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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Motor in die Sneekermeer
Guten Tag,
ich will in den nächsten Wochen einiges am Schiffchen bauen und das ganze hier dokumentieren. Ich bin Mag und studier in Flensburg Maschinenbau. Habe eine Moedt Sneekermeer (Stahlknickspannt, 8m Rumpflänge, 70-iger Jahre) hier im alten Industriehafen. Was ich vorhabe: Einbau eines Dieselmotors, Wellenanlage, Übertragung per Keilriemen (Riemenkupplung) Propeller im Eigenbau (mal ausprobieren) Bilgekühlung 60 L Dieseltank im Rumpf eingeschweisst 100 L Wassertank 2 Wasserdichte Schotten "falls je mal was sein sollte" Ich mache das ganze "low-budget" und auch etwas als Experiment (Riemenkupplung). Das ganze wird nacher laut und vibrierend werden, aber das ist ok, solange es zuverlässig tut. (Bisher ist am Boot ein 6-PS Außenborder...) Kann sein, dass ein oder andre klappt nicht gleich, das gehört dazu. Besonders heikle Schweissnähte (Aussenhaut) lass ich von Profis machen. Träume schon sehr lange von diesem Projekt, hab etliche Bücher gewelzt (Brix, Yachtbau von Reinke/Lütjen, etc) und immer wieder andere Bootchen angekuckt. Lese in diesem Forum schon lange mit, u. a. der Thread von Waräger hat mir sehr gut gefallen oder was der Yago so schreibt. Stand der Dinge ist: Faryman L30 (8Ps, 2800 rpm) organisiert und repariert, Material fast komplett bestellt: Keilriemen Riemenscheiben mit Taperbuchsen Welle (25mm in 1.4301) Stevenrohr Rotguss für Stevenlager Wälzlager (Propellerwelle axial und radial, Riemenspannung, Welle für KüWaPumpe) Stopfbuchse (eine "traditionelle" fabriqué en RDA über ibäh... war noch mit Orgnialpackung ?Asbest?) Verschiedene Bleche (6qm) und Rohre, überwiegend S235 Sobald das Eis im Hafen endlich schmilzt, geht's auf den Slip. {Was noch fehlt: jemand, der mir das Rotguss-Lager passend dreht (25x42x40mm) Ein Schraubstock wo man Flexen und Schweissen darf, in meinem Kellerabteil ist das nicht so gut)} Soweit eine erste Vorstellung, werde bald noch ein Skizze/Fotos hochladen etc; schau ja selber gerne Bilder. |
#2
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willkommen hier im
Wenn es nicht etwa 200 km wären könntest Du hier gelegentl. flexen, bohren, usw.
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#3
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Hallo und Willkommen im Forum
Ein feines Projekt hast Du Dir da ausgesucht. Bin schon gespannt Hast Du für den Motor Ersatzteile benötigt? Und wenn, wo hast Du sie bekommen? Weiterhin viel Spaß und nicht entmutigen lassen
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Gruß aus Hamburg Sven Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel. |
#4
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Noch schnell Bildchen...
Der Motor hat einen neuen Kolbenring bekommen, (ca. 10 eur mit Versand von Leo Dümpert im Wendland) ansonsten musste ich vor allem putzen (er war fest). Geändert von xy123 (10.02.2010 um 20:00 Uhr) |
#5
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Nochmal zum Motor:
Ich hab das Teil über einen Kumpel vom Schrott. Es war ein bischen mein Lehrlings-Diesel, davor hab ich nur an 2T-Benzinern (ABs, Agria, Rasenmäher) geschraubt. Ich bin absolut begeistert vom Farymann, total simpel und funktional alles. Die wichtigsten Teile (zb ESP) sind Bosch-Standartteile, also dort vielleicht auch zu bekommen(?). Handbuch und tech. Daten hat mir Farymann geschickt. Ein Leck am Kühlkreislauf hab ich mit Epoxy+Blech geflickt; mal sehen obs hält. Löten wäre Alternative. (Messingblech außen auf Zylinderlaufbuchse) Geändert von xy123 (11.02.2010 um 18:39 Uhr) |
#6
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So nun zum Propeller:
Die propcalc.xls sagt folgendes:
