eierlegende Wollmilchsau - boote-forum.de

freeman04 · #1 20.09.2009, 11:02

so langsam ist es so weit, das ich (Jochen) wirklich konkrete Pläne machen kann und an die Verwirklichung folgender Idee gehe:

- Europa binnen und buten -

Ich möchte in ca. 3 Jahren das jetzt vorhandene Haus verkaufen und nur noch irgendwo am Wasser eine kleine Eigentuswohnung als "coming-home reservat" kaufen. Dazu ein Boot das genügend Lebensraum bietet um darauf die meiste Zeit des Jahre zu verbringen.

Erfahrung auf dem Wasser habe ich ne ganze Menge und nannte auch schon 2 Boote (10m und 12m) mein eigen.

Aber nun kommt die Recherche nach "dem" Boot -----

Hier meine bisherigen Vorstellungen bzw. Wünsche:

- Gebrauchtboot da Etat max. 150.000 €
- viel Lebensraum (es muss noch Platz für ein kleines Büro sein) min. 12 m
- möglichst gute Seegängigkeit (Trawler ??)
- 2 Motoren aber nicht zu viel Leistung (max 180 PS)
- gute Isolierung (Winterfahrten ?)
- Durchfahrthöhe 3,50 m ? (scheint die magische Kanalzahl zu sein)
- Stützsegel oder andere Stabilisatoren
- "Pflegeleicht" ... also wohl GFK
- 2 getrennte Kabinen
- Heizung
- Generator
- Davits oder Ähnliches für Beiboot

Zu nautischen Einrichtung etc. habe ich absichtlich nichts geschrieben, da auf einem Gebrauchtboot vorhandene Einrichtungen oft veraltet sind und ich das dann eh meinen Wünschen anpassen muss.

konkret geplant wird zur Zeit eine Tour Rhein-Main-Donau-Schwarzes Meer

aber sicher werden die Ostsee und Polen und irgendwann Frankreich und Mittelmeer in Angriff genommen

nun habe ich natürlich schon viel in den einschlägigen I-net-Gebrauchtshops geschaut aber was dort angeboten wird , macht mich doch unsicher ob es das , was ich möchte , überhaupt gibt?

Was sind eure Erfahrungen ?

Bin Euch dankbar für alle Anregungen und Tips

sea-commander · #2 20.09.2009, 12:22

Moin Jochen,

erstmal welcome im Forum!

Oha, die eierlegende Wollmilchsau wird bestimmt eine knackige Nummer.

Welche Schiffe hattest du bisher?

Wir suchen dann also einen moderat doppelt motorisierten "schnellen Verdränger" aus Gfk mit 2 Kabinen & Platz für etwas Büro, der gute Seeeigenschaften aufweist und eine geringe Durchfahrtshöhe hat.
3,50 als Höhe wird oft als magische Zahl genannt, aber mit 3,20 / 3,30 erschließen sich nochmal einige Gebiete mehr.

Nun denn, ich werde mal in mich gehen.

Wie wäre sowas? (Broom Ocean 42)? Zu alt?

Gruß
Chris

freeman04 · #3 20.09.2009, 12:35

hallo chris,
danke für deine antwort

mein 1. schiff (boot) war eine freeman32, alt aber unbedingt zuverlässig und super super

, das 2. war dann eine scand 3500, fast neu und natürlich mit relativ viel platz aber eigentlich mit dem einen turbomotor nicht unbedingt mein ding

oldenburg ? in oldenburg oder in schleswig?

das die suche nicht ganz so einfach wird ,weiß ich ,, alter ist nicht unbedingt entscheidend wenn der pflegezustand passt

vlt gibt es hier eben auch einige, die selbst in ähnlicher art wie ich es plane untewegs sind, und ihre erfahrungen an mich weiterreichen können ?

sea-commander · #4 20.09.2009, 13:56

Moin Jochen,

beides schöne Tourenschiffe.
Es gibt immer mal wieder Vorhaben und Anfragen wie deine, jedoch hört man von vielen nie wieder was. Eigentlich schade.

Ich komm aus Oldenburg / Oldenburg, also Nds.

