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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Schwertkasten Sperrholzjolle
Hallo Boote Forummitglieder,
ich bin neu hier. Ich habe bereits viele Stunden in eurem Forum gelesen und viele Interessante Projekte und Anregungen gefunden. Mein momentanes Projekt ist eine kleine Sperrholz-Jolle. Die Jolle steht schon seit mehreren Monaten im Trockenen. Nun habe ich damit begonnen die äußere Lackschicht zu entfernen um sehen zu können im welchem Zustand sich das Bötchen befindet. Beim abschleifen des Schwertkastens habe ich zwei Stellen gefunden, die mir gar nicht gefallen(siehe Bild). Zum Einen ist da ein Spalt in der Ecke des Kastens in dem sich irgendein weiches Material befindet und zum anderen ist an der Seite des Kastens ein 5cm großer Bereich in dem sich die Fasern lösen lassen. Beide Bereiche befanden sich unter dem noch festen Lack und sind meines Erachtens nach nicht feucht. Was mich wunderte ist, dass das Holz von der Farbe her keine Verwesungsprozesse zeigt(müsste sich doch dunkel färben oder? ). Nun stellen sich für mich 3 Möglichkeiten. -Den Schwertkasten von Innen ausbauen und erneuern. (Das würde eine riesen Herausforderung und wäre sehr Zeitaufwändig) -Von der UW-seite her auftrennen, anschließend kaputte Teile ersetzen und mit neuem Sperrholz schließen. -Das die Fasern noch vorhanden sind und trocken, sehe ich da noch vielleicht die Möglichkeit diese noch weiter trocknen zulassen und mit Epoxid zu tränken. Welche dieser Möglichkeiten kann ich nehmen ohne mich in unnötigen Aufwand zu stürzen? Oder habt Ihr andere Vorschläge die in angehen kann? Vielen Dank Tobi |
#2
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Moin,
Man sieht nicht wirklich was auf Deinen Fotos, vielleicht stellst Du noch eine Übersicht mit ein? Aufwand und Nutzen, was willst Du mit dem Boot machen? Soll es ein Wasserlieger werden? Wenn nur gelegentlich gesegelt wird und das Boot sonst im trocknen liegt, würde ich das alles mit Epoxy beschichten, dabei einen Härter wählen, der dem Holz genug Zeit gibt, das Harz aufzusaugen. Wenn Du dort noch rankommst, wäre ein Überzug mit Glas perfekt, vorausgesetzt, das Schwert paßt danach noch in den Kasten. Ich hab meinen Schwertkasten vor der Montage mit Epoxy beschichtet, bis jetzt (4 Jahre) hält das gut. Gruß, Jörg!
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Gruß, Jörg!
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#3
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Hi,
erst mal vielen Dank für deine Rückmeldung. Angehängt habe ich noch zwei Bilder die nicht heran gezoomt sind vielleicht reicht es als Übersicht. Falls das nicht ausreicht werde ich gerne noch ein paar Bilder machen. Die Problemzohne ist auf dem ersten Bild in Rot zu sehen. Mit diesem Boot möchte ich auf einem sehr kleinen See(14-15km Umfang) in meiner Nähe nur hobbymäßig rum segeln. Ob es ein Wasserlieger werden soll kann ich noch nicht sagen aber ich gehe mal davon aus. Meine bisherige Planung ist die gesamte UWS mit Epoxid und Glasfasermatte zu beschichten und anschließend mit einem 2K Lack zu überziehen. Nur darf ja keine Feuchtigkeit eingeschlossen werden. Das Holz im Kasten ist trocken. Aber wie kann ich beurteilen dass sich dahinter keine Feuchtigkeit befindet ohne es raus zu nehmen? Betrachtet man den Schwertkasten vom inneren der Kammern(siehe Bild) so denke ich sieht er ganz passabel aus. Ob das Schwert in den mit Glasfaser überzogenen Kasten passen würde, muss ich ausprobieren. Hält der epoxidbeschichtete Aufbau schon 4 Jahre als Wasserlieger? Schon mal vielen Dank für die Unterstützung. Grüße aus dem stürmischen Belgien |
#4
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Hallo,
mein Boot liegt im trocknen auf dem Hänger, ist eigentlich nur während des Sommerurlaubs etwas länger im Wasser. Ich würde an Deiner Stelle den Anstrich runter schleifen und das Boot über den Winter trocknen lassen, Sperrholz trocknet gut durch die relativ geringen Wandstärken und im Winter hast du eine geringe Luftfeuchtigkeit. Wenn Du den Bootskörper gelegentlich noch etwas erwärmen könntest, trocknet es noch besser, dann im Frühjahr mit Epoxy + Glas beschichten. Mein Boot besteht aus Kiefernsperrholz, das hab ich vorher noch mit Holzschutzgrund grundiert, weil es sehr stark gesaugt hat, das ist bei Dir wahrscheinlich nicht nötig. Allerdings wird das Boot dadurch viel schwerer, bei mir ist das Gewicht von 70Kg auf 120 kg gestiegen, bei 4,65 Länge der Jolle. Gruß!
