Fragen zu Booten komplett aus Aluminuim

[Gernhart_Reinholzen]

Ich hab am Wochenende in Hamburg beim AWN ein Aluboot von Tuna gesehen. Gefiel mir ziemlich gut das Ding, und auf der Webseite des Herstellers sind noch andere interessante Boote zu sehen

Mich persönlich interessieren die
410CC: http://www.tuna-boats.ru/tuna-410cc
450DC: http://www.tuna-boats.ru/tuna-450-new
450FC: http://www.tuna-boats.ru/tuna-450-nelma
evtl. noch
470PL: http://www.tuna-boats.ru/tuna-470pl

Nun mal meine allgemeinen Fragen zu Alubooten:
Wird das nicht übel heiß in der Sonne? Also verbrennt man sich wenn man mit nacktem Arm drankommt?
Oder ist es tatsächlich sogar eher kühl, durchs Wasser?!
Was sind sonst die PROs und Contras Alu vs. GFK?

[volvorider]

Das kann wirklich warm werden. Unsere Angelboote sind aus Alu. je nach Hersteller kann es da bei bestimmten Drehzahlen auch zu unschönen Vibrationen kommen. Ich empfinde die Albboote auch als "hart". Kommt auf dein Fahrverhalten an. Mach wie immer ne Probefahrt.

Zum Angeln sind die Aluboote super. Kann man auch mal stressfrei anlanden und Antifouling usw. brauchst du auch nicht wirklich.

[lummelahti]

Ich fahre hier in Finnland einen "Buster XL" von Fiskars. Bin sehr zufrieden und das Boot entspricht in allem meiner Erwartungshaltung. Es gibt aber hier im Forum auch andere Meinungen. Da werden dann russische oder norwegische Fabrikate gelobt. Ich habe mich für ein Aluminiumboot entschieden, weil es relativ pflegeleicht ist. Aus dem Wasser und komplett mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt, fertig. Ein raueres Fahrverhalten konnte ich nicht feststellen, würde mich aber auch nicht stören. Für meine Entscheidung war auch wichtig, ich schraube nicht selbst, dass für Boot und AB qualifizierte Servicestationen in unmittelbarer Nähe sind. Darüber hinaus selbstverständlich das Revier in dem ich fahre. Da kam hier in der finnischen Seenplatte nur ein Aluminiumboot in Frage. Anlanden wurde schon angesprochen. In Deutschland (Rhein-Main-Gebiet) wäre es sicherlich ein komplett anderes Boot geworden. „Übel heiß“ wie von dir befürchtet wird es nicht. Diese Aussage gilt aber nur bis max. 33° Tageshöchsttemperatur. Heißer wird’s hier eher selten.

Abschließend eine Aussage von finnischen Wasserpolizisten die aus Kostengründen seit zwei Jahren mit russischen Aluminiumbooten ausgerüstet werden: „Die Qualität ist durchgängig wesentlich schlechter als bei finnischen Booten“. Ich selbst kann das nicht beurteilen, da ich noch kein russisches Aluminiumboot gefahren habe.

[Ostfriesen]

Es gibt auch bei Alubooten riesige Qualitätsunterschiede, es gilt "You get what you pay for."
Bei Booten die scheppern wurde an Spanten und Stringern gespart. Und an der Materialstärke. Außerdem ist Alu nicht gleich Alu. Weiterhin relevant ist ein guter Korrosionsschutz mit den passenden Anoden und galvanisch sauberer Trennung von Alu und (Edel-)Stahl.
Alu sollte nicht lackiert werden, denn der Aufwand ist unverhältnismäßig. Man hat vom Sandstrahlen bis zum Grundieren ein Zeitfenster von 15 min. Andernfalls bildet sich bereits wieder eine Oxydschicht und die Grundierung hält nur kurz ...

Übermäßig warm wir Alu auch in der prallen Sonne nicht, konnte bisher auch bei 35°C oder mehr Barfuß auf dem Boot turnen.

Wenn Du ein Boot suchst, das Du 'rannehmen kannst, sollte es idealerweise aus Alu sein.

[Gernhart_Reinholzen]

Danke für eure Erfahrungen!

Für mich ist der Reiz, dass ich Anlanden kann ohne Angst zu haben, dass es Pflegeleicht ist, dass ich mit Alu umgehen kann und mit GFK nicht (falls mal was ist) und dass die Tuna Boote hohes Freibord haben.

