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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Tödlicher Unfall auf der Charteryacht DESDEMONA oder Rettungswestenpflicht
Tödlicher Personenunfall an Bord der Charteryacht DESDEMONA am 21. September 2015 im Bereich der Ansteuerung von Rostock-Warnemünde zwischen den Fahrwassertonnen 9 und 11
Pressemitteilung 11/17 Untersuchungsbericht 402/15 Sicherheitsempfehlungen 06/17 Schlussfolgerung des BSU ist eine Ausrüstungs- und Tragepflicht auf allen Sportbooten.
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Liebe Grüße Mattze
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#2
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Nicht ganz, die Empfehlung bezieht sich auf alle Seesportboote. Fraglich dürfte mit Blick auf das Ergebnis der Obduktion sein, ob das den Mann gerettet hätte.
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Gruss Jons |
#3
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Verkettung unglücklicher Umstände, würde ich sagen. Passiert in solchen Fällen leider sehr oft und auch vermeintlich erfahrenen Skippern. Dabei waren die Umstände ja nochverhältnismäßig "günstig" mit wenig Welle und einer Wassertemparatur von 16°. Tragepflicht von Rettungswesten könnte schon Sinn machen ....
Gruß Rolf |
#4
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Zitat:
Was ihm sonst noch fehlte, wird die Obduktion zeigen, da hast du natürlich recht. |
#5
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Zitat:
Ob sie den Ausgang des Unfalls geändert hätte ist zu bezweifeln. Der Mann hatte ja eine Herzschwäche und kann daher auch im Wasser einen Infakt gehabt haben was das schnelle untertauchen erklären würde.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map Geändert von billi (26.04.2017 um 13:47 Uhr) |
#6
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Zitat:
steht doch im Bericht
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#7
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Das nützt alles nichts, wenn nur einer an Bord das Boot steuern kann.
Ich übe bei jeder Fahrt mit meiner Frau, damit sie mir helfen kann, wenn ich mal über Bord gehe. Nützt ja alles nix, wenn man eine Weste hat und man bei diesen Temperaturen ins Wasser fällt und es keiner an Bord schafft zum Verunglückten zu kommen.
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Viele Grüße Uwe |
#8
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Zitat:
Edit: steht ja im Bericht 16°C
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map Geändert von billi (26.04.2017 um 13:55 Uhr) |
#9
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Zitat:
Falls ich mal umkippe oder über Bord gehe o.ä. weiß sie zumindest was zu tun ist und wie es zu tun ist... Klar ist aber auch, wenn ich über Bord gehe und bewusstlos bin bekommt sie mich alleine auch nicht wieder an Bord, kann aber zumindest vom Boot aus alles in die Wege leiten was nötig ist und ist in der Lage das Boot zu bedienen.
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Gruß Martin |
#10
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Zitat:
https://www.youtube.com/watch?v=YASm2S_VGHQ Zum Ende des Videos
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Gruß Jürgen |
#11
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Zitat:
Warum nicht.....wäre bei meinem Gewicht sicher eine Überlegung wert. Allerdings nur bei Bewusstsein und Motorboot möglich.....es sei denn es ist eine Hunter 26 o.ä.....dann reicht nur das Bewusstsein.
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Gruß Martin |
#12
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Spannend ..... und bei 0,5m Welle ich glaub dat wird nix
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#13
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Spannend trifft es sicher, aber als Idee mit aufnehmen in die gedanklichen Karteikarten kann ja nicht schaden.
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Gruß Martin
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#14
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Keine Frage, und das ist auch sicher ein Thema, welches man bis zur Unendlichkeit ausschlachten kann. Ein gute Punkt der mir in dem Bericht noch aufgefallen ist, ist die fehlende Übung im Umgang von "aussergewöhnlichen" Situationen bei Hobbyskippern. Wer macht schon regelmäßig eine Sicherheitsübung bzw. wer hat sowas überhaupt schonmal gemacht oder macht sich Gedanken welche Möglichkeiten man beim eigenen Schiff hat, Menschen zu bergen ......
Auch nochmal was zum nachlesen: http://www.bsu-bund.de/SharedDocs/pd...cationFile&v=1 Beim durchlesen mag man gar nicht glauben, was da alles passiert ist. Ich habe über die Firma Kadematik mal an einem Schiffsicherungslehrgang teilgenommen am Marinestützpunkt in Neustadt. Nachdem ich mit einem Überlebensanzug und Rettungsweste im Wellenbad bei 23° Wassertemperatur in der Rettungsinsel saß, brauchte ich erstmal ein Sauerstoffzelt. Da war ich anfang 30 und normal trainiert. Da bekommt man schon ziemlichen Respekt vor der Thematik. Gruß Rolf |
#15
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Eigentlich müsste bei jeder Fahrt einer das Mann über Bord Manöver auslösen. Also Ring ins Wasser und "Man über Bord" rufen. Im Sommer sogar reinspringen, damit man das an Bord holen üben kann. Bei mir geht das z.B. nur über die Badeplattform. Das muss einem einfach in Fleisch und Blut übergehen. Aber wer macht das schon.
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Viele Grüße Uwe |
#16
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Zitat:
Da kann man jeden Griff den man an einer Bewussten Person Übt einfach vergessen. Man glaubt gar nicht wie flexibel ein Körper werden kann wenn die Person Bewustlos ist. In der Feuerwehr haben wir immer wieder TRagegriffe gelernt und auch beim Erste Hilfe Kurs lernt man verschiendene Griffe. Kann man bei einer Bewustlosen Person alles vergessen. Die wird einem Immer durchgleiten. Daher ist es wichtig eine Person in eine Vernunftige Schlinge einzuwickeln (Rettungsknoten) und dies auch mal im Wasser zu üben um ggf. einer Bewustlosne Person diesen im Wasser anzulegen.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#17
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Sehr lesenswerter Bericht, danke Sehbeer. Was ich schon vorher gelernt habe und durch diesen Bericht bestätigt bekomme: Bei MOB sofort einen Notruf absetzen (parallel zum stoppen/wenden des Bootes). Danach erst mit eigenen Maßnahmen anfangen.
