Mikrowelle an 12 oder 24 Volt - boote-forum.de

Holger · #1 10.06.2002, 20:52

eine warme mahlzeit ist für die seemannschaft bei schlechtem wetter wichtig. sie beruhigt die nerven und stärkt den körper. der umgang mit den offenen flammen eines kochers ist bei seegang gefährlich. in der mikrowelle ist das einfacher. die funktioniert bei jeder lage, arbeitet gefahrlos und das in minutenschnelle.

nachteil: die handelsüblichen geräte haben 230 volt anschluss, man braucht aber dann einen konverter, der recht teuer ist und ausserdem den wirkungsgrad verschlechtert. Die für 12 volt direktanschluss angebotenen geräte kosten fast 1000 euro, die 230 volt geräte gibt es ab 120 euro.

technik: in den handelsüblichen 230 volt mikrowellen wird die spannung heruntergesetzt, um das magnettron (den mikrowellenerzeuger) zu betreiben.

lösung? : wenn man eine handelsübliche mikrowelle unter umgehung des netzteils direkt an die niederspannung (z.b.12 volt) anschliesst, würde das gehen ? die mit der 50 hz wechselspannung gesteuerte schaltuhr müsste man durch einen externen timer (gibt?s bei conrad) ersetzen.

frage: wer kennt sich mit den schaltungen und internen betriebsspannungen von mikrowellen aus ? geht so etwas? das ding könnte recht primitiv bleiben, es muss ja nur eine nudelsuppe heiß gemacht werden.

edison lässt grüssen

holger

Cyrus · #2 10.06.2002, 20:58

Ich habe meine Mikrowelle aus dem Boot geschmissen nachdem unsere Kinder keine Flasche mehr brauchten.
Obwohl ich 220 Volt mit 2,5 KW Dauerlast zur Verfügung habe.
Der Kochpott für die Suppe geht doch viel besser.

Tamino · #3 10.06.2002, 21:18

ja, genauso habe ich es auch gemacht....
Meine Frau wollte lieber wieder Gas haben.

Cyrus · #4 10.06.2002, 21:22

Hallo Jens,

ich habe den 1 Liter Test mit meinem Dieselkocher noch nicht durchgeführt. Aber der Wasserkocher braucht nur ein paar Minuten...

Wird aber noch nachgeholt. Im kalten und im warmen Zustand.

John · #5 10.06.2002, 21:36

hallo holger,
mikrowelle an bord ist eine feine sache. ob du mit deiner 12volt bastelei allerdings glücklich sein wirst, kann ich schlecht beurteilen. auch ist das eher eine schönwettersache. dann allerdings ist das schon musik. da ich auch einen tiefkühler an bord habe, gibts auf john's last täglich frische brötchen eben aus dem freezer und dann 30 sek mikrowelle. schmeckt wie frisch aus dem ofen. auch normalgelagertes altbackenes brot machst du in ein paar sekunden mikrowelle wieder ofenfrisch. das zubereiten einer tasse tee oder suppe geht nie so fix wie mit der mikrowelle.
das eigentliche kochen, auf meinem boot chefsache, geht besser mit kochtopf und gas, aber wenn du das am schluss noch in vorgewärmten tellern servieren willst, bist du auch wieder froh um die mikrowelle. das sind natürlich nur einige einsatzgebiete, aber der fantasie sind da keine grenzen gesetzt. ich würde jedenfalls nur ungern auf mein gerät verzichten. aber vergiss es, die mikrowelle bei schlechtwetter einsetzen zu wollen. das verhält sich so ähnlich wie mit dem spi, sofern du segler bist und weisst was ich meine.

Cyrus · #6 10.06.2002, 21:41

Mhhh einen Tiefkühler habe ich noch nicht....
Aber ich glaube voher kommt die Zapfanlage mit Durchflußkühler rein!

John · #7 10.06.2002, 21:55

ja cyrus,
bei so einem (süddeutschen) moderbootfahrer mit zapfanlage und durchflusskühler waren wir an bord in spanien. gestaunt haben die dann aber, als ich 20 stück frische brezeln brachte. da kam freude auf und begeisterung für freezer und mikrowelle.

Cyrus · #8 10.06.2002, 21:56

John so ergänzt man sich halt!

charlyvoss · #9 10.06.2002, 23:31

na ja,
soweit müsst ihr nicht fahren, in Roermond kenn ich nen Holländer auf´m Stahlboot, der hat immer ein 30 L Fass im Anstich (natürlich deutsches) und nen erstklassigen Kocknack

(t´schuldigung ich kann kein französisch schreiben) gibts auch noch dazu

:!:

:!: Viele Grüsse Jos :!:

Harry · #10 10.06.2002, 23:47

Das hätte ich früher wissen sollen. Da hätte ich ja schnell mal vorbeischippern können.