Gruß
Chris

freeman04 · #5 20.09.2009, 14:08

da lagen meine Schiffe im Hafen (ist meine Heimat)

denn grööt mi de deerns in dat ohle oldenburg man

jannie · #6 20.09.2009, 17:12

Moin,
wohnen und leben auf einem Boot, grosse Touren fahren usw., schon spannend. Wir haben mal drei Jahre Erfahrungen gesammelt (www.jannie-lena.de) . Deshalb ein paar Fragen und Kommentare: Wieviele Menschen sollen den Dampfer bevölkern? Und wie gut kennen die sich? Ein Boot, wie Du es suchst, ist eben sehr klein, ne 25 Quadratmeterwohnung ist da schon gross gegen. Und wenn der Lebensraum maximiert wird, kommt dabei ein schwimmender Container raus (unser Boot ist da nicht viel besser). Die Seetüchtigkeit leidet! Besonders, wenn es auch auf offenem Wasser gebraucht werden soll.
Prioritäten: die Isolierung muss hervorragend sein, wenn man auf dem Schiff leben will, gut reicht einfach nicht, egal ob es draussen kalt oder warm ist. Entsprechend sollte die Heizung und Klimatisierung sein. Wenn man es geschickt anstellt, leistet die Wärme/Kälte-Isolation auch gleich noch einiges zur Schalldämmung. Und nicht vergessen, die Fenster müssen auch aus Isolierglas sein. Die Küche muss so gross sein, das man da auch kochen kann, ein Abzug über dem Herd und Backofen muss sein, Kühlschrank und Gefriertruhe gehören zur Standardausrüstung. Und eine Waschmaschine soll auch an Bord! Zwei Toiletten, möglichst mit diversitären Systemen sind nützlich, wenn eine den Geist aufgibt.. Und die Dusche sollte davon getrennt sein. Wenn das Boot nicht nur bei Prachtwetter auf der Ostsee oder dem Mittelmeer benutzt werden soll, sind Stabilisatoren Pflicht. Funktionieren, dh. dämpfen der Rollbewegungen um 50 -70%, tun nur active fins, am besten pneumatisch angesteuert, ich komme nicht auf den deutschen Ausdruck, oder Flopperstopper. Alles andere bringt fast nichts: Schlingerkiele und Stützsegel haben wir selbst ausprobiert. Sehr praktisch sind grosse Tanks, sowohl Treibstoff, als auch Wasser. Unter 1000 l würde ich da nichts nehmen. Zwei Maschinen braucht man nicht, macht nur noch mehr Arbeit, aber sehr gute Diesel-Filtration und Wasserabscheidung usw. Und wie immer, alle Ersatzteile, die nötig sind. Die Durchfahrtshöhe sollte bei 3,20 m liegen, sonst entfallen zu viele Kanäle, zB. die ins Mittelmeer.
Soweit ein kleiner Ausschnitt. Das kannst Du dann mit unsrem Boot vergleichen, um rauszufinden, das man nie wirklich fertig ist. Ich habe allerdings Sorge, das Du für 150 tsd. Euro was findest, was die wesentlich Anforderungen erfüllt und auch so gut in Schuss ist, das man ohne permanente Reparaturen da 10 Jahre drauf verbringen kann. Und die Anforderungen runterschrauben, geht immer, endet aber leider oft mit Frust. Ich hoffe mal, das sich noch ein paar Menschen mit Erfahrung melden, denn die Weissheit zum Thema habe ich sicher nicht gepachtet.
gruesse
Hanse

sea-commander · #7 20.09.2009, 17:49

Zitat:

Zitat von jannie

... denn die Weissheit zum Thema habe ich sicher nicht gepachtet...

Aber du bist, zumindest was MoBos angeht, erheblich näher dran, als die meisten hier.

Wie aufwändig ist die Isolierung in eurer Aquanaut? Serienmäßig, oder habt ihr nachgearbeitet?

Chris

freeman04 · #8 20.09.2009, 19:57

danke schon mal für die jetzigen antworten. ich schrieb ja, das ich noch ca. 3 jahre zeit habe, um alles zu entscheiden. das budget läßt sich leider nicht strecken ob mir das gefällt oder nicht.

und die waschmaschine an bord ist sicher ein richtiger hinweis. das habe ich vergessen hier aufzuführen bzw. das würde auch unter um- bzw aufrüstung falln

antiroll bzw antischlingersystem muss, das habe ich bei einigen früheren fahrten auf der nordsee schon "erfahren" dürfen. allerdings ist das ja auch nachrüstbar .. oder ?

45meilen · #9 20.09.2009, 19:58

Mal über ne Banks nachgedacht

Ein absolut seegängiges Boot, mit idealen Wohneigenschaften

freeman04 · #10 20.09.2009, 20:52

ja, ne grand banks ist sicher ein schiff, das in der engeren auswahl liegen würde.. allerdings konnte ich die durchfahrhöhen bis jetzt nicht in erfahrung bringen.

