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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Bank wegeb Boni gekündigt
Ich vertraue zwar nie großen Konzernen, doch diese Meldung freut mich. Hoffe nur, dass es kein Einzelfall bleibt.
Streit um Bonuszahlungen Bosch kündigt erster Bank die Zusammenarbeit Der weltgrößte Autozulieferer hat seine Boykottdrohung wahr gemacht: Unternehmenschef Fehrenbach brach zu einem Geldhaus die Geschäftsbeziehungen ab. Die Reaktionen auf seinen Vorstoß sind verhalten. von Heimo Fischer und Gregor Haake Bosch-Chef Franz Fehrenbach meint es mit seiner Drohung ernst, die Geschäftsbeziehungen zu Banken abzubrechen, die seiner Meinung nach übertrieben hohe Boni an ihre Manager zahlen. Der Konzern löste schon vor Wochen die finanziellen Bande zu einem Geldhaus. Das erfuhr die FTD aus Unternehmenskreisen. Um welches Institut es sich handelt, ist nicht bekannt. Fehrenbach hatte seine Drohung am Mittwoch öffentlich gemacht, als er die Bilanz für 2009 vorlegte. "Ist eine Bank der Meinung, die Finanzierung von Boni sei ein Unternehmenszweck, dann machen wir mit ihr keine Geschäfte mehr", sagte der Chef des weltgrößten Autozulieferers. Er nannte es verantwortlungslos, wenn Gedhäuser trotz der Kritik und den Erfahrungen der jüngsten Zeit zur Praxis aus Zeiten vor der Finanzkrise zurückkehrten. Bosch musste 2009 das erste Verlustjahr der Nachkriegszeit hinnehmen. Fehrenbachs ungewöhnlicher Schritt könnte die Debatte um Boni auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos anheizen. Dort treffen sich traditionell Banker und Spitzenpolitiker. Einige Geldhäuser stehen in der Kritik, da sie wieder Milliardenboni zahlen, obwohl sie kurz zuvor durch Steuergelder gerettet worden sind. Quelle: Financial Times Deutschland
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Gruß aus Hamburg Sven Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel.
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#2
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Und um wieviel haben sie sich ihre eigenen Boni höhergesetzt?
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---Da werden sie geholfen Der Nichtschwimmer78 aka. Stefan Servus, du Land der begrenzten Möglichkeiten, aber der unbegrenzten Unmöglichkeiten, ich schreibe leise: Servus. Bald bin ich hier raus. |
#3
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Das war dem Bericht leider nicht zu entnehmen.
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Gruß aus Hamburg Sven Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel. |
#4
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... bonuszahlungen sind in verträgen verankert, die wesentlich älter als die aktuelle krise sind, zahlt die bank nicht, wird sie sofort vom betroffenen manager verklagt
... klingt komisch , is aber so |
#5
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Sonst können aber grosse Konzerne und Banken sich auch immer aus Vertragsleistungen rausstreiten vor Gericht, warum wohl da nicht?
Ich sage eh immer leistungsorientierte Bezahlung wäre bei Managern sowieso mehr angebracht (und zwar die Leistung auf die Distanz und nicht im Sprint)
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---Da werden sie geholfen Der Nichtschwimmer78 aka. Stefan Servus, du Land der begrenzten Möglichkeiten, aber der unbegrenzten Unmöglichkeiten, ich schreibe leise: Servus. Bald bin ich hier raus. |
#6
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Offensichtlich haben viele das System nicht verstanden:
- die Bank steht kurz vor der Pleite - damit wären die meisten Boni weg - jetzt kommt der Staat, will die Bank NICHT pleite gehen lassen und pumpt ein paar Milliarden rein - derart aufgehübscht sieht die Bilanz plötzlich gut aus -> Boni fließen - die Manager haben ja alles richtig gemacht!
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Gruß Stefan
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#7
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Doch Doch, das verstehe ich schon.
Wann bekommen wir Steuerzahler denn unsere Boni für die Bankenrettung?
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---Da werden sie geholfen Der Nichtschwimmer78 aka. Stefan Servus, du Land der begrenzten Möglichkeiten, aber der unbegrenzten Unmöglichkeiten, ich schreibe leise: Servus. Bald bin ich hier raus. |
#8
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Ich wünschte mir, sowas würde in der Schweiz passieren.
