Bau eines ECO62 (Hausboot)

[Heimfried]

Zitat von shakalboot

Hallo Günter,
sollte die Antwort jetzt hier landen?

Ja, dieser Teil schon. Es ist mir nicht selten so gegangen, dass ich, nach dem Motto "ich weiß genau, dass ich dazu etwas geschrieben habe" Monate später lange vergeblich gesucht habe, um dann irgendwann darauf zu stoßen, dass ich den gesuchten Beitrag in deinem oder Holgers Thread gepostet hatte. Deshalb versuche ich, Dinge, die speziell meinen Bau betreffen, auch in meinen Thread zu stellen. Mein Gedächtnis wird ja täglich etwas schlechter.

[Heimfried]

Heute kam die Nachricht, dass nun meine Motoren aus NL unterwegs sind und am Montag eintreffen sollen. Da bin ich gespannt. Immerhin sollte ich damit in der Lage sein, erste (trockene) Tests mit Motoren und Steuergeräten zu machen.

Von den anderen Motoren aus GB habe ich trotz Nachfrage seit Jahresanfang keine Nachricht mehr erhalten, die Firma dort wartet nach ihren Webpage-Angaben auf die Nachlieferung aus China.

[shakalboot]

Moin Günter,

...dann paß mal auf, daß die Chinamotoren nicht mit Viren konterminiert sind (Scherz )

Ich hab mal vier Bilder angehängt bezüglich der Senkrecht- oder Schrägstellung des Steven ab Oberkante Brückendeck mit Übergang zur gebogenen Seitenwand bis Dachkante.

So müßte es in etwa aussehen.

[Heimfried]

Danke, Jens,
deine Skizzen treffen genau den Punkt. Vermutlich werde ich die Variante 2 wählen, weil dann der Bogen einschließlich der Außenkanten Bugkojenwand einer harmonischen Linie folgt, oder, einfacher gesagt, strakt (ich mag dieses Wort gern und es ist nach meinem Sprachgefühl auch passend).

Die Seitenwände der Bugkoje habe ich familienintern schon "Kotflügel" getauft, weil sie ja auch eine räumliche Wölbung haben müssen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie ein VW-Käfer. Die werde ich dann auch irgendwie anmodellieren, wenn die großen Bögen stehen, weil ich keine Chance sehe, das separat, quasi "nach Zeichnung" so zu machen, dass es hinterher akzeptabel aussieht. (Könnte natürlich auch mit meinem geplanten Verfahren schiefgehen, wir derden sehen.)

[Heimfried]

Zitat von hein mk

[...]
Aber Sperrholz zum beplanken wilst du dann nicht in zwei Richtungen biegen?
Da könnte ich nur von abraten,ich habe das einmal im Leben gemacht,
[...]

Genau aus diesem Grund habe ich etwa 2 Jahre lang mein Brückendeck vorn rechtwinklig gelassen, um mir die Möglichkeit offen zu lassen, entsprechend den Plänen des Designers in nur einer Richtung zu biegen. Jens und Holger haben sich gleich zu Anfang entschieden, das sie die Ecken nicht möchten. Mir gefielen diese Ecken von Anfang an auch nicht, weil sie dem Boot so einen kistenförmigen Touch verleihen. Aber klar war auch, dass das erhebliche Mehrarbeit erfordert und getreu dem Motto, "irgendwann will ich ja auch mal aufs Wasser damit", habe ich diese Sicherheitsleine gelassen. Aber im letzten Herbst habe ich rausgefunden, dass ich gerade im "Gesicht "des Bootes doch lieber eine gefällige Linie haben möchte, habe tief durchgeatmet und die Ecken abgetrennt.

Nun brauche ich Strak in zwei Richtungen.

(Das Zitat oben habe ich mal rübergeholt aus Jens' Thread.)

[Blitzeblau]

Zitat von Heimfried

Jens und Holger haben sich gleich zu Anfang entschieden, das sie die Ecken nicht möchten.

Nicht nur die Ecken, die "Elefantenohren" habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mit "abgesägt"...

Zitat von Heimfried

Nun brauche ich Strak in zwei Richtungen

...und bin jetzt gespannt, wie ihr diese Herausforderung meistert. Denn dass ihr sie meistert, setze ich mal voraus

Ich persönlich würde mich davor scheuen, das, so wie Jens das beschrieben hat, erst in eine Richtung zu lamellieren und dann mit Einschnitten in die andere Richtung zu formen. Wahrscheinlich würde ich eher einen etwas größeren Rohling zum Bogen lamellieren (mal transparent über Jens' Draufsicht gemalt) und den dann direkt am Boot in die gewünschte Form sägen. Den endgültigen Verlauf wird man ohnehin so richtig erst am Objekt ermitteln bzw. "erfühlen" können...