,,, ach ja,, eine frage stellt sich mir auch noch

viele langfahrer scheinen stahl zu fahren ,, warum ?

lg

jochen

jannie · #11 20.09.2009, 23:45

Zitat:

Zitat von sea-commander

Aber du bist, zumindest was MoBos angeht, erheblich näher dran, als die meisten hier.

Wie aufwändig ist die Isolierung in eurer Aquanaut? Serienmäßig, oder habt ihr nachgearbeitet?

Chris

Moin Chris,
die Aquanaut -Isolierung ist so gut, wie Du sie bestellst, das ist der Charme dieser Werft. Wir hatten 2001 nicht genug Ahnung und haben deshalb nur 5cm Steinwolle mit Dampfsperre und Isolierglasfenster genommen. Die Dachflächen mit PU-Schaum-Matten. Das reicht nicht aus, ist aber besser als bei vielen anderen Booten. Im Sommer in der Karibik innen zu zu warm und im Winter hier bei um die Null Grad zu kalt. Natürlich kann man das mit der Heizung, bzw. Klimaanlage kompensieren, ist aber nicht ideal. Natürlich kann man nacharbeiten, nur ist das viel Aufwand, den man sich sparen kann, wenn man vorher Bescheid weiss. Wir sind noch dabei (beim Nacharbeiten).
gruesse
Hanse

jannie · #12 21.09.2009, 00:09

Zitat:

Zitat von freeman04

.............
antiroll bzw antischlingersystem muss, das habe ich bei einigen früheren fahrten auf der nordsee schon "erfahren" dürfen. allerdings ist das ja auch nachrüstbar .. oder ?

Moin,
die active fins kosten zum Nachrüsten so um die 20 -30 tsd. Euro, Flopperstopper rund 3 -4 tsd. Die sind dafür aber auch nicht sehr handlich und erfordern Ausleger, die das Boot zb. von 4 auf 15 m verbreitern.
In Europa sehr selten.
Stahl ist beliebt, weil sehr stabil. Wenn man mal auf etwas draufbrummt! Grand Banks sind zu hoch, ab 4,2 m.
gruesse
Hanse

freeman04 · #13 21.09.2009, 07:56

.. das ist etwas was mir auffällt

bei allen gebrauchtbooten die ich bis jetzt gefunden habe, war kein antirollsystem installiert . 2 boote hatten ein stützsegel

alles nur schönwetterfahrer ?

über isolierung des schiffes wird meistens ebenfalls nicht gesprochen

ich gebe aber zu das ich mir bei meinen 1. Käufen darüber auch keine gedanken gemacht habe

-- allen eine gute woche --

freeman04 · #14 21.09.2009, 09:54

auf jeden fall lesenswert, wie ich finde

www.kaniva.de

freeman04 · #15 22.09.2009, 07:07

.. werfe ein "guten morgen" in die runde

da ich ja noch etwa 3 jahre zeit habe, kam mir heute nacht in den sinn, ob es vlt auch sinnvoll sein könnte ein fahrfähiges kasko zu kaufen und den weiterbau selbst zu betreiben -- in anbetracht meines etats fürchte ich allerdings das das nicht funktionieren wird. habt ihr dazu ungefähre kostenansätze ?

danke schon mal für die antworten

Mar-Thar · #16 22.09.2009, 21:47

Moin,

Zitat:

Zitat von freeman04

da ich ja noch etwa 3 jahre zeit habe, kam mir heute nacht in den sinn, ob es vlt auch sinnvoll sein könnte ein fahrfähiges kasko zu kaufen und den weiterbau selbst zu betreiben -- in anbetracht meines etats fürchte ich allerdings das das nicht funktionieren wird. habt ihr dazu ungefähre kostenansätze ?

danke schon mal für die antworten

Das wird in 3 Jahren zwar schon etwas knapp mit dem Fertigbau, aber vielleicht ist das ja einen Blick wert: (Habe ich in ähnlicher Form als Rohbau übrigens für deutlich weniger auch schon mal in Frankreich gesehen)

http://cgi.ebay.com/ebaymotors/OFFSH...QQptZSailboats (PaidLink)

mfg
Martin

freeman04 · #17 23.09.2009, 09:41

.. ja,, zumindest zu überlegen ist es

ich will allerdings nicht segeln, martin

was mir aufgefallen ist:

in den usa und kanada sind seegängige trawler zu wesentlich günstigeren konditionen zu haben als in europa. rechne ich mit dem zur zeit gültigen kurs von 0,676 so stehen dort sehr interessante boote für meinen etat zur verfügung

allerdings habe ich keine ahnung was ein transport kosten würde

im einem anderen trööt auf dieser seite wird über die verzollung gesprochen. da habe ich mir von den autoimporteuren sagen lassen, das sie grundsätzlich über rotterdam importieren und in holland verzollen weil die gebühren geringer sind. ich muss das allerdings nochmal genau recherchieren (oder vlt weiß einer der leser genaueres?)

