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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen. |
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Hallo Gardasee-Fahrer, da gibt es noch etwas...
Der Fluss Mincio, die Verbindung Gardasee – Adria?
Viele Gardasee-Fahrer habe es schon probiert, ganz im Süden bei Pesciera di Garda sich unter der niederen Brücke hindurch treiben zu lassen um dann auf dem Fluss Mincio weiter zu fahren. Es geht natürlich – abgesehen von der Beschränkung der Brückenhöhe. Schreibt doch auch Wikipedia, dass es sich beim Mincio um einen schiffbaren Fluss handelt. Aber spätestens nach ca. 6 km endet aber der Forscherdrang an einem Wehr bei Monte Salonze, etwas oberhalb der Ortschaft Monzambano. Weitere Wehre mit Stromschnellen folgen auf der restlichen Strecke bis Mantua. Es bleibt immer noch ein Traum, diese 28 km tatsächlich schiffbar zu machen. Mit dem Kanu mag es ja gehen, aber man muss fleißig umsetzen. Tatsächlich schiffbar ist der Mincio dann durchgehend bis zu seiner Mündung bei Malcantone in den Fluss Po. Davor muss dann noch die Schleuse bei Governolo passiert werden, die mit 80 m Länge und 10 m Breite sich für Sportboote gut eignet bis auf die Tatsache, dass in ihr während des Schleusengangs merkbare Strömung herrscht und da die Schleusenwände schräg verlaufen, es keine Möglichkeit zum Belegen gibt. Man hält also das Boot mit der Maschine auf Position. Aber jetzt erste einmal der Reihe nach: Man lädt sein Boot auf den Trailer und fährt vom Gardasee die kurze Strecke nach Mantua. Porto Catena bietet einen Kran. Außerdem bietet Porto Catena auch eine Tankstelle für Benzin – kein Diesel. Es gibt am Lago Inferiore auch noch andere Clubanlagen außer dem alten festungshafen Porto Catena. Catena = Kette – früher wurde der Hafen mit einer Kette gesperrt. Der Club Nautico bietet einen Liegeplatz und einfache Sanitäreinrichtungen. Club Nautico di Mantova Porto Catena, Via Argine Maestro 1, clubnautimn@virgilio.it . Mantua sollte man nicht verlassen ohne es besichtigt zu haben! Dann geht es aber los: Man verlässt den Lago Inferiore in südlicher Richtung, der Weg wird durch Tonnen gewiesen und passiert eine aufgelassene Schleuse. Von da an ist man in einer verzauberten Welt: Seerosen bedecken zunächst die folgenden seenähnlichen Flächen und dann wird der Fluss enger und bestimmter. Er ist Naturschutzgebiet und die Geschwindigkeit ist limitiert. Das hindert weder Ausflugsboote noch Einheimische am schnelleren Fortkommen. Dennoch, würdigt man die einmalig schöne Landschaft und die Tierwelt, dann fährt man verhalten und genießt! Es folgen ca.15 km Fahrt durch eine herrliche Flusslandschaft auf durchschnittlich mehr als 3 m Waserteife. Diese wird durch die Schleuse von Governolo garantiert. Wer die Schleuse überwindet, findet eine schwimmende Klubanlage mit Restaurant am Unterlauf und einen unscheinbaren Stichkanal, der den kurzen Weg in den Fluss Po weist. Von nun an ist – einigermaßen Wasser vorausgesetzt – der Weg zur Adria frei! Die 100 km bis in das Flussdelta mit seinen Marinas und Tankstellen sind von der Geschwindigkeit her nicht limitiert und die Flusslandschaft ist beeindruckend. Immer wieder liegen Wallerstationen (Fischerhütten und Steganlagen für das Fischen von Welsen) am Ufer. Reizvolle Orte wie z.B. das malerische Revere liegen hinter dem Damm und Clubanlagen laden zum Anlegen und verweilen ein. Wer will, kann durch die Schleuse von Pontelagoscuro den Seitenkanal nach Ferrara wählen und dort im Stadthafen einen Liegeplatz finden. Auch Ferrara ist eine sehenswerte Stadt! Auskunft über die durchschnittliche Wassertiefe am Fluss gibt die Behörde für die Flussschifffahrt ARNI www.arni.it . Boot: Meine Fahrten auf Po und Mincio habe ich mit meinem Boot Jeanneau Leader 805 gemacht. Vorschriften: Es gibt komplexe Seezeichen für die Fahrrinne des Flusses Po. Damit muss man sich eingehend befassen. Im Po-Delta schreibt Italien den Sportbootführerschein See vor.
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