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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Verständnisfrage: altes Autopilot, Autohelm - Zusammenhänge und Unterschiede.
Hallo Leute, wir haben unser erstes Boot gekauft und an Board ist einiges an Technik verbaut.
Der Verkäufer hat von oben bis unten Märchen erzählt, was da alles drin ist und wie toll alles ist. Na ja, die Ernüchterung ist da. Alles defekt... anscheinen Kabelbrand. Ich selbst bin Elektroniker, dementsprechend ist alles halb so wild. So langsam findet sich auch Ordnung im Kabelsalat. In IP und BUS-Technik bin ich fit aber NMEA ist für mich noch Neuland (Bin auch nicht sicher, ob das an so einem kleinen Boot verbaut ist). Jetzt zum Thema: An Bord sind ein RayMarine Sportpilot(Ohne display), ein Kompass und hinten an der Steuerung ist eine elektrische Autohelm-Pumpe. (Kabel abgeschnitten). Jetzt frage ich mich, ob die Pumpe mit dem Sportpilot verbunden war oder der Controller davon weg ist (Bzw ich ihn noch nicht gefunden habe). Hier sind mal einige Bilder, könnt ihr bitte mal ein paar Infos zu dem Thema geben? Liebe Grüße aus Berlin, Artur Geändert von HAL9000 (19.04.2023 um 20:19 Uhr) |
#2
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Moin und Glückwunsch zur Baustelle!
Also die Autohelm-Pumpe ist Bestandteil einer Steueranlage eines Autopiloten. Dazu benötigst du die Zentral- und/oder Bedieneinheit... ist ja wohl das Teil hinter dem Steuerrad. Und für gewöhnlich gehört noch mindestens ein elektronischer Kompaß dazu: viele Systeme haben zusätzlich einen zweiten "Kompaß", der als Bewegungssensor dient. Für gewöhnlich nimmt man Rechner, Bedieneinheit, Kompaß- und Beweungssensor von einem Hersteller, damit Stecker und Protokolle auch problemlos zusammenpassen. Die Hydraulikpumpe kommt irgendwo her... Ob nun kleine Kompaß passende Daten an den AP ausgeben kann? Keine Ahnung... ich bezweifle es eher. Sieht ja alles sehr zusammengesucht aus. Abhängig vom Alter des AP kann dieser idR auch noch mit weiteren Geräten gekoppelt werden: GPS/Plotter, Windmesser usw. Bei dir vermutlich nicht.
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Beste Grüße! der ZAUSEL alias Guido European Region Coordinator
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#3
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Ja das ist alles recht misteriös.
Das Boot ist im Original eine Keser 560 (1979) wurde aber zwischen 1990 und 2004 umgebaut und modernisiert. Teilweise auch sehr rabiat. Das am Lenkrad ist der RayMarine Sportpilot, zu dem auch der Kompass gehört. So weit ich online gesehen habe, gehört da keine Hydraulikpumpe zu. https://www.youtube.com/watch?v=uL5_kf_t6d0 Hinten bei den Kabeln ist auch irgendein mehrpoliger runder loser Stecker und eine kleine graue Box von der Größe einer Zigarettenschachtel, in der ein dicker grauer Stecker von der Größe wie Scart steckt. Dieser ist auch mit klammern gesichert. Die Hydraulikpumpe bekommt ihren Saft wahrscheinlich nicht vom Sportpilot. Wäre sogar interessant, wie die angesteuert wird.... Das schreit doch nach Funkfernsteuerung Bis jetzt habe ich auch viele durchgeschossene Sicherungen und wenn ich den Strom einspeise, gehen alle Anzeigen auf Max und Sonar+GPS geben keinen Mux... War da aber noch nicht näher dran. |
#4
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Moin
Na, das sind doch mal geordnete Verhältnisse Wenn du das an die Ansprüche eines Elektronikers anpassen willst, dann kauf dich mal einen guten Seitenschneider, einen Durchgangsprüfer mit langen (oder verlängerbaren) Messleitungen und guten Krokodilklemmen, einen Sack voll Klemmen und Kabelschuhe aller Größen, je 50m rotes und schwarzes Litzenkabel in 2,5 mm² und 6mm², Kabelbinder usw. Leitungs- und Klemmennummerierungen helfen zusätzlich. Ich stelle mir das so vor, dass zu einer Autohelmpumpe wohl auch mal eine Autohelmsteuerung gehörte mit oder ohne integriertem Fluxgatekompass der das Kurssignal liefert da wird wohl versuchsweise was über den GPS-Kompass gemacht worden sein. In der Hydraulikanlage ist die Pumpe verblieben weil keiner wusste wie man die wieder rausbringt aus dem System. Deine Kenntnisse mit vernetzten(voll oder teilweise)Systemen in Ehren, aber hier ist als erstes mal gutes altes analoges Elektrikerhandwerk gefragt. Gruß Hein
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#5
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Vielen Dank! JA, dass meiste habe ich ja da und im Anschlag. Am liebsten würde ich diese Sauerei gleich ganz herausschmeißen und einmal sauber neu.
