#1
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Kielfuge mit Holzdichtung?
Moin Moin,
ich arbeite momentan daran, meiner alten französische Dame, einwenig neuen Glanz zu verleihen. Beim Schleifen hab ich mir mal die Kielfuge bzw. die Dichtung dazwischen genauer angesehen. Dabei habe ich festgestellt das diese aus Holz ist . Aus den spärlichen Informationen die ich hierzu im Internet fand , konnte ich nur herauslesen das es sich um "Totholz" handelt und die Verwendung, wohl nicht unüblich im Bootsbau der damaligen Zeit war. Da die Dichtung teils ziemlich porös und brüchig ist würde ich sie gerne erneuern. Aber wieder mit Holz? Ich habe Berichte über die Verwendung von Pantera oder Sika als Dichtmittel/Dichtung gelesen. Die Holzdichtung hat jedoch eine Stärke von ca. 4 cm. Ich kann mir nicht vorstellen, das ich die 4 cm mit Dichtmittel überbrückt bekomme . Ich hatte mir schon überlegt, ob es vielleicht mehr Sinn macht, die Holzdichtung lieber verbaut zu lassen, sie so weit wie möglich abzutragen und dann wieder mit Dichtmittel aufzufüllen? Bei dieser Lösung, würde ich mir auch das Absenken des Eisenkiels ersparen. Allerdings ist der Eisenkiel zusätzlich mit einem Versatz versehen (ca. 2/3), der mit ca. 10 cm Holz ausgeglichen wurde. Würde das verlässlich halten und wasserdicht abbinden? Ich hab mal ein paar Bilder angehängt.... Viele Grüße Sven Geändert von Elbsegler01 (29.05.2018 um 01:07 Uhr) Grund: Bilder vergessen ;-) |
#2
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Hallo Sven,
bitte nicht am Totholz herumbasteln, das hat tragende Funktion. Schließlich müssen die Kräfte vom Ballast (das ist das Metallstück das Du Kiel nennst) in den Kiel (das ist der dicke Balken ganz unten in deinem Schiff) eingeleitet werden. Das Totholz hat einen Absatz damit der Schwerpunkt des Ballasts an der gewünschten Stelle (in Längsrichtung) liegt und gleichzeitig die Form des Ballasts die vom Konstrukteur gewünschte ist, das ist bei sehr vielen Booten so gelöst. Wenn das Totholz rott ist brauchst Du eine Bootsbauer oder entsprechende Kenntnisse und Werkzeuge, mit Chemie wird das nichts. Im schlimmsten Fall fängt der Kiel an zu faulen, oder die Kielbolzen (mit denen der Ballast durch das Totholz am Kiel befestigt ist) gammeln durch, dann verlierst Du den Ballast. Beides ist der Super-Gau für ein Boot. Gruß, Jörg
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#3
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Moinsen
Jörg, hier gehts um nen Plasteboot. Da ist "lediglich" ein Holz zwischen (angeflanschtem) Kiel und Bootsboden eingesetzt. (Totholz ist hier eigentlich der falsche Begriff) Wurde bei den "ersten'" Plasteserienbooten oft gemacht um den Kiel formschlüssig anztubolzen. ( Sika/Pantera etc waren da noch nicht so dolle bzw viel zu teuer, und zur Plaste hatte man damals noch nicht uneingeschränktes vertrauen. Darum (weich)holzplatte dazwischen, wenn die Kielbolzen festgrezogen werden "sitzt" das dann schon richtig. An die Ränder um denn Kiel kam dann noch mal Polyesterspachtel. Der wird sich beim TE schon länger "verabschiedet" haben und schon mal mit irgentwas die Fuge nachgearbeitet. Wenns Holz trocken und nicht rott ist, Ränder wieder zuspachteln ( leichter gesagt wie oft getan da irgentwelcher Scheiß erst sauber ausgeschliffen werden muss, wg Haftung des Spachtels) Einfacher wird es ein den Kiel zu ziehen und entweder die Platte neu zu machen oder den Kiel direkt in Spachtelmasse einsetzen. ( Kann Probleme mit der Passung der Kielbolzen geben, wenn die entsprechende dicke der Holzplatte nicht genau nachgebildet wird. Ne weiter Möglichkeit ist, das (Baujahrabhänig) da nur Holzleisten zur Ausfugung des Kielspaltes eingesetzt sind, dahinter liegt dann nen Spachtelbett. ( Glaub ich aber nicht) Naja, auch hier müsste man eigentlich zur Kontrolle den Kiel abnehmen, alles andere ist Pfusch ( man kann auch manchmal mit Pfusch gut leben) Vergewissern würde ich mich aber unbedingt vom Zustand er Kielbolzen, die sind nicht aus nicht rostendem Stahl. Da würd ich aus Verdacht mal zwei drei Bolzen zur Begutachtung ziehen, wenn ich den Kiel nicht abbauen will. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, das der Verlust des Kiels unterwegs normalerweise durchaus nicht in der Tagesplannung vorgesehen ist, weswegen ich auch bei der "Pfusch"lösung ne Kontrolle der Kielanbindung für wichtig erachte.
