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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #76  
Alt 06.05.2021, 13:02
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Zitat:
Zitat von huebi Beitrag anzeigen
Hallo Volker, vielen Dank für Deine Ausführungen!

Wenn Du mir jetzt noch sagst, welche Größe in Du verbaut hast, kann ich mir alle anderen Angaben ausrechnen.: wink:
...da grad gekauft weiss ich auch mal was : 110 x 54,2cm für 100W, + falls interessant : die "Sonnenkonstante (richtiger Name?)" in D ist 1000W pro qm - das funzt aber nur beim Wasser warm machen, nicht beim Strom
Grüße, Reinhard
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Alt 06.05.2021, 13:10
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Zitat:
Zitat von Oldskipper Beitrag anzeigen
Ja, das mag sein. Aber offensichtlich nicht genug.
Ich meine sogar Victron empfiehlt für seine MPPT Regler ausdrücklich eine höhere Systemspannung.
Zitat Victron Handbuch

Das Solarladegerät beginnt mit dem Laden der Batterie, sobald die PV-Spannung 5 V höher ist als die Batteriespannung. Damit der Ladevorgang fortgesetzt werden kann, muss die PV-Spannung mindestens 1 V höher sein als die Batteriespannung.
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Gruessle,
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Alt 06.05.2021, 14:22
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Ich hab hier was gefunden:

Die Lösung, um die Leistung von MPPT-Reglern bei hohen Zellentemperaturen zu
verbessern, liegt in der Steigerung der Paneel-Spannung durch Erhöhung der Anzahl der in
Serie geschalteten Zellen.
Es ist klar, dass diese Lösung bei PWM-Reglern nicht anwendbar ist: Eine Erhöhung der in Serie
geschalteten Zellen reduziert die Leistung bei niedrigen Temperaturen.
Im Falle von MPPT-Reglern: Ersetzen Sie das 12 V / 100 W Paneel durch ein 24 V / 100 W Paneel
oder durch zwei in Serie geschaltete 12 V / 50 W Paneele. Hierdurch wird die Ausgangsspannung
verdoppelt und der MPPT-Regler lädt eine 12 V Batterie mit 66 W (5,1 A bei 13 V), bei einer
Zellentemperatur von 100°C, siehe Abbildung 13.
Ein zusätzlicher Vorteil: Da sich die Paneel-Spannung verdoppelt hat, halbiert sich der PaneelStrom (P = V x I und P hat sich nicht verändert, jedoch hat sich V verdoppelt).
Das Ohm'sche Gesetz lehrt uns, dass die Verluste aufgrund der Kabelwiderstände Pc (Watt) = Rc x I²
betragen, wobei Rc für den Kabelwiderstand steht. Was wir an dieser Formel erkennen können
ist, dass sich bei einem vorgegebenen Kabelverlust, die Kabelquerschnittsfläche um einen
Faktor von vier reduzieren lässt, wenn die Solaranlagenspannung verdoppelt wird.



Entnommen aus: https://prevent-germany.com/files/do...or-MPPT-DE.pdf

Da ist alles top erklärt. Eventuell nicht für jeden verständlich, da ohne Grundkenntnisse schwierig. Aber, es ist immer verständlich zusammengefasst.

Ich zitiere hier noch mal aus dem Dokument:
Ist er an eine PV-Anlage mit einer wesentlich höheren Nennspannung als die der Batterie
angeschlossen, liefert daher ein MPPT-Regler sogar bei sehr hohen Zelltemperaturen oder bei
Bedingungen mit einer niedrigen Bestrahlungsstärke einen Ladestrom. Unter diesen Umständen
würde ein PWM-Regler nicht viel bringen.

Der Expertenstreit hier, ist aber in der Praxis eigentlich von eher geringerer Bedeutung. Beide Systeme funktionieren ja. Wie groß so eine Anlage sein muss, richtet sich nach dem Verbrauch an Bord. Wer auf seinem Weekender nur sein Radio betreibt und das Handy nachlädt, ist mit einem 100W Modul sicher bschon ausreichend bestückt. Ist Platz genug vorhanden, spricht auch nichts gegen ein zweites Modul.

Wer auf der Motoryacht mit Kühlschrank, Kaffeemaschine und permanenter Computernutzung wochenlang autark stillliegen möchte, muss schon andere Geschütze auffahren. 500 bis 1000W Modulleistung sollten von Mai bis Oktober reichen. Im Hochsommer kann man da sogar den Wasserboiler mit aufheizen oder auch täglich elektrisch kochen.

Ohne das jetzt genau nach zu rechnen, hier mal meine Erfahrungswerte:

1 Modul mit 120W hat gereicht, dass die Batterien in der Liegezeit am Steg immer schön geladen wurden und ich nach ein paar Tagen Pause immer mit randvollen Batterien die Tour beginnen konnte. Für den dauerhaften Betrieb einer Kühlbox, war das nicht ausreichend.

2 Module mit 200W haben die bewohnte Liegezeit erheblich verlängert. Kühlschrank/Kaffee kochen TV gucken, Radio hören. Im Hochsommer bei schönem Wetter fast autark ohne nachladen. Bei bedecktem Himmel im April und Heizungsbetrieb bringt das zwar noch spürbar etwas, aber die Batteriekapazität ist endlich und der Verbrauch wird nicht erwirtschaftet.

Aktuell habe ich 520W Panelleistung. Das reicht auch im April schon bei halbwegs freundlichem Wetter für nahezu unbegrenztes Dauerliegen. Im Sommer kann ich sicher auch warmes Wasser machen und den See per Tauchsieder auf Badetemperatur bringen. Der handelsübliche Haushaltskühlschrank läuft über Inverter jetzt auch wochenlanger Abwesenheit durch. Selbst bei mässigem Wetter erzeuge ich mehr Leistung, als der Kühlschrank verbraucht.

Spätestens an einem nebligem Novembertag kann von autark keine Rede mehr sein. Da kann man froh sein, wenn der Ertrag den Eigenverbrauch des Reglers erwirtschaftet.

Wer sein Boot nur tageweise bei schönem Wetter nutzt, kommt mit einem kleinem Modul und einer ordentlichen Batterie sicher gut zurecht. Wer Platz genug hat, sollte nicht knauserig sein, wenn er auch mal länger ohne Landanschluss an Bord bleiben will.

Da hier ja vom Dauerfahrer mit 20m Dampfer bis zum Schlauchbootfahrer alle Größen und Nutzer vertreten sind, hilft es wenig, wenn jeder seine Erfahrungen ohne den Nutzungshintergrund preisgibt. Der Schlauchbootfahrer ist mit 100W überversorgt. Auf der Komfortluxusyacht mit elektrischer Schiebetür und Rolltreppe reicht das vermutlich gerade für die Klobrilleninnenbeleuchtung aus.
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Alt 06.05.2021, 15:48
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Herby1 Herby1 ist offline
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Oldskipper hat es hier auf den Punkt gebracht. Jetzt ist aber alles erklärt. Und wer sich mit der Technik auskennt, hat jetzt keine Frage mehr offen.
Habe hier schön mitgelesen und wollte nicht mit meiner Anlage rumprotzen.
Danke für die Ausführungen.
__________________
Gruß von der Aquarius, Herbert
Es gibt keine Probleme, nur Aufgaben die zu lösen sind.
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