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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Ankerwinde bei Pedro Donky nachrüsten?
Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!
Meine Donky hat ja kein festes Ankergeschirr, weil derjenige, der sie hat bauen lassen, ohnehin nur auf norddeutschen Kanälen unterwegs war. Wir im Berliner Raum ankern aber oft und gerne, und ich muss ehrlich zugeben, dass mich mein 20-Kilo-Delta-Anker samt Ankerleine mit Bleivorlauf teilweise ganz schön schlaucht. Also es geht, aber ich habe immer Sorge, meinen Rücken beim Hochholen zu überlasten. Man muss ihn ja auch immer irgendwie sauber bekommen. Daher überlege ich, ob ich nun vielleicht doch mal eine Ankerwinde nachrüsten lasse. Platz auf dem Vorschiff wäre genug. Mein Bootselektriker empfiehlt eine Lofrans Tigres 1500. Die würde man entweder mit einer Fernbedienung steuern, oder zwei Taster ins Deck einbauen. Üblich bei der Donky ist die Positionierung des Ankers in der Mitte am Bug. Es existieren Fotos aus der Bauzeit, eines davon zeigt den Luftraum vor der Bugkoje. Man müsste also innen erst mal durch die Holzverkleidung, um vorne ranzukommen. Da müsste auch noch eine Platte rein, welche den Ankerkasten deutlich oberhalb der Wasserlinie nach unten abgrenzt, um ihn mit einer Klüse nach außen zu entwässern. Allerdings hätte ich Bedenken, dort lange Schweißnähte zu ziehen, weil dadurch sicher außen der Lack verbrannt wird. Wäre da auch eine Klebelösung denkbar? Im Einzelnen wären wohl folgende Arbeiten nötig: 1. Ankerkasten von innen öffnen und eine Luke in der Holzverkleidung der Bugkoje einbauen 2. Bodenplatte in den Ankerkasten einsetzen 3. Klüse zur Entwässerung einbauen 4. Rohr zwischen Bug und Vorschiff einschweißen, in welches der Ankerstock gleitet 5. Dünne Edelstahlplatte an den Bug anschmiegen und verkleben 6. Decksluke neben der Ankerwinde montieren 7. Ankerwinde und Steuerung montieren 8. Elektrische Anschlüsse herstellen (Batterie vom Bugstrahlruder kann mitgenutzt werden) 9. 25-Kilo-Klippanker und 50 Meter 10mm-Kette (sofern die da reinpasst, sonst kürzer) beschaffen und montieren Bei dieser Gelegenheit würde ich natürlich auch gerne eine Druckpumpe mit einer Spritzpistole installieren lassen, um beim Hochholen den Anker und die Kette sauberzuspritzen. Wäre es denkbar, dafür das Seeventil des Klos mitzunutzen? Ich fürchte, dass sowas wieder 4.000 bis 5.000 EUR kosten wird. Haltet Ihr das insgesamt für sinnvoll oder soll ich beim handbedienten Anker bleiben? Man kann ja auch mal in eine Notsituation kommen, wo man sofort ankern muss, und dann müsste man erst mal Tisch und Stühle von der Plicht räumen, die große Luke öffnen, den Anker und die Ankerleine nach vorne tragen, um ankern zu können. Mit einem festen Ankergeschirr wäre man immer bereit zum Ankern. Matthias |
#2
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....wenn Du das Boot noch länger fahren willst (+ das ist ja wohl so) => auf jeden Fall, noch dazu, dass Du keine Ankerrolle mit bereithängendem Anker hast !! Ich habe auch mit 17kg Anker + 10er Kette (aber wenigstens in Sekunden zum Fallenlassen) zu asten + weiß also wie es ist. Verzichte auf alles was da "kleben" heißt, auch wenn der Lack leidet : schätze, dass Du nicht glücklich wirst auf Dauer. Anker: ich (!!) würde beim Delta (wenn Original) bleiben. Wie gut / schlecht die Clone sind weiß ich nicht, beim CQR sind sie viel schlechter.
