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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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DKMS und andere Spenden
Gestern Abend in netter Runde kam das Thema DKMS und Organspende auf den Tisch.
Die Knochenmarkspende soll ja neuerdings echt ein Kinderspiel sein. Wattestäbchen in den Mund um sich typisieren zu lassen, und wenn man als Spender in Frage kommt, bekommt man ein Mittel gespritzt und wird an eine Art Dialysegerät angeschlossen,dass das Knochenmark aus dem Blut filtert... Also nix mehr mit Rückenmarksspritze oder sowas... Ich werde mich somit sicher typisieren lassen An Organspende hab ich auch schon gedacht. Ok, meine Leber, Magen, Lunge und Herz wird wohl keiner mehr gebrauchen können ...aber der Rest wird noch brauchbar sein Nun würde mich mal interessieren wie ihr darüber denkt und ob ihr vielleicht Organspender seit oder nicht ?
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Gruß Andrea
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#2
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Heutzutage ist sowas wirklich nichts weltbewegendes mehr.
Ich bin seit ´97 typisiert und habe auch schon einmal gespendet- war damals eine Übernachtung zur Beobachtung im KH- feddich. Organspende ist schon was anderes, klar sollte man sich drüber Gedanken machen und einen Ausweis ausfüllen. In meinem Organspendeausweis steht zu allen Punkten ein NEIN- weil ich mit der Organspendepolitik absolut unzufrieden bin und der Schacherei vorbauen will (sofern sich das bessert, kann sich das aber wieder auf "JA" ändern). Den Ausweis habe ich vorrangig deshalb, dass im Ernstfall meine Frau nicht von den Hyänen (Ärzten) belabert/ belästigt wird- Bei einem frischen Trauerfall solch eine Entscheidung zu treffen, halte ich für seelische Grausamkeit. Einen Organspendeausweis zu haben kann auch Fairness/ Rücksichtnahme auf die eigenen Angehörigen bedeuten.
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....und immer eine handbreit... Kai --------------------------------- Lächle - du kannst sie nicht alle töten
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#3
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Ich hatte schon weit über 30 Blutspenden-aber als ich erfahren hab, dass das Rote Kreuz einzelne Blutspenden für über 1000 € verschachert, hab ich damit aufgehört .
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#4
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Ich bin der Meinung, das dies in einer Datei hinterlegt werden sollte. Wer für sich nein sagt, bekäme von mir kein Spenderorgan und wenn jemand ein Spenderorgan bekommen hat, würde in der Datei unwiderruflich vermerkt sein, das er seine Organe im Todesfall spendet.
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#5
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Letzeres wäre wenig sinnvoll, da Organempfänger oft zeitlebens Medikamente nehmen einnehmen müssen, welche starke Auswirkungen auf andere Organe wie Leber, Niere etc. haben.
Die in Folge gespendeten/ dargebotenen Organe wären somit qualitativ geringwertiger, wenn nicht gar risikobehafteter als andere. Aber vom Grundsatz stimme ich Dir schon zu.
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....und immer eine handbreit... Kai --------------------------------- Lächle - du kannst sie nicht alle töten
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#6
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Ich habe gerade versucht bei der DKMS Spender zu werden. Komme aber nicht in Frage da ich einige chronische Krankheiten habe...Schade
Das bei einem "frischem Todesfall" die Angehörigen belagert werden halte ich auch für seelische Grausamkeit...hab das aber auch so noch nie betrachtet, finde aber das dieses echt bedacht werden sollte
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Gruß Andrea |
#7
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Zitat:
Das ist klar, aber man könnte ja ein Abkommen schaffen nachdem jeder der bereit ist zu geben auch berechtigt ist zu empfangen oder zumindest bevorzugt behandelt werden muss. Da würde die Spendenbereitschaft angekurbelt. Ich bin Organspender und fände es schön, wenn mit Organen kein Geld gescheffelt würde. Aber warum soll ich mich darüber aufregen, mache ich auch nicht wenn ich irgendetwas anderes Kaufe. |
#8
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Da bin ich voll und ganz bei Dir- aber so wie es derzeit (inoffiziell natürlich) gehandhabt wird kann ich das für mich weder akzeptieren, noch mittragen.