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Geschafft ! 2025 werden wir mehr CO2 in der Luft haben wie der bisherige Höchststand vor3,3Mill Jahren. War bisher die heißeste Zeit der Erde
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#4
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Hans,
wenn das Teil 10cm stark ist ist das ein Totholz, wie es auch bei Holzbooten gebaut wurde - ob das Ganze an einem hölzernen Kielbalken oder einem Plasterumpf hängt ist erstmal nebensächlich. Ich stimme Dir zu: Kiel ziehen und neu machen. Alles andere ist Pfusch und führt zu großem bis sehr, sehr großem Ärger. Gruß, Jörg
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#5
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Moin Moin,
erstmal vielen Dank an Euch alle für die Erklärungen und Tipps. Ich hatte ja irgendwie gehofft, den Kiel nicht ausbauen zu müssen, aber das Thema "verrostete Kielbolzen" hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Da mir die Sicherheit sehr wichtig ist, werde ich die auf jedenfall prüfen. @aunt t: Was genau hast du mit "Spachtelmasse" gemeint? Was haltet Ihr von der Idee, den Kiel abzusenken, das Holz komplett aus der Kielfuge zu entfernen, sie reinigen und dann mit Pantera oder Sika aufzufüllen? Natürlich mit Abstandshalter aus Gummi dazwischen , damit nicht beim Anziehen nicht die ganze Masse wieder rausdrückt. Und natürlich vorher überprüfter und bei Bedarf erneuerter Kielbolzen. Schönen Abend noch! Sven Geändert von Elbsegler01 (31.05.2018 um 23:54 Uhr) |
#6
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Nee !
Da halten wir nichts davon, den Kiel in Gummi und Fugenmasse zu verankern... Der Kiel muss fest mit dem Rumpf verbunden werden. Das Drehmoment bei Krängung kann nicht allein von den Bolzen gehalten werden. Du brauchst eine breite, feste Auflagefläche. Ich würde den Kiel abnehmen, das rotte Holz durch was hartes ersetzen (z.B. Eiche). Und dann wieder den Kiel festschrauben. Anschliessend von aussen Konservieren. Chris!
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#7
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Zitat:
Viele Grüße Sven |
#8
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Zitat:
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Geschafft ! 2025 werden wir mehr CO2 in der Luft haben wie der bisherige Höchststand vor3,3Mill Jahren. War bisher die heißeste Zeit der Erde |
#9
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Also der Kiel soll doch ohne grosse Flexibilität an den Rumpf geknallt werden.
Die Bolzen können doch nur den Zug bringen (in LUV, oder "oben" wenn man so will), das Totholz muss die Druckabstützung des Drehmoments des Eisenhaufens da unten bei Kränkung bringen (in Lee "unten") . . Also keine fette Sika- Schichten, Gummi oder Balsaholz (als Beispiel). Die hier (Link unten) verwenden Sapeli Mahagoni. Dann ist das Holz auch nicht verrottet bis der letzte Enkel in die Kiste gelegt wird. Mit oder ohne Epoxy oder Spachtel oder oder....... https://photos.google.com/share/AF1Q...UydllSRjl0WUln Zugegeben, dass ist ne andere Liga als ein bisschen Holz bei nem Plastekahn zwischen Boot zum Ballast. Ich glaube trotzdem nicht, dass die alten Bootsbauer einach mal was mit der Kettensäge grob zugeschnitztes, weiches beim anknallen der Kielbolzen vermatscht haben um ihre Toleranzen zu vertuschen. Sondern, dass die das eben fein angepasst haben oben und unten. Dann astrein montieren. m.M.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! Geändert von Fraenkie (06.06.2018 um 19:55 Uhr)
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