Solarboot

[dampfer]

Hallo,

heute war ein Gastlieger bei uns im Hafen mit einem Segelboot (derzeit ohne Mast) welches nur mit einem Elektromotor betrieben wird und die Stromversorgung geht nur über Solar.

Der Eigner ist ein schwedischer Elektroingenieur der alles selbst gebaut hat und befindet sich derzeit auf einer Reise über einige Monate binnen durch bis zum Mittelmeer und willl dabei seine Erfahrungen mit Solar und elektrischem Antrieb vertiefen.

Er wäre auch bereit sich mit uns im Forum über die Technik und seine Erfahrungen auszutauschen, allerdings nur auf englisch.

Wenn es gewünscht wird kann ich den Kontakt herstellen

Gruss Detlef

[Werner_K]

Zitat von dampfer

Hallo,

heute war ein Gastlieger bei uns im Hafen mit einem Segelboot (derzeit ohne Mast) welches nur mit einem Elektromotor betrieben wird und die Stromversorgung geht nur über Solar.

Der Eigner ist ein schwedischer Elektroingenieur der alles selbst gebaut hat und befindet sich derzeit auf einer Reise über einige Monate binnen durch bis zum Mittelmeer und willl dabei seine Erfahrungen mit Solar und elektrischem Antrieb vertiefen.

Er wäre auch bereit sich mit uns im Forum über die Technik und seine Erfahrungen auszutauschen, allerdings nur auf englisch.

Wenn es gewünscht wird kann ich den Kontakt herstellen

Gruss Detlef

Interessant ist das Thema auf jeden Fall! Allerdings können sich nur solche Forumsmitglieder an der Diskussion beteiligen, die auch Englisch können.

Mich würden einige Daten zu dem Boot interessieren:

Ich sehe auf dem Bild 4 Solarpaneele. Wenn ich die Größe der Paneele mit den üblichen Werten gleichsetze, hat jedes Paneel vermutlich 100 Watt Leistung. D. h., die 4 Paneele bringen zusammen 400 Watt. Allzuviel ist das nicht, ich gehe davon aus, dass damit nicht online gefahren wird, sondern Batterien geladen werden. Was für Batterien sind denn verbaut und welche Reichweite pro Ladung holt der Skipper damit raus?

Ich hätte übrigens konsequenter Weise zusätzlich zu den Solarpaneelen noch 2 Windräder Steuer- und Backbord installiert, wenn schon mit Strom gefahren wird. Damit kann auch die Windkraft genutzt werden, denn Wind gibt's an Nord- und Ostsee ja reichlich. Um nicht zu sagen, mehr als Sonne!

LG Werner

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[dampfer]

Hallo Werner,

Deine Einschätzung ist nicht richtig, auf dem Boot sind mehr als 1000 Watt, die lifepo4 Batterieblöcke sind auf 48V ausgelegt, es wird sogar mit einer Induktionplatte gekocht und mit einem Elektromotor gefahren, das Gewicht vom Boot ca 1500kg - also alles autark, nur Solar.
Und handelt sich um einen Elektroingenieur, der diese Solaranlage nebst der gesamten Stromeinheit selbst gebaut hat.

Und was die Sprache angeht, mir ist klar, dass nicht jeder der englischen Sprache mächtig ist, deshalb habe ich auch die Frage hier eingestellt ob trotzdem Interesse besteht an einem Austausch mit dem Erbauer.

Gruss
Detlef

[Werner_K]

Zitat von dampfer

Hallo Werner,

Deine Einschätzung ist nicht richtig, auf dem Boot sind mehr als 1000 Watt, die lifepo4 Batterieblöcke sind auf 48V ausgelegt, es wird sogar mit einer Induktionplatte gekocht und mit einem Elektromotor gefahren, das Gewicht vom Boot ca 1500kg - also alles autark, nur Solar.
Und handelt sich um einen Elektroingenieur, der diese Solaranlage nebst der gesamten Stromeinheit selbst gebaut hat.

