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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#51
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Ich bin ja hier in der Gegend dienstlich viel herum gekommen und war bei vielen verschiedenen Bäckern. Der von mir auf der vorherigen Seite erwähnte Bäcker hat wenigstens noch Kuchen selbst gebacken, ist inzwischen auch dicht. Besitzer in Rente und keinen neuen Betreiber gefunden.
Sämtliche Backstuben die ich kannte, sind dicht, die dazu gehörigen Läden ebenso, es gibt nur noch "Kettenläden". Wie früher oft gemacht ganz früh hinten in die Backstuben und warme Brötchen gekauft, geht gar nicht mehr, allenfalls aus den Fertigbacköfen, so sie denn grad dann piepen wenn man im Laden ist, bieten dieses Vergnügen noch. In den letzten Jahren bin ich dazu über gegangen Brötchen zum Fertigbacken zu kaufen, da gibts durchaus essbare Modelle. Man darf nur nicht die ganz billigen nehmen. Alles selbst machen, für ein Brötchen am Morgen, lohnt nun wirklich nicht.
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#52
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Auf jedem Schiff das dampft und segelt, ist einer die Putzfrau vögelt. Und ist das Schiff auch noch so klein, eine muss die Putzfrau sein.
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#53
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Das Bäckerhandwerk hat in den letzten 60 Jahren über 45000 backende Betriebe verloren. Heute habem wir unter 10000 backende Betriebe mit 35000 Verkaufsstellen.
Das ist der Grund warum es keinen Bäcker um die Ecke mehr gibt, bei dem es hinten aus der Backstube warme Brötchen gab. Es sollten vorab einige Begriffe geklärt werden. Wenn wir über Bäcker reden, reden wir über backende Betriebe, Einzelbäcker oder auch Filialbetriebe mit einer eigenen Produktionsstätte. Nicht über Franchise Systeme die ihre Ware als TK in halbgebackener Form bekommen und aufbacken. Wenn wir über backen reden, sprechen wir von einem im eigenen Betrieb hergestellten Teig, aus dem der Teigling produziert wird, der heute üblicherweise über Nacht über die Gärunterbrechung geführt wird. Diese Teiglinge werden an die eigenen Filialen geliefert und dort vor Ort gebacken. Brot wird in der Bäckerei Produktion gebacken und in die Filialen geliefert. Der Zentralverband des Bäckerhandwerks hat versucht den Begriff "backen" schützen zu lassen, leider ist es nicht gelungen. So darf jede Tankstelle, jeder Kiosk, und jede als Bäckerei getarnte Verkaufsstelle, jede Prebackstation im Lidl und anderen Lebensmittelmärkten noch rausposaunen Wir backen stündlich frisch. Die backen garnicht, die wärnen auf und bräunen, das hört sich aber Scheiße an. Somit geben die sich einen Handwerklichen Anstrich, weil Handwerk besser ankommt. Mehr sage ich nicht dazu, weil ich in der Sache befangen bin. Der Bäckerberuf wurde von Gott gegeben, (schon in der Bibel gab es die Brotvermehrung) doch das Backen in der Nacht hat der Teufel gemacht Mit knusperigen Grüßen
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#54
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Unsere aktuelle Generation an jungen Leuten, die gerade so im Alter 16-22 sind, haben überhaupt keinen Bock darauf ihren Schönheitsschlaf um 2 Uhr morgens unterbrechen zu müssen und danach mit ihren Händchen in Getreideteigen wühlen zu müssen.
Dazu gehört schon viel Idealismus.
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#55
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Meine Tochter ist Betriebsleiterin in einer Firma mit ca. 80 Beschäftigten. Da sie viele Bewerbungsgespräche mit Potenziellen neuen Mitarbeitern und Lehrlingen führt, bekomme ich so einiges mit. Ich könnte einen Roman schreiben mit welchen Vorstellungen die Leute so ankommen.