Eingegeben: 8 hp (hat das Programm gerundet, eigentlich 8Ps=7,89hp) 2800 rpm Übersetzung 1:8 Lagerverluste 3% 7000 Pounds Verdrängung 23 Ft Lwl Ausgespuckt: Max. Geschwindigkeit 4,5 Kn Schub 230 Pounds (~105 kg) Propeller 2 Blatt 12 x 6 Zoll Mag das jemand kommentieren, der Ahnung hat? Chönnt vielliicht de Urs chälfe? [Mundart wird noch geübt] Ich möcht versuchen, den Prop selber zu bauen. 105 kg Schub heisst 52,5 Kg je Flügel und dort gleichmäßig über die ganze Fläche. Also kann ich mir vereinfacht vorstellen, die 52,5 Kg greifen bei bei halbem Radius an, also rund 7,6 cm von der Achse. Entspricht einem Dremoment von 12 [zoll] * 1/4[~halber Radius] * 0,0254m * 52,5Kg *9,81 m/s^2 = 39,24 Nm Nur mal so zu Abschätzung, wie stabil es sein muss. Dazu kommt das Motordrehmoment von max. 2,2 mkp = 21,58 Nm mal Übersetzung, also 21,58 Nm * 1,8 = 38,85 Nm Die beiden sollten sich vektoriell addieren; aber ich glaub, so genau muss ichs garnicht wissen. Hab ich richtig gedacht? Hier die Propcalc: http://www.boatdesign.net/forums/att...r-propcalc.xls Geändert von xy123 (12.02.2010 um 14:41 Uhr) |
#7
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Kupplung
(A)hoi Mag
Das is aber nett!!! grad hab ich ne Idee zur Kupplung. Son Keilriemen kann man ja nich einfach auskuppeln, indem man die Spannung wegnimmt (Zb durch wegklappen einer Spannrolle). Der Keilriemen zieht sich ja immer in das V der Riemenscheiben hinein, auch wenn er ziemlich lose ist. Idee: Eine Riemenscheibe 2-teilig machen. eine Seite kann man verschieben. Also so, dass man das V grösser machen kann. Der Riemen täte dann ja zwar einfach weiter nach innen rutschen (wie bei ner Variomatik von nem Mofa) was er ja aber eben nicht soll. Wir wollen ja auskuppeln und nicht die Übersetzung ändern) Aber Ätsch! Zwischen den 2 Riemenscheibenscheiben ist noch ne Scheibe (die das V nach unten verschliesst) und die ist frei drehbar auf der Welle gelagert. Der Riemen kann also nicht nach unten ins V hineinrutschen und, dem erklärten Willen des auskuppelnden Skippers zum Trotz, trotzdem antreiben. Kann man das jetzt verstehen? Oder überträgt sich nur der Knoten in meinem Hirn auf den Leser? Oder haste etwa schon ne Lösung, Oder gibts da was Fertiges? Loony(Bernd) |
#8
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So nun war ich gerade im Keller und hab zur Riemenkupplung Versuche angestellt -siehe Foto. Der Bohr-Schraubstock drückt den Sicherheitsschalter aus (wegen Deckel offen), die Schraubzwinge am Bohrfutte ist selbsterklärend...
Ergebnis: Kuppeln prinzipiell möglich! Jedoch deutliches Rest-Drehmoment. Kann sein, daß dieser Rest zuviel ist. (Standgas ~ 300 U/m ergibt ganz grob 1Kn Fahrt) Das Boot bekommt extra Kuppel-Riemen, wie für Rasentraktoren, hoffentlich flutschen die gut, wenn sie sollen. Die Scheibe zum Kuppeln zu nutzen hab ich auchschon überlegt. Meine Idee wäre, die Scheibe frei drehbahr auf der Welle zu lagern und sie seitlich auf eine Konus-Kupplung zu schieben. Es fehlt die Drehbank... Regelbare Scheiben hab ich schon gesehen (ca 120 Euro), aber keine, die auskuppelt. Vielen Dank für Ideen&Glückwünsche! |
#9
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Nochmal Mathe, dann will ich endlich mal mit Basteln anfangen...
Der Anstellwinkel alpha des Propeller im Abstand rx von der Drehachse? Hab mir das mal als Dreieck aufgemalt, unten die Strecke, die der Prop an Stelle rx je Umdrehung macht, rechtwinklig dazu die Steigung (6 zoll). Die dritte Seite des Dreiecks ergibt die Strecke, die der prop im "Wassergewinde" zurücklegt. Daraus folgt: alpha=arctan([rx * 2 * pi] / Steigung) Stimmt das? |
#10
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es gibt doch fuer auto klimakompressoren riemenscheiben die magnetisch kuppeln.
gruss andre |
#11
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schau in der bucht unter riemenscheibe kupplung
da sind welche. oder mal aufn schrottplatz stoebern gruss andre |
#12
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Übersetzungsverhältnis... Da steckt ein Tippfehler drin. Es ist 1 : 1,8 !
