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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#53
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Wieder daheim .
Toll war es. Ein Mini Törnbericht mit Fotos kommt wenn ich irgendwann Mal Zeit finde. Jetzt wird erstmal geanlegeschluckt.
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Beste Grüße Volker
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#54
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Ich habe gerade mit erschrecken festgestellt, dass die nächsten Tage voll gepackt sind mit Terminen. Also ich schnell noch den Törnbericht mit Fotos verfasst. Wobei.... es ist eher ein Fotobericht mit Törn geworden.
Es ist Freitag 23.07.2021. Der Wecker klingelt um 4:55 Uhr. Der frühe Vogel kann mich jetzt wirklich echt mal. Aber es nützt alles nichts. Hochwasser bei Hooge ist um 13:28 Uhr. Ich plane damit, dass der Hafen maximal 2 Stunden nach HW noch erreichbar ist. Wir haben knapp 7 Stunden reiner Fahrt plus Tankstopp in Glückstadt und wer weiß was noch unterwegs passiert. Also soll um 6:30 Uhr die Ansage "Leinen los" kommen. Das passiert auch. Um Punkt 8:22 legen wir Glückstadt an, um von Helge die bis dahin ab Hamburg verbrauchten 26 Liter nachzutanken. Wie sich am Ende herausstellen wird, war das genau die Anschubhilfe die wir noch benötigten. Viiieeelen Dank Helge! Riesen Aktion von Dir!!! Leider haben wir kein Foto mit Helge gemacht. War wohl noch zu früh. Wir haben nur unsere spannende Frühstückspause in Glückstadt fotografiert. Die Überfahrt bis Brunsbüttel war positiv ereignislos. Das Wetter war grau in grau aber zumindest windstill, sodass bei Brunsbüttel sogar absoluter Ententeich herrschte. Ein paar Seemeile nördlich von Cuxhaven wurde die Nordsee giftiger und zwischendurch hatten wir 60-70cm Welle. Das wurde ab Höhe Büsum zum Glück wieder besser, sodass wir unsere Marschfahrt fahren konnten, die gegen Gezeiten-Strömung und Welle aber nicht so gut ausfiel wie ich es mir gewünscht hätte. Was ich nicht auf dem Schirm hatte: irgendwie dachte ich, dass man die ganze Zeit Land sieht (ohne groß darüber nachgedacht zu haben). Bis auf St. Peter Ording hatten wir aber nur Wasser auf allen 4 Seiten vom Boot. Da wird gut in der Zeit lagen haben wir bei der Ansteuerungstonne Norderpiep noch eine zehnminütige Pause eingelegt. Netterweise kam das Polizeischiff "Usedom" an mir vorbeigerauscht, sodass ich in 6km Entfernung einen "radio check" machen konnte. Ich hatte nämlich Funkproblemen auf dem letzten Trip nach Helgoland. Der super nette Beamte bestätigte mir hervorragenden Empfang. Das ist doch schonmal gut, meine Gegenmaßnahmen scheinen gefruchtet zu haben. Weiter Test in weiterer Entfernung folgen. Aber ich sabbel schon wieder zuviel... Die Welle wurde immer kleiner und so konnte man auch mal ein Selfie machen, ohne das das Handy drohte über Bord zu gehen. Um 13:00 Uhr war dann Steuerbord querab Hooge in Sicht. Naja, zumindest die Warften. Um 13:31 Uhr und damit 3 Minuten nach HW lag die (sehr schmale) Einfahrt vom Sportboothafen der Hallig Hooge vor uns. Ein paar Minuten später lagen wir fest vertäut. Wobei das vertäuen ziemlich lange gedauert hat. Das war das allererste Mal, dass wir in einem Hafen lagen der trocken fällt. Wie macht man es richtig? Wenn unser Zelt aufgebaut ist, haben wir nur 30 Zentimeter Spielraum, die das Boot sich bewegen darf. Ansonsten kommen wir von der Leiter am Steg nicht mehr auf das Boot. Trockenfallen heißt lange Leinen legen wurde mir gesagt. Lange Leinen heißen für mich: viel Spielraum in der Bewegung. Also genau das Gegenteil von dem was wir brauchen. Wir haben noch einen Segel Nachbarn gefragt, ob er meint, dass das so passt (jo, sagte er) und dann bis zum ersten Trockenfallen wie ein Schießhund aufgepasst. Da ist am Ende trotz der langen Leinen