Warum den Seefilter erden?

[fignon83]

Moinsen,
möchte bei mir einen Seefilter nachrüsten. Aus Gewichtsgründen habe ich die Variante aus anodisiertem Aluminium genommen. Was mich etwas ratlos macht, ist, das am Gehäuse ein Anschluss für den Schutzleiter ist. Warum ist das da und wie sollte ich das bei Aluminium-Boot realisieren? Oder kann ich das unberücksichtigt lassen?
Groetjes
Carsten

[apiroma]

Normal werden Motor, sowie diverse metallische Bootsteile mit einem Potentialausgleich blitzgeschützt. Meist hängt das Schutzanodensystem auch mit drin um Blitzströme ableiten zu können. Dabei muß sichergestellt sein, daß keine unerwünschten Ausgleichsströme fließen und die Anoden trotzdem wirken können.

Dieser PE muß fachgerecht ausgeführt sein, schaltungstechnisch und verlegeseitig.
Dazu kommt, daß dein Landstromanschluß FI gesichert ist, dieser FI auslösen können muß.
Das wiederum wird über den Potentialausgleich sichergestellt. Sehr wichtig bei Kunststoffbooten.
Du hast aber Alu. Frage den Hersteller des Rumpfes wo Du den PE am besten auflegst und wie due Verbindung materialmäßig erstellt werden muß (Spannungsreihe) um Probleme zu vermeiden.

Dein Filter kann im Schadensfall schnell das Boot fluten wenn er bspw. durch Blitzstromwirkung beschädigt wird.

[volker1165]

Verbinde die mit dem Gehäuse des Motors. Sonst hast du zwei Metalle, den Filter und deinen Motorblock, die mit einem Elektrolyt verbunden sind, dein Seewasser

[fignon83]

Das ist genau die Sache: lege ich es an den Rumpf (so wie die anderen 230V Komponenten) oder an den Motor?

Das ich den Schutzleiter anlege geschieht also aus zwei Gründen, Blitzschlag und galvanische Reaktion?

[billi]

Zitat von fignon83

Das ist genau die Sache: lege ich es an den Rumpf (so wie die anderen 230V Komponenten) oder an den Motor?

Das ich den Schutzleiter anlege geschieht also aus zwei Gründen, Blitzschlag und galvanische Reaktion?

Rumpf oder Motor sollte egal sein... Rumpf und Motor sollte verbunden sein und alles mit der Batterie Masse.. die Batterie masse sollte mit der Landerde verbunden sein...

[billi]

Zitat von apiroma

Normal werden Motor, sowie diverse metallische Bootsteile mit einem Potentialausgleich blitzgeschützt. Meist hängt das Schutzanodensystem auch mit drin um Blitzströme ableiten zu können. Dabei muß sichergestellt sein, daß keine unerwünschten Ausgleichsströme fließen und die Anoden trotzdem wirken können.

Dieser PE muß fachgerecht ausgeführt sein, schaltungstechnisch und verlegeseitig.
Dazu kommt, daß dein Landstromanschluß FI gesichert ist, dieser FI auslösen können muß.
Das wiederum wird über den Potentialausgleich sichergestellt. Sehr wichtig bei Kunststoffbooten.
Du hast aber Alu. Frage den Hersteller des Rumpfes wo Du den PE am besten auflegst und wie due Verbindung materialmäßig erstellt werden muß (Spannungsreihe) um Probleme zu vermeiden.

Dein Filter kann im Schadensfall schnell das Boot fluten wenn er bspw. durch Blitzstromwirkung beschädigt wird.

besser kann man es nicht erklären..

[fignon83]

die Batterie masse sollte mit der Landerde verbunden sein

mit dem Verständnis für Wechselstrom tue ich mich ja schwer. Aber eines weiss ich: meine Batterien sind nicht mit Landerde verbunden.

[billi]

Zitat von fignon83

Moinsen,
Aus Gewichtsgründen habe ich die Variante aus anodisiertem Aluminium genommen.

ich hab einen aus Kunststoff eingebaut... würde mal vermuten dass dieser noch etwas leichter ist...

[billi]

Zitat von fignon83

mit dem Verständnis für Wechselstrom tue ich mich ja schwer. Aber eines weiss ich: meine Batterien sind nicht mit Landerde verbunden.

es sollte aber wie in diesem Schaubild sein...

der Schutzleiter hat weder Wechselstrom noch Gleichstrom... wenn dort Strom drüber Fließt ist was faul....

[fignon83]

Meinen "Wunsch-Seefilter" gab es nur in Bronze oder in Alu. Er gefällt mir auch sehr in der Machart.

Was machen die 600 Gr an angesparten Gewicht denn bei dem Boot des TO am Ende aus ?

Der Skipper futtert ein Steak mit Pommes, trinkt 2 Weizen und bringt 2Kg zusätzlich mit an Bord

Grüße
Daniel

[fignon83]

Ich habe einen Trenntrafo verbaut (also nicht ich, sonder n der Vorbesitzer). Die elektrische Anlage habe ich nach dem Refit und vor dem Zuwasserlassen von einem Elektriker überprüfen lassen.

[fignon83]

Was machen die 600 Gr an angesparten Gewicht denn bei dem Boot des TO am Ende aus ?

Das hat nichts damit zu tun sondern mit der Einbausituation. Waren aber über 2Kg Unterschied.

