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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#151
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Weitere Fotos NOK
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Beste Grüße Volker
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#152
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Zitat:
Gute Frage. Wir haben einfach die erste Einfahrt genommen die kam.
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Beste Grüße Volker
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#153
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So Freunde der Sonne. Ab morgen muss ich wieder arbeiten und somit ist erstmal Schluss mit der Massenproduktion an Törnberichten.
Nächstes Wochenende geht es mit dem Rest weiter.
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Beste Grüße Volker
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#154
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Zitat:
Danke dir, aber für die bis jetzt sehr tollen Berichte es war lustig zu lesen, aber hatte auch etwas Spannung
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Mit besten Grüßen Andreas
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#155
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Moin Volker,
klasse Texte und schöne Bilder, Extra Danke. Und das Beste, der Kutter ist während eurer Zeit nicht hochgegangen.
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Gruß Michael NUR DER HSV / unaufsteigbar Leidenschaftlicher Dieselfahrer |
#157
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Törnbericht Tag 7, Freitag 28.07., von Brunsbüttel nach Wedel oder Hamburg
Goooooood Moooooorning Brunsbüttel. Da wir mit der Flut als "Rückenwind" Richtung Hamburg wollen und diese erst gegen 13:20 einsetzt können wir endlich mal Ausschlafen. Da wir aber zum ersten mal seitlich an Dalben festgemacht haben (siehe Bild vom Tag 6) waren wir uns nicht sicher, ob wir das gut genug abgefendert haben oder ob die Fender oder Leinen über Nacht verrutschen. Deshalb war es irgendwie eine recht unruhige Nacht. Also schlecht geschlafen und viel früh um 8:00 Uhr aufgewacht. Endlich mal wieder müde. Da hätten wir auch gleich im Hafen im Päckchen liegen können. Und dann haben wir auch noch den ersten Kater der Reise vom geselligen Zusammensitzen am Vorabend. In Brunsbüttel ist lediglich eine der kleinen Schleusen außer Betrieb, sodass eigentlich nicht mit großen Wartezeiten zu rechnen ist. Trotzdem beschließen wir die nächste Schleusung mitzunehmen. Man weiß ja nie. Wenn wir viel zu früh draußen sind gucken wir uns halt noch eine bisschen die Elbe an. Um ein allzu langes Rumdümpeln vor der Schleuse zu vermeiden wollen wir erst kurz vor der Schleusung ablegen. Da eine Viertel Stunde lang keinerlei Funkverkehr mit Schleuse (Kiel-Kanal I) zu verzeichnen ist, beschließe ich meinen allerersten Funkspruch überhaupt zu tätigen. Ein großer Augenblick im Leben. Und was soll ich sagen... ich bin zu dumm zum Milch holen. Statt zuerst Kiel-Kanal I und dann mich zu nennen habe ich es andersherum gemacht. Dazu habe ich dann auch noch Kiel-Kanal 13 statt 1 gesagt (weil auf Kanal 13) und habe vergessen zu erwähnen in welche Richtung ich Schleusen möchte. Wieviele Fehler kann man eigentlich in 3 Sätzen machen. Ein eindeutig belustigter aber sehr netter Schleusenwärter hat mir dann trotzdem die Info gegeben. In 20 Minuten geht es los. Das Ablegen war dann garnicht so einfach, weil eine steife Brise herrschte und jegliches Leinen losmachen sofort für eine Änderung der Lage des Bootes gesorgt hat. Das kann an den Dalben liegend schnell Kratzer im Boot geben. Hat dann aber alles geklappt und um 9:50 Uhr haben wir abgelegt. Die kleine Schleuse war dann noch enttäuschender als die große in Kiel. Wir wurden lediglich zu