Welche Hersteller von vergleichbaren Booten gibts denn sonst noch? Ich bin da überhaupt nicht festgelegt, es muss auch nicht zwingend neu sein.

Ich denke halt drüber nach sowas im nächsten oder übernächsten Jahr anzuschaffen.
Von meinen bisherigen motoren würde ich den Johnson 35er gern auch da verwenden können. Also sollte das Boot bis 30PS motorisierbar sein (Das sollte doch langen, Motor hat 35PS am Kraftkopf, nicht am Propeller)

[Skorpio]

Hallo

Die von Dir beschriebenen Boote kenne ich nicht, aber so ziemlich alle anderen Alu-Boote auf dem Markt.

Nun mal meine allgemeinen Fragen zu Alubooten:
Wird das nicht übel heiß in der Sonne? Also verbrennt man sich wenn man mit nacktem Arm drankommt?
Oder ist es tatsächlich sogar eher kühl, durchs Wasser?!
Ich habe/hatte mehrere schwarze Alu-Boote, man verbrennt sich nicht daran, wird gefühlt nicht wärmer wie GFK.

Was sind sonst die PROs und Contras Alu vs. GFK?
Das kann man generell nicht so beantworten, kommt immer drauf an in welchem Hobby-Bereich man unterwegs ist.

Ich bin mit GFK gestartet, aber da wir Bootsangler sind haben wir schnell auf Alu-Sportanglerboote gewechselt.
Diese sind für unsere Bedürfnisse optimal eingerichtet (Fächer, Marineteppich, verschiebbare Halterungen ect.)...

Hersteller gibt es sehr viele in dem Bereich, genietet (leichter, mehr Süß- aber auch Salzwasser) wie geschweißt (schwerer, besser für Salzwasser).
Ich liste mal ein paar auf, die sich bewährt haben und die ich persönlich weiter empfehlen kann:

1. LUND Boats -> http://lundboats.eu/de/ijsselsport
2. MIRROCRAFT Boats -> http://www.instinctbassboat.de/
3. ALUMACRAFT Boats -> http://www.alumacraftdeutschland.de/
4. XPRESS Boats -> http://www.instinctbassboat.de/
5. CRESTLINER Boats -> http://www.tema-marine.de
6. TRACKER Boats -> http://www.bassboat.de/
7. BUSTER Boats -> http://www.bootepfister.de/buster.html
8. KAASBOLL Boats -> http://www.kaasboll-boats.de/home

....es gibt aber noch viele andere, da müßte man schon genauer wissen was Du wirklich damit machen möchtest...

MfG

PS.: Ein Tip noch, lass die Finger weg von dem Billigschrott aus dem Osten...

[Dicke Lippe]

Zitat von Gernhart_Reinholzen

Danke für eure Erfahrungen!

Für mich ist der Reiz, dass ich Anlanden kann ohne Angst zu haben, dass es Pflegeleicht ist, dass ich mit Alu umgehen kann und mit GFK nicht (falls mal was ist) und dass die Tuna Boote hohes Freibord haben.
...

Angst beim Anlanden hatte ich noch nie, weder bei Holz, Gummi oder GFK. Ich würde
aber die gleiche Sorgfalt und Vorsicht beim Anlanden mit einem Aluboot walten lassen,
denn mit einer verbeulten Konserve will ich auch nicht durch die Gegend fahren...
(Den Keelguard würde ich mir daher, je nach Revier, bei Alu wie auch bei GFK gönnen. )

Etwas tricky sind Aluboote im Bereich Elektrik, (gerade bei evt. Landanschluß), und bei
nachträglichen Installationen, (Kontakterosion berücksichtigen!), sollte man sich das zu
verwendende Material 2 x vor Augen halten...

Und, ja alle (Boots-) Oberflächen, die in der prallen Sonne liegen, werden heiß, Alu mehr
als GFK, lackiertes Holz, naturbelassenes Holz usw., natürlich hängt das zum Teil auch
von der Farbe ab. Wie sich heißes Blech anfühlt, weiß auch jeder Autofahrer...

Auch bei Alubooten habe ich klare Favoriten.

Volga

anytec

als Arbeitsboote sind die oben schon erwähnten Kaasboll Klasse, da beeindrucken die Zier-
Schweißnähte, hier z.B. der Klampen ...

