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BF - Trockendock und Linkliste Gesammeltes Fachwissen für die große Inspektion Keine Antwortmöglichkeit! |
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Blindniete >> Ausführungen+Anwendungstipps <<
Ich werde hier und in loser Folge künftig mal für Interessierte einige Möglichkeiten für unser Bootshobby vorstellen, was womit am besten und dauerhaftesten befestigt werden kann.
Es gibt eine ganze Reihe von Befestigungspunkten, die nur einseitig zugänglich sind, ich wurde dazu in den vergangenen Jahren bereits mehrfach kontaktiert und konnte gelegentlich auch helfen. Ich fange daher mal mit den bereits bei vielen bekannten Blindniete an. Die Heute vielfältigen Varianten werde ich hier nicht alls erwähnen, ich versuche diese hier angedeuteten für unsere meisten Anwendungen im Boosbereich zu beschränken. Ich schreibe bewusst nicht: Pop-Niete, dieser Begriff ist falsch, Pop ist das eingetragene Warenzeichen des Herstellers Tucker-Emhardt. Das Produkt heißt schlicht Blindniete Hersteller gibt es da einige, die Namen sind hier nicht relevant. Wichtiger erscheint mir für unser Hobby, was gibt es hier für Unterschiede und wie verarbeite ich das Produkt fachgerecht, vor allem, was will ich befestigen. Ich fange mal an mit den im Handel verfügbaren Größen, ihr müsst bei der Größe immer mindestens 0,1 mm größere Löcher herstellen zum genannten Schaftdurchmesser, mehr sollte es möglichst nicht sein, da sich sonst die Schließköpfe auf der Blindseite durch das Bohrloch ziehen könnten. Da das Ursprungsprodukt Blindniete aus den USA kam, haben einige Sorten keine „glatten“ mm-Abmessungen, da sie aus Zollmaßen übernommen wurde. Es gibt Blindniete in den Schaftdurchmessern: 2,4 >> 3,0 >> 3,2 >> 4,0 >> 4,8 >> 5,0 >> 6,0 >> 6,4>> und 8,0 mm Ferner für Materialstärken ab 0,5 mm bis 32,5 mm Zu lange Ausführungen entgegen den Materialstärken führen zu keinem festen Sitz, hier müssen die Parameter genau beachtet werden. Die Setzkopfausführungen sind erhältlich in klassischem Flachkopf, auch in größeren Ausführungen und auch in Senkkopf mit 90 Grad Ansenkung Blindniete gibt es mittlerweile in vielfältigen Ausführungen. Der Standart-Blindniete ist der wohl am häufigsten verwendete Darüber hinaus gibt es wasserdichte Varianten, sogenannte Becher-Blindniete Ferner Blindniete mit Spreizkrallenausformung auf der Blindseite, die sich relativ gut für GFK eignen siehe Bilddarstellung: Ausführungen für Sackbohrungen in GFK, bzw. Holz können anstelle der Standardblindniete vorteilhafter sein. siehe Bilddarstellung: Darüber hinaus sind Heute eine Große Anzahl sogenannter HV-Niete am Markt erhältlich, das sind hochfeste Ausführungen, die für unser Hobby eher uninteressant sein dürften. Zu den hier häufig gestellten Fragen zum Material hier mal eine Zusammenstellung von Sorten, die so nicht bekannt sein dürften. Hierbei sollte immer beachtet werden: Die eigentliche Niet besteht aus der Niethülse, also dem Schaft, der Setzdorn, der für das „verarbeiten“ zuständig ist, reißt an der Sollbruchstelle nach dem Nietvorgang ab, was verbleibt, ist offenes Material, daher ist bei uns Bootlern hier ein besonderes Augenmerk drauf zu richten, hier sollte später keine Korrosion entstehen, es gibt dafür sogenannte Füllstifte, auch mit Kappen aus Kunststoff, diese sind aber keine dauerhafte Verschlußlösung siehe Bilddarstellung: Ich beschränke hier mal die Auswahl auf die für uns Bootfahrer relevanten Materialien Es gibt die Blindniete in den Materialausführungen: Aluminium Al/Mg 3,5 mit Dorn Stahl verzinkt Stahl verzinkt passiviert mit Dorn