Heckspiegel beim Sperrholz / GFK Boot erneuern - boote-forum.de

Dirk_001 · #1 23.09.2009, 21:07

Hallo zusammen,
ich mach mir hier schon mehrere Tage Gedanken darüber den schon entfernten Heckspiegel zu ersetzen. Vielleicht weiss jemand von euch wie das am Besten geht. Bilder kann ich im Moment nicht einstellen, kann die aber gerne nachliefern ;)
Also, das Boot ist ein Sperrholzboot mit einer losen GFK Hülle. Den Heckspiegel hab ich innen soweit es ging entfernt, allerdings ist das ganze Holz von aussen verschraubt und ohne Entfernen des GFK komm ich da nicht dran. Deshalb kann ich eigentlich den Spiegel nicht komplett ersetzen sondern nur einen grosses Teil den ich dann mit Winkeln innen verschrauben / einlaminieren würde.
Das Brett hab ich schon angefertigt passt prima aber gefällt mir nicht wirklich, obwohl es wohl den 6PS Motor locker halten würde.
Flickwerk halt.....

Die 2. Variante wäre das eh schon durchlöcherte GFK am Heck mit der Flex abschneiden, einen kompletten Spiegel anschrauben und dann das alte GFK mit Epoxy wieder einlaminieren

Dann wäre es auch einfacher das Ersatzstück für das Kielschwein einzusetzen

Ist das machbar so dass das Boot auch dauerhaft am Heck belastbar und auch dicht ist ?
Ich hab sowas noch nie gemacht, deshalb frag ich hier mal

Grüsse
Dirk

ekompf · #2 23.09.2009, 21:23

Servus,
mach ma Bilder.

Dirk_001 · #3 23.09.2009, 21:31

Bilder sind spätestens morgen Mittag drin, hab leider im Moment keine dabei....

Dirk_001 · #4 24.09.2009, 01:37

Hier ist das Bild vom Heck....

Dirk_001 · #5 26.09.2009, 01:53

Na hat denn keiner einen Rat ?
Ich hab halt nicht viel Ahnung im Restaurieren von Booten.
Gerne würde ich das Heck abnehmen um die Reparatur gescheit zu machen, soll ja auch ein wenig halten

Oder schickt das so ?
Auf dem 2. Bild sieht man noch genauer die Reste vom alten Heckspiegel. Das Holz ist OK und nicht torfig ;)

Grüsse
Dirk

Dirk_001 · #6 26.09.2009, 22:35

Sorry das ich keine Glastron oder so habe, vielleicht bin ich auch nur im falschen Forum

Water · #7 26.09.2009, 23:56

Zitat:

Zitat von Dirk_001

Sorry das ich keine Glastron oder so habe, vielleicht bin ich auch nur im falschen Forum

Nein, bist Du nicht. Du hast nur das falsche Holz benutzt. Ansonsten sieht das was Du gemacht hast ordentlich aus. Mache weiter und dokumentiere Deine Baufortschritte mit Bildern.

Gruß Walter

FlipperPower · #8 30.09.2009, 18:53

Der Spiegel sieht ja aus wie ein schweizer Käse, was hast du denn damit gemacht??

Dirk_001 · #9 02.10.2009, 21:50

Ich hab damit nix gemacht. Das kommt von diversen Umbauten in der Vergangenheit. Innenborder --> Aussenborder, Spiegel Verstärkungen usw usw.
Ich werde das alles mit Epoxy zuspachteln wenn der Spiegel dran ist.
Nächste Woche gehts los !

Gruß
Dirk

Dirk_001 · #10 05.10.2009, 20:01

Das falsche Holz

Ok es ist kein AW100 ich werde aber die Schnittkanten des Heckspiegels mit Epoxydharz versiegeln, das sollte dann auch Wasserdicht sein.
Heute war ich wieder fleissig

1. Ich habe die morschen Bodenplatten erneuert und mit Sika verklebt
2. Alle Stosskanten (Stringer, Kielschwein etc) am Bootsboden wurden fein säuberlich mit Sika abgedichtet.
3. Einige Holzteile wurde vorbereitet

So langsam baue ich eine Wasserphobie auf. Nach meinen Erfahrungen hier auf den Gewässern Rügens landen während jeder Tour immer ein 1-3 Liter Wasser im Boot.... und das auf Sperrholz... geht gar nicht.
Daher kam ich auf die Idee diese von oben mit Epoxy zu versiegeln... gut oder schlecht was meint ihr ?
Ich hab nämlich keine Lust nach jeder Fahrt alles trocken zu fönen

Bilder folgen Morgen....