zweit geschleust, alle anderen Boote aus dem Brunsbütteler Hafen waren schon weg. Die Tore gehen auf und um 10:30 geht es auf unseren Heimatfluss, die Elbe. Ok, anscheinend sind wir aber ohne Umwege direkt auf die Nordsee gefahren. Um das Wetter hatten wir uns garnicht so recht gekümmert. Ist ja nur die Elbe, was soll da schon passieren? Erwartet haben uns dann Bft 5-6 und 1,5m Welle. Die Welle ist nicht ganz so kurz und ruppig wie bei unseren Versuch nach Sonderborg zu kommen aber es schaukelt doch gehörig. Wir testen deshalb erstmal an, wie viel Tempo wir verlieren, wenn wir gegen den Strom gen Hamburg aufbrechen würden. Statt 12,6 km/h fahren wir 7 km/h. Das ist doof. Natürlich könnten wir auch den Hebel auf den Tisch legen. Wir tun aber lieber weiterhin so als wären wir ein Verdränger. Deshalb schaukeln wir außerhalb des Fahrwasser immer am Ufer lang die Elbe Richtung Nordsee (obwohl wir ja schon eindeutig auf der Nordsee sind) und wieder zurück, beobachten das treiben auf der Elbe (Lotsenüberstieg), und freuen uns wieder richtig dicke Pötte zu sehen. Es fühlt sich nach Heimat an. Um 13:20 Uhr sind wir wieder kurz vor Brunsbüttel. Auf nach Hamburg. Aber was ist das? Auf einmal sehen wir nix mehr. Was ist denn jetzt los? Der Himmel ist tiefschwarz, es regnet in strömen, Sicht 50m, der Wind frischt auf Bft 6-7 auf und die Welle ist auf einmal 2m - 2,5m. Wo sind den die beiden großen Pötte die gerade noch hinter uns waren? Wir hatten die Wetterfront zwar schon gesehen. Aber die war doch ganz hinten am Horizont. Wie kommt die denn so schnell zu uns? Lesson learned: Wetter am Horizont kann aber mal ganz schnell zu deinem eigenem Wetter werden! Die großen Wellen kommen von hinten und brechen stark. Teilweise sieht es so aus als wollten die Wellen übers Heck schwappen. Nächste Erfahrung: mit einer 2,5m Welle kann man auf einmal über 28 km/h schnell fahren, obwohl man nichts am Gas geändert hat. Surfing in Brunsbüttel. Das hat schon irgendwie Spaß gemacht. Aber 30sm von der Küste müsste ich das dann auch nicht haben. Das war dann tatsächlich auch der erste Moment auf der Reise wo ich das AIS intensiv beobachtet habe. Die Nordsee hat sich bei uns auf jeden Fall schon 15sm bevor sie überhaupt beginnt einen gehörigen Respekt verschafft. Um 14:05 hat sich das Wetter beruhigt. Die Welle bleibt aber und verschwindet erst als wir Brokdorf passieren und die Elbe einen Knick Richtung Süden macht. Von der Reise auf der Elbe gibt es dann nicht viel zu berichten. Es hat die ganze Reise hindurch geregnet, sodass wir nicht Deck konnten/wollten. Also nix Autopilot. Wir haben dann auch wieder gemerkt, dass Flussfahrten nicht so unseres sind. Es passiert nicht viel, aber man muss trotzdem ständig aufpassen/navigieren. Und wirklich viel zu sehen gibt es auch nicht. Da mag ich doch lieber die See mit geradeaus fahren und ins echte Nichts gucken. Oder eben den Hamburger Hafen, wo man garnicht weiß wo man zuerst hingucken soll vor lauter Attraktionen. Wir fahren trotz unserer üblichen 12,6 km/h Einstellung wegen des Stroms teilweise mit 17-18 km/h und sind um 17:00 Uhr in Wedel. Wir beschließen hier zu übernachten. Im Hafen sind wir nach den "Kämpfen" um Liegeplätze in der Ostsee positiv erfreut, dass es wirklich sehr sehr viele freie Plätze gibt. Also fahren wir erstmal zum Tanken (das allererste Mal Boot Tanken unseres Lebens). Ahhh, herrlich, seitlich anlegen. Klappt natürlich perfekt. Diesel gebunkert. Ganz ganz ganz toller und netter Tankwart mit lieben Hund! Nun auf zur Schwarzwasser Entsorgung (die allererste Schwarzwasserabpumpung unseres Lebens). Rückwärts seitliches anlegen. Natürlich perfekt. So gerade eben noch einen Fehler mit einem falschen Schlauch-Aufsatz verhindert (uurrrgss ) und raus mit der Brühe. Wieder zwei neue Lebenserfahrungen überlebt. Dann einen Liegeplatz