Und was die Sprache angeht, mir ist klar, dass nicht jeder der englischen Sprache mächtig ist, deshalb habe ich auch die Frage hier eingestellt ob trotzdem Interesse besteht an einem Austausch mit dem Erbauer.

Gruss
Detlef

Hallo Detlef,

diese 4 Paneele ergeben mehr als 1000 Watt? Hätte ich nicht gedacht! Welche Marke ist denn das bzw. wo können die bezogen werden? Was man so üblicherweise in dieser Größe etwa bei Ebay kaufen kann, hat gewöhnlich nicht mehr als 100 Watt pro Paneel.

Jedenfalls bemerkenswert! Das Beispiel zeigt, dass sich in dieser Richtung noch einiges bewegen wird! Das kann für die Sportbootfahrer sowieso noch ein spannendes Thema werden, spätestens dann, wenn die Politik irgendwann ihr Argusauge auf die spritfressenden Motoren wirft. Oder Diesel und Benzin wegen der Klimapolitik so teuer wird, dass Motorboot fahren keinen Spaß mehr macht!

Übrigens, welche Fahrt macht das gezeigte Boot denn mit seiner Motorisierung?

LG Werner

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[dampfer]

Zitat von Werner_K

Hallo Detlef,

Welche Marke ist denn das bzw. wo können die bezogen werden? Was man so üblicherweise in dieser Größe etwa bei Ebay kaufen kann, hat gewöhnlich nicht mehr als 100 Watt pro Paneel.

Übrigens, welche Fahrt macht das gezeigte Boot denn mit seiner Motorisierung

Hallo Werner,

ich meine gut 4 Knoten macht das Boot.

Und große Panele zu bekommen ist doch kein Problem - in der Industrie; z. Bsp bei Firmen die Fotovoltaik anbieten. Ich selbst habe 2 Stück mit je 260 Watt auf dem Boot, eins macht bis ca 60V und das andere bis ca 48V - verarbeitet werden diese Module sonst an Häusern -
Beide habe ich als Einzelanlagen auf dem Bootsdach installiert mit Mppt Reglern

Gruss
Detlef

[Brummer]

Werner,

die Standart Dachpanels mit 100cm x 160cm machen so 250-300W.
4 Panels mit 1000W sind also normal.


Torsten

[Brummer]

Detlef,

wo liegst Du ?
Fährt der Schwede den Rhein hoch ?
Das wäre dann sportlich .

Torsten

[RobG_NL]

Zitat von Werner_K

Interessant ist das Thema auf jeden Fall! Allerdings können sich nur solche Forumsmitglieder an der Diskussion beteiligen, die auch Englisch können.

Ist das AD 2020 denn nicht die Mehrheit

[dampfer]

Zitat von Brummer

Detlef,

wo liegst Du ?
Fährt der Schwede den Rhein hoch ?
Das wäre dann sportlich .

Torsten

Jonas heißt er und auf dieser Seite kann man die Solar-Reise verfolgen

https://cognellsailsolartour.travelmap.net/

Gruss Detlef

[dampfer]

Zitat von Brummer

Detlef,

wo liegst Du ?

Torsten

Hallo Torsten,

mein Liegeplatz ist in Roermond

Gruss Detlef

[Werner_K]

Zitat von RobG_NL

Ist das AD 2020 denn nicht die Mehrheit

Das kann ich nicht beurteilen.

LG Werner

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[Werner_K]

Zitat von dampfer

Hallo Werner,

ich meine gut 4 Knoten macht das Boot.