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Gruß, Jörg! |
#5
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Hallo,
ich werde deinen Vorschlag umsetzen und alles abschleifen und das Boot eine weitere Zeit trocknen lassen. Es hat ja bereits einige Monate trocken gestanden. Dass bei einer Epoxid und Gebebeschichtung ca. 50kg hinzukommen hätte ich nicht gedacht. Das würde bei meiner Jolle mit knapp 5m auch der Fall sein. In meinem letzten Beitrag habe ich eine Abbildung vom inneren der Kammer eingestellt ist. Ich fand der Lack im inneren sah noch ganz gut aus. Sollte man da noch irgendwas machen? Wenn ja wie ohne das ganze Boot aufzureißen? Nochmals vielen Dank für die Informationen Grüße Tobi |
#6
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HI,
ich bin es mal wieder. Ich habe das Wochenende damit verbracht den Lack mit Hilfe eines Heißluftföhns zu entfernen. Da sind schon einige Stunden draufgegangen und ich habe noch nicht die Hälfte. Beim Arbeiten habe ich einen 40 X 25 cm großen Bereich entdeckt an dem das Holz sehr rott ist. Und nun meine Frage da an dieser Stelle die Krümmung des Holzes sehr ausgeprägt ist sollte man versuchen ein neues Sperrholz zu biegen oder sollte ich die Wölbung durch aufeinander kleben mehrerer Furnierschichten herstellen. Für eure Tipps wäre ich sehr dankbar. Grüße Tobias |
#7
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Zitat:
Also, wenn du meine Meinung hören willst: von "sehr rott" bist du meilenweit entfernt!(wenn das eingestellte Bild deine Rottstelle wiedergibt) Das sieht eher so aus, dass das Sperrholz in der Biegung angebrochen ist. Wie sieht das im Innenraum aus? Wenn nicht mehr, dann würde i c h das nicht tauschen, sondern nur mit Epoxi versiegeln. Bin neugierig, was die anderen Holzwürmer dazu sagen. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#8
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Das Ding ist doch absolut "neuwertig"
Da die Stelle im Unterwasserbereich liegt, mit Epoxy ausspachteln, schleifen, versiegeln und fertig. Das gleiche beim Schwertkasten. Ich kann dort keine Stelle sehen, die mit einem Epoxyauftrag (eventuell angedickt) nicht zu verbessern wäre. Ein Komplettüberzuig dieses Schiffes ist schon gar nicht notwendig.
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter |
#9
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Wenn Du Rott sehen willst, dann schau mal hier rein:
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=58891 DAS ist Rott , mein Rott Viele Grüsse, Eckhard
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<<
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#10
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Hi,
vielen Dank für eure Beiträge, die bringen mich echt ein gutes Stück weiter. Das Holz ist in der Biegung effektiv gerissen. Der Riss ist beim aufwärmen mit dem Heißluftföhn entstanden. Von innen konnte ich noch keine Bilder machen. Aber ich werde sobald es mich möglich ist welche einstellen. Durch eure Beiträge weiß ich nun, dass ich das Holz nicht raus trennen muss. Ich habe nun vor die „an gegammelten“ Stellen mit Epoxy zu tränken und anschließend mit verdicktem Epoxy zu spachteln. Meine bisherige Planung war nachdem ich alle schadhaften Stellen ausgebessert habe, das Boot mit Glasgewebe und Epoxy(Behnke) zu überziehen und anschließend mit 2k Perfection plus von international(klar) zu lackieren. Euren Infos nach sollte ich nun meine Strategie dahin verändern, dass ich das Epoxy komplett weglasse oder sollte ich nur die Glasmatte weglassen? @DerLinde: Deinen Thread habe ich schon vor einiger Zeit gelesen und war für mich sehr informativ und interessant.(Du hast recht dein Korsar sah wirklich übel aus) Wie ist es denn weitergegangen? Vielen Dank und Grüße Tobias |
#11
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Zitat:
Tobias, schau dir den Trööt vom Holger (monk) an. (www.boote-forum.de/showthread.php?t=68159) ab Eintrag 303 ca. Es ist dies zwar ein Neubau, aber auf Sperrholzbasis. Ich würde im Aussenbereich so vorgehen, wie er es gemacht hat. Dann bist du auf der sicheren Seite. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#12
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Danke für diesen sehr informativen und lustigen Thread. Den habe ich bei meiner bisherigen Suche nicht gefunden.
