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Ostsee 2019 Teil 3
Motorboot-Törnbericht Ostsee Sommer 2019
Mi 17.07.19 Maasholm -> Kappeln gefahrene Zeit/Strecke: 1h 06m / 3,5 sm Ab heute soll die Schlei erkundet werden. Erste Station: Kappeln. Das ist nicht weit von Maasholm, also kann ich mir Zeit lassen.Das Wetter ist sowieso nicht so einladend, bedeckt und etwas trüb. Das Warten hat sich gelohnt: Gegen Mittag klart es wieder auf und wir legen ab. Eine knappe Stunde später passieren wir schon die Klappbrücke von Kappeln, bei der wir nicht auf die Öffnung warten müssen; die kleine Marex passt ohne Schwierigkeiten unter durch. Wir machen am Steg unter etwas erschwerten Bedingungen (Strömung quer zur Liegeposition in der Box) am Steg vom WSC Kappeln fest. Ostseetypisch: Bug zum Steg, hinten an zwei Dalben. Dabei erweisen sich die zurechtgelegten Heckleinen und als zu kurz. Und mir unterlief ein Anfängerfehler: Blöderweise hatte ich die Enden nicht am Heck festgemacht, die schwammen also nun im Wasser, unerreichbar für den Bootshaken. Also das Manöver nochmal von vorn: Vorleinen gelöst, kleinen Schlag zurück, Vorsicht, dass die Leinen nicht in die Schraube kommen, aber da habe ich ja zum Glück schwimmfähige Leinen, das passiert also nicht. Dann die Leinen verlängert (Palstek mit Schotstek verbunden!) und einen neuen Anlauf. Diesmal klappt’s. Alles nicht so einfach für den Alleinfahrer. Dafür liegen wir nun aber in der „ersten Reihe“ mit freiem Blick auf die Schlei. Kurze Zeit später sehen wir, wie die Brücke aufgeht und ein langer Konvoi von Seglern, einer nach dem anderen, an uns vorbei fährt. Nachmittags mache ich einen kleinen Stadtbummel am Ufer der Schlei entlang. Ein paar „Oldtimer“ im kleinen Museumshafen müssen besichtigt werden. Eigentlich müsste ich noch tanken, doch die Boots-Tankstelle am Hafen war mit Touristenbooten „zugeparkt“. Es gibt aber eine Straßentankstelle, nicht allzu weit weg vom Liegeplatz. Da hole ich mir 25 Liter Diesel im Kanister. Das reicht erstmal wieder für ein paar Stunden. Do 18.07.19 Kappeln -> Arnis gefahrene Zeit/Strecke: 1h 00m / 3,5 sm Bei schönstem Sommerwetter geht es weiter, nur ein kleines Stückchen, nach Arnis. Immer schön dem betonnten Fahrwasser folgend, erreichen wir den hübschen kleinen Ort schon nach knapp einer Stunde. Eigentlich wollten wir „stadtnah“ Im Jaich festmachen, doch da war alles belegt. Also wieder umgedreht, ein kurzes Stück zurück und in den Yachthafen vom WSC Arnis eingelaufen. Dort konnten wir uns den Liegeplatz aussuchen, so viel war noch frei. Wir machen gleich am ersten Steg, hinter dem Wellenbrecher fest. So haben wir wieder einen schönen Blick auf die Schlei. Zu Fuß in den Ort dauert auch nur ein paar Minuten. Ich gönne mir ein Kaffeestündchen mit leckerem, wie selbst gebacken schmeckendem Kuchen im Café „Zur Schleiperle“. Sehr empfehlenswert! Fr 19.07.19 Arnis -> Schleswig gefahrene Zeit/Strecke: 3h 25m / 16 sm Leider habe ich nicht so viel Zeit, um mir jeden Hafen in der Schlei anzuschauen. Deswegen fahren wir heute mal ganz durch bis zum Ende, bis Schleswig. Eine schöne, interessante Fahrt, und sehr abwechslungsreich. Zunächst müssen wir durch die Engstelle bei Arnis, dann weitet sich die Schlei, und man hat den Eindruck, man fährt auf einem großen Binnensee. Dann kommen im Wechsel wieder Engstellen, teilweise sehr kurvenreich, und wieder große, seenartige Wasserflächen. Zum Schluss kommen die Türme von Schleswig in Sicht, und man hat die Qual der Wahl: Wo anlegen? Ich entscheide mich für den Stadthafen unterhalb des eindrucksvollen St. Petri Doms. Schließlich will ich die Stadt zu Fuß erkunden, habe ja kein Fahrrad an Bord. Der Hafen wird von der Stadtverwaltung betrieben, ist nicht ganz billig, hat dafür aber blitzsaubere sanitäre Einrichtungen und auch sonst ist alles proper und in gutem Zustand. Kann man nicht meckern. Wir sind schon um 11.40 Uhr fest am Steg und haben gut Zeit für einen Stadtbummel und Einkäufe. Es bleibt