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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#26
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Anschliessend habe ich noch die Bodenplatte und die Wand in der Buspitze erstellt, wie auch die große Trennwand etwas hübscher ausgesägt, jedoch noch viel Material gelassen, da ich ja noch offen bleiben wollte, was ich letztendlich drauß machen will. Bzw. eher wie... ausserdem sind die 12mm-Platten (also hier die senkrechten Wände) richtig schwer, was mir nicht so richtig passt. Gerade im Bugbereich will ich Gewicht sparen und auch eine 6,5mm-Platte ist kein Fliegengewicht. Aber ich hatte schon grobe Ideen bzw. ich werde die Konstruktionen aus meinem ersten Projekt übernehmen - das aber dann später alles... wir haben jetzt Anfang Mai 2020
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus
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#27
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Dann wurde es langsam ernst - die Spiegelplatte muss eingeklebt werden als erstes. Bis dahin sind noch viele Arbeiten notwendig - einpassen der Platte, damit diese möglichst plan zum Spiegel ist. Ausserdem kam nun das Problem auf, daß die Platte nunmal 5cm dick ist - das verbliebene Aussenlaminat des Spiegels hatte auch schon 10mm, so daß ich bereits bei 60mm Spiegelstärke bin, Mercruiser gibt aber als Maximum 57mm vor. Und die 60mm habe ich nur, wenn ich es schaffe, die Platte wirklich ganz dicht einzukleben, dazu muss sie aber erstmal passend gemacht werden, was ja wiederum schwierig ist, da ich ja nicht sehe, wo sie anliegt. Kurz gesagt, ich habe knapp zwei Monate gebraucht, bis sie eingeklebt war. Nebenbei musste ich aber auch noch den Spiegel meines anderen Bootes neu machen, was ein leicht logistisches Problem war, da ja der Platz belegt war von der Checkmate. Aber anderes Thema...
Als erstes begann ich Ende Juni 2020 damit, das Laminat des Spiegels abzustützen - wenn ich die Spiegelplatte einklebe, würde die Klebemasse ja das Laminat nach hinten ausbeulen, daß darf unter keinen Umständen passieren. Zuerst also den Spiegel an sich kontrolliert und vermessen - absolut plan und gerade. So muss er nachher auch noch sein - also erstmal viel gegrübelt. Als erstes eine gerade Platte mit glatter Fläche beim Schreiner geholt, welche ich mit Balken, welche vom Klebetisch der Stringer noch übrig sind, versteift wird - und zusätzlich noch 6,5mm-Platten dazwischen geschraubt - da verzieht sich schonmal nichts. Auflagen an das Holzgerüst der Überdachung montiert, Platte liegt ausserdem unten auf dem Anhänger auf - das brauchte ich erstmal, da die Konstruktion an sich schon recht schwer und sehr unhandlich war. Anschliessend die Platte markiert und wieder entfernt Weitere Verstrebung montiert und Platte mit Folie bespannt, damit sie nicht später angeklebt wird. Folie ausserdem mit Wachs behandelt. Anschliessend wieder am Boot angebracht
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#28
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Dann innen vorbereiten - die Spiegelplatte mache ich höher, als im Original. Ich gehe damit so weit wie möglich nach oben bis in die Oberschale hinein. Somit muss der Bereich der Scheuerleiste ausgefüllt werden, da dort sonst ein Hohlraum wäre. Die Schrauben und Nieten, die man hier sieht, halten die beiden Schalen zusammen... da ich nicht davon ausgehe, daß ich die Schalen irgendwann mal trennen will, verschwindet das alles unter Epoxy.
