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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Was auf jedenfall klar ist: Hier geht nicht ein renomierter Familienbetrieb (bzw. privat geführtes Unternehmen) aufgrund der schlechten Wirtschaftslage plötzlich "pleite", sondern ein Unternehmen, das bereits (aus welchen Gründen auch immer) ein Spielball der Finanzwirtschaft war. PE und sonstige Investitionsgesellschaften kaufen keine Unternehmen, weil sie unternehmerisch tätig sein wollen, Boote lieben und einen Produktionsbetrieb aufbauen wollen, sondern einzig und allein weil sie Investition eine Rendite abwerfen muss (was ja an sich nichts schlechtes ist). Ob die Rendite nun daraus entsteht, dass das erworbene Unternehmen in seinem Geschäftsbereich erfolgreich ist, oder durch oben beschriebene "Finanzspielereien" ist dem PE oder Fondsmanger eigentlich egal, Hauptsache kurzfristig ist die Bilanz gut!
Gekauft werden vorallem eine Marke, Rechte und eventuell Patente und nicht ein Produktionsbetrieb. Der "Durschnittskunde" sieht doch nur die Marke und beschäftigt sich nicht mit den Eigentumsverhältnissen. Beispiele dafür gibt es genug (Siemens Mobiltelefone, Philips Fernseher, Blaupunkt Autoradios,...) P.S.: Dazu brauchts auch keine Küchen-, Wohnzimmer- oder sonst was BWL das wusste schon vor vielen Jahren Richard Gere in Pretty Woman! ;)
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#52
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und Nimbus ist immer noch pleite
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Grüße Michael
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#53
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Zitat:
"Küchen-BWL" deswegen, weil teils sachlich falsche Argumente angeführt wurden, es ist meines Erachtens nicht seriös populistisch zu argumentieren, zB die Aussage mit Investitionen aus Gründen der Steuerersparnis, inhabergeführte Unternehmen investieren zum überwiegenden Teil nicht aus steuerlichen Gründen, sondern aus unternehmerischen, wenn der Ertrag gut ist wird in die Zukunft investiert, denn da ist der Unterschied zwischen eigentümergeführten und managergeführten Unternehmen, Eigentümer denken in anderen Zeiteinheiten. Ich könnte da jetzt noch eine Unzahl an Beispielen bringen warum einige Aussagen in diesem Thread sachlich und fachlich nicht haltbar sind, allerdings -um auch gleich auf deine Frage warum man das hier nicht diskutieren soll- ist das ein Forum mit den Namen "boote-forum", und keine BWL-Vorlesung. Um die Causa "Nimbus" auf argumentativer Basis diskutieren zu können müssten Fakten bekannt sein, zumindest ich kenne diese nicht, daher ist kein faktenbasierender Meinungsaustausch möglch und an "Lesen im Kaffeesud-Aktionen" beteilige ich mich grundsätzlich nicht, die abstrakten Diskussionen überlasse ich Philosophen. Und wenn du die Aussage "Küchen-BWL" als "Anheizen" empfindest, dann sei dir das unbenommen, ich persönlich sehe darin weder einen Verstoß gegen die Netiquette noch eine Provokation, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das hier einige Dinge sehr vereinfacht und ohne Kennntnisse der wahren Umstände dargestellt wurden, das entspricht nicht meiner persönlichen Vorstellung seriöser Erklärungen. BTW: Ich bin nicht im PE-Bereich beruflich engagiert -und auch nicht als Investor- und ich halte diese Spezies von Eigentümern für entbehrlich, nur ist das meines Erachtens kein Thema für ein "Boote-Forum", daher ist die Sache für mich beendet.
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#54
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Ich fühle mich durch Medo nicht angegriffen. ich wollte ja gerade erreichen, dass ich meine Darstellungen zu Privat Equity - und bei NIMBUS handelt es sich ja darum - möglichst verständlich darstelle. Die Ereignisse bei NIMBUS weisen auf Basis dessen, was man durch die Medien hört, halt auf einen typischen Fall dieser Geschäftsmodelle hin.
Wenn jemand meint, er kann es besser als ich mit meinem 'Küchen BWL', dann soll er das tun. Ich lerne gerne dazu. Gruß Chris |
#55
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Wir können zum Fall "Nimbus" einfach keine fundierte Analyse abgeben, da wir -denke ich zumindest- die Rahmenbedingungen nicht kennen.
