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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Kleine Energiezwischembilanz solar
Seit nunmehr 2 Wochen läuft mein Kühlschrank an Bord im Dauerbetrieb.
Ohne Landanschluss und ohne Motorstunden. Ausschließlich 2 Solarzellen mit insgesamt 200W sorgen für Nachschub. Es handelt sich um einen Haushaltskühlschrank der über den bordeigenen Victron Inverter betrieben wird. Der Solarregler zeigt eine tägliche Energieerzeugung von 0,46 kWh an oder equivalent 36Ah. Die Batteriespannung erreicht im Tagesverlauf kurzfristig für ein paar Minuten 14,6V . Als Minimum am Ende der Nacht stehen bei laufendem Kompressor noch 12,6V an. Im Regelfall, je nach Wetter, ist die verbrauchte Energie bereits gegen 10Uhr wieder nach geladen. Als nächsten Test werde ich den Warmwasserboiler im Dauerbetrieb an der Batterie betreiben. Ich bin gespannt, ob es reicht die Wärmeverluste per solar auszugleichen. Ausgelastet ist die Solaranlage nicht. Die Batterieladung ist eigentlich uneffektiv, da die Batterie ja quasi immer nur von fast voll auf ganz voll nachgeladen wird. Da dauert das Laden sehr lange. Als maximale Leistung stehen 90W auf dem Log. Das liegt aber daran, dass nicht mehr angefordert wurde. Bei gut entladener Batterie bekomme ich bei Sonnenschein Ladeströme von 14A zu Stande. Das sind 168W bei 200W Nennleistung der Module. Um fest zu stellen was die Anlage am Tag tatsächlich produzieren kann, muss ich mehr verbrauchen als sie nachliefern kann. Ich schätze das könnte so um 1kWh am Tag .
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#2
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Yepp, alter Schiffer, ich hab eine sehr ähnliche Konfiguration (siehe Thread 12V Küche) und komme auf ähnliche Werte. Mein max am Tag war etwas über 1kW. Was hast du für Batteriekapazitäten da dran? Bei mir sind es im Moment 440Ah. Ich wollte das bauen, um elektrisch kochen zu können, also ein Induktionsfeld kommt daran und eine Mikrowelle. Das mit dem Boiler ist auch mal einen Versuch wert, mein Boiler heizt nämlich im Moment noch über Landstrom
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#3
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Hi?
Wie groß ist der Flächenbedarf der verwendeten Solarelemente? |
#4
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Die Batteriebank hat 5x 165Ah was in Summe 825Ah sind. 4 Tage schaffe ich wenn die Heizung abends läuft, wobei ich noch nie am Limit war. Laut Batteriemonitor habe ich dann immer noch über 50%. Allerdings geht bei 50% die Spannung in die Knie, wenn die Kaffeemaschine oder der Föhn läuft. Dann piept der Wächter. Abschalten tut da noch lange nichts. In den 4 Tagen würde ich theoretisch 2 weitere Tage per Solar nachladen. In den 2 Zusatztagen käme dann noch ein Tag dazu. Im Sommer reicht das endlos. Mit Heizung und weniger Sonne geht das im Herbst natürlich schnell zu Ende. Im Winter kann man den Bedarf natürlich nicht mehr decken.