Gleichzeitig muss ich auch das Laminat wieder verstärken, da ich ja dieses angeschliffen habe. Dazu habe ich 650g unidirektionales Gewebe auflaminiert, da die Belastungsrichtung über die Kante verläuft. Das komische Zeug, was man da so sieht, ist Abreissgewebe - Epoxy härtet komplett aus im Gegensatz zu Polyester, auf welchem man auch später noch für einen gewissen Zeitraum drüberlaminieren kann und dann noch immer eine chemische Verbindung erhält. Das ist hier nicht der Fall, ich müßte also alles erneut anschleifen, was bei Laminat natürlich kontraproduktiv wäre. Ausserdem mühseelig... Abreissgewebe kommt direkt auf das noch frische Laminat drauf und wird auch eingerollert - später nach dem aushärten kann man es abreissen und erhält eine rauhe Oberfläche, welche sofort wieder überlaminiert werden kann.
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#29
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Jetzt musste die Platte eingepasst werden - dazu muss sie natürlich dauernd rein ins Boot, wieder raus, wieder rein... Die Platte ist total unhandlich und ich will mir auch nicht den ganzen Rumpf innen verschrammen. Also benötigte ich eine Arbeitserleichterung, ich musste also erstmal wieder grübeln - der Motorkran! Wenn ich diesen verlängere (ist gewichtstechnisch ja irrelevant), reicht der über die Bordwand. Dazu eine alte Trailerwinde, ein Vierkantstahlrohr, welches in die Verlängerung des Krans passt, eine Umlenkrolle und schon hatte ich das problem des rein & raus gelöst:
Draussen wird die Platte aber auch nicht leichter, also noch ein Wägelchen gebaut: Und so hängt das dann da dran:
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#30
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Jetzt hatte ich zwar die Rahmenbedingungen optimiert, aber noch immer keine richtige Idee, wie ich die Platte eingepasst bekomme. Ich finde einfach nicht heraus, wo sie anliegt, wo ich noch was abschlifen muss - ich will ja auch nicht zu viel abschleifen...
Knetmasse dahinter...? Dann hatte eine Freundin, die gerne backt, eine Idee: Teig! Ich hab also das billigste Mehl gekauft, was ich finden konnte und massenweise Teig geknetet und auf die Platte aufgerollt - gleichzeitig das Laminat im Spiegel eingemehlt, damit der Teig dort nicht haftet. Ich kam damit der Sache tatsächlich näher und appetitlich gerochen hats im Boot auch. Ausserdem wars so bekloppt, daß wir viel Spass hatten. Für den Rest habe ich dann dieses wellige Kreppband genommen, auf welchem man auch gut Abdrücke sieht. Es war Ende Juli zwischenzeitlich, bis die Platte passend war. Da ich jedoch aber noch immer nicht richtig abschätzen konnte, wie viel Luft ich wo zwischen Laminat und Platte hatte, war der Gedanke, daß ich einfach viel Kleber nehme und dann alles miteinander verpresse, so daß es überschüssigen Kleber wieder rausdrückt. Dazu Verstrebungen auf der Platte mittels M8-Gewindestangen mit den Verstrebungen auf der Aussenseite verschraubt.
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#31
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mensch Marcus, wir haben ja schon PN't bitte nicht zu viel des Lobes, ich hab nichts beigetragen nur hier und da ma gebrainsormt.
an den Rest der Leser hier, zieht euch warm an, hier kommt ganz großes Kino in Perfektion. Ich habe da einen gewissen Vosorung und es wir nicht speziell sondern sensationell....
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#32
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Anfang August war es dann endlich soweit: Platte einkleben.
