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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Refit Nomade 640
Guten Tag
Ich habe ein paar grundlegende Fragen zu dem Refit, das ich angehen möchte. Beim Boot (Segelyacht) handelt es sich um eine Nomade 640 und ist ohne Sandwichkonstruktion auf die Welt gekommen. Die Probleme/Fragen: -Der Voreigner hatte ehemalige Bohrlöcher mit Silikon gefüllt. Das Silikon ist aber nicht ganz so geeigenet um zu spachteln und dichten. Dehalb tropft und sickert es dort rein. Damit nicht genug: Die Decksbeschläge sind nicht richtig abgedichtet und mit normalen Schrauben (also ohne Mutter) befestigt. Auch dort bilden sich Tropfen. Ich möchte nun die Silikondichtungen ausbohren und mit einem Spachtrel füllen. Ich weiss aber nicht ob ich einen Epoxy- oder einen Polyesterharz kaufen soll und diesen mit Füllstoffen anreichern oder ob ich schon eine fertig gemischte Spachtelmasse kaufen soll. Was meint ihr dazu? Besser Epoxy- oder Polyesterharz bei etwa maximal 1 cm breiten Löchern? -Das Vorsschiff gibt dem Druck beim Darüberlaufe nach. Auf Anfrage bei einem anderen Nomade 640-Besitzer ist dies bei diesem Boot normal, weil einfach die Schicht zu dünn ist. Ich möchte deshalb und wenn dann auch schon die Decksbeschläge aufgrund der oben genannten Arbeiten abgeschraubt sind ein paar Schichten auflaminieren. Denn auch die Klemmen ziehen an dem Deck und es scheint nicht sehr fest zu sein. Was meint ihr? Wie viele Schichte bräuchte es, damit eine gute Festigkeit erhalten werden kann (circa)? Vielen Dank und freundliche Grüsse Adrian |
#2
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Moinsen,
die Frage nach den Schichten kann man so pauschal nicht beantworten weil - die Schichtdicke der Gewebe bzw. textilen Halbzeuge mit deren Flächengewicht schwankt - die benötigte schichtdicke und die damit erzielte Festigkeit auch von den verwendeten Materialien abhängt (Glasfaser? Kohlenstofffaser? Gewebe oder Matte? - wir nicht wissen wie groß die zu beschichtende Fläche ist? Geometrie? Unter Umständen kann es sinnvoller sein nicht einfach das Laminat aufzudicken sondern Unterzuüge unter dem Deck anzubringen und die Biegesteifigkeit damit zu erhöhen. Knistert das Deck beim drüberlaufen? Dann ist vielleicht nicht nur zu dünn sondern zudem auch noch ermüdet (Gfk unter mechanischer Last hält nicht ewig, es bilden sich Risse im Harz und damit nimmt die Steifigkeit des Laminates ab...) Ich würde mir das aber gut überlegen das zu reparieren und nur machen um weiteren Schaden zu verhindern. Aus zwei Gründen: laminierst du von oben auf dem Deck ist es recht mühsam die Oberfläche wieder nett zu machen, heisst: ganze fläche spachteln, schleifen und rutschfest beschichten (hab ich gerade bei meinem Boot gemacht) Laminierst du von unten arbeitest du über kopf, Laminat gegen die Schwerkraft (hab ich auch gerade gemacht, aber nur stellenweise...). Das erfordert dann einigen Aufwand, Vakuumsack und solche geschichten... ist auch keine Freude... zu der Abdichtung der Löcher? Wie sind die Beschläge befestigt worden? mit Holzschrauben in ein zu dünnes Laminat?!? In dem Fall: Decksbeschläge runter und mit Gewindeschrauben vernünftig befestigen. Anständige Dichtmasse benutzen (Sikaflex 291 z.B.) und unter Deck eine Konterplatte (z.B. aus Holz, GfK, CfK, alu, stahl,-......) um die Last besser einzuleiten. zu den ehemaligen Bohrlöchern: die Silikondichtmasse entfernen, dann die Löcher mit einem Kegelsenker anenken und ausspachteln. Normaler Polyester-Spachtel reicht hierfür völlig aus wenns überlackiert wird. Wenn nicht siehts besser aus wenn man die Löcher mit Gelcoat auffüllt, das kann man dann glattschleifen und hochglänzend polieren. Dann mal frohes schaffen, stell mal ein paar Bilder rein, dann kann man genaueren Rat geben... SG Lars |
#3
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Hallo Lars