Wie waren die früheren Eigentumsverhältnisse bei Nimbus? Warum wurde an eine PE Gesellschaft verkauft? Wie war zu diesem Zeitpunkt der finanzielle Status? (Und damit meine ich nicht die letzten Bilanzen, dabei gibt es einen unheimlich grossen Bewertungsspielraum) Warum ist das Betriebsergebnis negativ? Welche Möglichkeiten gibt es in mittels eines selbstverantwortetem Sanierungsverfahrens (wobei mir das schwedische Insolvenzrecht vollkommen unbekannt ist) das Unternehmen vor der Auflösung zu retten? Gibt es die Möglichkeit einzelne Unternehmensteile aus dem Konzern herauszulösen und dann weiterzuführen? Diese Fragen werden wir aber mangels Detailkenntnis nicht beantworten können, daher kann darüber keine wirklich sinnvolle Diskussion geführt werden. Zu PEs: Tendenziell geraten häufig Unternehmen in deren Besitz, deren wirtschaftliche Lage nicht besonders rosig ist, die PEs versuchen im Normalfall das Unternehmen zu sanieren und dann -selbstverständlich mit Gewinn- zu verkaufen, das Zeitfenster für diesen Workaround bewegt sich im Normalfall im Bereich zwischen drei und fünf Jahren. Es ist aber auch für PEs nicht möglich jedes Unternehmen wieder auf eine profitable Basis zu bringen, dann folgt die Filetierung bzw. die Insolvenz. Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit habe ich immer wieder auch mit Unternehmen zu tun, die im Besitz einer PE-Gesellschaft stehen, meine persönliche Erfahrung ist die, dass PEGs relativ schnell die Reissleine der Insolvenz ziehen, manche Unternehmen, die da den Bach runtergeschickt werden, hätten durchaus Überlebenschancen, das ist auch mein persönlicher Hauptkritikpunkt an deren Geschäftsmodell. Das Hauptproblem ist relativ häufig der Zeitfaktor, nur ist das nicht nur für PEGs zutreffend, sondern zieht sich durch das gesamte "Wirtschaftssystem", schnelle Profite vor nachhaltiger Unternehmensführung, diese Geschichte muss man in den Griff bekommen, Begriffe wie unternehmerische Verantwortung, Ethik und Moral müssen wieder Bedeutung erlangen. (und nicht bloss in irgendwelchen PR-Unterlagen aufscheinen) Zum Schluss dieser ganzen Diskussion möchte ich noch anmerken, dass ich niemand beleidigen oder persönlich angreifen wollte, sollte das trotzdem so angekommen sein, dann entschuldige ich mich dafür, in Schriftform kommen manche Dinge vielleicht "schärfer" rüber als wenn man beim Bier darüber reden würde, das ist übrigens einer der Hauptgründe warum ich politische/weltanschauliche/gesellschaftliche Diskussionen im Netz meide.
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#56
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Vor allem ändert eure wie auch immer genannte BWL eine Tatsache nicht: Nimbus ist immer noch Pleite
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Grüße Michael |
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Nachdem auf der Webseite "We will be back" zu lesen ist, gehe ich davon aus, dass es irgendwie weitergeht.
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#58
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Maasbracht
Zitat:
Außerdem meine ich für meinen Teil, für dieses Geld was die aufrufen, bekomme ich andere Boote die mit Sicherheit nicht viel schlechter sind .Ist nicht böse gemeint der vergleich, aber früher kaufte man ja auch Möbel fürs Leben ,wer will denn heute noch ein u dasselbe Boot sein Leben lang . |
#59
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P.s Wir wohnen grade mal ein paar Minuten weg davon und wenn wir da vorbei fahren haben die immer alle Hände voll zu tun .Sitzen nach wie vor auf ziemlich hohem Ross das kannst gerne glauben .