Ich nenne nur mal ein Beispiel aus der letzten Zeit. Gesucht wurde ein Maschinenführer im Bereich der Herstellung von Kunststoffrohren. An einem Montagmorgen hatte ein 24-Jähriger einen Termin um 9 Uhr für ein Vorstellungsgespräch. Erscheinen ist er dann um 9:15 Uhr, mit der Entschuldigung das er montags schlecht aus dem Bett käme. Damit wäre die Sache normal schon gelaufen, aber er setzte noch einen drauf und meinte da er hoffe nie vor 8 Uhr morgens anfangen zu müssen und er nicht den ganzen Tag stehen müsse. Wie das ganze ausgegangen ist, dürfte jedem hier klar sein. Ich könnte hier locker 20 bis 30 Beispiele nennen die ähnlich abgelaufen sind. Armes Deutschland sage ich nur. Ein Bäcker dürfte um 8 Uhr schon gute 6 Stunden Arbeit hinter sich haben und als Selbständiger auch keine 4-Tage-Woche haben, sondern durchaus eine 7-Tage-Woche, dennoch wird er wohl kein Millionär werden, auch wenn das viele glauben.
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Gruß Ralf ![]() ![]()
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#56
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Also wenn du wirklich aus Karlsruhe kommst, dann schau mal hier:
https://www.baeckerei-schmidt-karlsruhe.de/ Da wird noch Backhandwerk gelebt! Und da sie in der Innenstadt sind, machen die zum Beispiel ihren Verkauf auch erst um 8.00Uhr auf, entsprechend ist die Backstube nicht schon ab 2 Uhr betrieb!
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Morrrpheus auch bekannt als Sascha ![]() |
#57
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Vom gesamten Handwerk werden nur Elektriker überleben.
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. . Akki ![]() dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
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#58
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Und die Leute die das Zeugs verkaufen, egal ob aufgewärmt, fertig gebacken oder von einem Großbetrieb geliefert.
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#59
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Akki, so sehr ich dich schätze... glaube ich nicht.
Das älteste Gewerbe der Welt beinhaltet auch "Handwerk" und wird ganz sicher überleben.
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Es ist faszinierend zu sehen, was passiert, wenn man in Geduld abwartet ![]() ![]() |
#60
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Da sind die Preise auch im Ars..
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. . Akki ![]() dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
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#61
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![]() Wir kennen schon noch einige Bäckereien, auch im Schwarzwald. Für den täglichen Bedarf scheiden die aber aus.
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Gruß vom Oberrhein. ![]() |
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Komisch... warum nur schließen so viele Bäckereien? Haben die alle schon genug verdient?
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Viele Grüße Michael
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Das ist aber nicht das, was ich damit sagen wollte. Vielmehr, dass bei einem Abstand von ca. 500-600% zwischen Materialkosten und dem Verkaufspreis es genug noch für einen guten Gewinn bleiben muss. Und dass es die Masse macht. |
#65
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Ganz ehrlich gesagt, wenn jemand behauptet, Bäckerbrötchen wären Weltklasse und man könne ja wohl nur diese essen, damit bin ich immer vorsichtig. Genau wie bei selbst gebackenem Kuchen, wo man dann am Tisch immer sagen muss "oh toll, das schmeckt man ja raus, dass der selbst gemacht ist..." Denn, und das sagt man ja meist nicht, es schmeckt eben nach nix und der Teig ist hart oder plädderig und bei den Bäckerbrötchen sind riesen Luftblasen drin und auf 50g kommen die alle nicht.
Ich weiß schon, warum ich im Lidl kaufe...
