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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Kaltstartprobleme AB Yamaha F100A 4Zyl (Vergasermotor)
Motorenhersteller: Yamaha Modell: F100A Leistung: 100 PS
2- oder 4-Takter: 4-Takter Anzahl der Zylinder: 4 Zyl Bj. ca. 2001 Hallo, unser Außenborder startet seit längerem in kaltem Zustand sehr schlecht (in warmem Zustand ist's o.k.). Daher habe ich mir mal die Vergaseranlage bzw. die "Kaltstartanreicherungskomponenten" daran genauer angesehen, einen offenkundigen Defekt konnte ich aber auf Anhieb nicht erkennen, aber es stellen sich einige elementare Fragen bzw. die genaue Funktion bei Kaltstart erschließt sich mir nicht, ist wohl ein Fall für einen ausgewiesenen Vergaser-Fachmann, das Service-Manual, obwohl vorhanden, hilft hier nicht weiter. => die "kurze" Frage ist die, kennt jemand eine "gute" Werkstatt oder einen guten Mechaniker im innerhalb des gedachten Vierecks Karlsruhe-Frankfurt-Würzburg-Augsburg und kann uns eine Empfehlung geben? (ich vermute, dass eine übliche Werkstatt mit diesem recht exotischen Thema nicht unbedingt weiterkommen würde) => die "lange" Frage wäre nun, liest hier jemand mit der sich genau da ausgekennt und sich mal reindenken will? (Achtung, es folgt jetzt leider etwas viel Text, doch falls das jemanden stören sollte möge er das Lesen doch einfach hier abbrechen...) An dem Außenborder sind 4 Vergaser verbaut. An je 2 Vergasern sind "elektro-thermische Ventile" angebaut, die offenbar bei Kaltstart "zusätzlichen Kraftstoff einsteuern". Bei Bestromung mit 12 V fahren diese nach einer gewissen Verzugszeit (1-2 min) intern einen Stößel aus, an dem ein kleiner Kolben befestigt ist, der, je mehr ausgefahren, eine Bohrung allmählich verschließt (siehe Bilder 1-4). Soweit das Grundsätzliche. Somit kann angenommen werden, dass die Bohrung bei kaltem Motor durch den Kolben zunächst mehr oder weniger geöffnet sein sollte, und nach Erwärmung der Ventile, was ein Ausfahren der Stößel + Kolben zur Folge hat, dann komplett geschlossen ist. An unserem Motor gibt es nun folgende Beobachtungen und "Ungereimtheiten": a) die Bohrungen (bei beiden Ventilen) sind im kalten Zustand nicht, wie zuvor vermutet, ziemlich geöffnet, sondern schon fast ganz geschlossen, so wie z.B. auf Bild 4 ersichtlich, das andere Ventil ist sogar eher noch mehr zu => das würde erklären, warum der Motor "keine besonders gute Anreicherung" bei Kaltstart erhält, aber andererseits kann ich keine mechanischen Defekte bei den Ventilen bzw. therm. Aktoren erkennen und wüsste somit nicht, warum die Dinger bereits kalt so weit verschließen (es sei denn dass die "elektrothermischen Aktoren" irgendwelche Verschleiß- oder Ermüdungserscheinungen hätten und deren Hubbereich sich verschoben hätte - erscheint mir eher unwahrscheinlich) b) und jetzt noch zu allem Überfluss folgendes: ich habe durch Messung festgestellt, dass die beiden Aktoren an unserem Boot gar nie mit Spannung beaufschlagt werden, wie das im Motorbetrieb der Fall sein müsste. Lt. Schaltplan kommt die Spannungszuleitung gemeinsam für beide Aktoren von der Übergabesteckverbindung zur Steuereinheit im Boot. Ein Abzweig ist im Motor noch vorhanden und geht in das Zündsteuergerät. Unklar ob Spannung normalerweise nun durch Zündsteuergerät oder durch Steuereinheit im Boot bereitgestellt werden muss (ich vermute letzteres), wüsste aber nicht was ich bei unserer Steuereinheit da bedienen sollte (elektrisch gibts da nicht viel mehr als einen Zündschlüsselschalter dran) c) somit bis hierher folgende Hypothese zur Fehlerursache: Motor läuft schlecht an, da Kolben nicht in "Kaltstartstellung" stehen, sondern stets bereits "weit ausgefahren" sind. Trotz fehlender Bestromung "reicht" die Stellung der Kolben aber, um einen als "unauffällig" empfundenen Betrieb des warmen Motors zu ermöglichen. Wenn das zutreffend wäre, so stellt sich die Frage, warum die Kolben nicht, wie man erwarten müsste, bei kaltem Motor / kaltem Aktor die Bohrung nicht weitgehend freigeben? d) jetzt noch ein anderer Aspekt: die Anbindung eines Kolbens an den Aktorstößel in Schubrichtung des Stößels erfolgt hauptsächlich durch eine Feder, erst wenn die Feder komplett zusammengedrückt ist wirkt die Stößelbewegung 1:1 auf den Kolben. Dadurch kann man in zerlegtem Zustand den Kolben mit geringem Kraftaufwand auch in Richtung "Bohrung geöffnet" verschieben z.B. mit kl. Schraubendreher, siehe "Versuch" in Bild 5. Die Funktionsweise der Kaltstartanreicherung wird an dieser Stelle für mich "schwierig" nachvollziehbar, es wäre z.B. vorstellbar, dass durch Kraftstoffdruck "von unten auf den Kolben" der Kolben bei kaltem Aktor hochgeschoben wird und doch die Bohrung weitgehend freigibt (warum sonst die Feder?), somit wäre das ganze "elektrothermische Ventil" soweit i.O., aber welchen anderen Grund gäbe es dann für den schlechten Kaltstart? Ausserdem passt zu dieser Theorie "schlecht", dass der Motor ja gut läuft, wenn er warm ist, und das, obwohl die Aktoren nicht bestromt werden.
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Zitat:
ich würde eine YAMAHA-Vertragswerkstatt im Händlerverzeichnis suchen und die mit der korrekten Reinigung der Vergasereinheit beauftragen. Das ist keine Raketentechnik sonder das "täglich' Brot" im Marinebereich. https://www.yamaha-motor.eu/de/de/dealer-locator/ -the mechanic-
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