Grüsse
Dirk

Dirk_001 · #11 05.10.2009, 20:34

Hallo

Ich würde an Deiner Stelle den GFK Spiegel von Innen mit einen Epoxy / Microballons und Baumwollflocken ca 5 mm Dick mit einen herkömmlichen Fliessenleger-Kamm Ausspachteln und Nass den neuen Holzspiegel von Innen draufkleben, solange die Mischung noch nass ist. Achtung Epoxyidharz und Härter verwenden die einen lange Härtungszeit besitzt. ca 45 - 60 Minuten wären ideal und verführen dich nicht zur Eile und Haudern.

Somit verschliesst du gleich von Innen all die Löcher so, dass Du nach dem Einpressen des Holspiegels die Resten von Aussen abziehen kannst.

Die unschönen Holzresten von denen Du sprichst, wären zur Stabilisation nicht so schlecht, dort wo sie gerade sind. Ich würde diese ordentlich mit Holz verkleiden und danach das gesammte Heck wiederum mit dem Epoxy- und Baumwolflockengemisch alle inneren Kanten (Wie ne Silikonfuge) ausfugen und glätten. Danach gleich den Holzspiegel mit Harzgemisch und Roller gut anfeuchten und Nass in Nass von Innen nochmals mit eine trockene Gewebelage mit einen Schaumroller ein laminieren.

Glasgwebe würde ich Dir eine Köperbindung mit guten Drappiereigenschaften so ca 240 gr./ qm empfehlen. Rechne auch mit ca 5 Kg Harz sowie passende Menge Härter. das ganze Gemisch wiegt man vorteilhaft mit einer Küchenwaage in passenden Mengen zusammen. So hält sich der Verlust in grenzen.

Sitzt bombenfest und Schützt das Holz dauerhaft.

Danach das ganze noch Spachteln, Schleiffen, Lackieren.

Mit diesen Arbeitsschritten kannst Du Dir ein tolles Heck massgeschneidert zurecht machen wo Du bestimmt lange freude behälst.

bei Tipps einfach nachfragen mailen oder meine Hompage konsultieren

Dirk_001 · #12 05.10.2009, 22:34

Vielen lieben Dank Thomas,
ich hatte mir das schon so als Laie und fleissiger Forumsleser ausgedacht, wusste aber nicht ob das für mein Boot auch zutrifft. Ist halt ein wenig exotisch mit dem Sperrholz innen und GFK aussen.
Morgen werde ich mal alle Vorarbeiten erledigen und und am Mittwoch (solls ja nochmal warm werden) laminieren wie ein Weltmeister

Grüsse
Dirk

#13 06.10.2009, 15:21

Hallo Dirk

So Exotisch ist dies nicht. Meine Nidelv 18 und viele weitere Motorboote halten das genau gleich. Aussen und im Rumpf GFK, der Heckspiegel als Kern mit Sperrholz. Dies hilft einerseits zu stabilisieren, baut Materialstärke auf und andererseits dämpft es auch Vibrationen vom Motor.

Selbst bei Flugzeugen stützt man das GFK Material mit Holzspannten oder auch neuerdings mit Wabenkonstrucktionen aus Papier und anderen Materialien. Alles aus Stabilitäts und Gewichtsgründen.

Die Boote würden nachwievor ohne Holz viel zu schwer und schwabelig. Erst der Rahmen, Spanten und Versteifungen mit Holz machen das Boot leicht und stabil.

Wir freuen uns alle auf wietere Fotos und Werdegang

#14 06.10.2009, 15:36

Anhang 163333

Zitat:

Zitat von Nidelvroth

Hallo Dirk

So Exotisch ist dies nicht. Meine Nidelv 18 und viele weitere Motorboote halten das genau gleich. Aussen und im Rumpf GFK, der Heckspiegel als Kern mit Sperrholz. Dies hilft einerseits zu stabilisieren, baut Materialstärke auf und andererseits dämpft es auch Vibrationen vom Motor.

Selbst bei Flugzeugen stützt man das GFK Material mit Holzspannten oder auch neuerdings mit Wabenkonstrucktionen aus Papier und anderen Materialien. Alles aus Stabilitäts und Gewichtsgründen.

Die Boote würden nachwievor ohne Holz viel zu schwer und schwabelig. Erst der Rahmen, Spanten und Versteifungen mit Holz machen das Boot leicht und stabil.