[RobG_NL]

Bei Alu Schiffe ist galvanische trennung fur den Landstrom kreis notwendig.

[Ostfriesen]

Persönlich empfehlen kann ich ANYTEC. Ist aber eine ganz anderer Preisklasse als die anderen Empfehlungen.

[nullsechsneun]

Schaut euch doch auch mal mein Aluboot an.
Es ist eine Eigenentwicklung.


Hier ein YouTube Video:

https://youtu.be/AppKCY5AHMU

[Ostfriesen]

Details?

[Verbraucheranwalt]

Finde da gehören eher 25-30 PS an den Spiegel. Die Schaltung und der Gaszug gehören auch noch anders verlegt.

Aber ansonsten ganz nett. Preis wäre interessant.

Gruß
Chris

[lummelahti]

Zitat von nullsechsneun

Schaut euch doch auch mal mein Aluboot an.
Es ist eine Eigenentwicklung.

Zum Boot kann/will ich nichts sagen. Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Das du aber für deine Werbeaufnahmen hier die sowieso schon sehr im eingeengten Lebensraum vorhandene Tierwelt zusätzlich bedrängst ist aus meiner Sicht nicht ok und einem guten Sportbootfahrer mehr als abträglich.

[nullsechsneun]

Zitat von lummelahti

Zum Boot kann/will ich nichts sagen. Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Das du aber für deine Werbeaufnahmen hier die sowieso schon sehr im eingeengten Lebensraum vorhandene Tierwelt zusätzlich bedrängst ist aus meiner Sicht nicht ok und einem guten Sportbootfahrer mehr als abträglich.

Die Schwäne und Enten tummeln sich seit eh und je an diesem Anlegeplatz herum. Das war schon immer so und sie sind den Bootsverkehr gewohnt. Dort legen jeden Tag eine Menge Boote an und es ist Mitten in einer Großstadt.

Weiterhin habe ich hier nichts zum Verkauf angeboten sondern möchte mein Boot zeigen, worauf ich stolz bin weil ich es komplett selbst entworfen habe.

Das du mein selbst gedrehtes Privatvideo für ein professionelles Werbevideo hälst nehme ich mal als Kompliment.

[nullsechsneun]

Zitat von Verbraucheranwalt

Finde da gehören eher 25-30 PS an den Spiegel. Die Schaltung und der Gaszug gehören auch noch anders verlegt.

Aber ansonsten ganz nett. Preis wäre interessant.

Gruß
Chris

Ja, mit den 15PS ist das Boot definitiv am untersten Rand. Ich würde sogar sagen 40-60PS wären ideal.(bis 115ps wären gemäß CE möglich)

Zu den Gas und Schaltzügen:
Gut beobachtet! Die Schaltzüge sind falsch und ich warte noch auf die Lieferung der Richtigen, welche dann natürlich durch den vorhandenen Kanal unsichtbar verlegt werden.

Zum Preis. Ich weiß nicht wieviel so ein Boot kosten würde wenn man es kaufen würde. Mich hat es ohne Motor ca. 8000€ gekostet

[Dicke Lippe]

Zitat von nullsechsneun

...
Weiterhin habe ich hier nichts zum Verkauf angeboten sondern möchte mein Boot zeigen, worauf ich stolz bin weil ich es komplett selbst entworfen habe.
...

Zitat von nullsechsneun

....(bis 115ps wären gemäß CE möglich)
...

Du hast für deinen selbstgenutzten Eigenbau eine CE gemacht?
Und da ist fast das doppelte an Motorisierung "erlaubt", von dem, was du für
"ideal" hälst?

Ja, ganz nett...

[Ostfriesen]

Zitat von Ostfriesen

Details?

Nochmals!

Material (Legierung)?
Materialstärken?
Gewicht?
Maße?

CE? Ernsthaft bei einem Eigenbau? Wer hat zertifiziert, bitte Namen?

usw.

[nullsechsneun]

Zitat von Ostfriesen

Nochmals!

Material (Legierung)?
Materialstärken?
Gewicht?
Maße?

CE? Ernsthaft bei einem Eigenbau? Wer hat zertifiziert, bitte Namen?

usw.

Ich habe das Boot selbst entworfen und beim Bau mitgewirkt. Das Aluminiumschweißen habe ich dann doch lieber einem Fachmann überlassen.