Kurz zusammengefasst: Aufregend, stressig... ich hatte extra eine Klebemasse mit 180min Verarbeitungszeit geordert - sauteures Zeug, aber mit gefühlt allen Zulassungen inkl. Windkrafträdern, germanische Lloyd und wasweißich... Spiegel und Stringer später sind das Rückrat des Bootes. Thixotrop eingestellte, fertige Klebemasse (also Härter und Harz nicht flüssig, vermischt ergibt es eine cremige Masse, welche nicht abläuft auf senkrechten Flächen - also perfekt für mein Vorhaben. Zwischenzeitlich hatte ich aber festgestellt, daß ich allergisch auf den Epoxy-Härter reagiere und musste mit Atemschutz und Vollkörperkondom arbeiten - und das im Hochsommer. Ich war fix und fertig anschliessend, aber zufrieden - der Beginn war gemacht, der Grundstein gelegt. Ich hatte ein paar kleine Kontrollbohrungen an der Platte gemacht und überall quoll das Harz raus. Die M8-Gewindestangen habe ich nach und nach angezogen, gewartet, nochmals angezogen.... bis ich irgendwann merkte, daß sie sich längen - dann habe ich lieber aufgehört. Zweit Tage habe ich es aushärten lassen, dann die Verspannungen entfernt und den Spiegel kontrolliert, ob alles gerade, eben und plan ist - war es!
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#33
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#34
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Hallo,
also Dein Projekt haut mich um..... macht Spaß dabei zuzusehen, ich hatte etwas Glück mit Spiegel und Co und musste nichts tauschen an meiner.... Aber mir gefällt deine Herangehensweise, (vor allem aber diese kleinen Notizsettel, in deinem Fall n Stückl Holz) bin sehr gespannt wie viel man bei Dir über den Tellerrand schauen und dazulernen kann.... also bitte mehr davon und Fotos vor allem Grüße Toni
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#35
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Naja, ich hab meistens irgendwas genommen, was ich da grad rumliegen hatte - das waren meistens dann irgendwelche Abfallstücke oder auch das Werkstück selbst, wenn es um Korrekturen des bereits zugesägten Teils ging. Der Vorteil der Holzbrettchen war, daß ich keine Unterlage zum schreiben brauche Lernen immer mit Vorsicht - heisst ja nicht, daß das alles richtig ist, was ich mache. Ich kann aber zumindest sagen, daß bisher immer alles funktioniert hat im Nachhinein. Glück.... mein Spiegel war gut. Ich wollte aber komplett neu machen und keine Kompromisse. Ich hätte beim entfernen lieber einen schlechten Spiegel gehabt, das war richtig harte Arbeit, den zu entfernen. Aber auf jeden Fall kommen noch ein paar ganz lustige Ideen - man wächst zuweilen über sich hinaus, auch aufgrund Inspirationen von anderen Forenmitgliedern. Ich habe in den letzten Jahren viel Neues ausprobiert.. aber das kommt noch.
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#36
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Das waren jetzt schon gigantische Momente - wer sowas schon mal gemacht hat, kann das sicherlich nachvollziehen
Als nächstes musste ich den Rumpf wieder verstärken, da ich ihn ja mit 60er-Körnung und Winkelschleifer ausgeschliffen habe. Checkmate hat hier zwar massiv gebaut und die GFK-Schicht über dem Sandwichkern ist dick, aber soll ja auch was aushalten später. Bevor ich den kompletten Rumpf auslaminieren kann, musste ich zuerst einzelne Stellen reparieren, bei welchen ich zB beim raustrennen von Stringern, Wänden usw zu tief eingeschnitten hatte bzw zu tief geschliffen hatte. Für Schnitte nahm ich 650g-Gewebe unidirektional, da ich hier nur eine Belastungsrichtung habe, für andere Stellen bidirektionales Gewebe. Zur Orientierung hatte ich mir die Stellen markiert: Anschliessend wie besagt laminiert und Abreissgewebe drauf: Dann kam die Ernüchterung - so richtig verbunden sieht das nicht aus und tatsächlich, man konnte es abkratzen, mit irgendwas drunter fahren, anheben, entfernen. Tja.. klar gibt es immer Tiefpunkte bei so einem Projekt, aber