....ach ja : vergiss die Bleileine = die scheuert am Grund auch durch (nicht in B) - ist aber mit 10er Kette dann erledigt Grüße, Reinhard |
#3
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Mit dem Delta-Anker bin ich ja sehr zufrieden, der greift ganz schnell. Aber wenn wir über eine feste Installation reden, wird der nicht mehr verwendbar sein. Das wäre eher etwas für eine Bugrolle. Aber ich möchte ja den Anker unten am Bug haben, um das schöne Schanzkleid nicht zu zerstören. Da brauche ich also einen Anker, der dann nach vorne kippt, wenn er oben ankommt. Meist befindet sich da ein kleiner Ringfender dazwischen, wo wie auf beiliegendem Foto.
Kennt jemand ein Boot, wo ein Delta-Anker auf diese Weise betrieben wird? Und was genau spricht im Ankerkasten gegen Kleben einer Platte und Abdichten der Fuge? Matthias |
#4
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Irgendwie haben wir das Thema hier damals nicht weitergeführt... Gibt es dazu vielleicht noch ein paar nützliche Gedanken? Meine derzeitige Lösung mit der Leine und dem Delta-Anker funktioniert zwar, aber es ist natürlich aufwändig, das immer alles nach vorne zu tragen, und ich sehe auch das Risiko, mir irgendwann doch mal einen Lendenwirbel zu verrenken, weil ich beim Hochholen doch ganz schön meinen Rücken belasten muss.
Das größte Problem, was ich sehe: Es wird nicht möglich sein, in diesen Luftraum eine Bodenplatte einzuschweißen, ohne dabei den blauen Lack zu schädigen. Dann kommt zum Projekt auch noch eine Neulackierung des Rumpfes hinzu. Und man wird in der Koje erst mal die vordere Verkleidung aufsägen müssen, um überhaupt zu sehen, wie es dort genau aussieht. Derzeit habe ich ja einige Arbeiten zu vergeben und stelle fest, dass die ganzen Werftbetriebe in Berlin entweder keine Lust haben oder unzuverlässig sind. Von daher weiß ich eh nicht, ob ich einen geeigneten Realisator finde. Matthias |
#5
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Hallo
Vielleicht kann man ja einen Kettenkasten aus Kunststoff schweißen lassen. Ein Anschlußstück für den Ablaufschlauch an der tiefsten Stelle mit einschweißen.Aus sowas womit die Dieseltanks gebaut sind. Wenn Du Binnen fährst reichen auch 30 m 10ner Kette. Die ist schwer genug. Vielleicht reicht ja auch 50m Achter Kette. Rechne auch das Gewicht von 60–80 kg Gewicht die zusätzlich auf den Bug Lasten. Gruß Joggel |
#6
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Aber wie würde man einen solchen Kunststoff-Kettenkasten da hineinbekommen? Die Öffnung von innen wäre dafür zu klein. Da kann man ja nun kein Riesenloch reinsägen.
Und ich würde wohl tatsächlich 30 Meter 10er Kette nehmen. Einen Kettenkasten auf der Badeplattform würde ich irgendwie nicht schön finden. Matthias |
#7
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Hallo Thomas
30 m Kette ist nicht soviel Volumen. Ich würde schätzen die passen in einen 12 Liter Maurereimer aus dem Baumarkt. Wenn der Kasten 30 Liter hat sollte es reichen. Müßte man vorher mal testen. Gruß Joggel |
#8
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Denke dran, eine verzinkte Kette braucht mehr Platz wie eine aus Edelstahl!
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Gruß Ewald |
#9
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Ketten kasten
Ist es denn möglich die zugeschnittenen Kunststoffplatten einzeln
ein zu legen . ein guter Kunststoff Schweißer kann dann zb , mit einem Leister Schweißgerät schlanke Düse durch das vorhandene Loch die Platten miteinander Verschweißen . Mittlerweile gibt es jedoch schon sehr gute Kleber zb ( Innotec ). Da könnte man genau so verfahren . Gr Rudolf |
#10
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Ich habe mal in einem meiner früheren Segelboote einen Ankerkasten nachträglich eingebaut (allerdings GFK-Rumpf). Dazu habe ich aus dem Vordeck einen Deckel geschnitten, den ich nachher als beweglichen Deckel mit Scharnier eingebaut habe. Auf diese Weise konnte ich von oben her den Ankerkasten montieren. Vielleicht würde sich eine solche Lösung auch hier anbieten.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#11
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Ich habe eine mehrfach lackierte Holzplatte eingesetzt und verklebt. Wichtig ist tatsächlich ein Ablauf und die regelmäßige Kontrolle desselben. Kunststoffe zu verkleben ist nicht trivial. 30 m Kette ist nicht viel, aber in Berlin und besonders groß ist das Boot ja auch nicht, da wird das schon reichen.