[Heimfried]

Erstmal ein paar Neuigkeiten:
gestern kamen meine Motoren aus NL/China. Die machen einen ordentlichen Eindruck, haben sogar die Welle auf der Rückseite herausgeführt, was auf den Bildern und Zeichnungen, die ich vorher sah, nicht erkennbar war. Allerdings ist mir nicht klar, wo da ein Quasi-Lüfterrad am Rotor sein soll, das als Kühlwasserpumpe dient, wie das Georg an seinem Motor hat (#1511). Wir haben zwar den gleichen Motorhersteller, aber unterschiedliche Leistungen, kann also sein, dass das bei mir anders ist.

(Im Moment kann ich das auch noch nicht "eben mal schnell" ausprobieren, da der Motor ja über den Controller mit Drehstrom versorgt wird, und den Controller muss ich erst noch einrichten.)

[Heimfried]

Hallo Holger,
hier ein Bild von der Steckbuchsenleiste und den Crimpbuchsen.
Dein Link funktioniert nicht bei mir.

[Blitzeblau]

Hallo Günter,

ja, die kann ich dir crimpen. Schick sie mir einfach zu...

[Heimfried]

Nach langem Überlegen und Suchen bin ich jetzt doch bei den hoffentlich richtigen Getrieben gelandet, heute kamen Winkelgetriebe 2:1 für das zukünftige Unterwasserteil des Außenborders (oder jedenfalls des Antriebs).

Es muss da noch einiges ergänzt werden, z. B. Gehäuse, Schaft, Eingangswelle mit mechanischen Anschlüssen, Wellenverlängerung für den Propeller mit Axiallager und, und, und.

[shakalboot]

Hallo Günter, wieviel kW hat der Motor?
...und hast Du mal ´nen Link dazu?

[Heimfried]

Er hat 3 kW, Typ HPM3000L

https://goldenmotor.com/

(Im Randmenu "BLDC Motor" anklicken, dann etwas scrollen.)

[Heimfried]

Und der Trailer ist auch am Werden.

[Neutral]

Zitat von Heimfried

Er hat 3 kW, Typ HPM3000L

https://goldenmotor.com/

(Im Randmenu "BLDC Motor" anklicken, dann etwas scrollen.)

... die E- Motoren wären mir zu laut.
.

[Joh-Thaler-Boot]

Zitat von Neutral

... die E- Motoren wären mir zu laut.
.

Laut?

Schau mal hier https://www.boote-magazin.de/bootsmo...st/a45543.html
Die hier getesteten und vorgestellten Antriebe zeigen ein klares Bild.

Ich selbst fahre seit Jahren einen 10KW GoldenMotor mit Wasserkühlung. Selbst unter Vollast hatte ich eine Lautstärke von 64db gemessen. Dies entspricht immer noch einer normalen Lautstärke wie Radio oder TV.

Im Vergleich dazu hatte ich bei meinem "großen Boot", mit einem 25PS Aussenboarder, auch ne Vergleichbare Messung durchgeführt. Ergebnis bei meinem Boot/Konfiguration waren 83db unter Vollast.

Ich möchte dich bitten, wenn du hier schon solche Aussagen wie oben publizierst, dass du das mit Zahlen, Daten und Fakten auch belegst.
....ach noch was..... hilfreich hier im Forum ist auch, das zeigt auch ne gewisse Höflichkeit und Sachkenntnis, wenn du mit Namen antwortest. Alles andere rutscht dann nur in unqualifizierte Polemik ab.


Gruss
Georg

[Heimfried]

Nachdem Holger am Wochenende Fronarbeit geleistet hat, um meine fitzeligen Drähtchen an meine fitzeligen Steckerchen zu crimpen, habe ich seit vorgestern weiter gefitzelt. Gestern gelang es mir erstmals, den Motor dazu zu bringen, sich zu drehen - immerhin.

Das kleine Drehpoti unten im Bild ist mein "Gashebel". Aber bisher ist seine Charakteristik so etwa "Null - Ruckelstotter ohne Drehung - Drehung - glattere Drehung", also praktisch nur ein - aus. Das wird aber vermutlich damit zusammenhängen, dass der Motor bisher ohne Last ist, abgesehen von Beschleunigungsleistung, Lagerreibung usw. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich das besser in den Griff kriege. Da der Controller aber sehr komplex ist, werde ich wohl noch einiges erforschen müssen, um zu einem befriedigenden Motorbetrieb zu kommen.