im ersten Moment war die Ernüchterung groß (wie zuvor schon im Sommer, als ich feststellte, daß ich allergisch auf Epoxy reagiere...) Nach der ersten Ernüchterung folgte Rätselraten, grübeln, recherchieren, neue Versuche mit gleichem Erfolg... so konnte ich natürlich nicht weitermachen - ich brauche eine Lösung. Evtl. Feuchtigkeit im Laminat? Das wäre der Gau! Vorstellen konnte ich es mir eigentlich nicht. Ich hielt Rücksprache mit einem Bootsbauer am Bodensee, welcher mir schon an zwei Booten das Unterwasserschiff von aussen gemacht hat und dessen Kompetenz und Ehrlichkeit ich schätze. Er bot mir an, das Boot auf Feuchte zu prüfen, wenn ich es bringe - das wiederum geht aber nicht, da allein schon die Aktion, das Boot in den Hof zu zirkeln extrem aufwendig war. Ich kaufte also auf sein anraten hin einen Feuchtemesser, welchen auch er benutzt. Für eine einmalige Aktion mal eben locker 200€ investieren brachte den Schwaben in mir natürlich zum rotieren, aber was solls... Ich machte diverse Messungen, welche ich mit dem Bootsbauer abgesprochen habe, da das messen und interpretieren der Messergebnisse etwas Erfahrung und Wissen benötigt und stellten dann fest, daß alles trocken ist - beruhigend, mein Problem war aber auch nicht gelöst. Das war Mitte August 2020.
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#37
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Ich machte Klebeversuche - versch. Harze, versch. Umgebungsbedingungen / Berücksichtigung Luftfeuchtigkeit, Temperatur usw usw. Direkt aufkleben, erst laminieren, dann etwas aufkleben, mit versch. Harzen aufkleben, vorher Grundierharz, dann laminieren und anschl. kleben... ich habe auch Zustände probiert, die theoretisch nicht funktionieren dürfen (hohe Luftfeuchte, zu niedrige Temp...). Kleine Holzklötze ankleben und mittels Schraubzwinge als Hebel und geschätzter Kraft (gefühlt, ob die notwendigen Kräfte gleich sind - eine wissenschaftliche Abhandlung wollte ich nicht machen) abreissen und das Abrissbild dann beurteilen.
Zuerst mal der Vergleich mit und ohne Grundierharz: ...und das Ganze auf versch. Untergründen, also direkt aufgeklebt,Laminat drunter... Hier sieht das auflaminierte Gewebe zwar gut verbunden aus, aber man sieht, daß es rund um die Abrissstelle sich doch gelöst hat Hier an sich schonmal besser, teilweise hat es sogar das ursrpüngliche Laminat abgerissen: Hier auch ein gutes Ergebnis - die Bruchstelle ist am Holzprüfling, welchen ich nicht besonders vorbehandelt hatte. Ich kam auf den Gedanken, daß der Untergrund zu glatt ist - obwohl mit 60er geschliffen. Aber da sich eine Schleifscheibe abnutzt, wird sie glatter und somit auch der angeschliffene Untergrund - evtl. das Problem? Versuche mit versch. Harzen unter Berücksichtigung der Umgebungsverhältnisse Luftfeuchte und Temp. mit extra nochmals angeschliffenem Untergrund im Vergleich zu vorhandenem Untergrund: Letztendlich war das Problem erkannt: Der Untergrund war tatsächlich zu glatt. Nochmals mit 60er anschleifen, dann Grundierharz drauf, dann laminieren... wobei überraschenderweise kein Unterschied festgestellt werden konnte hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchte. Natürlich nicht unter Labortestbedingungen und Messungen von Kräften usw. - wie gesagt, ich wollte das Problem erkennen und lösen, keine wissenschaftliche Abhandlung machen. Unbehandelter Untergrund, das Laminat löst sich beim abreissen des Holzklätzchens: ...wohingegen bei den zuvor angeschliffenen Stellen sich nichts löst, unabhängig davon, ob das Harz für den Temp.bereich geeignet war oder nicht:
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#38
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Also nochmals anschleifen. Die Bänder des Bandschleifers erwiesen sich als sehr robust und praktikabel und so habe ich den komplettn Rumpf nochmals von Hand ausgeschliffen - ja, von Hand... das hatte aber andere Gründe und da musste ich halt dann durch.
