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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 13.06.2009, 15:10
kajakman kajakman ist offline
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Standard Segel setzen für Anfänger

mal ne Frage von einem Anfänger.
Bis jetzt hielt es ich immer so:
Ablegen mit Motor und ohne Segel.
Sicherheitsentfernung von allen, Großschott mittig gefiert, Freundin musste dann ans Steuer unter mit Motor genau gegen den Wind halten.
Ich habe dann Haupt- und Vorsegel gesetzt und Freundin wieder abgelöst.


Falls aber Segelunerfahrene mal mit wollen, oder ich alleine Segeln will......
Gedanke ist folgender:
Sicherheitsentfernung einhalten, Motor aus.
Eimer am Strick vorne als Treibanker auswerfen, so könnte das Boot auch gegen den Wind ausgerichtet bleiben, Großschott mittig gefiert.
Segel setzen, Treibanker hoch und los geht’s.


MfG
Michael
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  #2  
Alt 13.06.2009, 17:27
Kölsche Jung Kölsche Jung ist offline
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Standard

Warum nicht?!
Ist gerade beim Einhandsegeln eine probate Methode.
Übrigens heisst es Großschot, Schott ist was anderes
Ein Vorsegel lässt sich aber auch auf Kursen bis Halbwind setzen ( Stagfock ).
Einhand habe ich immer erst das Großsegel vom Cockpit aus hochgezerrt ( evt. n Umlenkblock provisorisch setzten, später "richtig" belegen ), dann die Pinne festgebunden und auf einen "in-etwa-selbststeuerkurs-am-Wind" gebracht und dann in aller Ruhe das Vorsegel gesetzt.
Klappte zumindest mit einer 6m Carina hervorragend!

Viel Spaß

Nic
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  #3  
Alt 13.06.2009, 17:30
Benutzerbild von KaiB
KaiB KaiB ist offline
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Das mit dem Treibanker ist abwegig zum Segelsetzen.

Zumal der Eimer auch wieder an Bord müßte, was, wenn das Boot Fahrt aufnimmt sicher nicht lustig ist.
Großschot los, in den Wind gehen und Du hast genug Zeit das Groß zu setzen und wieder nach achtern zu gehen.

Zur Not kannst Du auch nach setzen des Groß erst wieder in die Plicht wandern und das Groß dichtsetzen. Dann hält das Groß das Boot von sich aus hoch am Wind (Kann aber je nach Balance auch mal durch den Wind gehen) Dann wanderst Du wieder nach vorn und setzt das Vorsegel.

Oder Pinne mittschiffs im Wind festsetzen, den Motor im Standgas mit Gang voraus etwas mitlaufen lassen. Auch das bringt allgemein genug Zeit um Segel zu setzen bevor der Kahn aus dem Kurs läuft.
__________________
Gruß
Kai
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  #4  
Alt 13.06.2009, 22:04
Pusteblume Pusteblume ist offline
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Und, wenn der Wind halbwegs paßt, und ein wenig Raum ist zum Manöverieren, warum nicht mit Segel ablegen? Boot mit dem Bug an den Pfahl (oder sonstwas) binden, und in relativer Gelassenheit das Groß setzen.
Für´s Solosegeln ist ein Vorsegel mit Rolleinrichtung übrigens klasse.
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  #5  
Alt 14.06.2009, 13:07
Sternfinder Sternfinder ist offline
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Man kann auch -- da Vorsegel auf nahezu jedem Kurs setzbar sind -- das Vorsegel setzen, Freiraum ersegeln, Aufschießer und Groß setzen. Man sollte dann natürlich nicht am Liegeplatz vorm Wind liegen, aber dann muß man halt verholen.
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  #6  
Alt 14.06.2009, 19:57
Benutzerbild von Slatane
Slatane Slatane ist offline
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ich fahr immer mit motor aussm hafen bis ich platz hab, auch ma mit fock je nach wind,, dann in wind drehen fock back stehen lassen, ruder in lee und festlegen,, dann hab ich alle zeit der welt um das groß zu setzen alle tüdelbändsel zu verpacken fender rein bier auf kippe an sonnbrille suchen, dann schot dicht ruder rum fock rum und los gehts... bei mit klappts ganz gut
....
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  #7  
Alt 15.06.2009, 07:21
Benutzerbild von Ray
Ray Ray ist offline
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Hallo Michael,

als ich ein Boot mit Stagreiter-Vorfock und Großsegel mit Fallen am Mast (nicht Cockpit-Bedienung) hatte, bewährte sich folgendes Vorgehen:

Vorbereitung im Hafen:
Vorsegel vollständig am Vorstag anpicken und mit zwei Zeisigen mit Slipsteg (schnelles Lösen) an die Reling verzurren. Vorfall einpicken. Schot einpicken. Tampen der Schote sichern!
Groß bis auf zwei Zeisige lösen. Großfall einpicken. Tampen sichern.
Schwimmweste anlegen! Die meisten Unfälle passieren bei Segelmanövern!