Material: AlMg3Mn
Materialstärke: 3mm
Gewicht: 330kg
Maße: 6m lang, 2m breit, 0,7m hoch

Zertifiziert beim DNV-GL und die Zertifizierungskosten waren überhaupt nicht so teuer wie hier im Forum oftmals beklagt. Das Zertifikat habe ich machen lassen um mein geistiges Eigentum besser zu schützen.



Braucht noch jemand meine Schuhgröße?

[nullsechsneun]

Zitat von Dicke Lippe

Du hast für deinen selbstgenutzten Eigenbau eine CE gemacht?
Und da ist fast das doppelte an Motorisierung "erlaubt", von dem, was du für
"ideal" hälst?

Ja, ganz nett...

Vllt. habe ich das Wort “ideal” falsch gewählt, denn das erste was ich vor 6 Jahren gelernt habe als ich angefangen habe, mich damit zu beschäftigen, war: „im Bootsbau gibt es kein „Ideal“, alles ist immer ein Kompromiss. Das Verändern einer Eigenschaft hat immer positive und negative Auswirkungen.

Mit „ideal“ meinte ich eher: ein guter Kompromiss, denn die Motoren sollten ja auch bezahlbar sein, umweltfreundlich und vernünftig.

Wenn man bis max 115PS dranhängen KANN, heißt das noch lange nicht, dass es für jeden die bestmögliche Motorisierung ist.

Die meisten unserer Autos fahren über 200km/h aber tatsächlich fahren wir in 99% der Fälle viel langsamer und somit würde auch ein kleinerer, sparsamerer Motor den Großteil unserer Bedürfnisse befriedigen.

[Ostfriesen]

Einstufung CE D?

[Ostfriesen]

Zitat von nullsechsneun

Material: AlMg3Mn
Materialstärke: 3mm
Gewicht: 330kg
Maße: 6m lang, 2m breit, 0,7m hoch

Die Gewichtsangabe finde ich überraschend?

Ein Buster XL in diesen Abmessungen (5,94 x 2,17) wiegt 620 kg ohne Motor. Und das ist schon die geschönte Prospektangabe ...

Spantabstände?
Stringerabstände?

[nullsechsneun]

Zitat von Ostfriesen

Die Gewichtsangabe finde ich überraschend?

Ein Buster XL in diesen Abmessungen (5,94 x 2,17) wiegt 620 kg ohne Motor. Und das ist schon die geschönte Prospektangabe ...

Spantabstände?
Stringerabstände?

Der Spantabstand beträgt 450mm

CE Einstufung ist: Kategorie C

Der Gewichtsunterschied zum Buster XL lässt sich sehr leicht erklären.

1. Das Buster hat einen tieferen V Rumpf und somit mehr Material.
2. Das Buster ist fast 20cm breiter.
3. Das Buster betsteht aus 4mm dickem Alu
(Durch das Profilieren der Seitenwände erreiche ich in etwa die selbe Festigkeit mit 3mm - die Optik ist natürlich Geschmackssache)
4. Das Buster hat in der Serienausstattung gepolsterte Sitze und mehr Scheiben die Ebenfalls das Gewicht beeinflussen.

Wenn jemand noch mehr konstruktive Details wissen möchte kann er gerne vorbeikommen und die originale Projektdokumentation und das Festigkeitsgutachten mit allen Details und Berechnungen einsehen.

Auch kann jeder gerne mit einer Schiebelehre vorbeikommen und wir können das Boot gerne gemeinsam wiegen gehen. Es gibt nichts zu verbergen.

[Ostfriesen]

Sauber!

[Ragnarök]

069,
sieht toll aus!

Aber für Kat. C würde mir das Freibord nicht hoch genug sein.
Speziell wenn Kinder und oder besoffe 😉 auf dem Boot rumturnen!
Aber auf einem Fluss ausreichend.


Gruss
Bernd

[Federball]

....eine sei Jahrzehnten gut bekannte Werft ist Dübbel + Jesse - da ist zumindest 1 Boot schon 2x um die Welt; beide Male ohne Häfen zwischendurch, beide Male ohne Motor. Die bauen viel nach Fremdkonstruktionen - ab welcher Größe = keine Ahnung.
Grüße, Reinhard

@ 069=> gut gemacht!

....grade gegurgelt: Die Werft ist nach dem Tod von Hr. Dübbel erloschen