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#39
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Immer frisch anschleifen und mit Verdünnung abwischen vor dem Laminieren - hab ich damals bei Windsurfboard-Reparaturen so gelernt.
Und immer nass arbeiten, d. h. erst die Oberfläche mit Harz einstreichen und dann die Matten auflegen. Mehrere Lagen am besten auch nass-in-nass (wenn nicht zu dick), ansonsten muss man dazwischen wieder schleifen, wenn man aushärten lässt. Hast du ja jetzt selber herausgefunden Schönes Projekt, weiter so bis denn, Uwe
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A boat is a depression in the water lined with fiberglass into which money is poured
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#40
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Mmh, du hast vermutlich die vorherigen Beiträge nicht gelesen - es war ja alles angeschliffen. Ob nun frisch oder nicht, ist erstmal egal, so lange es rauh ist (Das Problem hier war ja die abgenutzten Schleifscheiben). Und sauber - da hilft Aceton.
Kleiner Tipp noch bei Epoxy: Anschleifen zuvor erfolgter Laminate kannst dir sparen, wenn du beim laminieren bzw. kleben Abreissgewebe verwendest (siehe einige Beiträge hier weiter vorne) Immer nass geht hier schlecht, da Checkmate den Rumpf ja schon 1989 laminiert hat - anosnsten natürlich im Idealfall nass in nass, wenn es machbar ist. Wenn nicht - Abreissgewebe... folgt aber noch - bin ja noch im August 2020 hier
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#41
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Nachdem ich dann also doch die ganzen schadhaften Stellen einzeln ausgebessert habe, musste ich mir einen Schlachtplan austüfteln für das auslaminieren.
Ich wollte nass in nass 2 Schichten laminieren -2x bidirektionales Gewebe, aber einmal mit 45° Faserrichtung und einmal mit 90° Faserrichtung. Jeweils zuvor Grundierharz aufbringen und einige Stunden angelieren lassen, dann laminieren - ich musste also Bahnbreiten wählen, welche ich noch laminieren kann, ohne in das klebrige Grundierharz reinzuknien - das waren dann so in etwa 50-60cm. Ausserdem wollte ich jeweils Überlappungen unter den Wänden und den Stringern haben, so daß diese wie auf eine Art Sockel stehen, damit die Bodenbelastungen rund um diese Teile nicht im Kantenbereich liegen, sondern nach aussen verteilt werden. Auf die Idee hat mich Jens (Shakalboot) damals gebracht. Hat, wenn man drüber nachdenkt, ne Logik. Die ganzen einzuklebenden Wände und Stringer hatte ich zuvor am Rumpfboden angezeichnet. Dazu dann noch die Maße, wo die Gewebestücke auflaminiert werden sollen inkl. deren Überlappungen. Vorher natürlich alles inkl. dem Abreissgewebe zuschneiden, beschriften und passend hinlegen in der Reihenfolge, wie ich sie benötige. Dann den Bereich mit Grundierharz walzen und angelieren lassen, anschliessend Gewebe - dann nächste Bahn mit Grundierharz, warten, laminieren und jeweils immer Abreissgewebe drauf. Da ich das mehr oder weniger zum ersten Mal mache (zuvor immer nur mit Polyester und Matten gearbeitet), erstmal im Heckbereich begonnen, wo ich mehr Platz habe und nicht dauernd durch die Gegend rutsche und kullere, wie im spitzen Bugbereich bis etwa Höhe Rücksitzbank - ich will ja auch wieder rausklettern. Dann begonnen, von der Spitze aus nach hinten zu arbeiten - was ein Mist da vorne drin, aber was muss, das muss. Nach ein paar Tagen dann komplett inkl. den Randbereichen um die Spiegelplatte drumrum. Das Abreissgewebe verführt natürlich dazu, es zu entfernen, weil man ja wissen will, wie es darunter ausschaut, ausserdem sieht es recht unschön aus - aber das bleibt so lange wie möglich drauf - einerseits als Schutz, andererseits kann man das im Prinzip unmittelbar vor dem weiterarbeiten erst abreissen und dann ohne zu reinigen draufkleben oder laminieren. Ich will ja aber die 4 Stringer kleben, dazu musste ich an den entsprechenden Stellen das Gewebe natürlich entfernen. Das war Mitte September 2020
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#42
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Sagmal was für eine Höhe hat deine Cudycabin?