Und große Panele zu bekommen ist doch kein Problem - in der Industrie; z. Bsp bei Firmen die Fotovoltaik anbieten. Ich selbst habe 2 Stück mit je 260 Watt auf dem Boot, eins macht bis ca 60V und das andere bis ca 48V - verarbeitet werden diese Module sonst an Häusern -
Beide habe ich als Einzelanlagen auf dem Bootsdach installiert mit Mppt Reglern

Gruss
Detlef

Hallo Detlef,

4 Knoten, knapp 7 km/h! Das ist ja recht gemütlich. Für ruhige Gewässer auf jeden Fall ok, aber da, wo es für Segler richtig interessant wird, oder gegen Strömung wird es knapp. Zumindest eine tolle Demonstration, was mit Solar noch alles möglich ist. Die erste Weltumrundung mit einem reinen Solar-Motorsegler hatten wir ja letztes Jahr schon. Und derzeit ist ja auch eine ziemlich große Katamaran-Yacht mit einem Mix aus Solar- und Windenergie unterwegs. Mal sehen, welche Entwicklungen wir in den nächsten Jahren noch sehen!

Ich habe auf meinem Boot auch noch Platz für ein paar große Solarmodule. Warte aber noch ein paar Jahre damit, denn ich gehe davon aus, dass die noch effizienter werden!

LG Werner

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[dampfer]

Zitat von Werner_K

Ich habe auf meinem Boot auch noch Platz für ein paar große Solarmodule. Warte aber noch ein paar Jahre damit, denn ich gehe davon aus, dass die noch effizienter werden!

wenn Du Platz hast und welche haben möchtest, da kann ich Dir nur raten welche drauf zu bauen.
Ich bin viel auf dem Wasser, habe vor 5 Jahren die beiden Solaranlagen drauf gebaut und kenne keine Stromprobleme mehr außer im Winter, wenn da meine Dieselheizung lange läuft, dann muss ich schon mal externen Strom dazu nehmen.
Da würde ich gar nicht erst noch auf große Effiziensteigerungen warten, die Module kosten doch nicht viel

Gruss Detlef

[Werner_K]

Zitat von dampfer

wenn Du Platz hast und welche haben möchtest, da kann ich Dir nur raten welche drauf zu bauen.
Ich bin viel auf dem Wasser, habe vor 5 Jahren die beiden Solaranlagen drauf gebaut und kenne keine Stromprobleme mehr außer im Winter, wenn da meine Dieselheizung lange läuft, dann muss ich schon mal externen Strom dazu nehmen.
Da würde ich gar nicht erst noch auf große Effiziensteigerungen warten, die Module kosten doch nicht viel

Gruss Detlef

Hallo Detlef,

stimmt schon, aber vorher muss ich noch etwas umbauen. Bin sowieso derzeit auf Werft. Das schon etwas gammelige Bimini über meinem Cockpit fliegt runter und wird durch eine stabile Alu- Rahmenkonstruktion ersetzt. Und auf diese lege ich dann die Solarmodule! Ist aber noch nicht für dieses Jahr auf meiner To do-Liste. Wird wahrscheinlich nächstes oder übernächstes Jahr in Angriff genommen. Und eine Windanlage will ich auch noch haben. Energetische Autarkie soweit wie möglich ist auch ein Thema für mich!

LG Werner

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[dampfer]

hier sind ein paar Fotos vom Boot und der Technik

https://cognellsailsolartour.travelm...tos/tech-parts

Gruss
Detlef

[Pobeda]

Zitat von RobG_NL

Ist das AD 2020 denn nicht die Mehrheit

In GB ja, in USA unsicher, in D nein.

Zitat von dampfer

mehr als 1000 Watt, die lifepo4 Batterieblöcke sind auf 48V ausgelegt, es wird sogar mit einer Induktionplatte gekocht

Mehr als 1000 W und 48 V LiFePo4 ist plausibel. Aber elektrisch kochen halte ich für, gelinde gesagt, nicht sehr intelligent wenn man sich anschaut, wieviel Energie man braucht um einen Liter Nudelwasser zum Kochen zu bringen.