Naja, erstmal alles identifizieren und schauen, ob es noch Überraschungen gibt. Ich denke auch, dass da ein anderes System drin war, weiß aber nicht wie es zu dem Stand gekommen ist... Der Sportpilot tut, denke ich mal dasselbe was die Hydraulikpumpe gemacht hätte... Das GPS ist auf jeden Fall mal nach gekommen... das Kabel ist unter aller Sau nachträglich dran geklatscht. Kann jemand sagen, was das für eine kleine Box ganz links ist auf dem dritten Bild? |
#6
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Moin
Aus dem Video ersehe ich, dass der Sportpilot en eigenständiges System ist mit eigenem Fluxgatecompass wie es aussieht. Aber ob das im Zusammenhang mit der vorhandenen Hydrauliksteuerung überhaupt funktionieren kann??? Gruß Hein |
#7
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Ja, wenn der Sportpilotantrieb das Drehmoment aufbringen kann.
Die Hydraulikpumpe kann entfernt werden wenn Du die Leitungen entspr. verbindest. In/an der alten HP ist ein Sperrblock verbaut, so daß sich damals nicht das Steuerrad anstatt des Ruders drehte. Hast Du nur den einen Ruderstand, reicht der SP in Verbindung mit direkter Anbindung des Ruderzylinders. Die alte Pumpe stammt von einer größeren Anlage mit Bedienteil, mglw. externem Rechner (oder am Bedienteil angesetztem Verstärker zur Pumpe) sowie Kompaßsonde. Der SP am Steuerrad ist eine kompakte Einheit zur Nach oder Umrüstung ohne Eingriff in die Steueranlage da der SP auf die vorhandene Welle gesetzt und am Ruderstand als Gegenlager verschraubt wird. Das vorher abgezogene Steuerrad kommt dann auf die Welle des SP. Welchen Kasten meinst Du? Den grauen Abgerundeten oder den weißen? Detailfotos vorhanden? Der Graue könnte ne Kompaßsonde sein. Geändert von apiroma (20.04.2023 um 05:37 Uhr) |
#8
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Zitat:
Liest sich alles gut und einfach---issas aber oft nicht, sonst hätte der Voreigner das längst installiert. Das geht schon da mit los ob der Sportpilot überhaupt auf den Konus(ist es einer?) der alten Steuerradpumpenwelle passt. Ich habe da so meine Erfahrungen mit neuen Pumpen und alten Steuerrädern--kann aber auch Adapter drehen, gewerblichen Bootsbetreibern interessieren die Zusatzkosten nicht so lange das nicht vierstellig wird. Gruß Hein |
#9
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Denke dass der Sportpilot das packen muss. Das Boot ist 5,5m lang und hat eine Hydraulische Lenkung an einem 60kg Motor.
Ich Lade mal später eine vergrößerte Aufnahme dieser Box hoch. Sie hat halt keine Aufschrift aber der Connector sieht aus als wäre er für Maritime/Industrielle Zwecke gedacht. Geändert von HAL9000 (20.04.2023 um 11:43 Uhr) |
#10
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Der Stecker ist nicht wasserdicht, diese Ausführung kenne ich, als Kind mal gekauft im Raum Lüdinghausen zum Elektrobasteln.
Das könnte ein alter AP Rechner sein. Suche mal ein Typenschild
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#11
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Ja, der Stecker ist eher nicht wasserdicht, aber oben und unten mit Spangen eingeklickt... Kann natürlich sein, dass da etwas Selbstgebasteltes drin ist.