sogar Zeit für einen Besuch im Dom. Da wird gerade restauriert und gebaut, aber das meiste ist frei zur Besichtigung. Über dem Grabmal von König Frederik dem Ersten von Dänemark ist schräg ein Spiegel angebracht, damit man’s von oben betrachten kann. Ich mache ein Selfie von mir und Frederik I, das konnte ich mir nicht verkneifen. Sa 20.07.19 Schleswig -> YH Haddeby (Haithabu) gefahrene Zeit/Strecke: 0h 30m / 1 sm Heute will ich mir die Wikingersiedlung Haithabu anschauen. Deswegen verhole ich morgens nach dem Frühstück kurz rüber zum anderen Ufer der Schlei und mache im kleinen, schnuckeligen Yachthafen „Wiking Haddeby“ fest. Hier gibt es Liegeplätze genug, auch für kleinere Boote, und ich muss nicht befürchten, dass meine Heckleinen wieder zu kurz sind. Gegen Mittag mache ich mich trotz schwülen Wetters zu Fuß auf den Weg zum Wikingerdorf und -Museum. „Ein sehr aufschlussreicher Ort der Zeitgeschichte, muss man gesehen haben“ schrieb ein Rezensent zu diesem Ort. Dem kann ich mich nur anschließen. Nachmittags kam ein heftiges Gewitter mit Sturzregen, da war ich aber schon im Museum, schön im Trockenen. Nur, um 17.00 Uhr machte der Laden dicht und wir wurden sanft aber bestimmt „rausgeschmissen“. Es regnete immer noch, und so kam ich pudelnass wieder am Boot an. Macht nichts, erspart die Dusche! So 21.07.19 Hafentag Eigentlich wollte ich heute verholen zum großen Yachthafen „Wiking“ am Wikingturm (Hochhaus). Der Grund: Von dort aus ist Schloss Gottorf (das große landeseigene Museum) in nur 500m Entfernung zu Fuß zu erreichen. Es kam anders: Die überaus netten und hilfsbereiten Leute vom Verein boten mir ein Fahrrad an! Klasse: Es sind mit dem Rad nämlich nur ein paar Minuten bis zum Schloss - ich brauche nicht zu verholen und habe auch noch ein bisschen Bewegung. Vielen Dank nochmals, liebe Wassersportfreunde! - Und wie war es im Museum? Nun ja, so ein kulturgeschichtliches Landesmuseum ist immer ein wenig anstrengend , aber da muss man durch! Als Sonderausstellung gab es „Impressionist des Nordens.“ Gemälde von Hans Olde. Ich muss gestehen, den kannte ich vorher gar nicht. Aber ich muss sagen: Das war eine Bildungslücke. Die Bilder sind z.T. wirklich schön und beeindruckend und brauchen sich hinter anderen Impressionisten und den bekannten Worpswedern nicht zu verstecken. Wer mal reinschauen möchte: https://museum-fuer-kunst-und-kultur...dens-hans-olde Mir hat’s gut gefallen und nach dem anstrengenden Museum war die Bilderschau eine Erholung. Mo 22.07.19 Hafentag Total verregneter Tag, ungemütlich und kalt. Nix zum Bootfahren. Nachmittags wurde es mit dem Regen aber etwas weniger, und ich konnte - wieder mit dem Fahrrad - noch ein paar Einkäufe erledigen. Di 23.07.10 Schleswig-Haddeby -> Maasholm gefahrene Zeit/Strecke: 3h 45m / 21,5 sm Um 07.00 Uhr aufgestanden und rausgeschaut: Alles im Nebel, Sichtweite keine 500m (geschätzt). Wird das heute wieder nichts mit dem Weiterfahren? Wenigstens regnet es nicht mehr. Gegen 10 Uhr hat die Sonne es geschafft, der Nebel wird langsam vertrieben und ich kann ablegen. Ich will die ganze Schlei heute zurückfahren bis Maasholm. Das gelingt auch, das Wetter wird immer besser, gegen Mittag haben wie „Kaiserwetter“ und ich habe eine wunderschöne, entspannte Fahrt bis Maasholm. Schon gegen 14 Uhr liegen wir wieder fast am gleichen Liegeplatz (Steg D7) wie letztes Mal. Nachmittags: Zeit für einen schönen Spaziergang ins Naturschutzgebiet. Die Umgebung von Maasholm ist wirklich: „Eine unglaublich schöne Ecke in der Natur“, wie ein Rezensent sehr richtig bemerkt hat. Ende Teil 3 Fotos: 1. Reihe; Arnis, Kaffeepuse im Cafè, Café Zur Schleiperle 2. Reihe: Grabmal Frederik I, Haithabu am Steg, die Wikinger kommen 3. Reihe: 2 Gemälde von Hans Olde in Gottorf, Tschüß Schleswig! 4. Kaiserwetter auf der Schlei, Revier Die Schlei
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker Geändert von Puuh (14.08.2019 um 19:08 Uhr)
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