Beim Thema UBS kriege ich einen Hals... Nur für diejenigen die sich nicht ständig mit Schweizer Banken auseinandersetzen: Die UBS hat einen Jahresverlust in der Höhe von vier Milliarden CHF eingefahren und will in derselben Höhe Boni auszahlen. Ausserdem wurde über Jahre hinweg systematisch Recht gebrochen und mit Steuerhinterziehern bewusst Geld gemacht. Das aktuelle Top-Management stellt sich nun auf den Standpunkt, dass man der neuen UBS keine Vorwürfe machen dürfe, die Fehler seien von der alten UBS verbrochen worden. Unterschied zwischen alter und neuer UBS: der Jahreswechsel - mehr sehe ich eigentlich nicht. Was mich erschreckt ist die unglaubliche Gier wenn es um die Boni geht und die immerwährende Begründung, dass man um die Besten zu halten diese Boni auszahlen muss. Mir persönlich ist es scheissegal ob es die Besten sind oder nicht, das Versagen ist so offensichtlich, dass man von mir aus die ganze Bande durch was anderes ersetzen kann. Denn ehrlich, kann es schlimmer kommen? Gruss Marcel |
#9
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In bin kein Banker und habe auch Schwierigkeiten mit der Bonuspolitik. Trotzdem sollte man vielleicht bedenken:
"Bonus" ist ein selbstverständlicher Bestandteil von Gehältern in manchen Branchen. Nicht immer ist damit der eigentliche Wortsinn - eine Belohnung für besondere Leistungen - gemeint, sondern ein Gehaltsbestandteil, der, wenn er ausbleibt, empfindlich wehtun kann (vermutlich nicht bei Millionengehältern, aber wenn ein "einfacher Banker" seinen Bonus nicht kriegen würde, wäre das vermutlich schmerzhafter als Kurzarbeit). Und das andere ist: Bonus ist vertraglich vereinbart und i.d.R. an das Ergebnis / die Bilanz gebunden. Die sehen dank der staatlichen Hilfen gut aus - ergo besteht ein Rechtsanspruch auf den Bonus. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass in den Arbeitsverträgen ein Vorbehalt drin steht a la "Anspruch auf Bonus besteht nur, wenn die Bilanz nicht durch staatliche Hilfen aufgebessert wurde." Und das nicht jeder von denen freiwillig auf den Bonus verzichtet, wenn er durch ein extrem hartes 2009 gegangen ist, kann ich auch nachvollziehen. (Ohne jetzt einen Banker-Mitleild-Club aufmachen zu wollen.)
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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#10
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DA hast Du wohl recht, find ich! Schlimmer als deren Dusselei und das Negativ-Image was sich die UBS mit "den Besten" angeschafft hat, kann kaum (?) kommen..
Aber dafür dann Boni "in derselben" Höhe wie der 4Mrd-Verlust??? Hammer! Und Nimmerland hat vollkommen recht, das freut wenigstens, dass Bosch jener Bank gekündigt hat.. Hoffentlich ham die noch andere Banken-beziehungen als diese.. Gruß, andreas |
#11
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Zitat:
Mein grosses "Aber" ist folgendes: Die Legitimation der Boni ist weg, wenn man jahrelang die Boni mit grossen Gewinnen verteidigte und nun wo die Gewinne weggebrochen sind, die Boni weiter hoch hält, aber mit der Begründung die Besten zu halten. Dann ist es auch so, dass alle UBS'ler - und ich kenne einige - mehr als nur stolz waren bei der UBS zu arbeiten und noch so gerne die Verträge unterschrieben, die den 13. Monatslohn (fix) durch einen variablen Lohnbestandteil ersetzten. Einfach aus dem Grund, weil es mehr Kohle gab in den Boomjahren. Es ist dann nur noch schäbig in schlechten Jahren zu jammern wenn der Teil des Lohnes wegbleibt. Ich habe schon meine Gründe weshalb ich auf Boni verzichte und einen Fixlohn will. Ist zwar in guten Jahren weniger als andere haben, aber ich kann mit meinem Einkommen rechnen und auf die Dauer, da bin ich überzeugt, fahre ich nicht wirklich schlechter. Wer das nicht will, darf den Bonus nicht verplanen oder muss für schlechte Zeiten auf die Seite legen. Dann stösst wirklich sauer auf, dass die Boni die in Boomjahren ausgeschüttet wurden nun effektiv nicht auf Gewinne zurückzuführen sind, sondern auf den agressiven Abbau der Eigenmittel. Im Endeffekt haben also die Steuerzahler die fetten Boni bezahlt. Der Gipfel auf allem ist dann das Selbstverständnis der Banker und ihre Arroganz (Ackermann, Victory-Zeichen als Beispiel). Klar sind Banken wichtig um die Wirtschaft mit Kapital zu versorgen, aber trotzdem ist es so, dass eine Bank nun mal nichts produziert. Aber selbst wenn man die Finanzkonstrukte die einem Banken andrehen wollen als "Produkt" anerkennt, dann fällt doch auf, dass sie nie haften, selbst wenn sie noch so einen grossen Murks verkauft haben. Die UBS hat z.B. bis einige Wochen vor Ihrer Rettung durch den Staat ihre Subprime-Schrottpapiere weiterhin den Kunden angedreht, zu einem Zeitpunkt als sie wussten, das alles den Bach abgeht - und sie haften trotzdem nicht. Ich möchte mal den Bootshändler sehen, der bewusst Boote verkauft die innerhalb einer Woche absaufen - der wird sich nicht rausreden können. Gruss Marcel
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