor er mich erreicht. Als er dann längsseits kam sah ich mit großen Schrecken seine Fracht. OBST UND GEMÜSE !!! Ich bin satt...ICH HAB DURST! Noch bevor ich was sagen konnte hat er wohl die Situation erkannt und wühlt aus einer Kiste eine Wasserflasche gefüllt mit etwas rötlichem, was durchaus Wein sein konnte. DIE NEHM ICH! Recht teuer überläßt er mir das so wichtige nasse Nahrungsmittel. Sieht aus wie Rotwein, schmeckt wie Essigwasser...er hat mich über den Tisch gezogen. Ich hab alles versucht...ich kriege das Zeug nicht runter...Pech gehabt. 2./3.August 2002 Durch das Murter Meer segel ich Richtung Sali mit einem Zwischenstop in einer Bucht auf Zut. Im Logbuch steht nur: "Nix besonderes hier" und "schöner Hafen" Ich erinnere mich auch nicht mehr richtig also wird dort echt nicht viel gewesen sein. In Sali hab ich glaube ich ein Straciatella-Eis gegessen aber das Interessiert euch bestimmt nicht so! Eine Musikkneipe gibt es noch direkt an der Pier die super Musik gespielt haben. Stones und Pink Floyd. 4.August 2002 Ich gehe nochmal auf Südkurs weil ich zum Salzsee zwischen Kornat und Dugi otok will. Eine enge Durchfahrt makiert die Grenze zum Nationalpark. Na hier ist was los...jede Menge Ausflugdampfer karren hunderte von Touristen an diesen Ort. Noch bevor die Parkaufseher mit ihren Schnellbooten mich abkassieren können hab ich alles gesehen und verlasse diesen Ort des Grauens. Kurs Nord nach Brbinj auf Dugi otok. Abends sitze ich beim Grillteller in einem netten Lokal. Noch nicht ahnend das ich in 2 Tagen die schwersten Gewitter meines Lebens bewältigen muß...Fortsetzung folgt... |
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