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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 08.05.2004, 02:19
loddar loddar ist offline
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Törnbeschreibung
Ostern 2004 durch Berlin

Am Gründonnerstag trailerten wir (4 Erwachsene und 1 Kind) 3 Stunden bis zum Glindowsee. Da wir wussten , dass wir das Boot abends um 23:00 Uhr nicht mehr ins Wasser bekommen werden, buchten wir eine Übernachtung „An der Eiche“ bei Kemnitz. Die Pension hat zwar noch etwas den Charme eines Pionierlagers, ist aber trotzdem empfehlenswert und günstig. Auch das Frühstück war in Ordnung.

Am nächsten Morgen erreichten wir gegen 10:00 Uhr die Porta Helena in Glindow, wo wir unsere Bayliner 2450 auf der Slipanlage ins Wasser brachten. Die Slipanlage ist gut, aber dafür mit 20 EUR (nur rein) eigentlich zu teuer. Dafür gab es aber noch ein paar Tipps vom Hafenmeister. Gegen 12:00 Uhr legten wir bei sehr bewölktem Wetter ab und es ging über Schwielowsee und Templiner See nach Potsdam. Da wir die Gärten von Sanssouci sehen wollten, brauchte es einen Anleger. Diesen fanden wir beim Segelclub Potsdamer Adler, wo wir 2 Stunden festmachten. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Leute vom Potsdamer Adler. Auf der Weiterfahrt bogen wir vor der Glienicker Brücke nach rechts in den Teltowkanal ab. Geschwindigkeitsbeschränkung hier 8 km/h. Vor unserer ersten Schleuse bei Kleinmachnow gab es eine kleine Wartezeit an einem dafür vorhandenen Anleger. Bei der Weiterfahrt hatte ich das Gefühl, dass wir einen Defekt an der Lenkung oder am Antrieb haben, weil das Boot ständig zick-zack fuhr. Doch alle Fachleute, mit denen wir in den nächsten Tagen sprachen, bestätigten, dass dieses Gieren bei Gleitern in Langsamfahrt durchaus normal sei. Die erste Übernachtung auf dem Boot war im Hafen Mariendorf geplant. Doch als wir diesen bei Einbruch der Dämmerung erreichten, stellte sich heraus, dass es dort keinen Sportbootanleger gab. Es war ein reiner Industriehafen, was sich im Band 1 vom NV Verlag eindeutig anders darstellte. Also fuhren wir 3 km zurück bis zum Hafen des Motorrennbootclubs Steglitz. Hier wurde uns beim Anlegen gleich von einem Dauerlieger geholfen und man konnte uns noch eine Pizzeria in der Nähe empfehlen. Da es draußen noch ziemlich frisch war, waren wir froh, dass wir unseren Petroleumheizer in der Plicht anschmeißen konnten. Tagesleistung: 45 km in 5:17 Std.

Da unsere Freundin noch nie in Berlin war und auch mal das KaDeWe sehen wollte, ging es am Karsamstag per Bus und U-Bahn in die Innenstadt. Um kurz vor 15:00 Uhr legten wir in Steglitz ab und freuten uns auf den Müggelsee, weil man dort mal den Hebel auf den Tisch legen konnte. Das Gleiten hat uns alle beeindruckt. Es war das erste Mal, dass ich ein Boot beim Gleiten fuhr. Also einmal über den See und zurück. Um 19:00 Uhr legten wir beim Wassersportzentrum Berlin an und gingen erstmal in der Pizzeria des Zentrums (ca. 150m von unserem Liegeplatz) essen. Auch hier kam abends in der Plicht wieder unser Petroheizer zum Einsatz. Strom gab es an einer Münzsäule, 2 kWh für 1 Euro. Tagesleistung: 43 km in 4:25 Std.

Am nächsten Morgen um 7:00 Uhr war es in der Kabine etwas kalt. Deshalb erhielt ich von meiner Frau den Auftrag noch mal einen Euro in die Stromsäule zu werfen. Als ich in die Plicht kam, konnte ich auf der Innenseite das Eis von der Folie kratzen. Also kurz in Unterhose die 10m zur Stromsäule und sofort wieder ins Bett. Bevor wir um 11:30 Uhr ablegten bunkerten wir noch 50 Liter Wasser für 1 Euro (die übrigen 50L mussten wir mangels Kapazität verschenken). An diesem Ostersonntag ging es dann mit 12 km/h über die Spree Richtung Regierungsviertel. Die Mühlendammschleuse war unsere zweite Schleuse. Sie nahm gerade wieder Boote aus dem Oberwasser auf und wir konnten direkt einfahren. Vom Palast der Republik bis zum Kanzleramt war die Spree voll mit Touristenschiffen, die z.T. hupten, weil ich ihnen zu langsam fuhr. Wir drehten beim Schloss Bellvue um und fuhren wieder beim Kanzler und am Reichstag vorbei um am 24h-Anleger Weidendammbrücke mit Blick auf Funkturm und Bahnhof Friedrichstraße festzumachen. Die Spree war sehr rau. Doch als abends keine Schiffe mehr fuhren, war sie glatt wie ein Kinderpopo. Nachmittags besichtigten wir das Brandenburger Tor, den Potsdamer Platz und ich trank das teuerste Bier meines Lebens auf der Terrasse des Adlons. Aber das muß man mal gemacht haben. Abends mit Petroheizer in der Plicht und den Lichter der Stadt außen rum, war für mich persönlich der beste unserer Liegeplätze. Verpflegt haben wir uns übrigens in einer Burgschänke ca. 300m vom Anleger. Tagesleistung: 27 km in 3:27 Std.

Am letzten Tag auf dem Wasser legten wir gegen halb elf in Richtung Westen ab. Da die Tankuhr nicht richtig anzeigt, haben wir unseren 20L Reservekanister eingefüllt als wir direkt neben der Spree eine Shell-Tankstelle sahen. So konnten wir unseren Res.Kanister an der Tankstelle wieder auffüllen. Es gab zwar keinen Anleger, aber am Metallzaun der Promenade konnten wir uns festhalten. Nach der Charlottenburger Schleuse erreichten wir gegen 13:00 Uhr den Wannsee, wo wir uns mit le loup und seiner Frau im Seehasen trafen. An dieser Stelle noch mal schöne Grüße an Dich, Wolfgang. Nach einer 1,5-stündigen Pause ging`s weiter über Postdam zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Porta Helena am Glindow See.
Tagesleistung: 60 km in 4:55 Std.

Sehr gut gegessen haben wir abends im Restaurant der Porta. Auf Wunsch haben wir am nächsten Morgen ein sehr reichhaltiges Frühstück im Restaurant einnehmen können.

Dienstagmorgen nach dem Frühstück machten wir das Boot slipfähig, räumten auf und zogen das Boot aus dem Wasser und trailerten wieder zu unserem Heimathafen. Das Abstellen des Gespannes auf dem Gelände der Porta kostet übrigens 5 EUR pro Tag.

Die Zahlen:
Gesamtstrecke 175 km
Betriebsstunden 17:42 Std.
Benzin ca. 180 Liter
Geschwindigkeit im Schnitt 9,88 km/h oder 10,1 L/Std
Petroleum 5 Liter


Alles in allem war unser erster Törn mit unserem eigenen Boot ein schönes Erlebnis und wir sind gespannt auf das nächste bei etwas wärmeren Wetter.
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