Letztlich ist es aber so, dass kaum ein Sportbootler in der Lage ist, eine MOB Situation selbst wirksam zu lösen. Auch wenn man einmal pro Jahr übt - im konkreten Fall bringt das wenig bis gar nichts. Daher gilt es m.E. nach, die Zeit bis zum Eintreffen der professionellen Retter zu überstehen. Und dafür ist, das kann man persönlich toll finden oder nicht, eine gute Rettungsweste das allerbeste Mittel.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss |
#18
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Die Frage ist aber tatsächlich ob die Regierung nicht wie so oft sinnfrei irgend was regelt und dabei weit übers Ziel hinaus schießt. Rettungswestenpflicht hieße ja auch bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter See nur noch mit Rettungsweste unterwegs zu sein. Halte ich für sehr übertrieben. Dann ist nichts mehr mit gemütlich sonnen und oben ohne. Und soweit ich das gelesen habe war dies 2016 der einzige Tote, 2015 gab es gar keinen. Und das bei wieviel Mio Seemeilen die insgesamt zurück gelegt wurden?
Wenn man allerdings bei 16 Grad kaltem Wasser auf dem Vorschiff unterwegs ist sollte man die Weste tragen. Wichtiger fände ich jedoch das MOB Manöver tatsächlich mal mit einem Menschen zu üben, der darf auch gerne mithelfen. Aber das was man für die SBF Scheine macht ist ja höchstens die halbe Miete. Das eigentliche Problem ist ja die Person wieder an Bord zu holen. Schon bei 1 Meter hoher See über die Leiter ins Boot zu kommen wenn das Heck der Yacht hoch und runter knallt stelle ich mir nicht einfach vor. Und da reden wir noch nicht vom Bewußtlosen. Die Aktion über den AB finde ich daher ganz gut. Da kann man auch mit den Beinen arbeiten und die haben ja bekanntlich die meiste Kraft. Gruß Chris
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#19
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Naja, in dem geschilderten tragischen Fall war ja das Fahren des MOB-Manövers nicht das Problem.
Sondern man hat dem Opfer mehrere Leinen zugeworfen ohne diese festzuhalten bzw. ans Boot zu binden , der zweite Rettungsring war nicht an Bord und der Rettungskragen nicht einsatzfähig . Dazu noch ein offensichtlich nicht funktionsfähiges Funkgerät . Die Fehlerkette begang jedoch beim Nichttragen der Rettungswesten und beim Arbeiten an Deck ohne Lifeline. Da kommt man dann auch zu Dritt beim Retten schnell an seine Grenzen, auch wenn die Wetterverhältnisse vergleichsweise gut waren. Ein bewußtloser MOB ist da nicht mehr rauszufischen. Klaus, der den Untersuchungsbericht sehr beeindruckend fand |
#20
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Zitat:
Es macht schon einen Unterschied, ob ein Mensch bei 23° Wassertemperatur, glatter See und bester Sicht über Bord geht oder nachts bei einer 2m - Welle. Deshalb Lifeline!!!
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Gruß Ewald |
#21
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Im vorliegenden Fall wäre die Weste aber wahrscheinlich nicht sinnlos gewesen. Ende September ist das Wasser ja noch relativ warm, teils wärmer als die Luft und die Person ging kurz vor Warnemünde über Bord.
Die Rettungskräfte waren laut Bericht ja schon wenige Minuten später vor Ort. Leider hat es wohl bis zur Alarmierung 15 min gedauert. Aber rechnen wir mal insgesamt 25 min mit Kleidung in der 16 Graf kalten Ostsee hätte mit Weste vielleicht noch gepasst. Genau wird man es wahrscheinlich nie erfahren. Wenn ich mir die Yacht so anschaue ist das genau der Typ Yacht mit dem man keinen Bewußtlosen bergen will... Gruß Chris |
#22
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Wir beschäftigen uns gerade mit so einem ähnlichen Thema:
Ausgangslage: Motorsportboot 6m, der Sohn meines Kumpels ist behindert und sitzt im Rollstuhl. Am Boot trägt er immer eine automatische Rettungsweste. Aber was machen, wenn er warum und wie auch immer tatsächlich mal über Bord geht? Eine Lifeline ist wenig sinnvoll. Bei voller Fahrt an einer Leine hängen mag ich mir gar nicht vorstellen. Weste geht auf, soweit ok, aber wie bringt man 70kg zurück ins Boot bzw auf die Badeplattform. Wie gesagt: Lifeline scheidet wegen Bootsart und Größe aus. Selber halten oder Rettungsring greifen ist nicht. Wie würdet Ihr sowas lösen? Gesendet von meinem mobilen Fingerbrecher |
#23
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Bei einer Badeplattform müsste das noch gehen.
Bei der Rettungsschwimmer Ausbildung mußte ich eine 100kg Person abschleppen und selber aus den Schwimbecken bekommen. Da hohlt man durch untertauchen der Person Schwung und dann beherzt mit gekreuzten Armen ziehen. Mal schauen ich ein Video dazu finde.
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Gruß Jürgen
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#24
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Super danke
Wobei untertauchen um Schwung zu holen mit einer aufgeblasenen Weste wohl nicht geht. Gesendet von meinem mobilen Fingerbrecher |
#25
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Zitat:
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Alex |
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