aussuchen. Da ist sogar ein fast komplett freier Steg zum Seitlich anlegen. Den gönnen wir uns. Ich habe das Boot 5cm vom Steg perfekt ausgerichtet gestoppt. Erwähnte ich schonmal, dass ich seitlich anlegen kann und mag? Ab zum Hafenmeister. Nicht da. Ok, dann Geld ab in den Umschlag und Briefkasten. Nur Euro 9,50? Wow. In der Ostsee haben wir immer mindesten Euro 15, eher mehr gezahlt. Wir freuen uns auf unseren letzten Abend an Bord in einem riesigen, trubeligen Hafen. Aber irgendetwas ist merkwürdig. Wo sind die ganzen Menschen? Der Hafen hat fast 2.000 Liegeplätze (in Worten: zweitausend) und wir haben am ganzen Abend 4 (in Worten vier) Menschen an ihrem Boot gesehen. Ok, dann doch lieber den Kampf um die Liegeplätze in der Ostsee und doppelte Gebühr als diese gediegene Langeweile. Abends kam dann nochmal die Sonne für 30 Minuten raus und hat den Hafen in schönes Licht gehüllt. Wirklich die einzigen 30 Minuten in denen es nicht geregnet hat. So, ab in die Heia. Morgen müssen wir endlich mal wieder früh aufstehen. P.S. Warum sehen Fotos von rauer See eigentlich so aus als wäre man in einer lächerlichen Badewanne gewesen.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (06.08.2017 um 11:45 Uhr)
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#158
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Törnbericht Tag 8, Samstag 29.07., von Wedel nach Hamburg
Wir müssen das Boot um spätestens 11:00 Uhr tief in der Dove Elbe abgegeben haben. Wir müssen also durch die Schleuse Tatenberg durch (ab Wedel ca. 15sm) und dann - aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkung von 8 Km/h - nochmal ca. 1,5 Stunden weiter. Wir beschließen die erste Schleusung um 8:30 Uhr mitzunehmen. Man muss das Boot ja auch nicht auf den allerletzten Drücker zurückgeben und der Vermieter möchte sicherlich auch noch den Schaden vom unserem Stahlträger-Anlegemanöver versorgen. Von Wedel bis zur Schleuse Tatenberg sind es ca. 15sm. Wir rechnen mit Sicherheitspuffer einfach platt mit knapp 3 Stunden bis zur Schleuse und beschließen um 5:30 Uhr loszufahren. Also Wecker auf 4:50 Uhr (Dusche + Frühstück entfällt). Dieses frühe Aufstehen im Urlaub... Wir sind dann um 5:45 Uhr losgekommen. Die Fahrt war am Anfang spannend, da es aufgrund des frühen Morgens und der dicke Wolkendecke noch recht dunkel war und so die Schifffahrtszeichen befeuert waren. Unser (mal wieder) allererste Erlebnis in dieser Weise. Hatte was. Ich habe dann versucht aus Spaß die Kennung der Lichtsignale zu klassifizieren, bin aber bei 50% gescheitert. Nachtfahrten nur nach Papierkarte sollte ich also noch nicht angehen. Da wir wieder mit dem Strom fahren, haben wir wieder 17 Km/h drauf und sind viel zu früh in Hamburg. Auf eine Hafenrundfahrt zur Zeitüberbrückung haben wir erstaunlicherweise keine Lust (erstaunlich, weil wir den Hafen wirklich lieben). Das liegt vor allem daran, dass wir beide Magenprobleme haben (zu wenig Wellen auf der Elbe? ), das Wetter fürchterlich ist (Dauerregen, es wird nicht hell) und wir hundemüde sind. Also nehmen wir weiter Gas raus, gucken uns lediglich noch eines der Grinse-Schiffe von nahem an und tuckern mit 10 Km/h Richtung Tatenberg. Wir sind eindeutig Verdränger-Typen. Bei der Schleuse kommen wir um 8:00 Uhr an. Wir legen an den Pontons vor der Schleuse an. Natürlich mit einem perfekten Manöver, ist ja seitlich. Und das, obwohl das Schulschiff meines ehemalige Fahrlehrers sich ziemlich breit an den Ponton gemacht hat. Er hat anscheinend die letzte Schleusung des Vortages verpasst. Um 8:30 Uhr geht die Schleuse auf und um Punkt 10:00 Uhr lege ich beim Vermieter an. Seitlich = perfekt. Nach ca. 245sm, 44,5 Motorstunden und 220 Liter Diesel sind wir angekommen. Das macht 4,9 Liter Durchschnittsverbrauch pro Stunde. Da kann ich gut mit leben. Wären wir den NOK