[Heimfried]

Nachdem der Motor nun läuft, habe ich den Kühlwassertest gemacht. Leider kann ich Georgs Erfahrung, nämlich dass der Motor selbstständig das Kühlwasser fördert, bei meinem Motor bisher nicht bestätigen. Auch, nachdem ich Wasser durchgesaugt hatte, passierte nichts (eine Kreiselpumpe braucht ja erstmal Wasser). Ebensowenig half eine Änderung der Motordrehrichtung und, separat, der Wasserdurchlaufrichtung. Ich wüsste auch nicht recht, wo ich mir da ein Bein gestellt haben könnte. Also werde ich wohl pumpen müssen.

Ob wohl ich jetzt nur wenige Male den Motor für vielleicht jeweils 30 - 100 Sekunden laufen hatte, war meine angezeigte Motortemperatur schon über 60 °C, die Temperatur des Controllers über 70 °C. Die Controller-Software zeigt mir einen Batteriestrom von 0,2 A, aber mein Zangenamperemeter zeigt 5,5 A an.

[shakalboot]

Moin Günter,

vielleicht haben nur die 10 kW (und größer) Motoren diese "Zwangskühlpumpe" drin.... denn auch dafür wird ja Energie benötigt, die bei 10 kW nicht ganz so schwerwiegend ist, im Vergleich zu Deinem Motor (Motoren).

Die Temperaturen von Motor und Controller sind aber schon ganz heftig, zumal das erstmal Leerlauf ist... oder bremst Du schon?

[Heimfried]

Moin, Jens.

Zitat von shakalboot

[...]
vielleicht haben nur die 10 kW (und größer) Motoren diese "Zwangskühlpumpe" drin.... denn auch dafür wird ja Energie benötigt, die bei 10 kW nicht ganz so schwerwiegend ist, im Vergleich zu Deinem Motor (Motoren). [...]

Ja, das kann sein. Das mit der notwendigen Energie sehe ich tendenziell entspannt. Weil: Kühlung ist unabdingbar und es gibt keine Kühlung ohne zusätzlichen Energieeinsatz. Selbst wenn ich den Kühlwasserdurchfluss ohne Pumpe, "nur" über den Staudruck hinbekomme, also mit der Schlauchmündung gegen den Strom (="Fahrtwind"), erhöhe ich damit den Strömungswiderstand des Bootes. Das gleiche gilt für den Sog an dem anderen Schlauch. Man muss nur aufpassen, dass man sich bei der Wahl der Methode nicht die am wenigsten effiziente aussucht.

Zitat von shakalboot

[...]
Die Temperaturen von Motor und Controller sind aber schon ganz heftig, zumal das erstmal Leerlauf ist... oder bremst Du schon?

Nein, ich bremse nicht, jedenfalls nicht absichtlich. Was den Motor anbetrifft, der hat einfach ohne ein Abtriebsmoment (außer Reibung) einen Wirkungsgrad von weniger als 50 %. Dass heißt, 5,5 A * 51 V = 280 W, davon mehr als 140 W "Heizleistung", also Abwärme.
Wenn die abgenommene Wellenleistung im optimalen Bereich ist, nimmt er 3460 W (el) auf bei 92 % Wirkungsgrad. Dann habe ich 3460 W * 0,08 = 277 W Abwärme. Kühlung ist also das A und O.

Über Verlustleistung bzw. Wirkungsgrad des Controllers weiß ich nichts. Die Eigenwerbung sagt, dass er damit vergleichsweise sehr gut liegt. Er hat ein Gehäuse, dessen Unterteil aus einem Stück Aluminium gefräst ist, damit die Wärme besser abgeleitet wird, heute sollten noch zwei Alu-Platten kommen, 10 mm * 140 mm * 150 mm, die der weiteren Wärmeverteilung dienen sollen und die ggf. noch einen wasserdurchströmten Unterbau erhalten.

[Heimfried]

Gerade sind die Grundplatten/Kühlkörper eingetroffen, das Stück wiegt 560 g, das gibt natürlich einen gewissen "Wärmepuffer", aber so doll ist der auch nicht. Die spezifische Wärmekapazität von Alu ist 942 J/(kg * K) pro Platte also 490 J/K. Wenn ich den Motor unter Vollast fahre (ca. 3500 W), und für den Controller etwa 3% Verlustleistung ansetze, sind das dort auch 100 W Abwärmeleistung. Das heißt, alle 4,6 s ist der Kühlkörper (ohne Berücksichtigung der eigenen Ableitung, Abstrahlung und Konvektion) ein Grad wärmer, also nach 7 Minuten auf 70 °C.

Da werde ich wohl auch Wasserkühlung einplanen.