Dankschön für die Idee mit der kuppelnden Scheibe vom Auto. Werd es erstmal so montieren mit den Teilen die ich hab und dann mal schauen, wie's tut. Behalt die Idee aber auf jeden Fall im Hinterkopf. Noch eine Frage: Wieviel Platz sollte zwischen Welle und Stevenlager (Rotguss) sein? |
#13
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moin xy123
wilst du denn mit deinem boot nicht auch mal ein stop-manöver fahren?bzw.rückwäts? |
#14
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bischen komplizierter
Zitat:
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#15
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Rückwärtsfahren, Aufstoppen, das wäre praktisch aber notwendig find ich es bei dieser Größe nicht. Jetzt mit AB hab ich das ja praktisch auch nicht (zieht halt überhaupt nicht).
Die Rumrechnerei ist nur pi mal Daumen, das ist klar. Habs aber auch mit ähnlichen Booten/Motoren verglichen und von dem her sollte es einigermaßen hinkommen. An dieser Stelle nur die prinzipielle Frage, was die verwendete Propcalc-Datei taugt? Hab mir bisher nicht die Mühe gemacht, die Formeln dadrin zu checken, auch weil ich kaum Literatur dazu hab. Werd mal in der Uni-Biblio schaun. Die Arctan-Funktion scheint zu stimmen, habs am Prop vom AB überprüft. Nochmal zurück zum Stevenlager: Mag mir jemand sagen, welche Passung/wieviel Spiel es zur Welle braucht? Hat mir jemand einen guten Tipp, wo in Flensburg ich das machen lassen kann? |
#16
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PS: Das Rigg kommt als nächstes dran, erst danach geht's auf die Ostsee...
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#17
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Zitat:
Sowas gibt dann Hafenkino von der schönsten Sorte und mit etwas Pech Sachschäden, die für beide Seiten ärgerlich sind. Es gibt doch immer wieder gebrauchte Getriebe für kleines Geld, da kannst du vernünftig auskuppeln und auch mal rückwärts fahren. Basteln ist eine schöne Sache -ich habe auch schon so einiges zusammengeschraubt - aber in der Praxis muß es auch vernünftig funktionieren.
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Gruß Ewald |
#18
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Moin Mag,
also erst mal: tolles Projekt! Ich habe ein ähnliches Boot, einen halben Meter länger, 3,5t Verdrängung, gleicher Motor, womit wir gleich beim Thema sind. Ich bin bestimmt kein notorischer Bedenkenträger, mache am Boot auch alles selber (z.Z. Mast- und Segel), aber der Kahn ohne Rückwärtsgang? Ich rate dir: mach es nicht! Du wohnst in Flensburg, da muss es doch ein altes Wendegetriebe für kleines Geld aufzutreiben sein, oder du denkst dir etwas aus, wie du die Drehrichtung umkehrst mittels deines favorisierten Riementriebes. Das fragt ein angehender Maschinenbauingenieur?