1. Mit Maschine in niedrigster Gasstellung NICHT genau in den Wind, sondert ca 20 Grad zum Wind, sonst flattert Dir das Vorsegel beim Setzen um die Ohren. Ruder mittschiffs. Dabei bleibt das Schiff stabiler auf Kurs. Ohne Motor und treibend wird das Schiff eher aus der Windrichtung driften.

2. Großschot vollständig lösen (Tampen bleibt gesichert), damit der Baum frei ist. Erst Vorsegel setzen, da es besser "fliegen" kann ohne das Boot ungewollt in Bewegung zu setzen. Vorsegel flattert.

3. Großsegel heißen - flattern lassen.

4. Ins Cockpit und erst das Vorsegel dicht holen (Vorsegel verletzt sich schneller am Mast und Wanten durch das Flattern). Großsegel dicht holen, Fahrt aufnehmen, Motor aus, Spaß haben.

"Notausgänge":
Wenn sich ein Segel beim Setzen verklemmt, erst das andere Segel - sofern schon gesetzt, wieder runter lassen und Segel klarieren.
Wenn das Schiff doch zu früh aus dem Wind geht, das Segelsetzen unterbrechen und wieder auf Kurs bringen. Sonst ist die Verletzungsgefahr durch schlagende Segel zu groß.

Beim Einholen der Segel nicht umgekehrt vorgehen, sondern wieder erst die Schoten los (ALLE), erst das Vorsegel runter und dann das Groß.

Am besten erst ein paar Male den ganzen Vorgang unter Beisein von einem Mitsegler üben. Das schafft Sicherheit - und auch beim Partner ...

Ich bin sehr häufig auf bei kräftigen Winden mit einem Schiff ohne Rolleinrichtungen allein gesegelt. Nach einiger Übung geht das einwandfrei!

Wichtig sind die exakten Vorbereitungen und die ständige Kontrolle aller Beschläge, Knoten (Schoten), Zustand der Fallen und Schoten, regelmäßiges Austörnen aller Schoten, damit sich nichts verkinkt.

Viel Spaß und viele Grüße
Ray
__________________
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An dieser Stelle sollte eine Weisheit stehen ...
******
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  #8  
Alt 13.08.2009, 23:11
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Götz Götz ist offline
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moin.

Mit meinem Soling (3-Mann offenes Kielboot, Stagreiter S-Fock/Groß mit Vorliek im Mast, keine Reling) habe ich immer folgendes gemacht, bei einhand:

Im Hafen Vorsegel komplett angeschlagen, mit Klett-Zeising zusammengebändselt. Vom Klett-Zeising habe ich eine dünne Leine ins Cockpit laufen lassen, mit der konnte ich aus dem Cockpit den Zeising aufreissen und einholen. Schot dicht.

Im Hafen Groß anschlagen, ca. 50 cm vorheißen (setzt einen Einfädler voraus). je nach Windstärke das Segel mit einigen Zeisern achtern auf dem Baum fixieren.
Ich nehme immer Gurtband-Zeisinge mit Schlaufe. Die kann man auf Slip belegen und schnell wegreißen.

Unter AB raus, Boot mit der Nase inn Wind und Groß hoch. AB läuft noch mit.
Wenn Groß oben, vor den Wind gehen, Pinne fest, 2 m auf dem Deck nach achtern krabbeln und Motor aus und hochklappen. Zurückkrabbeln, wieder inn Wind, Zeising ausreißen und hoch mit mit der Fock.

Das ist nur bei Einhand, sonst gehts einfacher.

mfG Götz

Geändert von Götz (14.08.2009 um 00:11 Uhr)
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  #9  
Alt 14.08.2009, 09:18
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Chippy Chippy ist offline
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Standard Knötens

Moin ok, tosomen,
da war doch mal was? Fock mit Schotstek auf Slip aus der Plicht setzen?
Kuckt mal hier
http://www.boote-forum.de/showthread...uf+Slip&page=5
Beiträge 87 und 65.