nicht mit 15 Km/h durchgeknallt wäre es nochmal deutlich weniger gewesen. Die Übergabe an den Vermieter geht schnell und problemlos. Wirklich ein netter Mensch, der den von uns verursachten Schaden auch nicht an die große Glocke hängt. Zu Hause angekommen gibt es auf unseren ersten Törn trotz Magenproblemen erst einmal ein Anlegeschluck und dann noch einen weil es so spannend war. So Freunde der Sonne. Das war es (fast). Ich schreiben noch ein kleines Fazit und dann reicht das Getippe hier auch. P.S. Ich habe tatsächlich nur zwei Fotos von der Fahrt von Wedel nach Hamburg. Das muss wohl an den Magenproblemen liegen gepaart damit, dass ich schon tausende Fotos im Hafen und auf der Dove Elbe gemacht habe.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (07.08.2017 um 13:27 Uhr)
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#159
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Fazit eines Anfängers nach seinem ersten mehrtägigen Törn
Was waren die Vor-Erfahrungen? Ich habe meine SBF letztes Jahr gemacht und wir haben uns seit dem Boote immer tageweise gemietet. Sehr viel Hamburger Hafen (alleine schon 10x dieses Jahr), ein bisschen Mittelmeer bei Marseille und Venedig. Insgesamt ca. 500-700sm. Meistens mit einem Boot von 5,3-6,5m Länge und immer mit Außenborder. Was waren unsere Erwartungen? Wir hatten ehrlicherweise keine Ahnung, was uns erwarten wird und ob es uns gefallen wird. Es hätte ja sein können, dass wir es nach drei Tagen öde finden auf dem Boot zu sein oder ständig Seekrank werden. Deshalb haben wir erstmal nur eine Woche gebucht. Hat es uns gefallen? Gefallen ist gar keine Ausdruck. Wir sind begeistert, geflashed, das schreit sowas von nach mehr!! Was war besonders gut? Am besten hat uns das fahren auf "offener" See gefallen. Mit dem Autopiloten zu zweit auf dem Bug zu sitzen, Wind, Wasser und Welle zu genießen und einfach beim Blick auf den Horizont die Seele baumeln zu lassen. Toll. Auch besonders gut haben uns die Anlegeschlücke gefallen. Auch im Hafen auf dem Boot zu sitzen, dem Treiben zuzugucken und Hafenschnack mit den Stegnachbarn zu betreiben ist toll. Der Urlaub fühlte sich dann tatsächlich eher nach drei Wochen Auszeit an als nach nur einer! Was war nicht so toll? Das Wetter. Wobei es einigermaßen ging. Wir brauchen keine 30 Grad und Sonne zum glücklich sein. Uns stört lediglich Regen während der Fahrt (= nicht auf dem Bug sitzen). Regen hatten wir während der Fahrten eigentlich "nur" die 1,5 Tage auf der Elbe. Was uns am wenigsten gefallen hat war der K(r)ampf mit den Liegeplätzen in den Häfen. Wenn man kein Bock auf langes Suchen hat muss man sehr früh im neuen Hafen sein. Wenn das Wetter schlecht ist hilft sogar das nicht. Zweimal war unser gebuchter Liegeplatz weg. Einmal aus eigenem Verschulden und dann weil jemand unser Schild auf grün gedreht hat. Irgendwie fährt man da schon immer leicht genervt in einen Hafen rein. Hinzu kommt noch, dass wir das Anlegen in einer Box als recht aufwändig mit viel herumgeturne empfunden haben. "Mal eben" An- und Ablegen ist da irgendwie nicht als Boxen-Anfänger. Was war anders als gedacht? Eigentlich alles. Am meisten waren wir aber davon überrascht, wie fordernd so ein Törn ist. Wir dachten eigentlich, dass man 7 Tage vor sich hin chilled. Aber irgendwie ist man als Anfänger doch ständig gefordert und wir waren Abends immer früh müde. Ständig plant man irgendetwas voraus, muss irgendwas lernen, irgendetwas verbessern (z.B. Leinenlänge im Hafen) und Manöver können auch anstrengend sein. Vor allem muss man aber ständig Entscheidungen treffen. Wann fahren wir ab um das Wetter zu umgehen? Wohin fahren wir? Brauchen wir in der Box noch eine Spring oder bleibt das Boot auch so weit genug vom Steg weg? etc. etc. etc. Zudem steht man irgendwie immer früh auf. Irgendjemand hat es hier im