Stahl verzinkt Nickel/Kupfer Leg. 70/30, verzinkt mit Dorn Stahl verzinkt Dto. mit Dorn Edelstahl 1.4303 (V2A) Edelstahl 1.4301 (V2A) mit Dorn A2 Edelstahl A4 mit Dorn Edelstahl A4 Die Bezeichnungen A2 und A4 sind mit Vorsicht zu sehen, achtet beim Kauf eher auf 1,430(1)3, bzw. 1.4567 (A2) und 1.4578 (A4) Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Materialien, so aus Kupfer, Kunststoff, Niete aus Alu mit Alu-Dorn, natürlich lackierte in RAL Farben, oder auch eloxierte usw. Wenn Ihr zu den Nietsorten Fragen habt, vor allem zu technischen Werten wie Bruchkräften hinsichtlich Scherung und Zug, schreibt mir bitte per PN Zur Verarbeitung: Ich hatte es oben bereits angedeutet: Wichtig für eine sichere Verbindung ist die Übereinstimmung aller Parameter, also die Abstimmung von Materialstärke der Fügeteile und des Klemmbereiches des Blindnietes. Habt Ihr einen Niet in der Hand, wo Ihr nicht wisst, was für einen Klemmbereich deckt er denn ab, lässt sich das leicht selber errechnen: Ihr stellt die Länge unter dem Setzkopf fest und zieht davon das Maß des Schaftdurchmessers ab, das ist die maximale Klemmlänge. Für das Bohrloch sollte ein Bohrer max. 0,1-0,15 über dem Schaftdurchmesser gewählt werden. Je knapper der Niet in das Bohrloch passt, um so günstiger fällt die Verbindung durch entsprechende Schließkopfauflage auf der Blindseite aus. Bis 5 mm können normalerweise Nietverbindungen noch problemlos mit Handwerkzeugen manueller Art gesetzt werden, darüber, aber auch schon im 5mm VA-Bereich benötigt Ihr ein Accu-, besser ein Pneumatisch-Hydraulisches Werkzeug. Ich nenne hier bewußt keine Bezugsquellen und Hersteller, wer hierzu Infos haben möchte, kann mich anschreiben, (versteckte) Werbung werde ich hier jedoch vermeiden. Für Informationen zu Flex Blindmuttern: https://www.boote-forum.de/showthrea...41#post4892141 Für Informationen zu Blind-Einnietmuttern: https://www.boote-forum.de/showthrea...78#post4899178
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Gruß Heinz, Geändert von jugofahrer (22.02.2020 um 09:05 Uhr)
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#2
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Bilder helfen hier bestimmt Heinz .
Diese hier aus unserem Betrieb : Die einfache Handnietzange und besonders wenn es viele Verbindungen sind, die pneumatischen Werkzeuge . Was hier fehlt, ist z.B. die handbetätigte Hebelnietzange für größere Blindnietungen in kleiner Anzahl geeignet . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen !
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#3
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Zur Verarbeitung, Nietzangen bzw. Handhebel Nietzangen, rutschen beim
Abreisen der Niete gerne seitlich weg und verursachen Kratzer. Ich würde gerade beim Boot immer Pneumatische Setzwerkzeuge empfehlen. Gruß Wolle |
#4
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Hallo Wolle,
ja ist bekannt, läßt sich aber sehr gut unterbinden wenn eine Hand das Werkzeuge nah am Niet führt . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen ! |
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Zitat:
Gruß Wolle |
#6
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Kauft vorallem eine Markenhebelzange und nicht die billig Version vom Wühltisch.
Da hab ich noch nie eine von brauchen können weil die gerne brechen oder erst garnicht den Nietbolzen sicher greifen . Das lohnt nicht so ein Werkzeug überhaupt in den Werkzeugschrank zu Hängen.
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§ 1 jeder macht seins Gruß Andreas
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