Welche Kabel fürs Boot?

[Ron_Berlin]

Also ich baue ja nun auch schon einige Jahre Boot und habe auch schon bei 2 Booten die Elektrik generalüberholt bzw. komplett neu aufgebaut.

Ich werde diese Saison sämtliche KFZ-DIN und Zigarettenanzünder Dosen durch Speakon ersetzen.
Dazu muss ich zwar von meinen steckbaren Verbrauchern die Stecker umbauen, aber von dem KFZ Gedöns hab ich echt die Nase voll.
Ich habe bei den ZigAnzünerdosen wirklich nicht das billigste verbaut, aber in punkto Übergangswiderständen am Kontakt und nicht wirklich festem Sitz fliegen die Dinger raus.
Gute Speakon Buchsen (auch Einbaubuchsen) und Stecker kosten nicht die Welt, sind aber verriegelbar, sitzen bombenfest und die Kontakte sind auch für höhere Ströme ausgelegt.

Gruß Ronald

[Der mit dem Boot tanzt]

Man kann sich ja ein Adapterkabel auf Boot legen falls mal ein Besucher mit ein Zigarettenanzünder Ladegeräte für sein Handy ankommt.

[Gerd-RS]

Zitat von Ostfriesen

Weil es noch keiner geschrieben hat und es offenbar allen am Arsch vorbei geht ...

Die Kabelisolierung muss halogenfrei und selbstverlöschend sein!

Mir hat mal ein Boots-Sachverständiger erzählt, dass auch auf Sportbooten (Yachten) die Kabel streng genommen alle von einer Zertifizierungs-Organisation (Germanischer Lloyd etc.) zertifiziert sein müssten.

Wenn in einem Brandfall herausgefunden würde, dass die Kabel nicht zertifiziert sind und die Ursache des Brandes ein Kabelbrand war, könne möglicherweise die Kasko-Versicherung die Leistung verweigern.

Ich schreibe das bewusst im Konjunktiv, weil ich es mir eigentlich nicht vorstellen kann. Erstens, weil so etwas auch nicht annäherungsweise in meinen Versicherungsbedingungen steht, zweitens, weil wahrscheinlich dann der überwiegende Teil aller Sportboote - vor allem aus Amiland - gar nicht versichert werden könnte und dürfte.


Gruss


Gerd

[Herby1]

Bin auch nicht von den 12 V Anzündern begeistert. Es gibt doch gute Steckverbindungen mit evt. Schraubverschluss oder Bayonett, die einen guten Kontackt bilden. Ich überlege auch umzusteigen.

[Diron]

Nachdem die Brandfrage schon angesprochen wurde mische ich mal als Techniker das eigentliche Problem ein: Die Kabellänge!
Die entscheidet bei Gleichspannung extrem darüber was du an die "letzte" Steckdose noch anschließen kannst und welche Spannung dann noch da ankommt. Für USB Lader reicht das allemal mit 1,5mm².
Bei mir war der Vorbesitzer auch mit 1,5mm² bis zur Küche (ca. 5m). Dort dann den Kühlschrank dran...bei 8A Last sinds dann nur noch 7,81V gewesen - auch weil durchverbunden wurde (zusätzlicher Widerstand).
Also nichts mit Kühlbox im Sommer oben auf Deck...
Wenn du nur 12V und 230V hast leg Hochvolt aber anständig. Wenn du 230V verlustreich wandeln musst geh mit 12V über 4mm² bei über 5m Leitungslänge Verbraucher/Batterie. Sicherungen nicht vergessen. So haste Reserve.
Fatal wäre nur wenn du jetzt mit USB planst und dann doch mal auf die Idee kommst mehr dran zu hängen. Dann machste dir wirklich was kaputt.
Die Ami-Lösung ist hier für alles was mehr als ein USB-Lader ist aus meiner Sicht die totale Fehlkonstruktion für den praktischen Einsatz. Lieber DIN-Dosen.

[Ostfriesen]

Zitat von Gerd-RS

Mir hat mal ein Boots-Sachverständiger erzählt, dass auch auf Sportbooten (Yachten) die Kabel streng genommen alle von einer Zertifizierungs-Organisation (Germanischer Lloyd etc.) zertifiziert sein müssten.

Wenn in einem Brandfall herausgefunden würde, dass die Kabel nicht zertifiziert sind und die Ursache des Brandes ein Kabelbrand war, könne möglicherweise die Kasko-Versicherung die Leistung verweigern.

