Unsere erste Ausfahrt mit der Grew 198 GRS - boote-forum.de

dieguzzidieputzi · #1 11.04.2009, 23:29

Guten Abend,

heute sind wir aus unserem ersten Boots-Kurzurlaub mit unserer Grew zurückgekehrt - und was soll ich sagen, es war super.

Am 03.04.2009 begann unser Urlaub mit der üblichen, nicht artgerechten Haltung von Motorbooten auf dem Trailer. Und als wir nach 5 Stunden und einer "Erhohlungspause" bei einer amerikanischen Feinkostkette gerade mal 150 km hinter uns gebracht hatten, entschlossen wir uns von der Route abzuweichen und sind über Berlin zum Fleesensee angefahren - sind zwar ca. 30 km mehr, aber nahezu Baustellenfrei. Die A1 sind wir heute zurückgefahren . . . da kein Verkehr war, war es i.O. ansonsten ist die A1 ja eine einzige Katastrophe. Um 23:00 Uhr waren wir dann endlich am Ort, zum Slippen war es aber schon zu Dunkel.

Nun Gut, am 04.04.2009 dann gleich nach dem Frühstück über die Tanke zum Bootshaus am Fleesensee und keine 15 Minuten später zog ich den Trailer aus dem Wasser und meine Frau führte unsere Neuerungenschaft an der Leine gassi. 117 Liter habe ich getankt, dabei habe ich aber nach dem ersten Klack gleich aufgehört und nicht weiter gefüllt, obwohl es noch ordentlich blubberte und gluckerte. 129 Liter soll der Tank ja fassen.

Der Motor sprang dann auch direkt an und es gab die ersten Schaulustigen. Da ich ja gleich ein bisschen auf dicke Hose machen wollte sprach ich: "Dann wollen wir mal sehen, ob irgendwo jetzt das Wasser im Motorraum rumspritzt . . . " und betätigte die elektrische Motorabdeckung, was natürlich sofort mit einem "Oh, wie Dick!" vom Bootshaus-Chef quittiert wurde. - Dann Ruhe - es spritzte zwar nicht, aber es lief, nämlich Wasser, von oben in die Lichtmaschine und unten wieder raus ??????

Das Leck war allerdings schnell entdeckt, eine Schlauchschelle oben vorne an einem Schlauchverbinder zum Kopf saß nicht richtig und nach 2 Minuten war der Schreck vergessen. Dann gleich zum Liegeplatz und die Leinen vorbereitet, um die An- und Ablegemanöver möglichst zeitoptimiert gestalten zu können.

Am ersten Tag waren wir dann recht piano unterwegs, erstmal dran gewöhnen und den Vierzylinder etwas einfahren. Trotzdem kam mir die Drehzahl arg niedrig vor, da bei 2100 U/min schon angenehmes Gleiten möglich war. Nach 5 BS dann zu ersten mal vorsichtig hochgedreht, aber bei 3100 U/min war Schluß - Und schon wieder Fragezeichen in meinem Gesicht. Habe dann den Drehzahlmesser kontrolliert und siehe da, er stand auf 6 Zyl. Habe ich dann sofort mit einem kleinen Schraubendreher korrigiert.

Bis gestern haben wir nun gut 21 Stunden auf den Motor gefahren und haben durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Allerdings sind wir auch zum Schluß gekommen, dass der 19er Propeller definitiv zu Flach ist. der 6 Meter Bowrider mit ca. 80 Liter Benzin, 2 Erwachsenen und zwei Kindern bemannt, benötgt vom Gang einlegen bis zur Höchstgeschwindigkeit von 59 km/h bei 4900 U/min gerade mal 6 Sekunden und wenn man bei 4900 U/min nicht ganz schnell den Hebel zurücknimmt, . . . .

Hier unsere gemessenen Geschwindigkeiten und Drehzahlen, wohlgemerkt noch mit dem 19er Prop:

Minimale Gleitgeschwindigkeit:
26 km/h bei 2900 U/min

Danach:
37 km/h bei 3150 U/min
55 km/h bei 4600 U/min
Vollgas:
59 km/h bei 4900 U/min (abgebrochen, da der Motor wahrscheinlich überdrehen würde)

Bei den Fahreigenschaften habe ich nun nicht allzuviele Vergleichsmöglichkeiten, bin bislang mit Maxum, Glastron, Jeanneau, SeaRay und meinen kleinen Fiberline's unterwegsgewesen. Mir ist aber bei unserer Grew aufgefallen, dass auch wenn wir alle hinten sitzen, der Bug beim Rausheben unten bleibt, wenn der Antrieb auch richtig steil getrimmt ist. Ich verliere zu keiner Zeit die Sicht nach vorne. Danach kann mit dem Trimm sehr schön gearbeitet werden. Man merkt jede Veränderung sehr deutlich. Selbst bei ganz hochgetrimmten Antrieb schaukelt sich der Bug nach 5 - 6 mal Auf- und Abwippen selbständig wieder ein und der Rumpf liegt wieder ruhig.

Bei Kurven liegt unsere Grew wir auf einer Schiene. Egal wie schnell oder wie steil. Natürlich muß der Antrieb dann ein wenig runter. Wenn man im oberen Drittel des Trimbereiches ist, fängt der Propeller an zu rutschen, sobald es aus einer engen Kurve wieder geradeaus gehen soll.

Am 06.04.2009 hatten wir Wind und somit auch mal Wellen. Gegen die Wellen rappelt es teilweise schon ganz ordentlich, aber unangenehme Stöße gibt es nicht. Mit den Wellen war fast gar nicht zu spüren.

Alles in allem bin ich sehr Glücklich mit unserer Wahl. Ich empfinde unsere Grew als soliden Alleskönner. Die Reichweite ist enorm, wir sind mit dem 117 Litern 16 Stunden gefahren, und das meistens mit 3100 U/min. Der Tank ist vor der Rückbank unter dem Boden installiert, und vom Motorraum aus nicht sichtbar. Der Stauraum links und rechts vom Motor ist gigantisch, hatte da jetzt wärend der Fahrt unsere (leeren) 5 x 20 Liter Kanister verstaut und die fielen kaum auf

.

Verändern werde ich nur zwei Dinge:

Der Propeller wird noch getauscht und ich werde eine längere Lenkradnabe oder ein Distanzstück unter das Steuerrad setzen, da ich beim ersten Kurbeln meine Wursfinger volle Lotte in die Schalterbatterie gerammt habe.

Empfohlen wurde mir noch eine Servolenkung, die habe ich nicht, aber auch kein Problem damit.

So und nun noch ein Urlaubsfoto:

Dicke Lippe · #2 11.04.2009, 23:43

Das Bild erinnert irgendwie an VirginWood...

Ich wünsche dir immer viel Spaß mit dem Boot und allzeit eine Handbreit Wasser unter der Finne

dieguzzidieputzi · #3 22.04.2009, 20:56

Aufgrund der gemessenen Drehzahlen und Geschwindigkeiten . . .

Minimale Gleitgeschwindigkeit:
26 km/h bei 2900 U/min

Danach:
37 km/h bei 3150 U/min
55 km/h bei 4600 U/min
Vollgas:
59 km/h bei 4900 U/min (abgebrochen, da der Motor wahrscheinlich überdrehen würde)

. . . war ich heute bei Gröver

, mit dem 21er Apollo sollten immer noch 4800 U/min drin sein: