Probleme bei Oldtimer-Evinrude-Motor - boote-forum.de

wotan01 · #1 22.05.2010, 12:22

Hallo--
Ich habe einen optisch Top Außenborder der Firma Evinrude bekommen und möchte dieses kleinen Kerl wieder zum Laufen bringen. Der Motor war gut 30 Jahre eingelagert, auch gut konserviert.
Es handelt sich bei diesem Motor um einen Evinrude Sporttwin 9,5 PS
Typ 9022A ich schätze das Baujahr auf etwa 1960 bis 1965
Problem nun: Der Motor hat einen neuen Impeller bekommen, neue Kerzen,Vergaser gereinigt und neu abgedichtet. Neue Zündkabel -und Spritleitungen hat er auch bekommen . Prima Funke nur : Er springt kurzzeitig an, läuft kurz mit Joke und startpilot--nur hohe Drehzahl.Irgendwann geht es aus. Tank ist "offen",vorgepumpt,neuer Sprit....Joke gezogen-Gasdrehgriff auf "Start"
Gemischschraube 1,5 Umdrehungen offen....
Die Kerzen sind dann trocken, ich vermute er bekommt keinen oder nicht genug Sprit. Vergaser wie gesagt Ultraschallgereinigt,aber im Vergaser sind groß keine Düsen (?)
Die Konstruktion des Motores ist sehr eigenartig, der Vergaser sitzt auf einer Art Membran-
Nun zur Frage - wer kennt so einen Motor und kann mir da Ratschläge geben wie ich den Motor zum Laufen bringen kann?
Wer hat da noch Tips ?
Danke im Vorraus

nightforce · #2 22.05.2010, 12:48

Hallo (hier könnte dein Name stehen)
zuerstmal Willkommen im

.
Dein Motor ist Bj 1970
Die Flatterventile ( du schreibst ne Art Membran) hinter dem Vergaser sind normal, da der Vergaser direkt und nicht über die Zylinderkolben ins Kurbelgehäuse spült.
Zum Problem,
versuch mal beim nächsten Startversuch am Pumpball mitzupumpen, erhältst du ihn so am Leben, mußt du dir die Spritpumpe mal vorknöpfen, das ist nun wirklich eine Membranpumpe, dann fördert die nicht.
Die Leerlauf/Teillastdüse (oberhalb es Lufteinlasses) ist mit 1,5 Umdr. eigendlich richtig eingestellt, evtl füllt sich auch der Vergasernapf nicht mit Sprit, weil Schwimmer verklemmt, oder Schwimmernadelventil hängt.
So, nun hast du erstmal ein wenig zu tun, berichte wenn du das überprüft hast.

PS:manchmal liegts auch am Pumpball selbst, wenn kein Sprit gefördert wird

wotan01 · #3 22.05.2010, 16:57

Erst mal Danke für die Antwort- da ist der Motor neuer als ich dachte-aber vom optischen Zustand entspricht er einem Neumotor.--Ich schätze es ist wirklich nur eine Kleinigkeit, zwar sind Standschäden immer vorhanden aber laut dem Vorbesitzer soll der Motor nur eion paar Vorführstunden haben,der optische Zustand sagt das Gleiche....Zum "Schaden" Der Vergaser wurde komplett gereinigt- wiegeschrieben, Ultraschall. Schwimmernadelventil ist ok, bleibt nicht hängen. Das mit dem Pumpen habe ich versucht, der Ball bleibt "fest"- und der Motor stirbt irgendwann ab. Das mit der Pumpe ist noch eine Möglichkeit.
Hat der Vergaser irgendwo eine Düse die eventuell zu sein könnte ?
Der Motor bekommt offensichtlich keinen oder nicht genug Sprit.Wenn der Motor längere Zeit -mit angeschlossenem Tank gestanden ist-(und Druck auf der Leitung ist) ein Zug und der Motor möchte anspringen -auch ohne Starthilfespray--dreht kurz und stirbt ab.Mit Starthilfespray zieht er dann wohl mehr Sprit an.
Mischung habe ich 1 : 50 Synthetik-Öl
Gruß Gerd

wotan01 · #4 22.05.2010, 18:07

Die Membranpumpe wurde gewechselt- sie funktioniert und passt auch, sie stammt von einem 1970 ger Johnson 18 PS.
Der Motor springt kurz an, nur mit Starthilfe über den Vergaser- geht gleich wieder aus-so wie die Starthilfe verbrannt ist.
Die Schwimmerkammer ist voll
Die erzen trocken....
Der Pumpenball ist neu--
Es scheint als würde der Motor über den Vergaser im normalen Verlauf keinen Sprit bekommen.
Irgendwo muss im Vergaser noch eine verstopfte Düse sitzen- wer weis da bescheid wo das Teil sitzen könnte ?

