Verwendung v.Butan-Gaskartuschen für Heizung/Kocher - boote-forum.de

HD4ever · #1 16.12.2009, 09:19

HAllo !
Womit heizt ihr auf eurem Boot ?
Habe eine kleine Gas-Heizung (PaidLink) und auch einen kleinen Camping Kocher (PaidLink) der mit Butan-Gaskartuschen betrieben wird.
hab nun grade festgestellt das beides kaum noch funzt obwohl sone Kartusche beim Schütteltest noch gut halbvoll - oder auch halbleer sein müßte ! bilde mit ja ein das es nun bei Kälte schlechter geht als im Sommer

ist es im allgemeinen so das man die halbvollen Kartuschen dann entsorgen kann ?
klar / Druck wird weniger und bei Kälte wohl auch noch ne geringere Dichte
ne andere/bessere Heizung (z-B. Bright Spark) wird aber wohl auch nicht besser funktionieren ?

Flybridge · #2 16.12.2009, 09:27

Halb voll müsste eigentlich noch gut funktionieren. Auch bei Kälte. Sind die Geräte i.O.?

Wenn du die Kartuschen abbaust, dann blasen sie ab. Also Obacht. Die leere Büchse kann dann in den gelben Sack. So mache ich es.

HD4ever · #3 16.12.2009, 09:59

denke schon das die in ordnung sind .... sooft waren die bisher ja nicht in Gebrauch ... na werd das mal weiter eroieren

reinh · #4 16.12.2009, 10:01

Butan strömt glaube ich nur ab +4 Grad.

LG Reinhard

HD4ever · #5 16.12.2009, 10:18

mhm ... das ist natürlich Mist !
bin ja nun grad im Winter mit meinem Boot unterwegs auf der Ostsee ....
gibts bessere Alternativen für ne Kleinboot-Heizung ?

jannie · #6 16.12.2009, 10:38

Moin,
Butan siedet erst bei -0,4 Grad C, wenn es kälter ist, reicht der Dampfdruck einfach nicht aus, um den Kocher zu füttern, ordentlich funktioniert es erst ab rund 6 Grad. Propan ist da viel besser, guck mal, ob das für Deine Geräte zugelassen ist.
Die Dampfdruckkurven gibt es hier: http://www.spassbahn.de/attachment.php?id=12109

gruesse
Hanse

HD4ever · #7 16.12.2009, 11:24

das ja mist .... große Propan-Gasflaschen sind doch zu unhandlich für meine lütte Kajüte

Olaf · #8 16.12.2009, 11:44

Moin zusammen,

wir haben an Bord auch schon ein Nachlassen der Leistung festgestellt, wenn der Kocher in längerem Betrieb ist - und das im Sommer! Die Kartusche war noch merklich gefüllt, aber der Druck reichte nicht und die Kartusche war eiskalt (wahrscheinlich zuviel Gas zu schnell entnommen -> Verdunstungskälte?). Wir haben dann die Kartusche gewechselt und die halbvolle "auftauen" lassen. Danach ging sie wieder.

ChristofL · #9 16.12.2009, 11:54

Neben der Temperatur ist die Größe des Behälters wichtig. (Mehr Gas in der Gasphase, wenn die Temperatur grenzwertig ist). Vielleicht kommst Du mit einer 2KG-Flache schon weiter, wenns so kalt ist wie jetzt.
Es ist gaub ich nicht verboten, eine Kartusche ein bisschen zu heizen, z.B. mit som Kaffetassenwärmer für den USB-Anschluss.
Aber jetzt krieg ich bestimmt zu hören, wie gefährlich das alles ist.
Vielleicht doch besser Petroleum?

CL

GüntherB · #10 16.12.2009, 12:01

Hallo,

ich halte nicht viel vom Verbrennen von Kohlenwasserstoffverbindungen in Räumen die sowieso schon mit erhöhter Luftfeuchtigkeit gefüllt sind.
Wie der Name schon sagt... Kohlenwasserstoff ... das was nach der Verbrennung übrig bleibt ist in der Hauptsache Wasser und das ungeliebte
CO2.

mfg
Günter

reinh · #11 16.12.2009, 13:19

Zitat:

Zitat von HD4ever

mhm ... das ist natürlich Mist !
bin ja nun grad im Winter mit meinem Boot unterwegs auf der Ostsee ....
gibts bessere Alternativen für ne Kleinboot-Heizung ?