Theoretisch habe ich Platz für bis zu 2kW Solarpanel. Das wäre dann weit über 100A Ladestrom. Den bekomme ich aber gar nicht unter, allenfalls bei ganz leeren Batterien. Sobald die etwas geladen sind, nimmt der Ladestrom dramatisch ab und die Solarkapazität bleibt ungenutzt. Dann müsste ich auf LiIon wechseln. Da kann man mit ordentlich Power bis zum Schluß durch laden. Letztendlich ist das für mich egal. Im Winter steht das Boot an Land. Solar brauche ich nur, wenn ich mal ein paar Tage in der Wildnis liege ohne zu fahren. Und selbst da, könnte ich bei Bedarf mal den Generator laufen lassen. Eigentlich habe ich es nur, damit ich mir den Landanschluss sparen kann wenn das Boot am heimatlichen Steg liegt. Ich habe immer volle Batterien wenn ich an Bord komme und im Winter brauche ich mich um die Batterie auch nicht zu kümmern. Aber mit 440Ah kochen wird nicht funktionieren. Spätestens wenn da zwei Platten laufen ist die Batterie nach einer Mahlzeit leer. Da gehen dann locker 200A aus der Batterie. Bei solchen Strömen ist nach 15 bis 20 Minuten Schluß. Stichwort Peukertfaktor. Und die leeren Batterien wieder voll zu bekommen geht selbst mit Landstrom oder Motor kaum an einem Tag. Wenn meine Batterien leer sind brauche ich 2 bis 3 Tage mit 5 bis 7 Motorstunden bis ich wieder 100% erreiche. Die Lichtmaschine wuppt 120A mit Sterlingregler. Trotzdem liegt der Ladestrom nach einer Stunde selten über 30 bis 40A. Wenn ich es noch mehr reinballer koche ich die Batterien kaputt. Das ginge nur mit offenen Batterien, wo man mal Wasser aufgießen kann. Die kann man auch gerne mal richtig vollballern. Das mögen die sogar. Gelegentliches Kochen und regelmäßiger Landstromanschluß mag funktionieren. 3 warme Mahlzeiten ohne Landanschluss oder endlosen Motorstunden wirst du kaum hin bekommen. Ich überlege auch Gas zu verbannen. Aber kochen müsste ich dann über den Generator.
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#5
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Die 440Ah sind erst mal gegeben, weil ich für die Batterien nichts bezahlt habe. Da geh ich sicherlich noch mal dran.
Und vielleicht definieren wir kochen anders, drei warme Mahlzeiten am Tag gehen sicher nicht. Aber mal ein Schnitzel braten oder Nudeln kochen geht problemlos. Meine Intention ist im Moment, eine Woche ohne Landstrom und das funktioniert im Versuchsfeld Garten ganz prima, bei unseren Essgewohnheiten. Der Kaffee über die Senseo ist auch noch dabei. Und wenn ich Sonntags abends in den Hafen tucker, kann ich an Landstrom. Aber nicht umsonst habe ich in einem anderen Thread nach einem Lichtmaschinenlader mit 2 Eingängen gefragt. Meine Batterien sind übrigens reine Starterbatterien, haben wie gesagt nichts gekostet und dienen im Moment dazu, mal rauszufinden, was ich wirklich brauche. Der maximale Strom, den ich da rausziehe sind etwa 150A
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#6
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Was haltet Ihr von sowas: https://www.conrad.de/de/p/phaesun-6...2-1485911.html
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August |
#7
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Nix
Dein Link tuts bei mir irgendwie nicht, aber wenn das Ding bei 36km/h Windgeschwindigkeit 400 Watt macht dann macht das bei angenehmen Bootsfahrwetter ziemlich genau nichts. Zitat:
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#8
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August
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#9
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Bei mir kommt nur die Conrad Startseite, vielleicht bist du da eingeloggt oder so.
Aber die Eckdaten stehen ja schon in der Linkbeschreibung, Wind ist was für Langzeitsegler im Regen
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#10
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Bin nicht eingelogt. Es ist eine kombinierte Anlage aus solar-, u. Windkraft mit Akku und Regler. Suchbegriff: Pheasun 600297
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August |
#11
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Was für ein Model/Hersteller hast du auf dem Boot? Liebäugel auch mangels Platz meine Kompressorkühlbox gegen ein Haushaltsgerät zu tauschen
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#12
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Ich habe einen ganz billigen NoName Kühlschrank an Bord. Der hat keine 150 Euro gekostet. Hat aber angeblich A++.