ClemensDerAhnungslose · #5 22.05.2010, 18:41

Hast Du evtl. ein Foto von dem Motor (ohne Deckel)? Vielleicht haben wir den gleichen.

Dein Problem kenne ich sehr gut, allerdings habe ich mehrere Teile auf einmal getauscht. Jetzt funktioniert er einwandfrei (ausser dem Propeller).

wotan01 · #6 22.05.2010, 18:45

wie setze ich hier Bilder rein ? Keine Ahnung davon und dazu noch PC Neuling...(eben zu alt dazu... : = ))
Der Evinrude ist ein kleiner recht kompakter 2 Zylinder.Gedacht für Schlauchboote.
Farbe Blau und ein weiser Deckel.
Was habt ihr denn alles gewechselt ? Hast du denn eine Düse im Vergaser gefunden ?
Gruß Gerd

ClemensDerAhnungslose · #7 22.05.2010, 19:09

Hallo Gerd,

hier ist eine kleine Anleitung fuer die Bilder:
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=63971

An meinem Motor habe ich folgendes gemacht:

Tank ausgetauscht
Pumpball ausgetauscht
Benzinschlaeuche im Motor gewechselt
Benzinpumpe getauscht
Vergaser-Reparaturset bestellt und verbaut
Vergaser gereinigt
Zuendkontakte getauscht
Zuendkontakte auf 0,02" eingestellt
Kondensatoren getauscht
Zuendkerzen gewechselt
Impeller gewechselt
Getriebeoel gewechselt

Folgendes werde ich vielleicht in naechster Zukunft tun:

Zuendspulen wechseln
Zuendkabel und Stecker wechseln

Bei mir gibt es eine einstellbare Duese fuer den Leerlauf und eine fixe(?) fuer die anderen Betriebszustaende.

Hier ein Bild von meinem Motor und eines mit dem Rest dran:

wotan01 · #8 22.05.2010, 19:25

Ja- es ist das gleiche Motorenmodel-
Das Meiste ist ja auch inzwischen getan-nur-wie gesagt, Sprit geht in den Vergaser und dann wohl nicht weiter.Ich werde morgen nochmals den kompletten Vergaser zerlegen und nochmals "durchblasen" und reinigen.Für Heute ist mir die Lust vergangen-so lange habe ich noch nie für einen Motor gebraucht-
Ärgerlich natürlich- als ich vor einigen Wochen den Motor abholte,lief er dort im Wasserfass.Ruhig und rund.Und bei mir streikt er.
Hast du anstandslos noch Ersatzteile für den Motor bekommen ?
Gruß Gerd

ClemensDerAhnungslose · #9 22.05.2010, 20:05

Es war kein Problem Original-Ersatzteile zu bekommen. Soweit ich weiss, gibt es auch Nachbauteile von Sierra.

Diese habe ich verwendet:
http://www.maxrules.com/fixomccarb.html#382048 (Teile Nr. 382048)
http://www.dixiemarinesales.com/detail.aspx?ID=583 (Teile Nr. 172522)
http://www.marineengine.com/newparts...Engine=&Model= (Teile Nr. 397839)

Allerdings habe ich sie nicht im Internet bestellt, sondern vom Haendler vor Ort geholt.

Mein Motor hat auch ein paar mal funktioniert - wurde aber immer schlimmer. Jetzt geht er ganz gut und zufriedenstellend.

feivel · #10 23.05.2010, 06:19

hi gerd,

wenn der sprit bis zum vergaser läuft und du die membrane schon neu gemacht hast, kann eigentlich nur noch die düse zu sein.

wenn du die schwimmerkammer ab baust sollte die eigentlich senkrecht in der mitte vom schwimmer stecken. die mal rausdrehen und räumen. zur not mit ner büroklammer.

dann den vergaser mal an den sprit hängen mit offener schwimmerkammer und bei hängendem schwimmer mal pumpen. wenn nun kein sprit kommt hängt die nadel vom schwimmerventil.

kein sprit ist nicht so schlimm, kein motor viel schlimmer.

gruß feivel

wotan01 · #11 23.05.2010, 09:43

Hurra- er läuft !
es lies mir keine Ruhe-habe nochmals den Vergaser komplett zerlegt, nochmals alles gereinigt-neue Spritleitung,neue Benzinpumpe,neue Dichtungen geschnitten,die Membranen unter dem Vergaser ausgebaut, zerlegt, gereinigt ,durchgeblasen- neuer Pumpenball- und alles wieder zusammen. Ziehe 1 Mal und : Der Motor läuft---rund, ohne Ruckeln, einfach gut.
Was war es ??? - Keine Ahnung, kein ersichtlicher Dreck irgendwo, kein hängendes Schwimmenadelventil,kein Riss oder Undichtigkeit an irgend einer Leitung.Ich habe nichts gefunden, eventuell wirkte die Drohung mit dem Schrottplatz.... :=)
Danke an Alle die mir mit Rat zur Seite standen
Allzeit eine Hand voll Wasser unterm Kiehl---
Grüße Gerd

hydra · #12 23.05.2010, 09:50

Zitat:

Zitat von feivel

hi gerd,
kann eigentlich nur noch die düse zu sein.

wenn du die schwimmerkammer ab baust sollte die eigentlich senkrecht in der mitte vom schwimmer stecken. die mal rausdrehen und räumen. zur not mit ner büroklammer.

gruß feivel

Moin, moin.