Ich habe mit Spiritus gute Erfahrungen gemacht.

LG Reinhard

HD4ever · #12 16.12.2009, 18:21

was hast du da für eine Heizung ???
ich hab wie gesagt die obige Zeltheizung ... auch noch nen ganzen Packen der Kartuschen im Keller rumstehen - vielleicht sollte ich die nicht auf dem Boot lassen das die so kalt werden

Torsk_Ni · #13 16.12.2009, 18:33

Das wird es wohl sein Jörg. Wenn das Teil warm gestartet wird hat es ja genug Zeit die Umgebung schnell genug über die magischen paar Grad zu bringen und wieder gescheit zu laufen.

Ich koche im Freien mit einem Coleman Bezinkocher (Super) das wird aber nichts sein für geschlossene Räumen...

dieter · #14 16.12.2009, 20:33

entweder Petroleum...

oder besser und kleiner der
Orgio Heat-Pal für Spiritus

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=15231

reinh · #15 17.12.2009, 09:36

Ich koche und heize mit dem Origo 1500 mit Topfhaltern.
Er steht festgeklemmt auf dem Kajütboden.
Als Heizaufsatz dient ein durchlöcherter Blumentopf.

LG Reinhard

HD4ever · #16 17.12.2009, 09:42

ok ... danke ...
denke dann werd ich mal über ne Petroleumheizung nachdenken ...

sea u in denmark · #17 17.12.2009, 10:17

Mit der Kartuschen-Geräten haben wir nur gute Erfahrungen und nehmen in bestimmten Situationen den hohen Energiepreis für den geringen Platzbedarf hin. Wir vermeiden es aber, sie zu kalt werden zu lassen und heizen enge Räume (Boot, VW-Bus) auf andere Weise.
Petroleum ist dafür aber auch nicht besser, denn jeder dieser Brennstoffe verwandelt sich bei Gebrauch in ganz viel Wasserdampf.
Wenn wir im Winter ein Fahrzeug bewohnen wollen, dann sorgen wir für Landstrom über nacht und heizen unterwegs mit Motorwärme oder mit einer kraftstoffbetriebenen Heizung, die ihre Abgase nach draußen abgibt.

Die Kartuschen eignen sich u.E. am besten für ein schnelles Kaffee- oder Suppekochen unterwegs, wenn die eigentliche Versorgung für den Hafen oder Zielort geplant ist.

sea u in denmark

Liebertee · #18 17.12.2009, 11:59

Zitat:

Zitat von ChristofL

Neben der Temperatur ist die Größe des Behälters wichtig. (Mehr Gas in der Gasphase, wenn die Temperatur grenzwertig ist). Vielleicht kommst Du mit einer 2KG-Flache schon weiter, wenns so kalt ist wie jetzt.

Nö....

So leicht läßt sich die Physik nicht überlisten. Geht selbst mit einer 5 kg Flasche nicht.

@all

Man kann schon durch verbrennen von Gas, Ptroleum oder sonstwas ein kleines Boot sehr gut heizen, der Kniff daran ist nur, das man die Abgase rausbekommen muß ( weil da auch der Wasserdampf mit drin ist ).

Alle stromfreien Kleinheizgeräte sind unter anderem deswegen so teuer, weil erheblich Hirnschmalz an die Abgasführung ( nach draußen ) verwendet wurde.

Ob nun Reflex, Bertschi oder Taylors, alle haben einen extra Schornstein.
Und damit gibts dann auch keine Probleme mehr mit übermäßig Feuchtigkeit im Boot.

http://www.blakes-lavac-taylors.co.uk/taylors_079k.htm

http://www.bertschi-petrol.ch/

Gruß, Norbert

reinh · #19 17.12.2009, 12:24

Kann es sein, daß die Dampfbildung durch die Petroleumverbrennung überschätzt wird?
Im Hafen heize ich meist elektrisch. Einen Unterschied bei der Kondenzwasserbildung an den Kajütfenstern habe ich nicht feststellen können.
Aber vielleicht lüfte ich auch auf Grund der größeren Heizleistung mehr.

