Was für eine Lenkung ist das?

[Friedo Ach]

Liebe Leute,

seit ein paar Monaten bin ich dran, eine wunderschöne alte Libella "Möwe" von 1962 aufzuarbeiten. Ich möchte dabei so viel wie möglich erhalten, damit meine Möwe weiter den verblichenen Charme der Sechziger versprüht.

Gerade bin ich an der Lenkung und muss feststellen, dass das Kabel wohl (vermutlich durch Wassereinbruch) unrettbar festgerostet ist...

Das Lenkgetriebe selbst macht noch einen prima Eindruck, gereinigt und neu gefettet hätte ich keine Bedenken, es wieder einzubauen.

Daher meine Frage: Weiß jemand, was das für eine Lenkung ist? Und vielleicht auch, wo man ein neues Kabel dafür bekommt?

https://photos.app.goo.gl/5HszSA2Ye4VYFFo76

Der Durchmesser des Teils, das in die Zahnstange des Lenkgetriebes eingeschoben wird, ist 6mm, die Gewinde an den Enden des Rohrs vom Lenkgetriebe haben 30mm Durchmesser.

Ich freue mich über jede Info!
Schöne Grüße aus Göttingen

Friedo

[Shetland640]

Das ist eine Zahnstangenlenkung. Wer Kabel dafür hat ist mir nicht bekannt. Vermutlich wird eine neue Lenkung günstiger sein.

[Fraenkie]

https://www.oldieboote.de/navigation...d/libella.html

Da steht aber was falsches drin. 1976 hat mein Vater dort noch eine Ilver gekauft und von denen ausbauen lassen und Bodensee-gerecht umbauen......
Und jahrelang "warten" lassen.

Als das mit den Booten (preislich) endgültig den Bach abging haben sie angefangen Fertighäuser zu bauen.
Weil der "Chef" sagte: Musste mir irgendwas überlegen, und Mit Holz können wir ja was im Allgäu

https://www.schreyoeggbau.de/

Keine Ahnung ob der alte Josef Schreyoegg noch lebt und erreichbar ist.
Und sich an seine Lieferanten erinnert. Sein Sohn (Enkel?) scheint ja die Firma zu leiten.

Wahrscheinlich kaufst am Besten eh ne Flammneue Lenkung.

P.S.: Pass gut auf die Libella auf. Das ist ein Stück ehrliche bayrische Handwerkskunst (auch wenn Bootsbau dort ja eher keine Tradition hat eher Autos und so)

[Schleusenklaus]

Die Frau eines Arbeitskollegen arbeitet bei der Bowdenzugmanufaktur bei uns im Harz, die bauen dir eigentlich fast alles nach!

Ist natürlich eine Preisfrage, aber wenn du Maße nennen kannst und wie die beiden Anschlüsse aussehen müssen, sollte das machbar sein.

http://www.bowdenzugmanufaktur.de

[Friedo Ach]

Danke schonmal für die Infos, auch für die Historia-Datei!
Harz ist ja nicht weit von mir, Danke für den Bowdenzug-Tipp, werd' mal anrufen, original-Lenkung wäre ja viel schöner als ein Neuteil!

Ein paar Worte zur Möwe:
Die Möwe gab's in desolatem Zustand bie i-Bäh-Ka, hat wohl viele Jahre draußen gestanden: (Sitznähte aufgerissen, Sprungfedern weggerostet, Kunstleder auf Armaturenbrett und Seiten komplett versprödet, Schaumstoff drunter nur noch Staub, Gelcoat matt, Beschläge matt, Instrumente im Armaturenbrett festgerostet (), Holz ölig-dreckig und dergleichen weiter (siehe Bilder)...

ABER: GFK gut, keine Osmose (Allgäuer Qualitätsarbeit ) und alles außer einem Beschlag vorhanden, auch die Raumschiff-Beschläge auf dem Vordeck vorhanden. Dazu 'n netter Verkäufer mit vielen Geschichten aus den 60ern vom Boot mit Vadda auf'm Rhein und den Mädels uns der WasPo...

Dazu sollte es eigentlich einen stilechten V4 2T Evinrude mit 85 PS geben, nachdem ich aber in den Amiforen dazu das Wort "fuel-hug" (was wohl übersetzt "Spritsau"heißt) gelesen habe, und vor meinem geistigen Auge sich hunderte Liter teurer stinkiger Zweitaktsprit unter infernalischem Lärm in ebenso stinkige Rauchwolken über der Weser aufgelöst haben, hab ich dann doch abgelehnt.

Bezahlt hab ich effektiv dann nur einen fast ungebrauchten Suzi DF50, den's als Alternative zur Spritsau dazu gab, Möwe und Trailer (TÜV Stempel 1968) waren letztlich Zugabe. Der Verkäufer hat sich aber auch gefreut, dass die Möwe in gute Hände kommt, die sie wieder aufarbeiten...

Inzwischen ist sie komplett entkernt und von allen Beschlägen und Einbauten befreit, auch der im Wesentlichen nur noch aus lackiertem Eisenoxid bestehende Tank mit ca. 20 Litern Zweitakt-Gemisch-Rückständen aus den 70er Jahren ist unter größten Vorsichtsmaßnahmen ausgebaut und wartet auf einen Sondertransport zur Gefahrstoff-Entsorgungsstelle...

Lange Winterabende werden mit Polsterarbeiten und Aufarbeitung und Beschaffung von Teilen gefüllt, wenn's wärmer wird, geht's ans Gelcoat-Polieren, Montage und Einbau des Suzukis...

Später mehr

[Friedo Ach]

Und noch ein paar Bilder von der Dame...