Forum mal gut beschrieben: "Bootfahren macht glücklich aber auch müde". Das Boot Die Greenline 33 Hybrid ist ein tolles Boot. Ok, wir haben keinen Vergleich in der 10m Klasse. Aber wir fanden es großartig. Sehr viel Platz innen (zu zweit), mit riesigem Kühlschrank, 230V usw. Draußen hat uns die Pflicht auch super gefallen. Insbesondere mit zur Badeplatform/Terrasse herunter gelassenem Heck. Wir fanden zudem den Verbrauch für einen Nicht-Verdränger überraschend gering (9,9 Km/h = 3,2 Liter/h / 12,6 Km/h = ~5 Liter/h / 15,3 Km/h = 9,8 Liter/h / mehr als 15/km/h = keine Ahnung, nie gefahren). Großartig fanden wir den Autopiloten mit Funkfernbedienung! Das ist auf jeden Fall ein must-have bei unserem nächsten Törn! Toll war auch, dass man viele Fenster öffnen konnte und so auch innen ein "draußen-feeling" entstand. Vor allem, dass man das vorder Fenster und die komplette Rückwand hochklappen konnte trug dazu bei. Dadurch zog der Fahrtwind durchs Boot, was bei heißen Wetter sicherlich nett ist. Kleine Kritikpunkte sind die etwas zu schmalen seitlichen Gänge zum Bug und die Windempfindlichkeit. Ohne die Seitenstrahlruder hätte ich das Boot (als Anfänger) bei Wind nicht in eine Box manövrieren wollen. Aber da ist vermutlich auch alles Übungssache. Des Weiteren scheint das Boot noch kleinere Probleme mit den Pumpen an Bord zu haben (Leitungswasser, Grauwasser, Toilettenabsaugung). Ständig musste man irgendeine Pumpe wieder dazu bewegen endlich aufzuhören zu pumpen, weil die automatische Abschaltung nicht funktionierte. Und dann ist da natürlich das Thema der Explosionen in Minden. Wir hatten einen Rauchmelder mit an Bord genommen und haben den Landstrom ausgemacht wenn wir von Bord gingen. Das war es dann auch schon. Unwohl oder gefährdet haben wir uns zu keiner Zeit gefühlt. Aber das kann dann auch einfach jugendlicher Leichtsinn gepaart mit Urlaubslaune sein. Die Ostsee Die Ostsee hat uns als Revier sehr gut gefallen. Tolle Infrastruktur mit vielen Häfen. Das verleitet quasi dazu von Hafen zu Hafen fahren zu wollen. Und die Ostsee ist ein echtes Meer, wie sie uns auf dem Weg nach Sonderborg bewiesen hat. Ich könnte mir als nächsten Törn gut 2-3 Wochen Ostsee rund um die dänischen Inseln vorstellen. Der NOK War jetzt nicht besonders spannend. Aber auch nicht schlimm. Jetzt kann ich zumindestens jedem erzählen, dass ich da selbst durchgeskippert bin. Die Elbe von Brunsbüttel bis Wedel Fanden wir eher langweilig. Es hat aber auch den ganzen Tag durchgehend geschüttet wie aus Eimern und wir hatten Magenprobleme. Das ist in der Kombination vermutlich nicht so hilfreich für gute Stimmung. Zum allerersten mal... Und zum Abschluss die Sinn befreite Zusammenfassung, was wir auf diesem Törn zum allersten Mal in unserem Leben gemacht haben. Das erste mal länger als 8 Stunden auf einem "eigenem" Boot gewesen Das erste mal an Bord eines "eigenen" Bootes übernachtet Das erste mal Anlegen in einer Box Das erste mal gefunkt Der erste Schaden an einem Boot Das erste mal bei befeuerten Schifffahrtszeichen gefahren Das erste mal als Skipper mit Welle statt AB gefahren Das erste mal Autopilot an Bord Das erste mal ein Boot getankt Das erste mal Schwarzwasser abgepumpt Das erste mal NOK Das erste mal Frühstück im "eigenen" Boot Das erste mal Schlei Das erste mal Elbe nördlich/westlich von Wedel gefahren Das erste mal ein Boot größer 6,5m gefahren Das erste mal fahren auf der Ostsee Das erste mal ungeschütztes Fahren auf See bei echt rauem Wetter Das erste mal Kochen an Bord Der erste Anlegeschluck an Bord!! .... Die Liste könnte unendlich so weiter gehen... So Leute, das war's jetzt wirklich. Vielen Dank an alle, die meinen Törnbericht gelesen haben und vor allem Dank an diejenigen, die mir durch ihre Tipps hier im Thread geholfen haben, dieses tolle Erlebnis gehabt haben zu können!