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Grüsse Alex Stahlboot, was sonst! |
#19
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Hallo XY123,
wir hatten bis vor 3 Jahren auch eine Sneekermeer und haben sie komplett restauriert, viel Spaß bei deinem Projekt, es ist ein schönes Schiff, dem wir immer noch hinterher trauern. |
#20
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Ahoi,
die positive Rückmeldung freut mich und was das Getriebe angeht, habt ihr mich nun bald überzeugt. Werd mich mal umhören, vielleicht findet sich ein LEWO oder sowas. Es fehlt halt wiedermal die Drehbank für die Anschlussflansche. Riemenscheiben mit Taperbuchsen sind da verführerisch. Geht bei fest gelagertem Motor (ich weiß, das vibriert wie bei Fischer Gustav anno 1925, das find ich ok) auch ohne Schwingungsentkopplung. Ausserdem vermut ich, gibt der Rückwärtsgang seeehr viel Radeffekt und kaum Schub, so kenn ich's zumindest von ähnlichen Langkielern. Apropos Drehen: Hab heut jemand gefunden, der mir das Teil macht und gleich verraten hat, wo ich die Passmaße nachschau. Hab gerade das 1. Semester hinter mir, so praxisbezogenes Zeug kommt leider erst später. Was Prop angeht laufen die Vor-Versuche und zur Sicherheit versuch ich grad noch einen "richtigen" abzuchecken. Hab mir eine Vorrichtung gemacht zum Flügel verdrehen. Das Bild unten ist noch absolute Rohversion. Weiter soll's gehen, die Steigung so genau wie möglich zu machen, dann Ecken abrunden, Kanten schleifen und schließlich Vorrichtung zum Wuchten machen (War in diesem Forum sogar mal beschrieben) und dann mal sehen ob ich's verwenden kann. Ich hab schon viele ABs gesehen, deren Props trotz kleinerer Macken brauchbar liefen, das macht Hoffnung. (Es geht ja nur um wenig PS; 5 bei Marschfahrt) Propwelle hab ich sowieso sehr überdimensioniert und die Drehzahl ist kleiner als beim AB. Die Schweissnaht... ich weiß, bin noch am üben (täglich) |
#21
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nur mal so: jeder AB mit Rückwärtsgang hat ein Wendegetriebe
Wollte bei meinem alten Boot auch einen Innenborder einbauen: 1Zyl. Diesel aus Stromgenerator und meinen alten Johnson zerlegen, Motor oben ab, Kegelradgetriebe unten ab und als Wendegetriebe waagerecht eingebaut. Wäre sicher gegangen.
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Grüsse Alex Stahlboot, was sonst! Geändert von DAB (16.02.2010 um 20:08 Uhr) |
#22
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@DAB,
ich wollt nochwas fragen: WIe kommst du mit den 8 PS hin, findest du's ok? Ich vermute für mein Boot, es wird untere Grenze sein aber viel besser als der 6PS-AB und mit dem gings bisher einigermaßen solange die Wellen klein waren und der Prop im Wasser blieb. Einmal Schleimünde rein hatte ich 8 Bft und bischen Strom gegenan (eine Yacht im Hafen hat's gemessen) und es ging... 0,5 Kn FüG bei Vollgas. |
#23
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hey DAB,
da war ja noch ein Text von dir, seh ich grad. AB zerlegen ist eigentlich auch eine Idee, stimmt. Muss da umbedingt mal reinschauen in so ein Teil, hatte mir das bisher nur mal in den Unterlagen zum Forelle-AB angeschaut. Mein Yamaha ist noch zu gut zum Schlachten, aber angucken werd ichs. Und mal hier in Flens rumfragen, ob jemand was im Keller hat. Aber wo du grad Generator-Diesel sagst: Also wenn ich den Farymann nicht hätte würd ich mir so einen Changfa oder Lianfa aus China anlachen. Über die Idee ist zwar unter Yachties schon viel gelästert worden, aber bei den Mini-BHKW-Schraubern tun die auch einigermaßen. Hab sogar schon Auto-Thermostat (92°) vom Schrott geholt, sollte gut zum Verdampfermotor passen. Aber erstmal hab ich den Farymann der mit 30 Jahren jung wohl ähnlich viel taugt wie ein ching chang changfa. Diese Bilder haben mich überzeugt (er lief 3000 Std = 10 Segelsommer) http://www.uwe-reimann.de/poel/treff...ngfa_2006.html |
#24
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moin xy123
was die motor leistung angeht,das könnte ganz gut funktionieren. ich habe in meiner v.d.stadt29 4t,langer kiel einen10ps farymann eingebaut der schiebt das boot bei nicht zuviel gegenwind auf ca.6knt.der mot stammt aus 1968 und hat von mir einen neuen laufsatz(laufbüchse und kolben)verpasasst bekommen.den kühlmantel deines motors solltest du lieber durch löten reparieren,i9st ja wohl aus ms dasteil,alles andere ist flickwerk,das wie jeder segler weiss dann seinen geist aufgibt wenn es mal wider gar nicht PASST. gruss heiner |
#25
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moin xy123
was die motor leistung angeht,das könnte ganz gut funktionieren. ich habe in meiner v.d.stadt29 4t,langer kiel einen10ps farymann eingebaut der schiebt das boot bei nicht zuviel gegenwind auf ca.6knt.der mot stammt aus 1968 und hat von mir einen neuen laufsatz(laufbüchse und kolben)verpasasst bekommen.den kühlmantel deines motors solltest du lieber durch löten reparieren,i9st ja wohl aus ms dasteil,alles andere ist flickwerk,das wie jeder segler weiss dann seinen geist aufgibt wenn es mal wider gar nicht PASST. gruss heiner |
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