Bitte nicht mit einer Büroklammer in einer Messingdüse stochern. Blas das Teil aus. Ansonsten mit weicherem Material stochern.

feivel · #13 24.05.2010, 19:48

Zitat:

Zitat von hydra

Moin, moin.

Bitte nicht mit einer Büroklammer in einer Messingdüse stochern. Blas das Teil aus. Ansonsten mit weicherem Material stochern.

hi gunnar,

was soll denn da passieren? das was evtl. drin sitzt durchstoßen und gut is. die düse von dem motor ist eh viel größer als so popliche büroklammer. mit nem zahnstocher kommst da nicht bei.

gruß feivel

hydra · #14 24.05.2010, 20:50

Zitat:

Zitat von feivel

hi gunnar,

was soll denn da passieren? das was evtl. drin sitzt durchstoßen und gut is. die düse von dem motor ist eh viel größer als so popliche büroklammer. mit nem zahnstocher kommst da nicht bei.

gruß feivel

Moin feivel

Ist eigentlich ein alter Hut. Die Düse ist aus weichem Messing. Die ist mit einem harten Draht ruckzuck beschädigt.

Man nehme Pressluft, Kupferlitze oder eine Düsenahle in entsprechender Grösse um die Düse zu reinigen und dabei deren Bohrung heil zu lassen.

feivel · #15 24.05.2010, 22:27

Zitat:

Zitat von hydra

Moin feivel

Ist eigentlich ein alter Hut. Die Düse ist aus weichem Messing. Die ist mit einem harten Draht ruckzuck beschädigt.

Man nehme Pressluft, Kupferlitze oder eine Düsenahle in entsprechender Grösse um die Düse zu reinigen und dabei deren Bohrung heil zu lassen.

hallo gunnar,

mir ist klar wie weich und spröde messing ist. aber mal ehrlich ? wer hat schon ne düsenahle liegen oder einen kompressor stehen?

ich hab auch mal einen metallberuf gelernt und solange da nur bissl dreck drin sitzt kann man das ohne gewalt bissl durchstochern. wenn die düse dann durch einen evtl. kratzer 1/100 mm größer ist hat man doch schon ne tuningmassnahme.

das was du sagst ist natürlich fachlich richtiger aber was machste denn wenn du im urlaub bist und hast das problem?

um ne flocke oder nen krümel da rauszupopeln ist das ok solange man da mit bissl verstand rangeht.

gruß feivel

hydra · #16 24.05.2010, 22:56

Zitat:

Zitat von feivel

hallo gunnar,

mir ist klar wie weich und spröde messing ist. aber mal ehrlich ? wer hat schon ne düsenahle liegen oder einen kompressor stehen?

ich hab auch mal einen metallberuf gelernt und solange da nur bissl dreck drin sitzt kann man das ohne gewalt bissl durchstochern. wenn die düse dann durch einen evtl. kratzer 1/100 mm größer ist hat man doch schon ne tuningmassnahme.

das was du sagst ist natürlich fachlich richtiger aber was machste denn wenn du im urlaub bist und hast das problem?

um ne flocke oder nen krümel da rauszupopeln ist das ok solange man da mit bissl verstand rangeht.

gruß feivel

Hallo feivel

Wenn man im Urlaub nichts dabei hat, würde ich mit Kupferlitze in der Düse stochern.

Ansonsten pusten bis der Arzt kommt.

MAESTRAL · #17 18.02.2012, 21:29

Hallo,
habe gerade geanua da gleiche Problem am einen 9R72 9.5PS.
Mit Bremsenreiniger über Ansaugung und Luftschraube kommt der Motor kurz und geht dann gleich wieder aus :-(

Kondensator, Zündpule und Unterbreche sowei Zündkerzen wurde gewechselt.

Die Nadeldüse sitzt so fest dass ich diese nciht herausnehmen kann.
Nadel schliesst aber und öffnet.... => Schwimmerkammer füllt sich.

Wo befindet sich die Membrane ?
Den kompletten Vergaser kann ich nicht abnehmen weil eine Kreusschraube am Gehäuse fest sitzt...
(Schlagschrauber hab ich noch nicht nicht probiert..)

Es müsst sich doch noch eine weitere Düse im Vergaser befinden die verstopft sein könnte, aber wo ?

Gruss

Christoph / Nähe Passau