Wir freuen uns alle auf wietere Fotos und Werdegang

In etwa so könnte ich mir das neue Heck vorstellen. Vorteil wäre, das beim schnellen Abbremsen der Fahrt oder Zurückfahren das Heck nicht volläuft.

monk · #15 06.10.2009, 16:37

Sag mal hast du da zwischen dem Sperrholz und GFK einen Luftspalt????

.... oder täuscht das in der Aufnahme?

Luftspalt wäre da eigendlich nicht gut. Dann züchtest du dir später wieder Pilze.

Hasi68 · #16 06.10.2009, 18:50

Hallo Dirk,
mir kommt die Holzplatte sehr dünn vor und mit der Luft zwischen GFK und Holz ist auch sehr ungünstig.Selbst wenn du Epoxy andickst werden sicher einige Hohlräume bleiben,wo sich Feuchtigkeit bilden kann.
Um die Holzplatte an zukleben würde ich von außen eine Platte gegenlegen und einige Schraubzwingen ansetzen.Durchbolzen wäre vielleicht auch nicht weg.
Sieh doch einfach mal bei mir rein,möglich das es dir eine Hilfe ist.Ich hab allerdings Sika zum ankleben des Holzes genommen,mit Epoxy kannte ich mich damals noch nicht aus.

Mfg Thomas

Dirk_001 · #17 06.10.2009, 19:49

Hallo alle,
Heute hab ich mich rangemacht die entfernten Stringer zu erneuern. Man hab ich Holzabfall erzeugt

Aber jetzt hab ich den Dreh mit den Schrägen und so raus

Jetzt fehlt mir nur noch das Holz für die Längsstringer oder wie die Dinger heissen. Das wird am Donnerstag besorgt und dann kommt der hintere Aufbau dran.

@Monk also... der Heckspiegel ist noch nicht eingebaut / befestigt deshalb der Spalt zwischen Platte und GFK.
Die Siebdruckplatte hat 15mm, das ist das Maß was vorher auch verbaut war. Ich hatte allerdings schon mit dem Gedanken gespielt eine 2te einzubauen, was meint ihr ?

Zur Zeit hab ich nur einen 6PS Motor, aber man weiss ja nie...

@Nidelvroth: Ja genau so hab ich das auch im Hinterkopf. Allerdings werde ich bei meiner Motorisierung über hereinschwappendes Wasser keinen Kopf machen müssen, oder doch ?

Ja, was meint ihr, soll ich den Spiegel mit Epoxyspachtel festmachen oder mit Sika? Eine Lage Epoxy kommt später dann sowieso drüber damit der dicht ist und dicht bleibt.

Aber jetzt mal die versprochenen Bilder.
Das 1. zeigt die Verfugung mit Sika und das 2. die Stringer die ich heute gebastelt habe (nein die sind noch nicht fest gemacht

)

viele Grüsse
Dirk

Dirk_001 · #18 08.10.2009, 20:16

So und weiter gehts....
Habe gestern den Heckspiegel einlaminiert und mir damit mal eben 3 Stunden dauerspachteln eingehandelt. Es war ja schon 16:00 Uhr als dann doch noch mal die Sonne rauskam.
OK jetzt wirds wieder wärmer und nix wie rein mit dem Ding, hatte ich mir so gedacht. Nun heisst es immer ab 20° kann man laminieren. Auf der Dose stand ab 10°. Gut, gesagt getan.
1 Kg Spachtel angerührt, schön angedickt und auf den Heckspiegel gekleistert.
Ding drangedrückt und oben mit Schraubzwingen fixiert. Dem unteren Teil sachte mit dem Hammer nachgeholfen und schwups lag der Spiegel plan an der Rückwand.
Dann fing das Drama an...
Das da überschüssiges Harz rausquillt war mit klar, besonders bei den Löchern auf der Rückseite aber als es nach 2 Stunden immer noch nicht aufhörte musste eine Lösung her

Heizlüfter ins Boot gestellt, Plane drüber und los gehts.
Dann bin ich im 30 Minuten Takt mit der Taschenlampe raus und hab die Nasen mit dem Spachtel entfernt. Gegen 24 Uhr war dann Ruhe.
Heute Nachmittag hab ich dann mal vorsichtig getestet wie der Spiegel sitzt.... bombenfest da geht gar nix mehr

Danach hab ich das fehlende Stück des Kielschweins ersetzt und schön einlaminiert. Das Sperrholz am Boden hat auch gleich eine Runde Epoyd mitbekommen und damit sollte das ganze ziemlich Feuchtigkeitundempfindlich sein

Die beide Kielschwein Stücke werde ich noch mit einer Metallplatte verbinden. Aber es sollte auch so schon bombenfest sitzen.
Jetzt muss ich das Ganze mal so 2-3 Tage durchtrocknen lassen bevor ich weiter mach. Anbei noch ein Bild vom aktuellen Zustand.

