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  #1  
Alt 18.05.2004, 11:43
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Standard Aus der Osterschelde nach Dänemark/Schweden

Hallo Allezusammen!
Wir haben diesen Sommer vor, aus der Osterschelde raus und dann an der holländischen bzw. deutschen Nordseeküste entlang bis Dänemark zu segeln. Vielleicht auch noch weiter bis Schweden. Hat jemand Erfahrung mit dieser Route und kann mir was erzählen??
Danke im voraus für jede Anregung und jeden Tipp
Viele Grüße
Konni
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  #2  
Alt 18.05.2004, 11:58
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Moin Konni,

zu den ostfriesischen Inseln und der Küste (grob: Rottumer Oog bis Minsener Oog/Mellum) kann ich was beitragen. Was genau willst Du denn wissen?

Für Törntipps, wären auch ein paar Eckdaten (Größe, Tiefgang, ggf. Durchfahrtshöhe) nicht schlecht.
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Viele Grüsse,
Olaf
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  #3  
Alt 18.05.2004, 12:26
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Wie Olaf schon schreibt,
wichtig wären ein wenig mehr Daten über Dein Boot und vielleicht auch, ob Du auch grössre Strecken mit Landabstand zurücklegen möchtest.
Ich könnte mit Infos ebenfalls zu den friesischen Inseln und rauf bis Oslo dienen.
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Gruss,
Helmut

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  #4  
Alt 18.05.2004, 13:17
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Unser Boot ist 32 Fuß lang und hat einen Tiefgang von nur ca. 120cm (Kimmkieler). Eigentlich habe ich an ein paar Tipps für schöne Häfen gedacht, bzw. knifflige Stellen, an denen man besonders aufpassen sollte. Wir sind in unserer Törnplanung noch nicht sehr weit gekommen - das wollten wir anden kommenden Wochenenden angehen.

Gegen größere Strecken mit Landabstand hätten wir nichts einzuwenden - im Prinzip sind wir offen für alles.

Viele Grüße
Konni
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  #5  
Alt 18.05.2004, 14:14
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Ich hab's schon gemacht, wohin in DK soll's denn gehen? Wie sind Deine Nachterfahrungen?
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  #6  
Alt 18.05.2004, 15:16
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Nachterfahrungen sind noch keine vorhanden - aber es gibt ja immer ein erstes mal, oder
Wie gesagt, wir wissen noch nicht wohin genau - kannst du denn etwas empfehlen? Wir sind wirklich noch ganz am Anfang unserer Planung.
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  #7  
Alt 18.05.2004, 23:55
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Für den Anfang würd ich "hopsen". Roompot raus, die erste Etappe bis Scheveningen.

Dann Scheveningen - Den Helder

Achtung vor Rotterdam unbedingt anmelden und den Weisungen der Lotsen folgen - da ist Autobahn der Frachter. Man kann so durch, braucht aber 16 Augen.

Von Den Helder nach Texel, der Nordhafen (hab vergessen wie der hieß)

Von dort geht's nur in einem Rutsch nach Helgoland, für Dein Schiff etwa 36 Stunden.

Da kannst Du überlegen, entweder nach Norden Amrum, Sylt, Esbjerg, Hvide-Sande, Limfjorden

oder

NOK Kiel, Flensburg, Dänische Südsee

Beide Törns sind in weniger als etwa 4 Wochen nur mit Stress (Dauersegeln) zu machen.

Du kannst auch in einem Rutsch von Den Helder nach Esbjerg (hab ich gemacht) das sind etwa 54 Stunden (zwei mal dunkel ) geht so 70 Meilen nördlich Helgoland vorbei.

Aber wie sind Deine Erfahrungen? Schon England gesegelt? Dover, Eastbourne, etc. oder Harwich, London? Das ist in Tagesetappen zu schaffen und recht anspruchsvoll. Eine gute Übung für einmal quer rüber! Unterschätz die Nachtfahrten nicht, eine ist ok aber viele hintereinander sind dort oben anstrengend (viele Schiffe massig Fischer, gerade Nachts).

Aber Du hast recht, einmal ist immer das erste mal

Du kannst auch binnen durch (stehende Mastroute) da kannst Du Harlingen rein und kommst bei Emden wieder raus, aber alleine das dauert eine Woche. Ist aber herrlich. Allerdings solltest Du nach den Wassertiefen fragen, das war schon vor 5 Jahren mit 130 ein Problem (wir sind vor einem Herbststurm auf dem Rückweg geflüchtet und da durch)

Damit auch schon der Zeitplan. Je nach Jahreszeit, kann es für den Rückweg viel und kräftig aus West/Nordwest pusten, nicht besonders nett wenn Du auf dem Rückweg bist.