tatsächlich weniger Bewegung drin als man (ich) denkt. Alles easy. Vom Leinen-Märchen nochmal zurück zur Ankunft: Schon die ersten Minuten im Hafen begeisterten uns (trotz des grauen aber zumindest warmen und windlosen Wetters). Das ist der Blick vom Hafen Richtung Westen. Da kommen mir als Norddeutscher Tränen vor Freude. Im Norden der Stege ist der "Zeltplatz" für die Wanderpaddler. Auch eine Kinder-Gruppe, deren Großsegler draußen ankerte hat dort kampiert. Ein hübsch buntes Treiben. Wir machen einen kleinen Spaziergang (nicht zu weit, da wir ja das Trockenfallen beobachten wollen). Nordische Weite, tolle Farben. Bei HW um 13:28 und NW um 20:23 Uhr lag unser RIB dann recht schnell auf dem Grund. Ich weiß nicht mehr genau wann, ich denke aber es war ab ca. 16:30 Uhr. Dieser Teil des Hafens ist also schonmal definitiv nicht 3 Stunden nach HW befahrbar. Das Foto ist von 17:15 Uhr. Wir sitzen Bei Bierchen an unserem Boot und beobachten das Treiben. Ich stelle mal wieder fest, dass wanderpaddeln garantiert eines meiner Hobbys werden wird... nicht. .... to be continued
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (26.07.2021 um 23:55 Uhr)
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#55
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...und weiter geht's.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja: der Hafen wurde immer trockener. Für alte Hasen nichts besonderes. Beim ersten mal aber unglaublich spannend. Die Hallig Hooge ist von sehr vielen Wasserkanälen durchzogen. Diese werden aufgestaut. Nur wenig Wasser fließt durch ein Wehr bei Ebbe zurück ins Meer. Trockenfallen heißt auch, dass die Segler verschwinden. Um 20 Uhr ist die Einfahrt zum Hafen nur noch zu Fuß passierbar. Im Hafen selbst ist um diese Uhrzeit nur noch ein Rinnsal, welches vom Wehr gefüttert wird. ...to be continued...
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Beste Grüße Volker
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#56
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Jetzt geht es schon an Tag 2.
Gooooood Mooooorning Hooooooggggeeeee. Die Wettervorhersage stimmt zu Abwechselung mal. Es ist sonnig. Und was für geile Farben zaubert sie auf diese schöne Insel. Das ist übrigens derselbe Blick vom Hafen Richtung Westen wie im ersten Post des Törnberichts. Nur mit weniger Wasser. Wir machen einen zweistündigen Spaziergang und erfreuen uns der Schönheit der Insel. Am Nachmittag sitzen wir gemütlich mit warmen Bier (RIB ohne Kühlbox ) und genießen das Treiben im Hafen. Es kommen und gehen Paddler... die Kinder des Großseglers und der Segelschiffe im Hafen tollen mit Optis, SUPs etc. im Wasser umher... das Wetter ist toll das Leben ist schön. Mit dem HW kommt ein ziemlich großer, sehr breiter Segler. Ich hätte gewettet, dass er in der Einfahrt stecken bleibt. Ist er aber nicht. Dafür dürfte sich die Crew in der Nacht einen steifen Nacken geholt haben beim schräg liegen in zwei verschieden Dimensionen. Wir genießen einen grandiosen Sonnenuntergang und gehen glücklich in die Heia. ... to be continued
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (27.07.2021 um 00:09 Uhr)
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#57
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... Am Samstagabend müssen wir eine Entscheidung treffen. Fahren wir Sonntag zurück oder Montag? Die Wettervorhersage ändert im Stundentakt ihre Meinung (was schon vermuten lässt, dass das Wetter unbeständig wird). Aber grundsätzlich soll es Sonntag Bft 5 bis mittags aus Süd und später Ost geben und danach auf 3 abnehmend. Dafür soll es viel Sonne geben. Montag soll es wenig Wind geben, dafür aber Regen und vor allem Gewitter. Wir wählen schweren Herzens den Sonntag als Abfahrtag, um nicht am Montag hängen zu bleiben. Wir müssen Dienstag wieder arbeiten.
