Eigentlich müsste es heißen „DAF schwitz
te Öl“, denn hier berichte ich nur über die erfolgreiche Beseitigung des kleinen Ölproblems, das meine Maschine seit einigen Jahre zeigte.
Die Daten: DF 615MY, Baujahr 1984, 8000 Betriebsstunden heute.
Unterhalb des Ventilgehäuses trat Öl aus, auch um die Dichtungen an den Einspritzdüsen. Alle paar Betriebsstunden musste ich also Öl abwischen. Irgendwann störte mich das ausreichend und die Gelegenheit ergab sich im letzten Spätsommer, als wir auf der Rückreise durch Dordrecht kamen. Mit der Schnellfähre ging es vom Innenhafen zur Werkstatt von
Drinkwaard. Innerhalb weniger Minuten hatte ich alle benötigten Ersatzteile - Preis €126 - auf der Theke. Leute, stellt euch vor: für einen vierzig Jahre alten Motor bekomme ich alle Dichtungen ohne Probleme und zu einem fairen Preis. Wenn ich da Berichte von Käufen von Volvoersatzteilen oder auch anderen Herstellern höre bin ich doch mal wieder sehr zufrieden mit dem guten DAF.
Im letzten Winter erfolgte dann die Demontage des Ventildeckelgehäuses. Die Dieselleitungen zu den Einspritzdüsen müssen gelöst werden. Möglicherweise läßt sich das Gehäuse dann schon abnehmen. Aber weil ich schon mal alles offen hatte, habe ich auch die Dieselrücklaufleitung und alle Einspritzdüsen ausgebaut. Sie gingen einfach von Hand raus. Die Überprüfung in der Fachwerkstatt gab keine Auffälligkeiten. Einspritzdruck unverändert zwischen 165…170 bar.
Der Zusammenbau ist einfach, jetzt kamen die neuen Dichtungen zum Einsatz: der große O-Ring unter dem Ventildeckelgehäuse, die Kupferdichtungen für die Einspritzdüsen, die Gummidichtungen für die Einspritzleitungen, die Korkdichtung für den Ventildeckel und ein Beutel neuer Kupferringe. Alle Schrauben wurden mit dem richtigen Drehmoment lt. Werkstatthandbuch angezogen. Ich habe sicherheitshalber noch mal entlüftet, aber eigentlich war ja ohnehin nur die Hochdruckseite geöffnet.
Die Maschine startete problemlos, nur die Einspritzleitungen zu den Düsen mussten jeweils kurz entlüftet werden. Die Testfahrt von vier Stunden auf dem Nord-Ostsee-Kanal zeigte keinerlei Ölaustritt mehr.