Gruß Rolf
__________________
Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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  #10  
Alt 15.08.2009, 12:25
klassikfinn klassikfinn ist offline
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Was heißt denn "Großschot mittig gefiert"?
Zum Segelsetzen sollte man im Wind stehen und alle Schoten erst mal lose sein. Das mit dem Treibanker wird beim einholen desselben ein Problem. Ich glaube auch nicht daß es Dein Boot so schnell aus der Im Wind stehenden Position treibt um nicht in Ruhe Segelsetzen zu können. Probier doch mal das im Wind stehen. Außerdem setze ich immer zuerst das Groß, denn mit Fock muß ich wesentlich mehr abfallen, was man bei engeren Raum nicht brauchen kann. Auch kann man nur mit Fock nicht wirklich verläßlich eine Wende fahren (durch den Wind gehen). Auch in den Wind gehen oder bleiben ist oft nicht möglich. Und um das Groß zu setzen müßte man schon annähernd im Wind sein. Ablegen vom Steg unter Segel ist wirklich nicht schwer, außer der Wind kommt zu Raum oder genau von hinten und treibt Dich auf den Steg.
Im Normalfall schwenkt den Boot am Steg etwas rausgelassen, selber in den Wind. Das Groß setzen, Vorleine los und gut rückwärts abstoßen, dabei das Ruder mittig halten bis genügend Abstand vom Steg. Dann Ruder legen (Schiff fährt immer in die Richtung in die das Ruderblatt zeigt (Ruderblatt nicht Pinne!), das Boot geht mit dem Heck in gewünschte Richtung, jetzt fällt Wind in das Groß, Ruder wieder mittig und Boot fährt vorwärts. Wenn Du eine Rollfock hast kann Du die jetzt auch aufziehen, ansonsten etwas draußen in Wind gehen und Fock hoch ziehen. Fock sollte schon vorher am Steg ,am Vorstag befestigt und die Fockschoten eingefädelt sein. Bei mehr Wind zurre ich die am Vorstag befestigte Fock mit den Schoten fest, daß sie nicht ins Wasser geweht wird.
Beim Anlegen alles rückwärts. Also Fock ist das letzte was man setzt, und das erste was beim Anlagen runter muß.
Ich spiele das Manöver zuvor auch immer im Kopf durch (planen) und sage auch meinen Mitseglern was ich vorhabe.
Das Anlegen kann man auch gut mit einem Mann über Bord Manöver draußen üben (Aufschießer) indem man einen Fender über Bord wirft und Ihn wieder holt. So bekommt man ein Gefühl wie lange mein Boot noch läuft wenn ich in den Wind schieße, damit ich nicht den Steg überfahre oder davor verhungere. Bei fremden Booten mache ich es auch immer einen Versuch bevor ich anlege. Bei viel Wind und mehr Welle stoppt trotz mehr Fahrt das Boot früher, bei wenig Wind und keiner Welle läuft es länger. (Abstand einschätzen). Auch bei schnellen einschlagen des Ruders zum Aufschießen (eckig) kann man viel Fahrt aus dem Boot nehmen, wenn man zu schnell und zu nahe am Steg oder Fender ist. Bei langsamen Einschlagen (Bogen) bleibt mehr Fahrt im Schiff.
Üben, denn Übung macht sicher.
Und wenn Du am Bug einen Anker hängen hast, mach ihn bitte vorher weg.

Gruß Stefan
__________________
"Kamikaze" G546
http://www.klassikfinn.de

Geändert von klassikfinn (15.08.2009 um 12:34 Uhr)
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  #11  
Alt 29.08.2009, 23:09
havanna havanna ist offline
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Hallo,
wahrscheinlich hast du in den letzten Wochen schon einige Erfahrung gesammelt.
Ich bin auch fast immer alleine unterwegs und mache es auch so, wie z.T. hier schon beschrieben:
1) Segel vorbereiten - Großsegel ca. 20 cm einziehen
2) Ablegen unter Motor
3) Schauen das ich genügend Raum habe
4) Boot in den Wind, Motor in Standgas, Pinne feststellen, Großschot lose(!)
5) Großsegel hoch
6) Auf Halbwindkurs (da läuft es ruhig und stabil) und Motor aus und hoch

Mit der Fock habe ich einen Vorteil, der hier auch schon beschrieben wurde: Rollfock. Diesen Vorteil möchte ich einhand nicht mehr missen.

Ich bin gerade an einem neuen Boot dran. Das erste was ich machen werde ist eine Investition in eine Rollfock-Anlage.

Ciao Thomas

P.S.: Aus eigener Erfahrung: Zwanzig Antworten nützen nichts. Learning by doing.

Geändert von havanna (29.08.2009 um 23:11 Uhr) Grund: ohne
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