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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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Alt 26.06.2012, 22:05
Benutzerbild von jannibunny81
jannibunny81 jannibunny81 ist offline
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Hallo,

ich habe ein paar Fotos. Wir haben zwei Ausflüge mit je einer Übernachtung im Boot unternommen.
Mit von der Partie der lackierende Mitrestaurator Matze und meine Wenigkeit.

Die erste Tour ging von Bramsche bei OS Richtung Minden, die andere Richtung Holland. Wir haben die vermutlich zwei besten Tage bisher, hier im Nordwesten, erwischt.

Es gehört immer noch einiges gemacht am Boot, das haben wir auf der ersten Tour erfahren müssen, wie gesagt haben wir ja keine Erfahrung, bis auf die Fahrerei aus dem Führerscheinkurs und die Probefahrt mit der Chrisidon.

Die Tour Richtung Minden startete ca. um 16.00 Uhr. Wir sind durchgefahren bis es dämmerte. Dann waren wir uns unsicher, ob wir noch die Marina in Bad Essen erreichen können und haben an einem alten Industriehafen festgemacht.
Da war das erste Problem: Die Spundwände sind zu groß, beziehungsweise unsere Fender zu klein

Hat aber alles geklappt. Wir sind uns jetzt einig, dass die Positionsleuchten anders gehören und möchten eine Scheuerleiste montieren.

Wir erwarteten eigentlich einen passenden Untergrund für Zelthäringe. Den gab es aber nicht. Also haben wir kurzerhand im Boot übernachtet.

Wir haben gegrillt und ein Bierchen getrunken. Es war eine warme Nacht in den ersten Mai. Niemals hätten wir gedacht, dass es sich so angenehm schlafen lässt im Boot (es gibt bestimmt Menschen mit höherem Anspruch an den Liegekomfort).

Dann noch eine Begegnung der unheimlichen Art. Ich darf dort Angeln, deshalb lagen auch zwei Grundruten aus. Wir haben schon fast geschlafen, da kam ein Sportskamerad vorbei und hat uns was erzählt, von wegen er führe gleich nach Dänemark zum Hochseeangeln. Der schien nicht betrunken zu sein. Ganz komisch.....ich war ehrlich gesagt froh, nicht allein zu sein in dem alten Industriehafen....

Auf dem Rückweg stellten wir dann fest, dass wir ungewöhnlich viel Tiefgang hatten. Das konnte an der provisorischen Erhöhung der nicht vorhandenen Motorwanne liegen, andererseits auch mit der kleinen Grundberührung zu tun haben. Die einzige Stelle zum Wasser schöpfen lag, für die menschliche Anatomie zumindest, sehr ungünstig. Der sichtbare Erfolg der Schöpfaktion beruhigte mich dann aber doch ungemein.

Das war wirklich gutes Lehrgeld, denn schnell war klar, dass das so nicht geht. Es wurde also die Motorwanne nachgerüstet und ein redundantes Lenzsystem eingebaut, eins per Hand das andere mit einer kleinen elektrischen Bilgenpumpe.

Mir fiel ein Stein vom Herzen, als wir sicher an der Slipstelle ankamen. Leider nieselte es leicht. Ich hatte keinen guten Grip und wir mussten das Boot abslipen, eine ebenere Stelle etwas aufwärts der Rampe nehmen und dann ging es mit etwas Mühe auch raus.

Uns hat das ganze so viel Freude bereitet, dass wir beschlossen das Boot "alltagstauglich" zu machen. Die besagte Motorwanne, Radio, KFZ Steckdosen usw. Alles getestet und zu Pfingsten dann in die andere Richtung gestartet.

Bestes Wetter, kühles Radler, Radio an. WOW.

Etwas Gas gegeben, Radio aus. What the Hell....?

Unterwegs Radio auf Dauerplus direkt an die Batterie und es funzt. Was kann das sein? Wir haben die Elektrik relativ einfach gehalten. Ladekabel des Motors an die Batterie, die ein kleines Paneel versorgt. Auf der ersten Tour ging das. Haben wir die Ladekabel falsch angeschlossen? Hat es etwas mit dem Ladestrom der Batterie zu tun? Die Batterie muss aber geladen werden, denn einige Starts und Radio, Handy laden usw. hätten die Batterie wohl leergelutscht?

Wir haben dann einen super Liegeplatz gefunden, Richtung Ems fanden wir es eh schöner. Diesmal haben wir ein Luftbett in den Bootsboden gepumpt. Diesmal also noch komfortabler.

Und wieder eine unheimliche Begegnung, diesmal aber eine der netten Art, nein nicht der Jogger der auf die Erkenntnis, dass wir in dem Kahn campen kofschüttelnd weiter trabte, sondern eine älter nette Dame mit einem 16 (!) Jahre alten Hund. Die Gute hat uns ihre Lebensgeschichte erzählt und ging dann im Dunkeln Heim. Wir haben noch ein Bierchen getrunken und dann selig geschlafen.