Es sollte nach einem neutralen, festgelegten- auf gegenseitigen Verpflichtungen beruhendem System beruhen- nicht nach "welcher Arzt macht mich nach einer üppigen Zuwendung auf dem Papier kränker als ich wirklich bin, damit ich nach ganz oben auf die Liste rutsche?"
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....und immer eine handbreit... Kai --------------------------------- Lächle - du kannst sie nicht alle töten |
#9
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Zitat:
Danke, dass Du das Thema aufgebracht hast. Nen Organspendeausweis habe ich schon lange bei mir, aber bei der Knochenmarkspende hatte ich bislang immer den Horror mit "Spritze ins Rückenmark". Das ist ja nun nicht mehr so. Danke für den Hinweis. Habe mich typisieren lassen und bin nun registriert.
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Viele Grüße Michael |
#10
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Hallo,
ich bin auch typisiertes DKMS Mitglied mit Clubausweis. Einen Organspenderausweis habe ich seit Jahren im Geldbeutel und eine vom Notar gemachte Patientenvergügung gibt es auch. Für meine Frau und mich. Wenn wir das Thema Organspende bei der Schwiegermutter (seit Mai 80 Jahre) ansprechen, stossen wir auf volkommene Unverständnis... Aber soweit, dass sie eine Patientenvergügung machen will, haben wir sie bekommen.
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Danke, Kalle |
#11
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Servuz.
bin nun seit langer Zeit Blutspender und habe mich darüber auch schon lange typisieren lassen. Den Organspendenausweis trage ich auch bei mir, weil ich die Dinge nach meinem Tod eh nicht bracuhen, und ein leichter Körper steigt schneller auf. Auch wenn die Aspekte hier gesagt wurden, dass das DRK das Blut für tausend Euro weiterverlauft, so ist dabei doch zu bedenken, dass das DRK das Blut untersucht, lagert und die Logistik dazu liefert, denn diese Dinge bekommen die wahrscheinlich auch nicht für umsonst. Was die Skandale bei der Organspende angeht, steht für mich fest, dass diese so nicht richtig sind. Aber ich für meinen Teil habe entschieden, dass ich lieber die Gefahr eingehen, dass jemand korruptes (der sich ein hohen Listen Platz eingekauft hat) mein Organ bekommt, als das ich die Entnahme verweigere und ein Berechtigter kein Organ von mir bekommt. zu bedenken: Und geholfen wird in beiden Fällen. Und darüber hinaus glaube ich, dass es viele Menschen gibt, die die Organspendenskandale verurteilen, aber im Falle des Falles und den finanziellen Mittel sich auch einkaufen würden. Denn im Zweifel kommt erst das Fressen und dann die Moral. Mein Blut, meine Organe, meine Meinung So Long der Flip
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Motorleistung wird völlig überbewertet.
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#12
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Moin
Für meine Bedürfnisse und Überlegungen greift der Organspende Ausweis zu kurz. Ich habe im Rahmen meiner Patienten- und sonstigen Verfügungen (z.B Vormundschaft u.ä.) für den Erlebens- und Todesfall auch die Organspende geregelt. Und ich stimme jedweder Verwendung meiner Organe und Gewebe zu. Ohne Einschränkung und vor allem ohne den Versuch einer Vorab-Verfügung - nur an Spender oder ähnliches. Allerdings keine Lebendspende. Das widerspricht imho der Grundidee einer solchen Spende. Entweder erlaube ich das aus Überzeugung, wenn ich die Teile nun wirklich nicht mehr gebrauchen kann - oder nicht. Aber ich masse mir nicht an Menschen in Not (auf Organspende angewiesen) - ohne sie und ihre Lebensumstände zu kennen - daraufhin zu beurteilen, ob sie meiner Organe wert sind oder nicht. Bitte das nicht als Angriff auf Irgendjemand oder eine Meinungsäußerung hier missverstehen - ist einfach meine Sicht auf die Dinge. Und ich verstehe und respektiere jede Entscheidung zu diesem Thema - ob Spende, teilweise Spende oder Nicht. Das Recht zu dieser Entscheidung steht jedermann indiskutabel zu. Ob mit Begründung oder nicht. Allerdings muss ich nicht mit jeder Begründung einverstanden sein - oder? Einen schönen Tag und beste Grüße, Peter
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Mast- und Schotbruch!