Dass du den Eindruck hast, die Betriebe hätten keine Lust, könnte daran liegen, dass der eine oder andere von denen hier im Forum mitliest... |
#12
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PVC läßt sich sehr gut kleben und Ecken könnte man noch mit PVC-Profilen verstärken. Eine großflächige Verklebung von Stahl und PVC hält auch gut. Da müßte halt mal ein Fachmann entsprechende Werte nennen.
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Gruß Ewald |
#13
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Am liebsten würde ich das gewünschte Ergebnis definieren, und einen Fachbetrieb fragen, wie er das lösen würde und was das kosten soll. Dann sagt er eine Summe, und ich sage: Gut, dann bitte machen. Aber das wäre ja zu einfach.
Insgesamt habe ich derzeit eine Liste von 10 Positionen, die erledigt werden sollen, wobei davon nur eine betriebsrelevant ist (die Sache mit der Auspuffanlage). Und auch da kommt die Firma, die sich das schon angesehen hat, nicht in die Pötte. Das sind zwei Brüder, und der eine wundert sich jede Woche, dass der andere sich noch nicht bei mir gemeldet hat. Wenn ich so arbeiten würde, hätte ich keine Auftraggeber mehr. Matthias Geändert von Pianist (19.12.2021 um 14:34 Uhr) |
#14
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30m 10er Kette reichen in Berlin fast überall. Meine 30m 10er lass ich in Berlin nie ganz raus. Einzig in Buchten auf See gehen die ganz raus, + die 16er Leine (mit Kettenspleiß) kommt dazu. Der Kettenspleiß + die Leine danach wird auch von einer Kettennuss geholt => damit habe ich aber keine Erfahrung.
Grüße, Reinhard |
#15
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Kasten auf Maß anfertigen lassen mit Abkantung nach außen am oberen Rand. Vordeck passend öffnen. Kasten einsetzen (die Abkantung liegt oben auf dem Deck auf). Befestigung am Deck mit Eindichten und Verschrauben, oder verschweißen. Aus dem Deckausschnitt den Deckel machen.
Der Boden des Ankerkasten sollte ein Gefälle Richtung Bug haben. An der tiefsten Stelle eine Ablauföffnung vorsehen die mit einer herzustellenden Öffnung in der Bordwand verbunden wird.
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Gruß Mirko |
#16
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Das klingt im Prinzip gut, vor allem wenn man diesen Kasten aus Edelstahl macht, den man in 9016 pulverbeschichtet. Allerdings würde dann natürlich eine ziemliche Kante entstehen, die aus einem sehr aufgeräumten Vorschiff-Deck ein verbasteltes Vorschiff-Deck macht. Und dann wäre ja genau auf diesem Deckel auch die Winde zu montieren, so dass auf dem Deckel im Ernstfall eine ziemliche Zuglast wirkt. Da kann man wohl eher nicht mit kleinen versenkten Schrauben arbeiten, die man verspachtelt, sondern das wäre dann schon eine ziemlich rustikale Konstruktion.
Ich weiß echt nicht, ob ich das optisch akzeptabel finden würde... Matthias |
#17
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Auf meinem Boot kann ich die gesamte vorderer Einbauwand entfernen um an meinen Ankerkasten (nicht fest mit dem Rumpf verschweißt) zu gelangen - einen kleineren Tod wirst du da sterben müssen - Da du jedoch eh vor hast auch die Auspuffrohre zu erneuern, welches auch nicht ohne Lackschaden am Rumpf gehen wird, kommt es da doch nun auch nicht mehr drauf an.