Bei HW um 15:21 Uhr verlassen wir nach einen letzten Hafenschnack mit unserem super netten Stegnachbarn um ca. 12:50 Uhr den Hafen (vom Steg geht es so früh nur mit hoch getrimmten Motor raus). Schon kurz hinter Hooge aber vor allem ab westlich von Japsand haut uns die Nordsee so richtig in die Fresse. 1 Meter Welle der super steilen und super kurzen Hack Variante. Eher eine Ostsee- denn eine Nordsee-Welle. Die Fahrt geht auf 25 km/h zurück. Es kommen immer mehr hohe Wellen, über die wir so sehr springen, dass der Propeller aus dem Wasser kommt und der Motor aufjault und wir entsprechen in die nächste Welle krachen. Ich nehme noch mehr Fahrt raus. Nach 30 Minuten bin ich kurz davor umzudrehen. Dieses Gehacke bis Cuxhaven? Irgendwie nicht der richtige Tag dafür. . Die Welle wurde dann aber etwas länger und war nicht mehr ganz so hoch, sodass wir zumindest wieder 25 km/h fahren konnte und nur vor den größten Wellen Gas rausnehmen mussten. Ab St. Peter Ording lies dann der Wind nach, die Welle wurde immer kleiner und wir konnten uns langsam an eine Marschgeschwindigkeit von 35 km/h rantasten. Auf Höhe Cuxhaven machen wir einen Stopp um Restbenzin und die benötige Menge für den Weg nach Hause zu berechnen. Die Welle hat uns ordentlich Benzin gekostet. Ich befürchte, dass wir nochmal zwischentanken müssen. Der Vorrat im Tank sollte aber nach meiner Berechnung gut reichen. Also geht es weiter. Die Welle ist inzwischen komplett verschwunden und wir fliegen mit knapp 40 km/h gen Heimat. In der Elbe angekommen sehen wir, dass wir aber auch Gewittern entgegen fliegen. Wir haben aber Glück und es verfehlen uns alle bösen Wolkengebilde. Bei diesem Tornado-Ähnlichen Regenguss wurde es etwas knapp. Aber "Hebel auf den Tisch" hat uns so gerade eben vor einer Mega-Dusche bewahrt. Nach knapp 6,5 Stunden sind wir dann wieder im Heimathafen. Ich bin weniger Platt als gedacht aber doch gut müde. Anlegschlücke und ab in die Heia. Das schlimmste kam dann heute: Boot vom Salz befreien. So liebe Leute. Gleich kommt noch eine kleines Fazit mit Strecke und Verbräuchen und so und dann bin ich auch "schon" fertig mit meinem kleinen Törnbericht.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (27.07.2021 um 00:17 Uhr)
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#58
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Fazit:
Das war geil!!! Und zwar in mehreren Dimensionen:
Zur Strecke: ------- Hinweg Strecke Mit Tankstopp in Glückstadt: 208,3 km Ohne den Tankstopp: ca. 203 km Verbrauch 26 Liter bis Glückstadt und 68 l von Glückstadt bis Hooge = 94 Liter = 2,22 km/l bzw. 0,45 l/km Dauer Mit Tankstopp in Glückstadt: 7:16 h Ohne den Tankstopp: ca. 6:30 h Rückweg Strecke 202,0 km Verbrauch 48 Liter von Hooge bis Cuxhaven und 47 l von Cux bis HH = 95 Liter = 2,13 km/l bzw. 0,47 l/km Dauer 6:34 h Gesamt Der Gesamtverbrauch lag also bei 189 Liter. Wir hatten 190 Liter an Bord. Das wäre ohne Helge seeeehr knapp geworden. -------- Ich bin verwundert, dass die Netto-Fahrzeiten sich so sehr ähneln, da mich die Welle auf dem Rückweg ja doch ordentlich aufgehalten hat. Andererseits lief das Boot auf dem Rückweg ab deutlich vor Cuxhaven mit 40 km/h Marschfahrt sehr gut. Ich nehme einfach mal hin, dass mein Boot immer gleich schnell ist. So Freunde der Halligen. Das war es jetzt aber wirklich. Ab ins Bett mit mir.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (27.07.2021 um 00:29 Uhr)
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#59
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P.S.
Als Abschluss noch ein paar schöne Bilder, die ich in den Bericht nicht unter bekommen habe aber zu schön zum Verstecken finde. Jetzt bin ich auch wirklich fertig.
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Beste Grüße Volker
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#60
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Hier gab's doch einen Spezi mit bathymetrischen Karten. Auch RIB Fahrer. Von dem hab ich auch mal einen privaten Revierführer gesehen.
"Revierführer für das Nordfriesische Wattenmeer. Von Frank Götz". War nicht schlecht. Komme im Moment nicht auf seinen user-Namen.
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker Geändert von Puuh (29.07.2021 um 17:30 Uhr)
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#61
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Zitat:
Bathymetrische Karte für das Wattenmeer https://r.tapatalk.com/shareLink/top...ink_source=app Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro |
#62
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Ja, von ihm kam überhaupt unsere Idee zur Hallig Hooge zu fahren. Ich wusste vorher garnicht, dass dort einen Gästehafen gibt.
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=290648
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Beste Grüße Volker
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#63
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Gruß, Henning Schrödingers Boot: zu klein und gleichzeitig zu groß |
#64
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OK, ihr wart schneller. Habe ihn auch gerade wieder gefunden.
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker
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#65
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the_ace
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Wenn Du tot bist, dann weißt Du nicht dass Du tot bist. Für Dein Umfeld aber ist es hart. Genauso ist es wenn Du doof bist. |
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