LG Reinhard

HD4ever · #20 17.12.2009, 13:11

was die Abgase angeht so kann ich ja durchaus mein Fenster etwas offen lassen .... soll ja auch nicht ständig an sein
die Gasheizung ist sicherlich superpraktisch, aber wie gesagt bin ich auch im Winter viel unterwegs.
Heute gerade wieder im Boot gewesen - bei -3 Grad ging das Teil noch nicht mal an / nutz also im Winter ja gar nix

Bernd66 · #21 17.12.2009, 13:52

Zitat:

Zitat von reinh

Kann es sein, daß die Dampfbildung durch die Petroleumverbrennung überschätzt wird?

Größenordnungsmäßig entspricht die Menge des entstehenden Wassers, der Menge des verbrannten Petroleums. Größenordnungsmäßig heißt, es kann auch halb so viel bis doppelt so viel sein.

Bernd

reinh · #22 17.12.2009, 14:18

Hallo Bernd,

kannst du das näher erläutern, wieso halb bis doppelt so viel?
Wovon hängt das ab? Kann ich das beeinflussen?

LG Reinhard

jannie · #23 17.12.2009, 15:51

Moin,
damit es weitergeht, ein paar kurze Anmerkungen: Bei der Verbrennung von 0,14 kg Petroleum , ( Verbrauch/h laut SVB-Katalog) entstehen rund 0,19 kg Wasserdampf und die doppelte Menge Kohlendioxid. Wenn Deine Bootskajüte rund 10 m³ gross ist und die Luftfeuchtigkeit beim Heizen bei 70% bleiben soll, müssen in der Stunde etwa 10 m³ Luft ausgewechselt werden, also einmal in der Stunde den Kajüteninhalt. Wenn der Luftwechsel kleiner ist, steigt die Feuchtigkeit rasch an bis die Sättigung erreicht ist und der Wasserdampf auskondensiert. Ein ein bis zweifacher Luftwechsel in der Stunde erscheint aber machbar, das bekommt man schon mit ordentlichem Dauerlüften hin (oder mit einem kleinen Ventilator). Und dabei bleibt auch der Sauerstoffgehalt in Ordnung. Nur höllisch aufpassen, die Verbrennung produziert in kleinsten Mengen auch Kohlenmonoxid und das ist giftig. Also nie ungelüftet heizen und schon gar nicht über Nacht.
Die Heizung produziert beim Verbrauch,s.o. etwa so viel Wärme, wie ein 1,6 kw Heizlüfter.
gruesse
Hanse

ChristofL · #24 17.12.2009, 16:33

Zitat:

Zitat von Liebertee

Nö....

So leicht läßt sich die Physik nicht überlisten. Geht selbst mit einer 5 kg Flasche nicht.

Natürlich muss die Temperatur hoch genug sein, damit überhaupt Gas verdampft. Dann aber verdampft in einer grossen Flasche mehr als in einer kleinen.

Gruss

CL

reinh · #25 17.12.2009, 16:59

Hallo Hanse,

vielen Dank für deinen Beitrag. Dadurch wird für mich einiges verständlicher.

Zu der Situation an Bord:

Die Kajüte (Sailart 18) hat vielleicht 5 Kubikmeter.

Der Origo-Kocher verbraucht deutlich weniger als der SVB-Heizer und heizt auch auf kleinster Flamme mehr als mein 500W Heizlüfter, den ich bei Bedarf die Nacht durch laufen lasse.

Ich bezahl im Hafen 50 Cent pro Kwh. Der Spiritus kostet pro L ca. 1.70 Euro. Seit letztem Winter habe ich schon den Eindruck, daß ich mit Spiritus weit preiswerter als mit Strom heize.

Der Origo steht am Niedergang unter dem Schiebeluk. Dort wird er eigentlich optimal belüftet.

Schwitzwasser bildet sich an den Fenstern, den Hundekojen und im Bugbereich, weil die Schale zu kalt ist.

LG Reinhard