[billi]

Zitat von fignon83

Ich habe einen Trenntrafo verbaut (also nicht ich, sonder n der Vorbesitzer). Die elektrische Anlage habe ich nach dem Refit und vor dem Zuwasserlassen von einem Elektriker überprüfen lassen.

mit Trenntrafo muss es so sein..

würd mal überprüfen ob nicht der Motor irgendwo mit der Landerde verbunden ist.. dann ist das ja auch korrekt... (durchgangsprüfer bingt da klarheit..) muss ja nicht extra zur Batterie gezogen werden...

[billi]

Entsprechend der EN ISO 13297 muss die Erdung mit der minus Masse des Bootes leitend verbunden sein.

[fignon83]

ok, muss ich mir mal anschauen. Batterie und "Minussammelstelle" sind definitiv nicht an Erde. Also muss ich am Motor mal schauen, ob der mit dem Rumpf irgendwo verbunden ist
und den Seefilter lege ich an jedem Fall an den Motor, so richtig?

[fignon83]

Ich habe mir gerade die Fotos vom Maschinenraum angeschaut, da sehe ich keine Erdung. Reicht eigentlich ein Anschluss vom Zündschloss aus an den Erde-Sammelpunkt? Das wäre noch die wahrscheinlichste Lösung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der sonst so gründliche Erbauer da geschludert haben soll und auch der Elektriker müsste bei dem Check letztes Jahr nicht genau hingesehen haben.

[fignon83]

Hier noch Auszüge aus dem Bericht des Elektrikers:

Im 12 V Netz sind die Minus- Anschlüsse beider Batterien zusammengeführt und gegen den Rumpf isoliert (Isoliertes Zweileitersystem). Der Dieselmotor ist isoliert aufgehangen...

...Die Schutzleiter aller Steckdosen haben niederohmige Verbindung zum Rumpf. Die Isolation von Neutralleiter und Leiter gegen Rumpf wurde (incl. Boiler) mit 1500VDC geprüft. Die Isolation zwischen Neutralleiter und Leiter wurde ebenfalls mit 1500VDC geprüft...

[Oldskipper]

Ein Aluminiumboot hat ein isoliertes Zweileitersystem im Bordnetz. Der Rumpf wird nicht mit Batteriemasse verbunden. Trenntrafo ist sehr sinnvoll.
Andernfalls gibt es Korrosion ohne Ende.

[fignon83]

Aber über den Schutzleiter wäre doch Batterie-Minus mit dem Rumpf verbunden (laut angehängter Zeichnung von Volker)? Und wenn der Motor geerdet ist, der doch genauso und wäre nicht mehr isoliert?

Das will mir nicht in den Kopf gehen.

[coffeemuc]

Zitat von fignon83

Aber über den Schutzleiter wäre doch Batterie-Minus mit dem Rumpf verbunden (laut angehängter Zeichnung von Volker)? Und wenn der Motor geerdet ist, der doch genauso und wäre nicht mehr isoliert?

Laut Zeichnung vom Volker wäre Minus mit dem Rumpf verbunden.
Laut Bericht von deinem Elektriker ist es nicht so.

[billi]

Zitat von coffeemuc

Laut Zeichnung vom Volker wäre Minus mit dem Rumpf verbunden.
Laut Bericht von deinem Elektriker ist es nicht so.
Der Motor wurde isoliert und die 12V Verkabelung entsprechend ausgeführt.
Die 12V Verkabelung wurde ja auch mit 1500V auf Isolation gegen den Rumpf geprüft.

ich lese nur vom Neutrallieter und dem Leiter ( die beiden Landstromleitungen)

[fignon83]

Ich habe zu wenig Ahnung, um diese Feinheiten zu cerstehen. Ist das, was der Elektriker schreibt, jetzt ein Widerspruch zum "Erdungsanschluss" minuspol der Batterie bzw. Motor mit Erde? Oder andersherum, ist es möglich (und korrekt), das möglicherweise weder Motor noch Batterien geerdert sind?

[billi]

Zitat von fignon83

Ich habe zu wenig Ahnung, um diese Feinheiten zu cerstehen. Ist das, was der Elektriker schreibt, jetzt ein Widerspruch zum "Erdungsanschluss" minuspol der Batterie bzw. Motor mit Erde? Oder andersherum, ist es möglich (und korrekt), das möglicherweise weder Motor noch Batterien geerdert sind?

dein Landanschluss ist mit dem Gehäuse des bootes Verbunden ... somit ist sichergestellt, das bei einem Fehlerfall auch ein FI raus fliegt wenn es zu gefährlichen Stromfluss zwischen dem Leiter und dem Gehäuse kommt...

das ist super...

auch die Messung des Neutralleiters und der Phase gegen Erde (Isoprüfung) bringt das gewünschte ERgebniss... bei uns im Betrieb wird an GEräten noch eine Schutzleitrestrombahnmessung gemacht... damit wird sicher gestellt, dass der Schutzleiter überall gleich gut verbunden ist...

warum allerdings dein Motor nicht mit dem Gehäuse und die Masse nicht damit verbunden ist erschließt sich mir nicht...
theoretisch sollte der Motor mit dem Gehäuse des Bootes ja eine Leitende Verbindung eingehen somit ist auch die Verbindung Motor oder Batteriemasse zum Gehäuse hergestellt...

[coffeemuc]

Zitat von billi

ich lese nur vom Neutrallieter und dem Leiter ( die beiden Landstromleitungen)

danke, war mein Fehler, habe es korrigiert.