Danke und Grüße Tobias
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#13
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Zitat:
Sieht immer noch so aus, ist nur etwas weniger Lack drauf - meine Familie geht vor . Ich werde die rotten Stellen nicht komplett entfernen, nur das weiche Holz fliegt rauss. Dann wird mit Epoxy+Füllstoff gespachtelt, 2 Lagen Gewebe drauf, weiss lackiert und ein schöner grüner Streifen kommt drauf. Innen kommt Epoxy und Zucker drauf und fertig... (Der Zucker wird nachher wieder abgekehrt, angeblich soll so ein rutschfester, aber nicht scharfer Belag entstehen) Zum lesen gibt es noch den Tröt von Segelmann: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=61817 und den von Guineapig: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=63145 Liebe Grüsse, Eckhard
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<<
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#14
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Danke,
die beiden Threads kannte ich schon. Sie waren auch sehr informativ nur sind die schönen Berichte leider abgebrochen. Ich schaue sehr regelmäßig nach ob sich noch was tut. Die Idee mit dem Zucker hab ich schonmal irgendwo gelesen. Ich sollte auchmal darüber nachdenken. (Danke für die Anregung) Ich habe gestern das Wegföhnen der ersten Hälfte abggeschlossen. Die 3 Lackschichten sind ne Menge Arbeit.
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#15
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Zitat:
Weitermachen!
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Grüße, tomek ------------ Ich habe eine Signatur. |
#16
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Hehe,
das ist meiner, damit ich auch was schreiben kann muss es erst mal weiter gehen. Ich bin zu Zeit mit schleifen, schleifen, schleifen beschäftigt. Ich habe die ganze UW seite mit 80er geschliffen. Es fehlt jetzt noch der Rand. Zusätzlich recherchiere ich gerade welche Schichten ich auf die vorgesehene Glasfaserschicht aufbringen soll. Da gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Die einen sagen ein 2k Lack reicht, aber dann steht wo anders einen 2k Lack kann man keine 2 Wochen im Wasser lassen. Ob es ein Dauerlieger für den Sommer werden soll, hab mich noch nicht entschieden. Ich werde versuchen den Schwertkasten von innen mit Glasfaser zu überziehen und ca. 5cm über den Rand überschlagen und ebenfalls fest einlaminieren. Wenn dann anschießend das ganze Boot überzogen wird, soll dort einfach drüber gearbeitet und anschließend wird der Schlitz des Schwertkastens wieder aus der Glasfaserschicht geschnitten. Grüße Tobi, der hoffentlich bald mehr Zeit für sein Böotchen hat.
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#17
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Hi, wie du bei mir gesehen hast, hab ich jetzt eine 10cm breite Glasfaserschicht in den Schwertkasten über den Rand eingebracht. Zuvor wurde mit meiner Stichsägen-Holzbrett-an-Stichsägeblatt-Schleifpapierdrumherum-Konstruktion udn einer langen Feile das Innere des KAstens angeschliffen. Der Rand mit einem Dremel bis aufs Holz.
Mach hintereinander eine Seite nach der anderen. Ein wenig tricky, aber es geht. Anschließend hab ich mit einer schmalen Malerrolle den Kasten von innen mit Epoxid gestrichen. Wie bereits gesagt, das Ding nur 2cm breit. Mit einem langen dünnen Pinsel mach ich jetzt noch die schmalen Seiten innen und das wars. Deine Idee, das Ganze vor der Rumpfbeschichtung zu machen, finde ich sinnvoll. Hätte ich auch gerne vorher gemacht.
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Grüße, tomek ------------ Ich habe eine Signatur. |
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