[kreuzberger]

Zitat von Heimfried

...Da werde ich wohl auch Wasserkühlung einplanen.

Üblicherweise werden Kühlkörper mit Rippen verwendet, die erheblich mehr Wärme abgeben. Sowas liegt bei mir ungenutzt herum, brauche nur die Maße...

[Heimfried]

Zitat von kreuzberger

Üblicherweise werden Kühlkörper mit Rippen verwendet, die erheblich mehr Wärme abgeben. Sowas liegt bei mir ungenutzt herum, brauche nur die Maße...

Moin Günter,
es ist ja nun nicht so, dass ich von Rippenkühlkörpern noch nichts gehört hätte, aber ich hatte nach dem ersten Schreck über das heiße Gehäuse keine Lust, Passendes zu suchen und war auch der Meinung, dass das sowieso nicht ausreichen würde. Denn was durch die Rippen hauptsächlich verbessert wird, ist die Konvektion (und natürlich auch die Abstrahlung). Und in einer sonnenbeschienenen Umgebung (weitgehend geschlossenes Rumpfabteil), wo vielleicht 40 °C herrschen, ist das so eine Sache mit der Wärmedissipation. Aber schaden kann so ein Rippenkühlkörper sicherlich nicht. Das Gehäuse misst 70 mm * 74 mm, die Platten, die ich jetzt gekauft habe, messen 140 mm * 150 mm.

Ich kann aber allgemein Entwarnung geben: was immer da gestern auch gelaufen ist, heute habe ich einige Einstellungen am Controller geändert und jetzt kann er nicht nur vorwärts und rückwärts laufen und ich kann in relativ weiten Grenzen die Drehzahl stellen, sondern er wird auch nicht mehr heiß. Das, obwohl die Betriebszeit heute ein Mehrfaches der gestrigen war. Auch die Motorkabel waren gestern heiß, heute nicht mehr. Aber das Ganze läuft ja bisher ohne Last, da bleibt es abzuwarten, was die praxisnäheren Versuche bringen.

[Mio69]

Zitat von Heimfried

Ich wünsche dir, dass deine Werft den Sturm gut übersteht. Da ich ja auch meine Werft größtenteils in einem Zelt habe, hoffe ich für mich auf das Gleiche. Einen Apfelbaum, dessen Stamm zum größten Teil ausgefault ist und der in Kippweite zum Werftzelt steht, habe ich schon vor zwei, drei Jahren gesichert, so gut ich konnte. Ein dünnes Stahlseil führt zu einem benachbarten (3 m hohen) Baumstumpf. Ich möchte aber lieber nicht testen, ob das eine zuverlässige Sicherung ist.

Günter, das wünsche ich Dir auch, hatte auch schon an Dein Werftzelt gedacht, laut aktueller Prognose soll es im Nordosten aber wohl nicht ganz so schlimm werden. Ich drücke dir trotzdem mal mit die Daumen.

In der Schonung neben meiner Werft steht ein alter hoher Kirschbaum, um den mache ich mir Sorgen, den hielte aber auch nichts auf. Wobei die Fallrichtung (eigentlich) knapp hinter der Werft sein sollte.

[Heimfried]

Ich war gerade nochmal gucken. Hier ist der Boskoop, der dem Werftzelt - sehr wörtlich genommen - seine Zuneigung zeigt. Und daneben sein Inneres. Dann noch die "Prävention".

Aber, wie du schon sagtest, hier soll es ja nicht so dicke kommen, wie bei euch. Und beim ersten Sturm, gar nicht lange, nachdem ich das Werftzelt aufgebaut hatte, verspürte ich in meinem Inneren schon eine kräftige Unruhe. Aber sowas lässt ja von Sturm zu Sturm nach.

[Heimfried]

Zitat von Mio69

[...]

In der Schonung neben meiner Werft steht ein alter hoher Kirschbaum, um den mache ich mir Sorgen, den hielte aber auch nichts auf. Wobei die Fallrichtung (eigentlich) knapp hinter der Werft sein sollte.

Kirschbaum hat ja ein ziemlich brüchiges Holz, was eher dazu führen sollte, dass nicht der Baum umstürzt, sondern was aus der Krone bricht. Ob das besser wäre, ist freilich eine andere Frage und hängt von den konkreten Umständen ab. Und die Fallrichtung - nunja, da ich schon so einige hohe Bäume gefällt habe und bis vor wenigen Jahren auch die Stuken noch ausgegraben habe, weiß ich, dass nicht nur die angreifende Kraft (Windrichtung) darüber entscheidet, wohin er fällt, sondern sehr stark auch die Lage und Stärke der Wurzeln, über die man im Einzelfall nichts oder wenig weiß.