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (07.08.2017 um 18:52 Uhr)
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#160
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BTW: Volle Häfen im Sommer lassen sich nur durch Vor- oder Nachsaison vermeiden.
Speziell Ostsee, siehe die Links unten aus einem ähnlichen Törnfragedraht, da habe ich Vergleichsbilder außerhalb der D und DK Ferienzeit eingestellt. Sowohl Mai als auch September sind ja nicht immer direkt winterlich. Also ein wenig "antizyklisch" chartern bringt schon viel. https://www.boote-forum.de/showthrea...6&#post4006146 https://www.boote-forum.de/showthrea...9&#post4010929
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Gruß Kai
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#161
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Das werden wir in Zukunft auch so machen. Wie sind auch relativ Ferienzeit unabhängig.
Dieses Mal wollten wir halt genau dieses Boot und soviel Ostsee wie möglich. Da hat der Termin sich angeboten, weil das Boot da in Kiel statt Hamburg lag.
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Beste Grüße Volker
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#162
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Na denn merk Dir mal:
-Flensburg -Holtenau -Burgstaaken,Gemeindehafen -Warnemünde, Alter Strom -Barhöft (eingeschränkt) -Stralsund, Gemeindehafen -Dänholm (eingeschränkt) -Karlshagen -Sassnitz -Ueckermünde -Swinemünde -Wolgast, Gemeindehafen -Skanör -Flakfortet -Kyrkbaken -Klintholm -Torekov -Grenaa -Ballen/Samsö -Nyborg -Lohals -Lundeborg -Rudköbing -Marstal -Stubbeköbing -Helsingör -Dyvig -Sonderburg -Svendborg -Middelfaart -Tunö als kleine und total unvollständige Liste von Ecken vor, in Dland sowie Belte und Sund, also Als, Fünen,Seeland,Falster etc., wo man Chance auf Längsseitsplätze hat. Alle diese Orte sind von Kiel aus gesehen in der näheren, relativ gesehen, je nach Zeit und Schwimmuntersatz, Umgebung. Das geht von Kopfstegplätzen bis komplette Pier, alles vertreten. Hier mal z.B Rudköbing und Nyborg.
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Gruß Kai |
#163
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Schöner Reisebericht, Danke dafür!
Als du den Kanal lang bist, war reiner Zufall daß ich dich nicht gesehen und vielleicht sogar fotografiert zu haben. War an dem Tag ein paar Stunden beim Fähranleger Burg gesessen um in dem Urlaub wenigstens etwas an Bootsfeeling mitzubekommen.