Grüsse
Dirk

elbeschlauchbootfahrer · #19 08.10.2009, 20:33

Hallo Dirk,

auf dem braunen Zeug der Siebdruckplatte haftet später nichts. Ich nehme Schalungssperrholz das ist das gleiche nur ohne Beschichtung.

So hatte ich es gemacht.

Brettchen zuschneiden.

Eine Lage Gewebe drauf.

und beischleifen

Spachtelmasse drauf und einkleben

Immer gut heizen

und dann Speigelknie dran

Dirk_001 · #20 08.10.2009, 20:43

Hallihallo,
das hatte ich auch schon gelesen und habs auch gleich getestet mit einem Reststück. Also ich hab die geriffelte Seite verklebt und diese nur noch mit roher Gewalt wieder auseinander bekommen

An die jetzige Innenseite (glatt) kommen noch Verstrebungen und die werde ich von aussen anbolzen oder ggf and den Verbindungsstellen die Kunststoffschicht entfernen. Aber ich denke ich hab jetzt erstmal genug Harz ins Boot gekippt

also wirds verschraubt.

Ich habe heute durch Zufall etwas mehr über die Herkunft dieses Bootes erfahren. Hab zwar noch immer keine Ahnung wie alt es ist oder was für ein Typ aber es war früher mal ein Fischerboot

Grüsse
Dirk

elbeschlauchbootfahrer · #21 08.10.2009, 20:48

Zitat:

Zitat von Dirk_001

Hallihallo,
das hatte ich auch schon gelesen und habs auch gleich getestet mit einem Reststück. Also ich hab die geriffelte Seite verklebt und diese nur noch mit roher Gewalt wieder auseinander bekommen

An die jetzige Innenseite (glatt) kommen noch Verstrebungen und die werde ich von aussen anbolzen oder ggf and den Verbindungsstellen die Kunststoffschicht entfernen. Aber ich denke ich hab jetzt erstmal genug Harz ins Boot gekippt

also wirds verschraubt.

Grüsse
Dirk

Schleif es lieber ab und verlaminiere es ordentlich. Der Plan gefällt mir persönlich besser als verschrauben.

Dirk_001 · #22 08.10.2009, 22:19

Ok, ich werde es laminieren

Ob ich jetzt aussen die Bolzen einlaminier oder das Holz innen... egal.
Allerdings werde ich deutlich stärkere Spiegelknie basteln als du auf deinen Bildern hast.
Ich bin zwa ein Laie in Sachen Bootsbau, aber sollte ein Spiegel nicht den Druck und die Kraft des Motors idealer Weise auf das ganze Heck verteilen und nicht einen punktuellen Druck erzeugen. Ich mein das Boot fährt, klar, aber der Schub sollte doch auf das ganze Heck wirken und nicht auf den kleinen Teil den du als Spiegel eingeklebt hast. Die Belastung wird über die Zeit ganz schön am Heck arbeiten.
Ich lass mich gerne belehren, aber das fiel mir grad so auf...

elbeschlauchbootfahrer · #23 09.10.2009, 07:27

Das fällt dir richtig auf

Du hast den Platz und kannst sie ruhig höher und kräftiger machen. Sonst sieht es für mich ganz gut aus was du so baust

Ich bin auch bloß Laie und wollte bloß einen Lösungsansatz geben.

Dirk_001 · #24 29.03.2010, 18:10

Da isser wieder

Ich hab das einigermassen gute Wetter ausgenutzt um am Boot weiter zu kommen.
Einige Teie der Sitzbank hab ich heute eingepasst und die werden Morgen wohl eingebaut werden. Als nächstes kommt dann das Spiegelknie und die Motorbilge dran.
Hier gleich meine erste Frage...
Da mein Motor ein Kurzschaft ist, hab ich gleich mal den Abstand von Spiegeloberkannte zum Kiel gemessen: 400mm

Muss ich da jetzt noch 2cm wegnehmen oder kann man das so lassen ?
Anbei noch ein paar aktuelle Bilder!

Grüsse
Dirk