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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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Themen-Optionen |
#1
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Warum bloß haben wir hierzulande keine Nonstopper?
Wilfried Erdmann am 18. Januar auf seiner webseite:
quote wilfried-erdmann.de/home.htm /... Ich habe eine Reihe Themen in meinem Postkasten, die nicht schmecken. Eines davon ist die Reise von Herrn Lüchtenborg. Nach seinen „technischen Stopps“ gibt es wieder keinen deutschen Nonstopumsegler. Bedauerlich. Meine 1. Nonstop jährt sich im Juni zum 25. Mal. Warum bloß haben wir hierzulande keine Nonstopper? Nicht einfach zu beantworten, ohne jemanden zu verletzen. Die fehlende offizielle Anerkennung kann‘s nicht sein. Und Mut und Risiko sind sicher auch vorhanden. Und Segler, die solche Herausforderung als Aufgabe ansehen, gibt’s ausreichend. Nur die Krux ist: Vielen, die sich bei mir über die Jahre gemeldet und Informationen eingeholt haben und zum Teil schon ein Stückweit unterwegs waren, hat es an Schiffen gefehlt, an den vermeintlich richtigen Schiffen. An belastbaren und zugleich segeltechnisch durchdachten Schiffen. Und bei fast allen fehlte Geld. Der Teufelskreis: zu wenig Geld, kein gutes Schiff, keine Nonstop-Fahrt./quote Was denkt ihr, warum?
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"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet." - Hans Magnus Enzensberger. |
#2
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Zitat:
Ganz einfach, Nonstop-Fahrten sind - ausser zur Jagd nach Rekorden und zum Egopinseln - absoluter Nonsens. Der Reiz einer Weltumsegelung (oder anderer Langfahrten) ist doch gerade das Kennenlernen fremder Länder und Leute. Kanzler
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#3
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Ich sehe das auch so wie Kanzler.
Ich habe sehr großen Respekt vor der Leistung einer Non-Stop-Umsegelung, aber für mich käme sowas nie in Frage. Ich liebe auch die Fahrt als solches, aber trotzdem empfinde ich das ankommen an einem fremden Ort, immer noch als den Höhepunkt. Ich könnte mir nicht vorstellen, die Welt umrundet zu haben und dabei nichts ausser Wasser gesehen zu haben. Eine Rolle spielt wahrscheinlich auch, dass man früher solche Reisen (sei es nun mit oder ohne Stopps), einfach für sich gemacht hat und damit im günstigsten Fall hinterher noch eine gewisse Aufmerksamkeit und vielleicht auch finanzielle Entschädigung erreichte. Heute wird das schon von Anfang an mit eingeplant und ist darum aus meiner Sicht überhaupt nicht mehr mit den Fahrten der Segelpioniere zu vergleichen. Unabhängig ob Non -Stopp, oder "normale" Weltumrundung, sind heute einfach die Menschen anderst motiviert als früher. An zu wenig Geld oder an geeigneten Schiffen, liegt es sicher nicht, dass diese Herausforderung niemand annimmt.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#4
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Als einer, der die ganzen Bücher und Vorträge von unseren "Helden" gefressen hat und viele von denen sogar persönlich kennengelernt hat, gebe ich zu, daß ich viel zu Feige wäre, alleine die Welt zu umrunden!
Ausreden: Erst hatte ich kein Geld, dann kam die Familie, dann kam das Geschäft, dann kamen die ersten gesundheitlichen Einschränkungen, dann war zwar das Geld da, aber inzwischen hat das Alter dann wieder Bedenken ausgelöst !-und nun hab ich den Traum entgültig aufgegen
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Gesundheit ist die langsamste Art zu sterben |
#5
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Herr Lüchtenborg hat ganze Arbeit geleistet .