[Erposs]

Zitat von Werner_K

Hallo Detlef,

4 Knoten, knapp 7 km/h!

Wenn ich mit meinem Boot (7m Segler, ca. 1,1t) 8km/h fahre, brauche ich 30A bei 24V, also werden ca. 720W verbraucht. Bei 10km/h (Rumpfgeschwindigkeit) fließen 100A. Wenn man also auf minimal Geschwindigkeit verzichtet, kommt man sehr viel weiter.

[volker1165]

Wenn man zeigen will, was alles geht, nicht nur das fortbewegen des Schiffes, sondern auch ein Leben darauf über längere Zeit, und das ohne Brennstoffe, dann finde ich das eher konsequent.
Interessant ist es zu dem noch, es zeigt auch, an welcher Stelle man am meisten Energie verbraucht und gibt mal Auskunft über Verhältnisse.
Normalerweise würde man sagen, Sprit (Fortbewegung) ist teuer, Nudelsuppe ist billig. Dieser Segler weiss hinterher, wie weit er mit einer Nudelsuppe, bzw ohne die, gekommen wäre

Zitat von Pobeda

elektrisch kochen halte ich für, gelinde gesagt, nicht sehr intelligent wenn man sich anschaut, wieviel Energie man braucht um einen Liter Nudelwasser zum Kochen zu bringen.

[Spüli]

Moin!
Wenn man auf seine Homepage guckt, ist er zumindest in DK noch als Segler unterwegs gewesen.

Bei den Modulen handelt es sich um Monokristalline Zellen, wie sie auch auch vielen Dächern im Einsatz sind. Da sind Leistungen von 290-330Wp je Modul üblich. Wie man sehen kann ist die Batteriebank gar nicht so groß, der Torqueedo am Heck hat auch ausreichend Power.

[Werner_K]

Zitat von Erposs

Wenn ich mit meinem Boot (7m Segler, ca. 1,1t) 8km/h fahre, brauche ich 30A bei 24V, also werden ca. 720W verbraucht. Bei 10km/h (Rumpfgeschwindigkeit) fließen 100A. Wenn man also auf minimal Geschwindigkeit verzichtet, kommt man sehr viel weiter.

Das stimmt. Es ist auf jeden Fall ein interessanter Ansatz! Meiner Meinung nach muß aber bei der Technik noch ein bisschen was passieren, wenn das Verbreitung finden soll. Mein Boot wiegt immerhin schon 3 Tonnen, das würde mehr Energie benötigen. Ich bräuchte wohl schon 2 Torquedos hinten dran.

Für Kanalfahrten, wo sowieso meist nicht schneller als 8 km/h gefahren werden darf, ist so ein elektrischer Antrieb mit Solarenergie ideal! Auf dem Rhein höchstens mit der Strömung!

LG Werner

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[Saint-Ex]

Kurze historische Ergänzung:

Bereits 2010 sind die beiden Kerntner Profi-Segler Michael und Heike Köhler mit dem von ihnen konstruierten und durch eine Werft in Mondorf bei Bonn gebauten Solar-Katamaran "SolarWave" über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Donau, Schwarzes Meer und die Ägäis bis ins Ionische Meer ge"sonnen-segelt".

Ich hatte damals die Jungfernfahrt von Bonn bis kurz vor Wien (Kloster Melk) als Crewmitglied begleitet und mich damals für Hafenorganisation, Öffentlichkeitsarbeit sowie den hier verlinkten Wikipedia-Artikel engagiert .... war eine sensationelle Reise....

Gepant war ursprünglich die erste rein-solare und damit energie-autarke Weltum"segelung".

Durch den früheren Start der "MS Tûranor PlanetSolar" wurde dieses Ziel aber aufgegeben.

Die SolarWave kreuzt bis heute mit Gästen in inonischen Gewässern. Die beiden Erbauer betätigen sich mittlerweile als erfolgreiche Konstrukteure und Verkäufer von senstionellen rein solar betriebenen "Silent-Yachts" von 55 bis 80 Fuß Größe (wg. "Fuß-Krankheit" )