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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Beste Dämmung für Innenborder?
Ahoi,
unser alter Saugdiesel arbeitet recht gut. Wir würden es allerdings gern im Innenraum etwas leiser haben. Ich weiß, dass keine Wunder zu erwarten sind. Welche Dämmung würdet Ihr uns aktuell empfehlen, um eine Verbesserung im Salon zu erzielen? Boden besteht aus dicken Sperrholzplatten. Gesendet von iPad mit Tapatalk
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viele Grüße aus der Grünen Heide |
#2
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Moin. Ich hatte mal mit Aixfoam Kontakt, um die Wasserpumpe leiser zu bekommen. Schwere Schaummatte, hat viel gebracht. https://www.aixfoam.de/technische-ak...z-schiff-yacht
Sascha via Tapatalk
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#3
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Hallo!
Zuerst muss unterschieden werden, welchen Schall du reduzieren möchtest, bzw was wirklich stört... akustisch ist bei Motoren zwischen Körper- und Luftschall zu unterscheiden. Körperschall entsteht zB durch die Übertragung von Vibrationen des Motors auf Lager, Welle, Auspuff usw... aber auch durch Luftschall, der auf die Bordwände oder die Abschottungen des Motorraums trifft. Oft entsteht hierdurch ein störendes Dröhnen. Abhilfe: Motoraufhängungen prüfen, Ausrichtung des Motors zum Wellenlager bzw Getriebe/Wellenflasch kontrollieren und ggfls. zu korrigieren. Große ebene Flächen, auf denen der Luftschall auftrifft und dann als Körperschall wahrgenommen wird, kann man am besten durch "Masse" dämmen. Schweres Dämmmaterial eignet sich hier am Besten. (zB Bitumenplatten mit Aluminiumkaschierung, Schwerschaum usw). Wenn möglich ist die Dämmung in mehreren Schichten vorzunehmen, immer im Wechsel von leichtem (dünnem) und schwerem Material. So erreicht man am ehesten die Entkoppelung von Luft- zu Körperschall. Um die reinen Laufgeräusche des Motors zu reduzieren, sollte man dafür sorgen, dass wirklich sämtliche Öffnungen in den Motorraum verschlossen sind (außer der Luftzufuhr zum Luftfilter). Hier bietet sich idealerweise Schaumstoff an, da man ihn bis in die letzten Spalten drücken kann. Ansauggeräusche des Motors können auch erstaunlich laut sein; hier hilft zB ein Umbau auf einen Ölbadluftfilter. Die Dammüng nach oben zum Salon ist natürlich die Schwachstelle bei der ganzen Sache. Meist hat man mehrere Klappen, die mehr oder weniger passgenau in ihren Aussparungen liegen. Für die Flächen auf denen die Motorraumplatten auf dem Unterbau aufliegen, eignet sich spezielles selbstklebendes Dichtungsband oder auch vollflächig ausgelegtes und verklebtes Gummi in Streifen, um eine möglichst vollständige Abdichtung zu erreichen. Die Unterseiten der Platten würde ich mit Schaum dämmen - Schwerfolie wäre zwar besser, aber muss sehr aufwendig angebracht werden, damit es nicht während der Fahrt und steigenden Temperaturen einfach wieder von der Decke fällt.... außerdem sollen die Platten ja nicht zu schwer werden, wenn man mit ihnen handtieren soll.... Vor 2 Jahren habe ich den Motorraum in meinem GFK-Boot über Winter gedämmt. Unter den Holzplatten habe ich Verbundschaum in verschiedenen Dichten/Härtegraden verwendet und vollflächig miteinander verklebt; immer hart/weich/hart/weich... Im Boot werkelt auch ein alter Vorkammerdiesel... vor der Maßnahme hatte ich auf Höhe meines Steuerstands bei Marschfahrt so ca. 50-52db... im folgenden Frühjahr lag ich nur noch bei ca. 43-45db. Klingt erstmal nicht viel, im besten Fall knappe 10db.... aber das nimmt man beinahe als Halbierung der Lautstärke wahr. Der oft angepriesene Noppenschaumstoff hat für Motorengeräusche wenig Wirkung. Er reduziert eigentlich nur sehr hohe Frequenzen... und die hast du bei nem alten Diesel ohne Turbo eigentlich kaum. Und ganz wichtig: alle Spalten und Löcher müssen so gut wie möglich verschlossen werden, sonst lohnt sich die Mühe kaum. Dann viel Spaß beim Basteln!
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#4
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Vielen Dank. Bestätigt in etwa meine Vermutungen. Nur das mit hart/weich war mir neu.
Schwere Platten absorbieren am meisten. Und ich scheue mich davor, dass die einfach wieder runterfallen... Mechanische Sicherungen würden Schallbrücken werden, oder? Also Schrauben mit großen Tellern z.B.
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viele Grüße aus der Grünen Heide |
#5
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Abhängig davon, wieviele "Schichten" du übereinander legst/klebst, kommt man kaum ums Schrauben herum.
Die größeren Flächen an den Seitenwänden des Motorraums habe ich teilweise mit ein Paar Schrauben (Karosseriescheiben drunter) ganz sachte gegen ungewolltes Ablösen gesichert. Nun sitzt es in der zweiten Saison und bislang hat sich eigentlich nichts gelöst. Die verwendete geschlossenporige Schaumfolie (so ne art 5mm Trittschalldämmung) und die Schwerfolie habe ich mit PUR-Kleber (Sikaflex o.ä.) verbunden und auf das Holz geklebt. Den Verbundschaum (oder auch normalen Schaumstoff), der direkt überm Motor hängt, habe ich Schicht für Schicht mit einfachem Silikon verklebt - punktuell oder bei recht hartem Schaum, läßt es sich auch bald mit einem Spachtel verteilen. Sitzt alles noch bombenfest. Den "Schaumrücken" der Bodenplatten habe ich etwas größer als notwendig geschnitten und nachdem sie komplett ausgehärtet waren, direkt am Boot angepasst und auf das richtige Maß zurückgeschnitten, um nur möglichst geringe Spaltmaße zwischen der Unterkonstruktion und den Bodenplatten zu bekommen. Als Bodenbelag im Steuerhaus/offene Plicht habe ich so eine Art Nadelfilz mit Gummirücken liegen. Der schluckt auch nochmal ein wenig Schall... ist nur lieder optisch nicht so die Wucht.
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