was ich auch nicht weiß:

- nachrüstung bsh lichter ist wohl obgligatorisch ?
- was ist mit dem bordnetz? die amis haben doch 110 V oder ?
in diesem fall passen generatoren , ladegeräte und steckdosen nicht und müssen umgerüstet werden ?

lg

jochen

Mar-Thar · #18 23.09.2009, 12:32

Moin Jochen,

Zitat:

Zitat von freeman04

.. ja,, zumindest zu überlegen ist es
ich will allerdings nicht segeln, martin

Hey, das sind nur zwei Rümpfe! Niemand zwingt Dich, da einen Mast draufzustellen. Du kannst auch zwei Dampfmaschinen einbauen oder an jeden Rumpf einen 90PS AB hängen.

Zitat:

Zitat von freeman04

allerdings habe ich keine ahnung was ein transport kosten würde

Ich habe für meine 3055 letztes Jahr um die $8500,- USD bezahlt.

Zitat:

Zitat von freeman04

was ich auch nicht weiß:

- nachrüstung bsh lichter ist wohl obgligatorisch ? Ja, aber nicht dramatisch
- was ist mit dem bordnetz? die amis haben doch 110 V oder ?
in diesem fall passen generatoren , ladegeräte und steckdosen nicht und müssen umgerüstet werden ?

Das ist auch nix, was man mit Gewalt ändern muß. Ich habe z.B. nur einen 3KW Stepdown-Konverter hinter den Landanschluß gesetzt und betreibe die vorhandenen Geräte damit weiter. Alle meine Netzteile und Ladegeräte für Handies, Laptops etc. funktionieren inzwischen sowohl mit 120V als auch mit 230V.Lediglich eine 120V-Kaffeemaschine habe ich mir aus den Staaten mitgebracht und für Notfälle zusätzlich ein kleines 230V 10A-Ladegerät für die Batterien gekauft, das ich an meine einzige nachgerüstete 230V-Steckdose klemmen kann, falls mal die Batterien leer sind und auch sonst nix geht.

mfg
Martin

freeman04 · #19 23.09.2009, 13:04

habe dazu eine "dumme" frage

kann man einfach so einen kat der eigentlich als segler gedacht war, zu einem motorschiff machen ?

jannie · #20 23.09.2009, 14:13

Moin,
es gibt keine dummen Fragen. Und die Antwort ist, man kann, nur das Ergebnis ist meistens schlecht. Segler sind in Sachen Stabilität so gebaut, das Mast und Segel zwingend dazugehören, lässt man die weg, passt alles nicht mehr richtig. Ein Kat ist da nicht ganz so empfindlich, trotzdem würde ich nicht gleich am Anfang schon feste Kompromisse machen.
Die guten Boote gibt es in den USA auch nicht günstig, Nordhavn oder Krogen oder so haben ihren Preis. Und nicht überall, wo Trawler dran steht, ist es auch wirklich einer. Der Transport richtet sich nach der Bootsgrösse, bei 45 Fuss sicher um die 10tsd US$. Und hier muss man Einfuhrumsatzsteuer bezahlen 19%, + Zoll irgendwas um die 2% und einen Sack voller kleiner Positionen. Nimm mal die Suchfunktion mit Boot aus den USA importieren, Lesestoff für Stunden.
gruesse
Hanse

freeman04 · #21 24.09.2009, 10:33

,,, und es gibt sie doch (fast) die eierlegende wollmilchsau

http://www.kiebitzberg.de/de/werft/s...kt_ksw066.html

aber wie jede rose hat auch diese dornen. so ein schiff liegt in den anschaffungskosten neu bei 750 k. das ist leider völlig ausserhalb aller möglichkeiten.

vielleicht ist euch irgendwo schon mal etwas vergleichbares aufgefallen ?
dann wäre ich für einen tip superdankbar

allen einen guten tag

Timpe Te · #22 24.09.2009, 12:42

Moin, moin
Vielleicht kann dir die Werft De Drait in NL da weiterhelfen www.dedrait.nl
Mit der Bravoure Serie hat die Werft ein recht See taugliches Boot mit einer geringen Durchfahrtshöhe entworfen. Wir fahren jetzt 2 Jahre eine 34`er auf Kanälen und Ostsee und empfinden die Breite von über 4 Meter als recht stabil vom rollverhalten und etwas Komfort bietet die Breite auch.
Gruß
Peter