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#164
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Vielen Dank für Deine tollen Berichte Volker! Tu mir bitte einen Gefallen und mach Deinen nächsten Chartertörn mindestens doppelt so lang
Ich bin ja auch Charterboot-Fahrer und öfter mal in Hamburg, aber trotzdem leider viel zu selten dort auf dem Wasser unterwegs. Daher freue ich mich immer über Deine Berichte aus Hamburg und da die Greenline mit der Du gefahren bist, auch auf meiner Wunschliste steht, habe ich Deinen Törn sehr genau verfolgt. Zwei Fragen hätte ich da noch:
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Gruß Sven
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#165
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Ich habe wohl in meinen Berichten etwas zuviel über Boxen gemeckert. Es ist ja nicht so, dass wir in der Box anlegen sooooo schlimm finden, dass wir ab sofort jeden Hafen meiden der aus Boxen besteht. Wenn halt die Wahl innerhalb eines Hafens da ist würde ich immer seitlich/Fingersteg bevorzugen. Seitlich anlegen bedeutet für mich: mit geschlossenen Augen an den Steg fahren, meine Frau legt gemütlich erstmal eine einzige Leine über. Bei Wind dampfe in diese ein und wir sind mit dieser einzigen Leine so am Steg gesichert, dass wir den Anlegeschluck nehmen könnten, bevor wir eine andere Leinen ausbringen müssen. Das ist halt irgendwie praktischer als ein Boxen Manöver. Ich würde aber natürlich nie niemals meine Tour daran ausrichten, ob seitlich anlegen möglich ist oder nicht. Am Ende sind wir ja auch in der Box immer angekommen. Zitat:
Frage: Du warst doch auch kürzlich erst in Wedel im Hafen. War der bei dir auch so verlassen?
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Beste Grüße Volker |
#166
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Selbst an den nicht seltenen Regentagen war er nicht so verlassen wie von dir beschrieben. Ich lag gleich in der Nähe der Tankstelle, genau gegenüber vom Restaurant. Vielleicht ist es anderen Stegen anders.
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#167
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Zum Hybridantrieb: wir haben ihn lediglich einmal am ersten Tag kurz testweise genutzt. Es hatte jetzt auch keinen negativen Grund, warum wir es nicht öfter gemacht haben. Irgendwie hat es sich nicht ergeben. Das lag vermutlich auch daran, dass ich den Diesel Verbrauch wirklich sehr überschaubar fand. Für uns war der Hauptgrund dieses Boot zu mieten auch nicht der Hybridantrieb, sondern die Tatsache dass wir es wirklich beide sehr schick finden. Dann haben wir gesehen, dass man die hintere Wand des Wohnzimmers hoch- und das Heck als Badeplattform runterklappen konnte und es war um uns geschehen. Wie gesagt: wir waren begeistert vom Boot. Wenn ich im Lotto gewänne wäre das Boot definitiv eine Option. Vermutlich aber wegen der aktuellen Ereignisse eher ohne Hybridantrieb.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (07.08.2017 um 21:46 Uhr) |
#168
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Aber Lotto spielen ist eine gute Idee
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Gruß Sven |
#169
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https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=263813 Beidesmal vermutlich aufgrund der Batterien. Wobei es beim aktuellen Fall noch nicht bestätigt ist und ich die Panikmache auch nicht unterstützen möchte. Ich würde das Boot jederzeit wieder chartern.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (07.08.2017 um 22:30 Uhr)
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#170
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Oha, der Thread muss an mir vorbei gegangen sein. Das ist ja nicht schön.
Zum Glück ist bei Euch alles gut gegangen und Ihr seid heil wieder angekommen!