Das hat ja schon was von nem Bergwerksstollen… |
#43
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Die Stringer in den schrägen Boden kleben und ausrichten war auch so ne Sache - wieder einmal grübeln.
Beide Stringer einlegen und dazwischen Stützbrettchen - solange beide Stringer drin sind, ist das stabil - will ich einen aber kleben, muss der ja raus, dann drückt der andere das alles weg. Jetzt kommt der weitere Vorteil des Abreissgewebes, welches ja noch den freien Boden bedeckt: Ich hab die Hilfsbrettchen, die ja nicht im Boot verbleiben sollen, einfach da drauf geklebt - später reisst man diese mitsamt dem Gewebe einfach ab. Zuerst wollte ich den Bilgenbereich kleben, also die Coosa-Teile - damit die ihren Platz finden, habe ich die Stringer mit Folie eingewickelt und als Fixierung für die Coosa-Stücke genutzt - die Folie verhinderte, daß sie zusammenkleben. Dann einen Stringer zum Gegenspannen eingelegt, den anderen vorbereitend oebn aufgelegt zum einkleben Am nachsten Tag, nachdem der erste Stringer ausgehärtet war, umgekehrt die andere Seite eingeklebt: Dann gleiche Prozedur mit den kleineren Stringern aussen: Dann waren alle drin und ich konnte die Hilfsbrettchen entfernen Die Klebestellen sehen noch ziemlich wüst aus zu diesem Zeitpunkt - aber es war alles beim kleben mit Abreissfolie bedeckt und somit konnte ich später weitermachen. Der Sockel der Querwand zwischen Rückbank und Motorraum aus Coosa. Ich habe zuvor noch den Motor vermessen und den Eindruck, daß das knapp werden könnte und vorsichtshlaber im hinteren Bereich den Stringer etwas in der Höhe gekürzt. Dabei konnte ich auch feststellen, daß dessen einzelne Schichten sauber miteinander verklebt sind. Daß das kürzen eine gute Idee war, stellte ich später erst fest, als ich testweise das Transom inkl. dem Auspuffgeweih montierte. Letzteres hätte sonst nicht gepasst.
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#44
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Man kann leicht gebückt durchlaufen (ich bin 1,85) - Höhe selbst weiß ich im Moment nicht. Ich finde das sehr komfortabel.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus |
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Ah ok. Dann gehts ja
Hab mir schon vorgestellt wie du da die ganzen Meter immer auf den Knien hin und her krabbelst. |
#46
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Zitat:
Das war dann der Stand Ende September 2020 und bis Mai 2021 hat sich dann auch nichts mehr geändert, da ich erstmal mein anderes Boot reparieren musste: Da hatte ich 2006 den Spiegel und die Stringer dringelassen, da ich zu Respekt vor der damals neuen Materie "Boot" hatte. Dies rächte sich nun und ich musste Spiegel wie auch das Ende der Stringer erneuern. Das würde aber eher hierher gehören: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=3158
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus Geändert von Rot-Runner (01.04.2024 um 19:42 Uhr)
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#47
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an dieser stelle gibt der Markus euch einen kleinen Einblick wie ordentlich und sauber er arbeitet.
Bleibt gespannt und freut Euch drauf was kommt. Ich habe schon bis 02/24 gesehen. Es wird geil ich verspreche es.