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. . Akki ![]() dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
Geändert von Akki (30.01.2025 um 15:45 Uhr) |
#66
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Franky, Sohn eines (andere Branche, aber auch Lebensmittel), der seine Bude auch in Teilen "verkauft" und beim Rest einfach den Schlüssel rumgedreht hat. Zu den Brötchen: Hauptsache es schmeckt. Wir hatten (bis vor kurzem) hier einen Dorfbäcker. Aus solidarischen, historisch gewachsenen und sonstigen Gründen haben wir beim Fussball bei Festen immer dessen Brötchen genommen zu Würsten, Schnitzelweck usw. Grauslich für die heutige Zeit (auch wenn wohl mit handwerklicher Ehre und Anstand gefertigt). Ein Matsch. War jeder froh, wenn die aus waren und wir selber irgendwelche Dinger aufgebacken haben. Was halt sehr schade ist, dass damit auch die ganzen Leckereien (Kuchen, süsse Stücklen, gscheite Laugenbrezeln, gscheite Brote) verschwinden. |
#67
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Was haben sie zu erwarten? Aufgrund des demographischen Wandels wird der Staat ihnen den Großteil ihrer Lebensleistung abknöpfen, um Alte und Neubürger zu versorgen. Unternehmertum ist kaum noch attraktiv aufgrund Überregulierung und Zugangshürden. Die Infrastruktur im Land ist im Eimer, Immobilienerwerb so gut wie unmöglich geworden. Wofür soll man dann die Frühschicht an einer scheiß Spritzgussmaschine verbringen...? Fast alle der jungen Leute die ich kenne sind in Ordnung und clever. Leider sind aber trübe Aussichten voraus. Gruß, Mario
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https://freie-rede-jetzt.de
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#68
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Die Katze beißt sich selber in den Schwanz.
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Never wait for a perfect moment; just take a moment and make it perfect |
#69
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Aber klar... die Armen Jünglinge müssen die Alten versorgen... Ohne die Alten hätten sie Ihre Ausbildungen und ihr meist gutes Umfeld nicht gehabt, aber was zählt es schon. Also achtet man auf seine Work-Life-Balance und überlässt das Arbeiten anderen. Immobilienerwerb ist schon möglich, der Mist ist aber das man dafür was tun muss, wenn man es nicht gerade von den Alten Erbt. Zudem habe ich nicht alle in einen Topf geworfen, sondern von Beispielen geredet, das ist ein Unterschied. Aber das hat alles nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, also lassen wir es dabei.
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Gruß Ralf ![]() ![]()
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#70
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Gruß Bernd
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Ralf.....hast du Kinder?
Ich kenne durch meine 2 Bj. 92 und 96 mind 50, eher 100 aus +- dem Zeitraum. Die sind wie wir waren. Erst zum Teil "Problemfälle", jetzt aber alle mitten im "Leben". Häusle gebaut (Ruine renoviert....), Frau, Kinder, studiert, sich gar selbstständig gemacht..........Von den ganzen sehe ich nur 2 "Totalausfälle" die den Arsch nie mehr hochkriegen und 1/2 /man weiss es noch nicht) die noch (Jura) studiert und von max. 4 Tage Woche (ü50% Homeoffice) fabuliert. |
#73
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Strom, Löhne (!!!), Maschinen, Miete ... um mal so die wichtigsten Punkte zu nennen.
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Viele Grüße Michael |
#74
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Das soll es von mir auch zu diesem Thema gewesen sein, denn diese Diskussion gehört hier einfach nicht hin, finde ich zumindest.
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Gruß Ralf ![]() ![]() Geändert von Akaija (30.01.2025 um 16:02 Uhr)
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#75
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![]() Zitat:
Und wenn dann noch pers. Geschmack und Vorlieben dazu kommen, umso mehr. Bäckereiprodukte sind Handwerksergebnisse. Daher selbst bei einem Bäcker nicht immer gleich und je nach Bäcker sehr unterschiedlich. Was dazu führt, dass man auch schonmal 5 Bäckereien anfährt. 1x für Brötchen 1x für Weißbrot 1x für Schwarzbrot 1x für Extragedöns wie Käsebrötchen, Kümmelstangen, Laugen... 1x für z.B. Butterkuchen Wenn man jeweils das für sich beste Produkt jeweils haben will. Und dann variieren die Mehlqualitäten von Ernte zu Ernte und von Mühle zu Mühle. Da muss sich der Handwerksbäcker auch drauf einstellen.
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Viele Grüße Michael |
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