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Gruß Sven
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#171
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Hallo Volker,
wie schön, dass ein Anfänger gleich auf die Ostsee geht - ist ein tolles Revier, in dem wir seit vielen Jahren unterwegs sind (gerade laufender Törn: https://booteblog.net/category/toern...-sommerurlaub/ , weitere Reiseberichte in der rechten Seitenleiste) und ihr habt alles richtig gemacht Danke für die Berichte! Bei frischem Wind und einem Fetch von min. 8 Meilen kann die Ostsee tatsächlich unangenehm sein, erst weiter oben im Kattegat und Skagerrak ist die Welle etwas weniger steil. Da hilft es, sich den Gegebenheiten anzupassen und dann zu fahren, wenn weniger Wind ist. Machen wir im Familienurlaub auch, dann fahren wir auch gerne spätabends los und über Nacht, das ist sehr interessant und häufig ist dann weniger Wind als am Tag. Die Liegeplatzsuche entspannt sich mit zunehmender Erfahrung. Unsere JULIUS ist eine Ecke größer und schwerer als die Greenline, und wir haben bisher immer irgendwo einen Platz gefunden. Teilweise muss es dann eben im Päckchen sein (was bei uns nur geht, wenn die anderen Päckchenlieger auch entsprechend groß sind...). Zum Päckchen liegen: Wenn einfach kein anderer Platz mehr da ist, sucht man sich ein von der Größe her passendes Boot (egal ob Segler oder Mobo), manövriert neben das Boot und legt an (gut abfendern!). Wenn jemand auf dem anderen Boot ist, fragt man der Form halber. Es ist extrem unüblich und auch nicht statthaft, das anlegen zu verweigern - ausgenommen, wenn die Boote wirklich gar nicht zueinander passen (z.B. wir mit 13,5m und 25 Tonnen an ein 8m Plastik-Segler). Und auch wenn der Typ auf dem anderen Boot mürrisch ist - hilft nix, wenn sonst kein Platz da ist, ist sonst kein Platz da. Man will ja nur liegen und keine Freundschaft schließen. Im Päckchen liegen die Boote immer in gleicher Richtung. Und man geht über die anderen Boote immer über den Bug. Wichtig vor allem bei Seglern: Schuhe mit heller (!!!) Sohle tragen! Wer mit schwarzen Gummisohlen über ein GFK Deck marschiert wird zu Recht angemacht, denn da können schnell schwarze Streifen entstehen die schwer zu entfernen sind. Im Zweifel Schuhe ausziehen. Wir haben das Päckchenliegen bisher immer als sehr nett und unkompliziert empfunden, da müsst ihr keine Angst vor haben. Wenn Ihr sonst ein Boot mit Beiboot habt: Beschäftige Dich mit dem Thema "ankern" (meine Tipps dazu hier: https://booteblog.net/2011/06/21/tip...rn-boot-anker/ ). Dann ist die Liegeplatz-Situation in den Häfen wurscht Beim nächsten Mal: nehmt Euch etwas mehr Zeit und schippert als erstes von Kiel nach Marstal (Aerø). Dann seid ihr im dänischen Inselmeer - dem perfekten Revier für Einsteiger. Total geschützt, super Häfen, viele wunderbare Ankerplätze - besser geht es nicht. Gruß, Julian
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#172
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Zitat:
Definitiv! Zitat:
Zitat:
Zur Not hätten wir uns irgendwo quer vor die Dalben gelegt und das Boot eben nicht verlassen. Das haben wir allerdings nirgendwo gesehen. Ist das völlig unüblich? Zitat:
Zitat:
Jetzt wo wir wissen, dass uns das Fahren auf dem Meer am meisten gefällt wird es beim nächsten Mal auf jeden Fall Ostsee-Ostsee. Die Fahrt nach Hamburg hat dann ja doch am Ende zwei Tage auf See "gekostet". Dabei fällt mir gerade ein, dass ich bisher erstaunlich wenige Vermieter mit größeren Verdrängern/Halbgleitern in der Ostsee gefunden habe. Da muss ich nochmal einen Thread eröffnen.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (14.08.2017 um 16:38 Uhr)
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#173
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Zitat:
Moin, wir fangen tatsächlich schon mit der Planung für das nächste Jahr an. Wahnsinn, was das Bootfahren mit uns macht. Frage zu dem Hafenthema. In D fangen die Sommerferien 2018 im frühesten Bundesland am am 25.06. an. Für DK habe ich auf verschiedenen Seiten verschiedene Angaben gefunden. Es scheint aber so um den 30.06. loszugehen. Wäre ein Törn von z.B. 09.06.-23.06. antizyklisch genug, um auch mal am Abend ohne Kampf einen Hafenplatz in der westlichen Ostsee und Dänischen Südsee zu bekommen oder müssten wir da noch früher im Jahr los? So richtig badetauglich wird das Wasser Mitte Juni noch nicht sein, oder?
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Beste Grüße Volker |
#174
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Hallo Volker,
man kann nicht früh genug anfangen Die meisten Häfen hier machen Anfang/ Mitte April wieder auf, im Juni haben wir eigentlich ganz schöne Tage hier, nur ob es dann zum Baden im Meer langt das glaube ich mal so gar nicht Wassertemperatur ca 12- 14 Grad. Plätze sind zu dieser Zeit eigentlich genug frei
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Mit besten Grüßen Andreas
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#175
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Mit besten Grüßen Andreas
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