Die Leitungen sind leider alle klebrig und ölig zugleich. Aufschriften gibt es da nicht. Ich mache das mal diese Woche auf. Mal eine Frage zur elektrischen Hydraulikpumpe. Weis jemand, wie die aufgebaut sind? Einfach nur 12v+- DC und fertig? Ich überlege, ob ich dann einfach alles rausschmeiße und dort einen DC ESC dran hänge und das Boot gleich mit INAV oder ähnlich "autonom" mache. Wenn das geht, könnte man das boot bequem per Joystick/Gamepad steuern |
#12
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Aufbau Hydraulikpupen
Moin
Das kann man auf Grund der Bilder nicht sagen wie da der Ölfluß gesteuert wird. Da müsste man wissen ob außer das was man an der Pumpe sieht das ganze noch über einen Steuerblock(Elektromagnetventile) läuft oder ob das über die Umsteuerung des Pumpenantriebes funktioniert. Bei Zahnradpumpen kann man durch den Wechsel der Motordrehrichtung Saug und Druckseite vertauschen. Das kenne ich aber fast nur von Hydraulikgreifern an Hafenkränen für den Schüttgutumschlag, bei Rudermaschinen kommen immer Steuerventilblöcke zum Einsatz. Hast du das Boot überhaupt mal gefahren, bevor man da irgend etwas automatisiert muss man doch erst mal erfahren bei welcher Ruderlage und welcher Geschwindigkeit das Boot welche Kursänderung vollzieht. Gruß Hein |
#13
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...du hast es oben schon gesagt, der Sportpilot hat nichts mit der Hydrauliklenkung zu tun, er dreht nur am Lenkrad links oder rechtsrum, solange die Kraft ausreichend ist. Der Kompass gehört aber unbedingt noch dazu....
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liebe Grüße Raimund |
#14
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Wir nutzen das Boot schon, es ist am Liegeplatz. Nur die Elektrischen Geräte sind erstmal abgeklemmt.
Ich habe das Gefühl, dass der Vorbesitzer auch den Kompass ausgebaut hat (Jedenfalls habe ich bis jetzt keinen gefunden und am Sportpilot ist nur das Kabel der Ruderstellung zu sehen. ) Deswegen überlege ich den Sportpiloten komplett zu entfernen und einfach die elektrische Hydraulikpumpe im Heck wieder in Betrieb zu nehmen, indem ich sie mit einem 12V ESC betreibe. Es gibt fertige PCB Boards aus dem Robotik/Modellbaubereich, die schon Barometer, Kompass und ggf. GPS haben und Betriebssysteme wie INAV unterstützen. Diesen könnte man als Kurcomputer nutzen, zu einem Bruchteil der Kosten. Dann hätte ich kein NMEA an Board, aber dafür alles direkt auf dem Handy. Vorausgesetzt diese Hydraulikpumpe ist mit einem handelsüblichen ESC ansteuerbar (gesehen habe ich nur zwei abgeschnittene Drähte). |
#15
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Das laß mnal besser bleiben, die Steuerung ist lebenswichtig.
Oder kläre das zumindest mit deiner Versicherung wenn Du ungeprüfte/nicht zerifizierte Komponenten verbauen willst. Ich würde da eher mit dem Hersteller reden. Ja, der Pumpenmotor könnte umgepolt werden müssen für R und L. Allein die Kompaßmontage ist wichtig, ein paar falsch gestaute Konserven oder Stromkabel und Nord ist nicht Nord.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#16
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Keine Panik auf der Titanik, die Systeme werden auch in Autonomen Dronen und Co genutzt. Außerdem bin ich ja an Board. Sollte wirklich mal etwas sein, kann man natürlich immer eingreifen (Auch der alte Sportpilot ist nicht unfehlbar).
Mal sehen, bin morgen wieder am Boot und untersuche das mal genau. Zitat:
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#17
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Moin
Da hast du recht, alle älteren Autopiloten auf Booten bekommen ihr Kurssignal von Fluxgatekompassen, die messen letztendlich auch nur die Magnetfeldlinien der Erde, wenn da was magnetisches nach der Kompensierrunde in die Nähe kommt gibt es ordentlich Kurssalat. Habe ich mehrfach auf Segelbooten erlebt wenn z.B. das Peilfernglas in der Nähe der Autohelm- Steuereinheit abgestellt wurde, das war damals alles noch nicht vernetzt heute würde man wohl den Autopiloten mehr nach GPS steuern lassen. Aaaber ich frage mich gerade ernsthaft ob man mit einem 6m Boot so lange Strecken mit dem immer gleichen Kurs fährt, was ja beim Rudergänger eine gewisse Ermüdung hervor ruft, so dass die Frage nach einem Autopiloten wirklich wichtig ist. Gruß Hein |
#18
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Im Grunde würde ich technisch 1-2 GPS Module, die sind dann mindestens auf 2m genau, dazu 2 Kompassmodule zur Redundanz.
Ziel ist, eine längere Strecke, um Inseln und Kanäle autonom abzufahren (also nicht nur Kurs, sondern auch Position halten) bis wir dann da angekommen sind, wo wir die Gegend erkunden wollen. Mit 15PS kommen wir auf 12 Km/h, da wird es ab und an ermüdend einen großen weiten See wo nichts und niemand ist zu überqueren. Alternativ halt einen Kurscomputer oder NMEA zu Wifi Modul zum Sportpilot, aber wenn nicht mal der Kompass da ist, denke ich, dass meine Lösung weitaus weniger kostet und technisch besser ausgereift ist. |
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