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#48
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Zuerst geht es hier mal weiter - ging, es war Anfang Juli 2021, als ich mit der Target fertig war und auf selbiger wieder die Wochenenden auf dem Wasser verbringen konnte. Da hätte ich zwar auch schneller fertig werden können, aber irgendwie konnte ich mich auch dort nicht zurückhalten und hab ein paar nette Sachen gebaut - zB die hydraulische Öffnung der Hatch mittels umgebauten Trimmzylindern von Bennett-Klappen und Umschalteventilen aus einer Espressomaschine (deren 230V-Spulen ich natürlich gegen 12V-Spulen tauschte) für die Trimmpumpe. Und noch andere Dinge... aber es geht hier um die Checkmate. Bisher hatte ich eingeklebte Wände immer mit Hohlkehlen versehen, welche ich mittels Pinsel gezogen habe - in Verbindung mit dem Abreissgewebe ergab das meiner Ansicht nach ganz nette Rundungen. Nun - hier erweiterte mir Jens (Shakalboot) ein wenig den Horizont in seiner herrlichen bebilderten Art -und somit erstellte ich Hohlkehlen mit 25mm-Radius an 90°-Kanten und zB Bei den Stringern, welche ja am schrägen Boden somit spitze und stumpfe Winkel an den Seiten zum Boden hin haben 50mm-Radius bzw. 20mm-Radius - jeweils mit 320er-Gewebe überlaminiert. Für nebensächlichere Hohlkehlen dann später noch 14mm-Radien Auf der Suche nach einem geeigneten Radius stolperte ich sozusagen über ganz normale Abwasserrohrstücke. Damit begann ich dann nach und nach, meistens mit überschüssigem Harz Hohlkehlen zu ziehen Hier rechts am Stringer - das frei stehende Brett mittig ist der erste Teil des Unterbaus des Bettes. Damals noch nicht ganz so konsequenter Leichtbau, heute würde ich das noch etwas anders machen.
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#49
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Weiter ging es mit dem Bettunterbau - jetzt bleibe ich nicht ganz chronologisch, da ich gleichzeitig an mehren Stellen weiter gearbeitet habe - da blickt dann ausser mir aber niemand mehr durch, wenn ich das so durcheinander poste.
Nachdem die drei Längsbetter eingeklebt waren, folgten die Querbretter. Die 6,5mm-Platten sind natürlich flächig nicht sehr stabil erstmal und auch zuweilen etwas verzogen. Damit sie nachher gerade eingeklebt sind, muss ich sie als künstlich begradigen, bis das Harz ausgehärtet ist - zB mittels aufgeschraubter Leiste. Eingeklebt und Hohlkehlen gezogen / laminiert Am Ende das Abschlußbrett, welches ich einige Posts zuvor schon gezeigt hatte - Zweilagig, einmal durchgängig und innen nur die einzelnen Brettchen zwischen den Längsbrettern, so daß Letztere IN der Abschlußplatte eingeklebt sind. Auf dem Bild sieht man die nun aufgeklebten Platten. Die aufgezeichneten Linien sind für die noch zu sägenden Ausschnitte ...welche dann so ausschauen: Aporpos: Die einzelnen Platten: Ich klebe die Bretter meistens erstmal nur an den Stoßkanten an und lasse sie aushärten und erst später folgen dann die stabilisierenden Hohlkehlen, da diese deutlich einfacher zu erstellen sind, wenn das Brett fest ist. Weitere Bretter eingeklebt, nebenbei die Hohlkehlen begonnen - war recht nervig, da vorne schwierig zu arbeiten war aufgrund der Spitze und Schräge. Die Ausschnitte habe ich so gewählt, daß dort Wasserski reinpassen. Ob sie jemals dort gelagert werden, sei mal dahingestellt... Fertig geklebt und ausgefugt.
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#50
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Die Idee mit den Rohren für die Hohlkehlen find ich Klasse, kann ich vielleicht auch bei meinem Projekt anwenden.
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Gruß Frank
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