Deutlich nördlich des Trennungsgebietes Fahren ist wegen der Gezeit besser. ch da gibt es viel, zunächst solltest Du Dir Gedanken machen was, wann, wohin
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  #8  
Alt 19.05.2004, 07:40
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Zitat:
Zitat von Bleiente
Unser Boot ist 32 Fuß lang und hat einen Tiefgang von nur ca. 120cm (Kimmkieler).
Bei dem Tiefgang kommst Du an der ostfriesischen Küste bei Hochwasser überall durch - vor allem kannst Du auf Deinen Kimmkielen trockenfallen!

Für einen Durchmarsch würden sich die Stationen Borkum - Wangerooge - Helgoland anbieten. Das sind die praktischsten, aber nicht die schösten Inseln.

Wesentlich schöner sind da Juist (draussen auf dem Sandwatt bei den Einheimischen ankern, östlich des Hafens), Baltrum und Langeoog. Die ersten beiden sind recht klein (auch mit kleinen Häfen), aber die schönsten Inseln. Hier kommt noch richtiges Rätsel-der-Sandbank-Feeling auf! Langeoog ist etwas größer, aber dafür gut ausgestattet!

Allerdings: Dieselbunkern geht nur auf Borkum, Norderney und Wangerooge.

Weitere Einzelheiten (Ansteuerung, Untiefen, naut. Hinweise, Restaurantempfehlungen ) auf Anfrage - das wird sonst zuviel.

Sehr gute Hinweise bietet auch http://www.soltwaters.de. Dort gibt es auch eine Karte mit den ganzen Wattstrecken und Ankerplätzen
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Viele Grüsse,
Olaf
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  #9  
Alt 19.05.2004, 09:29
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An Zwischenstopps bei den friesischen Inseln bietet sich noch Terschelling oder Vlieland und Norderney an.
Vorsicht in den Seegatten, wenn Du aussen rum gehst. Lies mal diesen Thread. Genau überlegen, wie der Strom setzt und von wo der Wind kommt; selbst harmlose Dünung auf See kann sich im Seegat mächtig und gefährlich aufbauen. Im Zweifel lieber das Seegat meiden und draussen (mit Landabstand) günstigere Verhältnisse abwarten.
Bei Terschelling ist gerade das Fahrwasser im Seegat neu betonnt/verlegt worden. Selbst die aktuellen Karten weisen dies nicht aus; also unbedingt die aktuellen Revierinformationen abfragen!
Für diesen Bereich ist der kleine Hafen von Vlieland empfehlenswert, aber auch in der Saison immer recht voll. Dort gibt es aber guten und vor allem bei NW- und Nordwind sicheren Ankergrund.
Das Ansteuern von Borkum kann in der Aussenems recht lang werden, ist aber bei "normalen" Wetterverhältnissen recht sicher. Allerdings liegt der Hafen weit vom Ort weg (Bahnverbindung).
Norderney ist zwar interessant und abwechslungsreich. Ich würde die Insel aber von See kommend nur bei guter Revierkenntnis und vor allem nur im betonnten Fahrwasser anlaufen (zunächst nach Osten vorbeilaufen und dann in der Betonnung nach Südwest).
Helgoland ist wohl ein Muss! Auch hier gilt: Genau nach Karte und Betonnung navigieren und vor allem an den Tonnen den Stromversatz beobachten. Achtung, genau neben der Südansteuerung nach Westen zu grosse Steine, davon mindestens einer, der nicht nur bei Niedrigwasser auch Deinem Boot gefährlich werden könnte, also nicht den Kurs "abschneiden".
Im Bereich der Nordfriesischen Inseln bieten sich die Häfen von Amrum (Wittdün) und Hörnum sowie List (Sylt) an. Auch hier ändern sich die Fahrwasser ständig, sind aber aktuell betonnt. Auf die Stromkanten achten, wenn Du nicht unfreiwillig Pause machen willst. Ist aber bei West-Wetterlagen bis 5 bft und mitlaufendem Strom recht ungefährlich und mit einem Plugscharanker und ausreichend Kette ist guter Ankergrund (Schlick und Sand) vorhanden.
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Gruss,
Helmut

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  #10  
Alt 19.05.2004, 10:25
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Super, vielen Dank für die sehr aufschlussreichen Infos - ich muss mir das alles mal in Ruhe durchlesen - auch die weiteren links. Zu England wollte ich nur kurz sagen, dass wir mit Hund unterwegs sind und uns die Engländer die Einreise leider sehr schwer machen Wir hatten eigentlich einen Törn nach England vorgehabt - dann aber aufgrund der vielen Hindernisse aufgegeben. Schade eigentlich!

Ich werde mich garantiert nochmal an euch wenden, wenn wir wissen, was wir vorhaben!