Das war ein Verlegenheitskauf, da der originale 12V Dometic unterwegs den Geist aufgegeben hat. Langfristig fliegt der wieder raus und eventuell stelle ich eine Kühl/Gefrier Kombi rein. Ich war froh einen gefunden zu haben, der in das vorhandene Loch passte. Der gibt die Abwärme über die Seitenwände ab. Das geht bei mir, ist aber nicht optimal. Wenn der zwischen Schränken steht, kann die Wärme nicht weg. Besser ist ein Einbaugerät oder zumindest mit rückwärtigen Wärmetauscher. Ansonsten geht da jeder beliebige Kühlschrank. Ich überlege dem noch einen eigenen Inverter zu verpassen. Dann schalte ich den über den Kühlschrankthermostaten ein und aus und spare mir den Standbystrom des Inverters. Allerdings hat mein Victron Inverter so eine Schlummerfuntion, welche den Standbystrom stark senkt. Die Ersparnis hält sich dadurch in Grenzen. Aber bei wenig Strom kann das eine Menge bringen. Sofern man das 230V Netz sonst kaum braucht, ist das eine Überlegung wert. Auf jeden Fall ist der Kühlschrank größer als das 12 V Model und verbraucht trotz Inverter weniger Strom. Mag sein dass moderne 12V Geräte auch sparsamer sind. Allerdings kosten die mal schnell das 10fache und wirklich doll sind die auch nicht. |
#13
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So, ich habe noch ein paar Eingriffe in die Elektrik vorgenommen und endlich mal diesen dämlichen Batteriemonitor ans laufen bekommen. Der war schlicht nicht richtig angelemmt nach dem der nun ein paar Tage anständig funktioniert hat, habe ich heute den ultimativen Test gemacht. Der 30l Warmwasserboiler mit 1,2kw Heizspirale wurde mal vom Spannungswandler aus der Bordbatterie gezeigt. Das Ganze hat ungefähr 1 Std gedauert und 105Ah aus der Batterie gezogen. Dann waren 30l Wasser auf 60 Grad. Die Stromaufnahme lag so knapp bei 125A.
Am Ende der Aktion behauptete der Solarregler eine Restkapazität von 69% und der Batteriemonitor von Mastervolt kam auf 73%. Das war schon mal eine friedliche Übereinstimmung, zumal der Solarregler keine Ahnung davon hat wie groß die Batterie ist, währenddessen der Mastervolt Monitor sowohl die Batteriespannung, als auch Kapazität und Stromverbrauch kennt. Am Ende sagte der Mastervolt eine Restlaufzeit von etwas über 3h voraus, was eine Gesamtstromentnahme von etwas über 400 Ah aus einer Bank von 660Ah bedeuten würde. Beim Beginn der Aktion hat er 4 Std vorhergesagt. Jede Batterie hat 165 Ah was bei 4 Batterien eine Stromentnahme von 25A pro Batterie bedeutet. Das ist 0.15C Entladestrom. Die Werte scheinen also plausibel. Nun muss die Solaranlage ran. Die muss 100Ah nachladen. Bei strahlendem Sonnenschein müsste die Batterie morgen wieder voll sein. Was lernt uns das? Wenn ich die Solaranlage noch mal erweitere, von derzeit 200W auf 400W könnte ich mal ganz locker elektrisch kochen und alle 2 Tage mal den Boiler wieder aufheizen sollte auch ganz easy möglich sein. Ich denke nicht, das eine warme Mahlzeit 100Ah aus der Batterie saugt. Das werde ich als nächstes im Praxistest ermitteln. Sollte der Verbrauch erträglich sein fliegt Gas raus und Induktion zieht ein. Im Hafen koche ich auf Batterie mit und ohne Landstromunterstützung und am einsamen Liegeplatz kann ich notfalls den Generator anwerfen. Und wenn ich jetzt endlich noch die fünfte Batterie anklemme reicht das locker. Das Problem ist nicht die Kapazität der Bank, sondern das Nachladen der Batterien. Solar schafft im Sommer ne Menge, aber bei schlechtem Wetter geht das auch rapide runter. Zum schnellen Nachladen müsste ich die Batterietechnologie wechseln. Dann sollte es aber problemlos gehen. Ich liege ja nun auch nicht wochenlang vor Anker. Bin mal gespannt wie es weiter geht. |
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