Mein Vorgehen wäre - da eine geeignet große Öffnung in der Pantry zur Bugspitze herzustellen und einen Ankerkasten aus Kunststoff inkl. allen notwendigen Öffnungen rein zu schrauben - dafür würde ich höchstens Laschen an die vorhanden Spanten schweißen (wenn das überhaupt erforderlich ist) da sollte der Schaden am Rumpf dann auch weitestgehend ausbleiben. Grüße Daniel |
#18
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Zitat:
Zurück zum Ankerkasten: Mir wäre es tatsächlich auch lieber, von innnen einen Zugang zu schaffen, durch den man dann vorne was einsetzen kann, so dass man von oben nur die Winde montieren, eine kleine Luke reinmachen und das Rohr für den Ankerschaft einschweißen muss. Dieses Rohr wäre übrigens der nächste Grund, der gegen eine aufgeschraubte Platte spricht, weil dieses Rohr ja an beiden Enden verschweißt werden muss. Matthias |
#19
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Zitat:
Zum Schaft des Ankers ...Auch dieses Rohr lässt sich anflanschen und müsste zumindest in Richtung Bordwand vermutlich nicht geschweißt werden Da könnte man z.B. mit einem (geschätzt) 2" Borddurchlass aus VA arbeiten wo man innen eine entsprechende Gewindemuffe einschraubt. Decksseitig könnte das ggf. mit einem 45° Bogen ebenfalls so klappen - dann hättest du gar keine Schweißarbeiten und verbrannten Lack. Grüße Daniel |
#20
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Bei Erstausrüstung wird das ja so gemacht, dass eine dünne Edelstahlplatte von außen an den Bug angeschmiegt und vermutlich verklebt wird. Das Rohr könnte man ja vermutlich im richtigen Winkel direkt an diese Platte schweißen (sofern die sich dabei nicht zu stark verzieht).
Meiner Meinung nach ist die Nachrüstung einer Anker-Anlage etwas, was als Nachrüstung überproportional viel Aufwand bedeutet. Einerseits kann ich ja denjenigen verstehen, der sich das Boot hat bauen lassen: Er fuhr nur auf den nordwestdeutschen Kanälen, da ist eh nichts mit Ankern, und da kennt man auch die Tiefen, so dass er weder Anker noch Echolot hat einbauen lassen. Echolot war leicht nachrüstbar, aber an dem Anker-Thema habe ich schon damals bei Übernahme gegrübelt, und grübele auch derzeit wieder. Daher meine ich andererseits, dass man wohl schon beim Bau eines Bootes daran denken sollte, bestimmte Dinge eben nicht wegzulassen, aber wer denkt schon an die Zeit nach der eigenen Nutzung... Genau genommen grübele ich über noch sehr viel mehr, aber dazu müsste ich einen eigenen Thread eröffnen... Matthias |
#21
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Nur so als Gedankenanstoß:
Es gibt auch komplett auf Deck liegende Winden, z.B. die Muir H900. Da brauchst du nur ein Loch für die Kette ins Deck bohren und einen Maurereimer unten hinstellen und sparst dir das ganze Gezuppel mit Kastendeckel, Windenbefestigung etc. Nachteil: Wenn die Kette man stockt, musst du durchs Schiff. Mit einer Funkfernbedienung kein Problem allein. Ansonsten brauchts einen zweiten Mann (oder Frau), der die Winde bedienen kann von oben. Bleibt die Frage nach einen Bugspriet für die Ankeraufnahme. Die kann man allerdings auch fertig von der STange kaufen und dann anschrauben, statt schweißen. Ich würde versuchen mir das gebrutzel zu sparen, damit sparst du dir auch sämtliche Farbarbeiten. Aber bei 2-3 t€ ist man dennoch, Winde, Bugspriet, Kleinkram. Chrischan
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#22
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Hallo Matthias, hast du deine Ideensammlung für dein Anker Projekt schon abgeschlossen? Falls du dir mal ansehen möchtest, wie das bei mir gelöst wurde, zeige ich es dir gerne. Vielleicht lässt sich das so auch auf deiner Amsel verwirklichen.
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Beste Grüße, Phil |
#23
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Ich schaue mir das gerne mal bei Dir an. Bei mir ist es nach wie vor so, dass der Wunsch besteht, einfach weil ich mit dieser Nachrüstung langfristig meinen Rücken schone. Aber an die konkrete Umsetzung bin ich noch nicht gegangen. Ich wollte erst mal wieder fahrfähig werden.
Wir können hier ja mal bilateral kommunizieren und uns verabreden. Hast Du die Sunny gekauft oder ist das eine andere Donky 37? Matthias |
#24
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Ich melde mich per PN
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Beste Grüße, Phil |
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