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#60
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Zitat:
Unter dem Thema Nimbus haben die super tollen Stalschiffbauer aus Maasbracht doch garnichts zu suchen. Hier handelt es sich um ein Famileinunternehmen, in dem mehrere Generationen gleichzeitig arbeiten und zwar mit vollem Einsatz! Die Schiffe sind rundum von höchster Qualität, die Fertigungstiefe ist enorm, die maschinelle Ausstattung ebenso. Wer eine Linssen hat oder hatte, weiß wie toll der Service ist und wie durchdacht die Schiffe sind. DER Laden funktioniert. Und es scheint doch genug Leute zu geben, die bereits sind so viel Geld für diese Schiffe auszugeben. Und selbstbewußt dürfen die ruhig sein, - mag der ein oder andere dies auch als hochnäsig auslegen. Warum an dieser Stelle darüber diskutiert wird, ist mir echt ein Rätsel! Chris nach der oben zitierten Meinung müßten ja nun massenhaft 430-iger am Markt zu haben sein! Dann such mal ... das wirst Du kaum etwas finden! |
#61
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Shark ich habe nur jemand geantwortet ok ?? Es hat niemand behauptet dass dies keine absolut hochwertigen Schiffe sind. Fährst du eine weil du so verwundert reagierst ?? ich kann dir alleine bei uns im Hafen 2 oder 3 von dieser Marke sagen die gerne verkaufen würden .
Wenn du richtig gelesen hast hab ich was ganz anderes getipt, nämlich nur dass es in der Zwischenzeit für dieses Geld auch andere Schiffe gibt die bestimmt nicht schlecht sind . |
#62
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Don Camillo, ich habe dich nicht kritisieren wollen.
Mein Frage ging nur dahingehend, weshalb hier überhaupt eine Parallele zu der Nimbuspleite gezogen wird. |
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Immerhin wurde vor einem Monat in der boote noch ein neues Modell vorgestellt:
http://www.boote-magazin.de/test_tec...ht/a40475.html wäre ja dann vergebliche Mühe gewesen... |
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Zitat:
Aber das könnten wie so oft bei Firmen kurz vor der Pleite, die letzten Zuckungen gewesen sein.
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Gruß Frank Am Ende ist es egal, wie viele Atemzüge du gemacht hast, wichtig ist wie viele Momente dir den Atem geraubt haben. |
#65
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Zitat:
... aber ein gelungenes.
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Gruß von der Ostsee, Andreas --------------------------------------------- Aquastar 38 Ocean Ranger - Neustadt i.H. |
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Moing
meine Nimbus 29C hat vor fast 20 Jahren gemaess Orginalrechnung an die 190TDM gekostet .... heute werden dafuer ueber 200T€ aufgerufen ? und scheinbar reicht es fuer die Hersteller immer noch nicht ? Die benoetigten Ersatzteile von Volvo Penta sind alle mit einem Faktor von mind. 4 beaufschlagt und scheinbar reicht es immer noch nicht ? Also wird es nie mehr reichen - dann bitte aufhoeren |
#67
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Zitat:
Also entweder sind die Kosten in der Branche überproportional gestiegen (im Vergleich zur Inflation), die Effizienz in der Produktion gesunken oder die Nachfrage gestiegen so konnte man einen höheren Preis verlangen. Man müßte die Veränderung in den Absatzzahlen kennen. Wenn alle produzierten Boote verkauft wurden und trozdem ein Verlust eingefahren wird... tja dann hat wer einen Fehler gemacht. |
#68
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Zitat:
Das is zu 30% eines Serienschiffes die Messekosen widerspiegeln, kommt nicht vor. Auch nicht richtig ist, dass "CE" nichts bringt. Ganz im Gegeneteil, die Kosten hierzu stehen im Verhältnis zur Produktentwicklung und zum Marketing mit einem sehr geringen Prozentsatz fest. |
#69
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#70
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Gruss Roger Manchmal komme ich mir vor, wie in einem Asterix-Comic. Umzingelt von den Kollegen Denktnix, Machtnix, Weissnix und Kannix... und das Schlimmste ist, ich gehöre auch bald dazu, also Erklärnix, weil das Bringtnix!!! |
#71
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Zitat:
„Wir saufen alle ab, früher oder später.“ Das dachte ich mir auch schon vor 20 Jahren. Ich war der Meinung, dass die Art und Weise, wie die Firmen Kapazitäten schaffen und diese dann auch durch Abverkäufe finanzieren müssen, nur in die Katastrophe führen kann. Ausnahmen können da nur die Hersteller der absoluten Superlative sein, die das Klientel ansprechen, denen nur das Beste gut genug ist. Langfristig kann eh nur der Überleben, der die Superreichen mit entsprechendem Produkt bedienen kann, denn gemäß der weltweiten Geldverteilungstendenz finden sich immer weniger Menschen, die 500.000 Euro für ein 10-Meter-Schiff bezahlen können. Extremkäufer jedoch nehmen solche Schnäppchenangebote nicht ernst, wo doch einer der 6000 jährlich gebauten und verkauften Ferrari schon mindestens ein drittel davon kostet. Und sind wir doch mal ehrlich: Wenn die Armaturenkonsole, die unten eingestellt ist, schon 468 Stunden künstlerischer Arbeit verschlungen hat – wie kann dann im Rahmen eines Halbmillionen - Budgets nebst Gewinns eine 10 Meter-Yacht in konsequent solcher Ausführung kompromisslos in dauerhafter Qualität realisiert werden? Antwort: Gar nicht. Und genau das weiß der Kunde, der selbst soviel Geld generiert hat, sich so etwas leisten zu können. Und deshalb weiß er auch, was er von low budget – Konstruktionen zu halten hat. Dieser Kunde ist erst überzeugt, wenn er an der Konstruktion an sich fühlen kann, dass sie dauerhaft überlebt und deshalb auch wertbeständig und sein Geld bestens investiert ist. Ein Beispiel dafür ist der Aufwand, den wir mit dem Schichtverleimen von wasserdichten Türrahmen betreiben, um sicherzustellen, dass die 20 Klarlackschichten an Verleimfugen nicht aufreißen und damit den Bestand der Lackschicht untergraben. http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=88728&highlight=xylon+t%FCmmler+l ouise&page=15 Oder die Art, wie wir Dachterrassen bauen, oder darf es ein exklusives Blockhaus sein. Kunsthandwerk in Reinkultur, ausgedrückt als Luke oder Flaggenmast oder Runabout mit zahlreichen Patentlösungen, jeweils sündhaft teuer. Oder die Bautechnik der Badeplattform des Runabouts Ocean Roadster. 400 Furnierlagen miteinander verleimt ergeben eine extrem dauerhafte und stabile Platte. Aber dieses Klientel neigt erfahrungsgemäß besonders dazu, optimiert einzukaufen und die (wirtschaftlichen) Schwächen der Hersteller auszunutzen. Ich habe mir deshalb in den letzten Jahrzehnten eine Anzahl wirklich gut aufgestellter Partner in unterschiedlichsten Bereichen gesichert, die meinen Bedarf über ihr solides Tagesgeschäft hinaus decken können. Die Neuauflage der xylon Tümmler R -Serie, für die die wieder auferstandene „Louise, xylon Tümmler 125“ der Prototyp ist, wird nach genau diesem Prinzip auf höchstem Preisniveau verwirklicht. Für den Kunden bedeutet dies natürlich auch die Sicherheit, uns langfristig vorfinden zu können, denn dass unser Konzept sicher ist, erklärt sich von alleine. Hier werden Yachten nach Kundenwunsch im Auftrag auf allerhöchstem Niveau kompromisslos und ehrlich und ohne Hintertürchen gebaut, ohne eine kostenintensive Infrastruktur füttern zu müssen. So bestand natürlich die Herausforderung in erster Linie in der Bereitstellung eben dieser Infrastruktur, die uns krisensicherer stellt, als alle anderen Anbieter. Im Klartext bedeutet das Gewinne zu erwirtschaften im Auftragsfall und Kostenabwesenheit im Nichtauftragsfall. Vor allem aber bedeutet es Unabhängigkeit von Widrigkeiten, wie Banken und den Launen der Kundschaft. Wer unsere besonderen, mit viel Liebe zum Detail hergestellten Produkte präferiert, darf sich mit mir nicht über den Preis streiten wollen. Denn das zeigt mir, dass er den Wert des Produktes nicht erkannt hat oder ihn erkannt hat und mich übervorteilen will. Das löst bei mir eine Antihaltung aus, die ich mir leisten kann. Ich werde diesem Kunden kein Produkt verkaufen. So habe ich es gehalten in der Vergangenheit und konnte mich durchsetzen. Denn auch ich musste vor zwölf Jahren aus einem katastrophalen wirtschaftlichen Niederschlag meine Konsequenzen ziehen, nachdem ich ein europaweit fahrendes Heidelberger Hotelschiff ausgebaut und keinen Pfennig verbuchen konnte, statt dess nur Verluste. Seebaer150 ( Dr. Kurt Joachim Maass ) Geändert von seebaer150 (27.09.2012 um 15:36 Uhr) |
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Zitat:
mfg Peter |
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