Semannsgarn wurde schon immer gesponnen - dafür bedarf es keiner Weltumsegelung. ___ Die Leistungen von W. Erdmann sehe ich mit Respekt. Er hat es sich erarbeitet und sich einen Lebenstraum verwirklicht - mehrfach. Als er dann "rum" war, hat er damit (zu recht) etwas Geld verdient. Keine Sorge, es werden wieder welche kommen, die es sich erarbeiten. Gruß Ralph |
#6
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Mal ganz davon abgesehen dass sich ohnehin nur ein stark eingeschränkter Kreis mit solchen Touren befassen kann,
sehe ich es so ähnlich wie Kanzler Wenn ich diesem elitären Kreis angehören würde der die Zeit, das Geld und das Now-How hat, wäre ich eher daran interessiert etwas zu sehen und zu erleben, als das ich mich unbedingt im Guinessbuch sehen wollte
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#7
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Moin,
ich bin einfach in der glücklichen Lage, weder mir noch anderen was beweisen zu müssen. Und dummerweise habe ich keinen Spass dran, monatelang nur Wasser zu sehen. Deswegen keine nostop Weltumrundung. Ansonsten bin ich viel zu neugierig auf Menschen in der Fremde und auch zu Hause. Das macht mir Spass, rauszufinden, wie die so leben, denken und die Welt sehen. Und deswegen reise ich gerne. Mit dem Boot sind auch mal längere Touren drin, aber nur zum Ankommen. Das es unterwegs für ein paar Wochen schön ist, vervollständigt das Vergnügen. gruesse Hanse
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#8
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Ich denke mal, dass man sich an eine Nonstop erst mal langsam rantasten muss:
-aus Feriensegler wird Bootseigentuemer -aus 6 Wochen Urlaubssegler wird 3-Monate-am-Stueck-Segler -dann kommt irgenwannmal der Aussteiger der fuer ein paar Jahre unterwegs ist und die Welt sehen will ... Dabei kommen dann die ersten laengeren Einhandstrecken: mal ne Woche, dann immer mehr. Und dann lernt man EVENTUELL auch die schoenen Seiten des Einhandsegelns kennen und es wird selbstverstaendlich. Und VIELLEICHT kommt dann auch mal der Wunsch die eigenen Grenzen weiter auszutesten und zu schauen ob man es Einhand Nonstop schaffen wuerde ... aber nur vielleicht. Ich habe eine Menge Solosegler kennengelernt, allerdings hatte keiner das Beduerfnis Einhand Nonstop zu gehen. Es ging immer mehr um das Leben auf dem Boot, die Freiheit jederzeit gehen zu koennen sowie um das "Easy Living". Ich selbst war ein paar Jahre einhand unterwegs und wusste Anfangs auch nicht wie ich es verarbeiten wuerde ... Meine erste richtig grosse Etappe war der Atlantik von Senegal in die Karibik. Als ich realisiert habe, dass ich (nach knapp 3 Wochen) in 2 Tagen ankommen wuerde, wurde ich wehmuetig und habe ernsthaft ueberlegt ob ich nicht noch einfach ne Woche weitersegele Richtung Panama (oder alternativ nochmals 2 Tage zuruecksegele; ging leider aus privaten Gruenden nicht). Wenn man allein unterwegs ist bekommt man einen ganz eigenen Rythmus, Zeit und Raum verlieren ihre Bedeutung (pathetisch, ich weiss ), man taucht einfach in eine andere Welt ein. Ich kann Menschen verstehen, die das attraktiv finden. Aber der Weg dahin ist lang und man braucht sicherlich eine gewisse persoenliche Veranlagung hierzu. Ausserdem muessen die Rahmenbedingungen stimmen - zumindest fuer mich. Bei meiner 2. grossen Einhandpassage war ich 6 Wochen im Nordatlantik (Karibik-Balearen) unterwegs und das mitten in der Hurrikan-Saison. Entsprechend war ich sehr angespanntund konnte es bei weitem nicht so geniessen Heute wuerde ich mich selbst nicht mehr sosehr unter Druck setzen - und mehr geniessen. Dennoch verspuere ich nach wie vor kein Verlangen Nonstop um die Welt zu gehen - zuerst moechte ich die Welt Multistop kennenlernen! Und selbst wenn: Ich denke "Einhand Nonstop" ist ein sehr persoenliches Erlebnis welches man ausschliesslich aus eigenem inneren Antrieb durchmacht! Die Oeffentlichkeit hat waehrend des Trips dort nichts zu suchen - das waere dann ja nicht mehr "Einhand" .... Dressi |
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