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#13
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Außerdem muss sich jeder mal selbst fragen was er in einer solchen Situation machen würde? Ich für meinen Teil weiß, das wenn ich oder gar meine Kinder ein Organ dringend benötigen würden, wäre ich bereit dafür fast jeden Preis zu zahlen und alle anderen wären mir Scheißegal!
Der Markt und die Preise kommen ja auch nur durch das knappe Angebot zu stande. Würde jeder verpflichtend alles was geht Spenden, wäre der Markt gar nicht da und damit auch kein illegaler Handel!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#14
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So kann man dem traurigen Ereignis wenigstens noch was gutes abgewinnen.
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/hal...rgane-100.html Er konnte vier Menschen helfen. Das sollte sich jeder mal auf der Zunge zergehen lassen. |
#15
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Ich bin typisiert und Spender. Bisher stehen ca. 65 Blutspenden auf dem Ausweis. Es ist meine ganz persönliche Entscheidung. Vielleicht kann man ja noch was gebrauchen?
In diesem Bereich hat jeder ein eigene und wirklich persönliche Einstellung. Und genau diese würde ich akzeptieren. Nur eine Anmerkung zu den gierigen Ärzten. Was anderes sollen diese denn machen als unmittelbar nach dem Ableben nach der Spendebereitschaft zu fragen? Hier zählt jede Stunde(Minute). Je länger es dauert, desto problematischer wird die Spende und das einhergehende Risiko. Zudem benötigt der gesamte Ablauf eine hochkomplexe Logistik. Das ist ja nicht auf die Organentnahme begrenzt. Aber auch hier darf jeder seine eigenen Wahrnehmungen in die Bewertung einstellen. Sicher insgesamt ein hochemotionales Thema, bei dem ich mir eine wirklich seriöse aber auch kritische Berichterstattung und Herangehensweise wünsche. LG
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Marcus "Freu(n)de durch Wasser"
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#16
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Ich bin Organspender, jedenfalls werde ich irgendwann einer sein
Ich hab' mir auch schon Unterlagen für eine Überlassung meines Körpers an Universitäten zuschicken lassen. Doch leider möchte die Uni Düsseldorf 1200€, Köln sogar ca. 1500€ haben damit man sich auf eine Warteliste setzen kann Das war mir dann doch Grund genug diese Vorhaben zu vergessen. Bei meinem Vater, der verstarb vor 12 Jahren, gab es zwar schon eine Warteliste, zu der Zeit betrug die Wartezeit 8 Jahre, aber eine Gebühr, geschweige denn in einer solchen Höhe, gab es noch nicht.
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Grüße Richard |
#17
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Hallo,
so in etwa kann ich es aus dem Saarland auch bestätigen. Ich hatte in den 2000ern beruflich sehr viel bei der Uni in Saarbrücken und Homburg gearbeitet. Unter anderem auch in der Pathologie. Ich hatte damals auch die Idee, mich als "Spende" der Uni zu verschreiben. Die wollten auch 1.500 Euro zu Lebzeiten von mir haben, um später die "Entsorgung" bezahlen zu können. Somit hatte ich dieses Vorhaben verworfen...
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Danke, Kalle |
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