Ich schreibe das bewusst im Konjunktiv, weil ich es mir eigentlich nicht vorstellen kann. Erstens, weil so etwas auch nicht annäherungsweise in meinen Versicherungsbedingungen steht, zweitens, weil wahrscheinlich dann der überwiegende Teil aller Sportboote - vor allem aus Amiland - gar nicht versichert werden könnte und dürfte.

Den Konjunktiv kannst Du dir sparen ...

Tatsächlich wird es im CE-Modul erfasst, erklärte mir ein Zertifizierer. Das sei auch der Grund, warum es der Versicherer nicht mehr explizit erwähne.

[kapitaenwalli]

Moin

ich bin auch gerade an einem über 40 Jahre alten Schiff dran und mittelmäßig entsetzt. Die Elektrik hatte ab und zu partielle Aussetzer und war daher Grund der Überholung. Über die Sicherungsdosen aus Berkalit muss ich hier nicht reden, aber bei den Kabeln gibt's schon was zu berichten. Verwendet wurden Kabel aus dem Kfz-Bereich mit Kupferlitze. Die Enden bestanden oft aus Grünspan und es war ein Wunder, dass da noch Strom floss. Manchmal musste ich mehr als 10 cm abisolieren, um an kupferfarbenes Material zu kommen. Daher habe ich ausgetauscht, was zu tauschen geht.
Ich kann nur GL-geprüftes verzinntes Material empfehlen. Alles andere wäre fahrlässig.

Kapitaenwalli

[Ostfriesen]

Zitat von kapitaenwalli

Ich kann nur GL-geprüftes verzinntes Material empfehlen. Alles andere wäre fahrlässig.

Genau!

Und #25 geht damit einher.

Aber es nutzt nix, hier sind einfach zu viele Billigheimer am Werk.

[Susiq]

Nur verzinntes GL Material auf einem bereits komplett verkabelten Boot nur um eine Steckdose anzuschließen??? Typen gibt es hier die sind so was von weltfremd da kann man nur den Kopf schütteln.

[Ostfriesen]

Zitat von Susiq

Nur verzinntes GL Material auf einem bereits komplett verkabelten Boot nur um eine Steckdose anzuschließen??? Typen gibt es hier die sind so was von weltfremd da kann man nur den Kopf schütteln.

Nee Susi, jetzt muss ich mal den Kopf über Deine Sorglosigkeit schütteln.

Aber egal, wir werden die Welt nicht retten.

[Gerd-RS]

Zitat von Ostfriesen

Den Konjunktiv kannst Du dir sparen ...

Tatsächlich wird es im CE-Modul erfasst, erklärte mir ein Zertifizierer. Das sei auch der Grund, warum es der Versicherer nicht mehr explizit erwähne.

OK - das gilt für CE zertifizierte Boote. Aber was ist mit den Booten, die aufgrund ihres Alters nicht zertifiziert sind? An der Elektrik wird doch gerade bei älteren Booten sehr häufig nachgebessert und gebastelt.

Gruss


Gerd

[Ostfriesen]

Da kann ich eigentlich nur vermuten, dass dieses Risiko vom Versicherer eingepreist wird.

[Gerd-RS]

Zitat von Ostfriesen

Da kann ich eigentlich nur vermuten, dass dieses Risiko vom Versicherer eingepreist wird.

Das will ich schwer hoffen, denn bei meinem, fast 30 Jahre alten Schiff kannst Du zum größten Teil nicht mehr nachvollziehen, wer wann welches Kabel wo und warum verlegt hat.

Gruss


Gerd

[DC4BA]

Hat sich schon einmal jemand Gedanken über die Korrosionsanfälligkeit von Einbau USB-A Buchsen gemacht? Hier wäre darauf zu achten das man nur solche mit vergoldeten Kontakten verbaut.

VG Sven

[Ostfriesen]

Kannste alles Knicken, wenn Du dich in einer korrosiven Atmosphäre wie der Nordsee aufhältst.

Wichtiger ist ein möglichst luftdichter Verschluss zu allen Seiten, also auch hinter der Verkleidung.

[coffeemuc]

Zitat von DC4BA

Hat sich schon einmal jemand Gedanken über die Korrosionsanfälligkeit von Einbau USB-A Buchsen gemacht?

Der heutige Neueinbau wäre kein Problem. Sie werden schneller veralten als korrodieren