Nochmal Danke!
Konni
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  #11  
Alt 19.05.2004, 10:42
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Weiter nordwärts, auf dem Weg rund Skagen, wird's dann ab Esbjerg/Fanö schwieriger; dann kommen die Nachtstrecken. Über ca. 100 bis 120 sm bis fast vor Skagen ist die Westküste Jütlands recht hafenfeindlich und es empfiehlt sich, dort zumindest nachts gut Landabstand zu halten. Der nächste leicht anzulaufende Hafen ist Hanstholm am südwestlichen Beginn der Jammerbucht.
Hanstholm ist recht laut und wenig attraktiv, von dort aus wird ein erheblicher Teil des Norwegenverkehrs abgewickelt. Der Hafen ist aber ideal zum Nachbunkern, Duschen und, nach zwei Nachttörns, wohl auch zum Pennen.
Auf der Route schliesst sich dann Richtung Skagen die Jammerbucht an, die ich auf direktem Kurs durchqueren würde. Der nächste Hafen ist Hirtshals, von Hanstholm etwa 70 sm entfernt. Für Hirtshals gilt ähnliches wie für Hanstholm. Etwa einen Tagesschlag weiter folgt in dieser Kette Skagen. Diese Hafenstadt ist zwar auch nicht unbedingt verschlafen, lohnt aber einen Besuch. Auch hier gilt: Keine Bögen abschneiden, sondern der Betonnung konsequent folgen, wenn Du nicht festkommen willst.

Von besonderem Reiz ist der Limfjord.
Soweit ich weiss, kannst Du durch den Limfjord nach Osten gehend die ganze Nordspitze Jütlands südlich umfahren und dadurch die Knüppelei rund Skagen vermeiden. Ich kenne aber nur östliche Teile dieses Fjords; sicher sind hier andere, die dazu mehr schreiben können. Habe mal eine Anfrage dazu eingestellt.
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Gruss,
Helmut

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  #12  
Alt 19.05.2004, 16:29
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Zitat:
Weiter nordwärts, auf dem Weg rund Skagen, wird's dann ab Esbjerg/Fanö schwieriger; dann kommen die Nachtstrecken
Net so schlimm Ventum,

Esbjerg - Hvide Sande geht gut an einem Tag, Yachthaven ist neu (vor fünf Jahren) Anfahrt ab 5 Bft. westl. Richtungen nicht mehr zu empfehlen!

Danach kann man an einem Tag bis zur Einfahrt in den Limfjorden (Hab wieder mal den hafen vergessen)

Von dort kann man entscheiden (nicht mit der Anita) ob durch dem Limfjord oder rund Skagen. Das wird aber nicht ohne Nachtfahrt gehen.

Dann hat ma aber wirklich alle Häfen von Jütlands Westküste gehabt.

Schön ist eigentlich kein Hafen, Esbjerg ist Industrie, der Yachtclub schwer zu finden und selbst mit 130 cm sassen wir bei Ebbe im Schlick (vielleicht ist es nun besser. In die Stadt ist es ne Wanderung von fast einer Stunde

Hvide Sande ist ein Fischereihafen mit ganz nettem Yachthafen, allerdings hat's da ne Fischfabrik (Müffel). Das Kaff selbst biete eigent lich gar nix außer einem Fischmarkt.

Ähnlich ist es wohl am Limford, das wird es schön wenn man durch fährt (alles mit Maschine und schwierig zu Navigieren).

Rund Skagen hat den Vorteil dass man in die westschwedischen Schären kann - ist dann nur noch ein Hubser. Aber in normalem Urlaub mit Hund, Frau und vielleicht noch Kind ist das nicht zu schaffen.

Wir hatten vier Wochen geplant (Osterschelde, Südnorwegen, Westschweden, Dänische Südsee, NOK, Helgoland, Terschelling, Scheveningen, und wieder Osterschelde. Wir kamen bis Hvide Sande, dort lagen wir eingeweht drei Tage, Alternativ hatten wir schon Limfjordkarten wollten durch, doch die Vorhersage brachte ein Tief nach dem anderen aus westl. Richtungen, Ergo, Esbjerg (wieder drei Tage im Hafen, dann Sylt (List) - Helgoland. Dann der Plan Terschelling - Sturm vor Norderney festgestellt dass wir nicht übers Gatt kommen, dann weiter bis Borkum wieder eine Woche eingeweht, da waren dann endlich fünf Wochen rum. Aus Borkum dann gefrustet binnen durch (stehende Mastroute). In Delfseijl mit gebrochenem Gaszug liegen geblieben. Ankunft Heimathafen war dann Ende November, Start nach DK war Anfang August (gut der Rest der Überführung war dan Wochenendweise).

Gelernt, zu spät im Jahr gestartet Und - wenn's kütt dann kütt's
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