Am nächsten Morgen war es deutlich entspannter als beim ersten "Törn". Kein Wasser in der Bilge, Hammerwetter, Frühstück. Wir waren recht weit fernab der Heimat und hatten zu fahren. Wir entschieden uns für den Umweg über den Zweigkanal, um im Hollager Yacht Club etwas komfortabler zu slippen. Das klappte auch wirklich sehr sehr gut. Wir haben einen netten Herren kennengelernt, der die Gebühr für das Slippen in Empfang nahm und uns tatkräftig unterstützte. Er hatte unen alten holländischen Lastensegler. Ein Traumschiff.

Meine bessere Hälfte mit unserer kleinen Tochter hat uns den Trailer durch die Gegend gefahren. Gut, so eine tolerante Frau zu haben ;)

Ich werde das Boot auf jeden Fall behalten. Es fährt sich super mit dem Suzuki. Allerdings würde ich das Heck dauerhaft lieber wieder schließen und wie ursprünglich mit der Pinne ausstatten. Da fehlen mir aber die Ideen.

Ausserdem kann ich erstmal Boot fahren!!!

Ich möchte eine Scheuerleiste aus Lärche anbauen. Ist es wahr, dass man die "rohe Planke" ein paar Tage im Wasser einweichen kann und damit die Dampfbox spart? Kann mir das ein Holzwurm beantworten?

Dann wird die Elektrik vernünftig gemacht und das Heck gespachtelt/nachlackiert. Die Positionsleuchten müssen neu. Kann ich hier nicht mit einer 2-Farbenlaterne arbeiten (binnen)? Wie würdet ihr das machen?

Ich werde auch auf jeden Fall noch für die Kielrollen des Trailers seitliche Scheiben nachrüsten. Die Halterung hat schon böse Riefen gemacht.

Ach ja und die Paddelhalter waren nur ein ulkiges Gimmick. Ich wollte mal etwas von meinen Erfahrungen schreibe, weil ich derartige Berichte noch nicht gesehen habe.
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Gruss Jan.
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Alt 27.06.2012, 19:25
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Schade, daß ich diesen thread erst jetzt gefunden habe. Mir tun sich, da ich ein ähnliches Projekt vor mir habe, ein paar Fragen auf:

- Wie wurde der Zustand der Planken, der Nähte und deren Verbindung zu den Spanten unter dem Leichenkleid geprüft?
- Wie wurde der Zustand des Totholzes geprüft?
- Wie wurde der Zustand des Kielschweins geprüft?
- Wie wurden die Planken mit den ausgewechselten/gedoppelten Spanten verbunden?
- Wie wurde ausgeschlossen, daß zukünftig Feuchtigkeit von innen durch die Plankennähte in Richtung der Aussenhaut vordringt, sich dort sammelt und zu weiterem Rott führt?
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Gruß vom Bob
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ist er von seiner Frau getrennt.
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  #53  
Alt 27.06.2012, 20:10
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Hi Bob,

der Rumpf ist von Innen kaum tangiert worden. Die Eiche blieb unbehandelt. Es war die oberste Kante weggegammelt. Quasi eine einzige Planke. Die haben wir mit Lärche ersetzt.

Wir haben dann aus Sperrholz eine Innenschale gebaut. Sie ist über zwei "Stringer" mit dem Eichenrumpf verbunden.

Das Kielschwein, wie das restliche andere Holz ist halt fest gewesen. Richtig fest, wie es bei Eiche sein soll, soweit ich das beurteilen kann.

Der Ballast war aber nicht so toll. Da war eine Stelle in der Verbindung, an der richtig Wasser herauskam. Um das 100%ig zu überprüfen, hätten wir Projekt gesprengt.

Der Rott von Innen wurde in so fern zu vermeiden versucht, als das wir - wie gesagt - eine Innenschale hereingesetzt haben. Die Innenseite des Rumpfes kann ausgiebig "atmen". Die "Havarie" der ersten Tour zeigte uns ja die fehlende Motorwanne. Dort lief Wasser herein. Das ist jetzt abgestellt. Durch die Inspektionslöcher kann/konnte ich anschließend 100%ige Trockenheit feststellen.

Weiterhin steht das Boot das ganze Jahr über in der Scheune.

Nochmal etwas persönliche Meinung:

Mir ist schon klar, dass es keine Restauration á la Bootsbaumeister ist. Wir haben mit unseren Mitteln das Beste daraus gemacht. Die Struktur ist für unsere Binnenausflüge sicher mehr als "stabil". Ich vertraue unserer Arbeit in Bezug auf die Festigkeit voll und ganz.

Ein Fachmann wird dir aber bestimmt bessere Tips geben können.

Ach ja, da fällt mir noch etwas ein: Als wir den ganzen Lack runtergeholt haben und den Staub abwuschen, sah es fast so aus wie eines der Hochglanzdecks, die man hier so sieht (aber auch nur fast ).

Ich wollte das Boot ja verkaufen und hatte einen Käufer. Am Ende scheiterte es dann an der Selbstlenzfähigkeit.

Ich bin froh, dass ich es nicht weggetan habe. Wir hatten wirklich viel Spass damit.

Der freundliche Helfer aus dem Motorbootclub meinte ja, es könnte sich um einen umgebautes Rettungsboot handeln?

Du kannst mir ja mal dein Projekt verlinken, interessiert mich
__________________
Gruss Jan.
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