Vielen Dank für deine Antwort. Ich konnte leider nicht früher antworten, weil ich eine Woche in den Ferien war. -Es handelt sich beim Baumaterial um Glasfasern. Ich weiss aber nicht ob sie mit Polyester oder mit Epoxy verarbeitet wurden. Die jetzige Oberfläche ist rau und es scheint mir, als ob die letzte Schicht eine Matte gewesen war. Wie sollte ich da vorgehen? Zuerst eine Matte, dann eine Schicht Gewebe etc. ? Die Form ist mehr oder weniger ein Dreieck (Vorschiff) mit einer Fläche von ca. 4 m2. Dazu kommen noch die zwei Teile vor und neben dem Schott (ca. 3 m2). Zusammen würden das etwa 7 m2 zu laminierende Fläche ergeben. Das Deck ist von unten sehr gut zugänglich und ich würde von unten laminieren. Ich habe mir das etwa so vorgstellt -> LINK Da ich sowieso das Deck innen neu streichen möchte und das ganze schleifen muss liegt es für mich nahe, auch gleich das GFK zu verstärken. Was denkt Ihr: soll ich für die Glasfasern zu befestigen eher Polyester oder Epoxy nehmen? - Ja die Beschläge wurden mit HOLZschrauben in das zu dünne GFK geschraubt. Ich dachte, dass ich die Beschläge erst wieder befestige, wenn ich das GFK verstärkt habe, damit sie mehr halt haben und nicht mehr so stark am GFK zerrt. Vielen Dank und freundliche Grüsse Adrian P.S. Bilder folgen so bald als möglich |
#4
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> also zu den schrauben kann mich da im wesentlichen der vorantwort anschliessen - löcher ordentlich ausboren (wichtig damit ALLLE silikonrückstände raus sind und das zeug dann für immer VERBANNEN!!!!) dann von unter mit glasstreifen verstärkungen auflaminieren und von oben verspachteln. wenn das deck dann fertig ist zusätzlich von unten gegenplatten (sperrholz) setzen (müssen angeschrägt sein) und diese mit den gewindeschrauben und karosseriescheiben mitschrauben, alles mit sika eindichten (ist nicht fett und kann später überstrichen werden)
> zum weichen deck: von unten laminieren ist ein SCH****job, würd ev mit 10 cm breiten streifen aus glasgewebe unterzüge auflaminieren und das deck von oben mit einer mittelschweren matte verstärken - ein foto zur weiteren beurteilung wär hilfreich....... > material der wahl ist aus meiner sicht ausschliesslich epoxy, härtet im wesentlichen ohne zu schumpfen, ist einfach einzustellen, kann mit zusatzstoffen zum kleber und spachtel umfunktioniert werden und ist supereinfach zu verarbeiten, weiters härtet es vollkommen aus, polyester bleibt klebrig. |
#5
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Hallo und vielen Dank für die Antwort.
Ich habe auf dem Deck zur zeit aufgeklebte Antirutschbeläge. Ich habe mir gedacht, dass ich eine rundes Loch in diese Matten schneide und wenn die Arbeiten erledigt sind klebe ich passende Stücke hinein. Deshalb möchte ich möglichst wenig auf dem Deck machen, sondern lieber von unten arbeiten, weil fast alle Stellen sehr gut zugänglich sind. 1. Das Spachteln: Ich nehme zuerst einen Bohrer und bohre die Schraubenlöcher (bzw. das Silikon) aus. Ich schneide dann aus dem Antirutschbelag ein Loch heraus. Dann schleife ich mit einem Schleifer (z.B. Dremel) die Löcher schön glatt und reinige sie dann mit etwas Aceton. Stimmt das bis jetzt? Meine eigentliche Frage zum spachteln ist: Soll ich von oben oder von unten spachteln und was soll ich als Gegenstück verwenden? Wenn ich, wie oben beschrieben, Glasstreifen von unten her auflaminiere, damit ich dann von oben spachteln kann, wird man das doch ziemlich gut von unten noch sehen? Wenn ich das Laminieren von den "Gegenstücken" gerade mit dem auflaminieren verbinden könnte wäre das natürlich auch eine Möglichkeit. Aber dazu müsste ich von unten laminieren. Für mich wäre das sowieso die schönere Möglichkeit, weil ich dann nicht alle Anitrutschbeläge runternehmen muss. Gruss Adrian |
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