Naja, ich komme sicher mal wieder in meine alte Heimat besuchen....und dann sicher auch die Maasplaatsen.

gruß Harry

charlyvoss · #11 10.06.2002, 23:52

Hallo Harry,
wenn Du mal in der Gegend bist, ich liege ein paar Meilen Maasaufwärts in De Spanjeerd. Ein kaltes Bier ist immer da

Gerwin · #12 10.06.2002, 23:53

Das mit dem Miki ist sicherlich "nice to have" aber lebensnotwendig ist er nicht.

Er gehört halt zu den Optionen wie
Kompressor mit Kühlplatte, ...

Auf daß alle Vitamine erhalten bleiben
A - Alkohol
B - Bier
C - Cognac
etc.

Gruß aus Wien (natürlich mit Miki)
Gerwin

Harry · #13 11.06.2002, 00:35

Hallo Charly
De Spaanjeerd? Kinrooi?

Da bin ich mit dem Segelvirus infiziert worden.

Mein Kumpel (der isses schuld, aber ich bin ihm nicht unbedingt böse

) hat dort sein Böötchen liegen.
Danke für das nette Angebot. Wenn ich wieder in der Gegend bin, melde ich mich vorher.

Nochmal zum Thema Mikrowellenumbau:
Da gibts strenge VDE Richtlinien, wer, wann, wo, was an so einem Gerät basteln darf.
Garantie bzw. Gewährleistung erlischt.
Ich möchte nur vollständigerweise darauf hinweisen, das Versicherungen im Schadensfall diese Basteleien seeeeehr gerne sehen......dann brauchen sie nix zu zahlen.
Also lieber den Wechselrichter in Kauf nehmen. Die Verluste halten sich in Grenzen und man kann auch andere Geräte, die es in 230V Ausführung günstiger gibt, dranhängen.

apiroma · #14 11.06.2002, 07:52

Hallo Holger,
die Mikro benötigt zum Betrieb des Magnetrons Hochspannung (= Wechselspannung, da Trafo). Außerdem zieht das Gerät eine ziemliche Leistung (vor allem beim Einschalten).
Entweder du nimmst einen Konverter oder laß die Finger vom Basteln. Mikrowellenenergie als Leckstrahlung, solltest du eine Abschirmung nicht mehr eingebaut haben, ist lebensgefährlich (Kennst du die Geschichte der Hausfrau, die eine Katze (!) nach dem Waschen darin trocknen wollte. Die Katze kam gebraten wieder raus).

Es gibt aber Geräte für 12 V (Waeco!!). Frage einfach mal verschiedene Hersteller.
Grüße
Karl-Heinz

John · #15 11.06.2002, 08:20

es ist sicher vernünftiger, wenn schon mikrowelle, dann ein 230v haushaltgerät einzubauen. bei mir laufen wassermacher, mikrowelle und staubsauger mit netzspannung. aber eben, boote und deren ausrüstung haben eh nicht so sehr viel mit vernunft zu tun.

Seestern · #16 11.06.2002, 19:26

Zitat:

Zitat von Holger

lösung? : wenn man eine handelsübliche mikrowelle unter umgehung des netzteils direkt an die niederspannung (z.b.12 volt) anschliesst, würde das gehen ? die mit der 50 hz wechselspannung gesteuerte schaltuhr müsste man durch einen externen timer (gibt?s bei conrad) ersetzen.

Ich komme gut ohne Mikrowelle auf dem Boot aus, aber das ist Ansichtssache. Zudem habe ich einen 650W-230V-Konverter, wäre somit vielleicht unkritisch.

Das Umbauen einer 230V-Mikrowelle würde ich tunlichst lassen. So einfach, wie Du Dir das vorstellst, muss das nicht sein: 230V ist Wechselstrom und kann damit in beliebige Spannungen hin- und herkonvertiert werden, 12V Gleichstrom kannst Du nicht raufspannen, und runter im Prinzip nur durch Energievernichtung. Du musst also schon ein Gerät finden, wo _alles_ - inkl. Drehteller, Beleuchtung, "Ping" - auf 12V-Gleichstrom umgebaut werden kann.
Und dann hast Du eine selbstgefummelte Mikrowelle ohne VDE, die vielleicht nicht mehr zwingend strahlendicht ist (s.o.) und die Dir die Versicherung mit tödlicher Sicherheit beim nächsten Versicherungsfall um die Ohren hauen wird.
Hol Dir einen einfachen 12V->230V-Konverter (Rechteckspannung wird reichen, denke ich), das ist wahrscheinlich sogar billiger. Pass aber auf die Lastspitzen der Mikrowelle auf.
Wir haben das schon mal bei Cyrus diskutiert:
http://f6.parsimony.net/forum7204/messages/3257.htm
Und die Energiebilanz für 3 Minuten ist doch sekundär, oder?