Hellwig Triton TS 01´Motorspiegel prüfen (Boot-kauf)

[Kleinbootler78]

Hallo Forenkollegen,

ich komme aus Bayern und besitze seit 5 Jahren den SBF-See/Binnen.
Komme ursprünglich aus der Segelsparte, steige jetzt aber um auf´s Motorboot.
Lese hier schon lange im stillen mit, und hab mich für den Anfang in eine Triton verliebt.
Bjh. 2001
Kein Wasserlieger.
gepflegt.
50PS, erster Motor
Nur Süßwasser am Attersee/Starnberger See
1Hand.

Jetzt gibt es so viele Threads hier im Forum auch zu meinem Thema, und echt tolle Umbauten und Neuaufbauten.

Aber ich finde nicht das genaue Vorgehen:
Man liest und sieht viel von verrotteten Motorspiegeln.
Kann man das auf alle oder bestimmte Baujahre verallgemeinern, gab es Änderungen im Laufe der Zeit?
Und vor allem wie gehe ich genau bei einer Besichtigung an die Sache ran?
Optisch, abklopfen, drücken, evtl. hat wer Fotos wo man genauer hinschauen sollte.


Ich komm aus der Technik-Ecke, bin aber vor zig Jahren bei einer Wohnwagenbesichtigung mal über ähnliche Probleme gestolpert, und das sollte sich nicht wiederholen.

Viele Grüße
Frank

[Bootsfahrer82]

Meist ziehen die Spiegel über die untere Verbolzung des Aussenborders Wasser. Ein schlecht abgedichteter Lenzstopfen ist ebenfalls schlecht für das Spiegelholz. Außerdem sollte man sich die Verbindung von Ober und Unterschale ansehen. Wenn da Öffnungen sind, wo das Wasser einfließen ist auch sehr schlecht. Entwässerung der Motorwanne sollte auch genau beobachtet werden. Es ist natürlich schwer durch in GfK gepacktes Holz zu sehen. Und es wird einen auch kein Verkäufer Probebohrungen machen lassen. Eventuell kann man mit einem Feutemesser arbeiten.

[Neutral]

1. Kein Wasserlieger- das ist schon mal sehr gut!!!!

Bei Wasserliegen- vor allem bei ungepflegten, verbastelten Booten - ist da Risiko eines maroden Heckspiegels größer. Das ein Heckspiegel feucht ist, ist auch keine Seltenheit.

Es sollte dann auch kein Antifouling drauf sein. Antifouling wird eher bei Wasserliegern aufgetragen. Mit Antifouling können auch gut Vorschäden verschleiert werden( Osmose, Kollisionen, Risse im Gelcoat, ... ).


2. Motor, Verschraubungen Echolot/ Trimm klappen, Lenzzstopfen - sollte alles richtig abgedichtet sein it z.B. Sikaflex -> !!!! kein Silikon !!!!


3. Kontrolle: Probebohrung wird keiner erlauben.

Aber Du kannst Dir ganz genau die Abdichtungen aller Heckspiegeldurchlässe ansehen.

Ferner sollten keine Risse im Gelcoat am Übergang Heckspiegel zur Motorwanne zu sehen.

Den Motor unten am Getriebe/ der Finne greifen und mal kräftig bewegen und schauen ob sich der Heckspiegel bewegt.

Liegt das Boot auf dem Trailer, steige ins Boot und gehe den Bootsboden ab. Dieser sollte nicht nachgeben/ weich sein.

4. vertraglich absichern, dass das Boot technisch in Ordnung ist, der Verkäufer das Boot bei schwerwiegenden Mängeln, die binnen 4 Wochen nach Kauf zum Vorschein, kommen zurücknimmt. Dabei freundlich und bestimmt auftreten - nicht zu forsch, sonst verschreckst Du ggf. einen guten Verkäufer und verpasst ein gutes Boot. Jemand der sein Boot kennt und gepflegt hat, wird sich darauf ggf. einlassen.

Schwerwiegender Mangel - Kauf eigentlich nur wandelbar, wenn dieser dem Verkäufer bekannt war und/ oder wenn Verkäufer die Gewährleistung nicht vertraglich ausgeschlossen hat.

Für den Käufer ist es immer gut, wenn im Kaufvertrag die Gewährleistung nicht ausgeschlossen wird. Denn dann muss auch eine Privatperson eine Gewährleistung geben.


Wenn das Boot den Angaben entspricht und gut gepflegt ist, würde ich mir keine Sorgen machen. ( erste Hand, kein Wasserlieger, optisch guter Zustand Boot/ Motor, ggf. noch Rechnungen von Wartungen, alte Kaufverträge, Unterlagen zum Boot/ Motor in einem schönen Zustand/ einer Mappe - das wäre gut )

Ist der Zustand sehr gut- warte nicht zu lange. Top gepflegte Boote aus erster Hand sind sehr sehr beliebt und schnell weg, wenn sie nicht überteuert sind.


Kleiner Tipp: Wenn das Boot an Land ist, immer schön den Lenzstopfen herausdrehen, damit der Zwischenboden schön durchlüftet/ Kondenswasser verschwindet. Gff. kannst Du auch eine Inspektionsluke im Boden setzen. ABER: vor Slippen immer den Lenzstopfen wieder eindrehen.


Das Hellwig Triton ist ein schönes Boot. Es fährt sich wirklich gut und ist schön handlich- wirkt vielleicht kopflastig, das trügt - das ist bauartbedingt. 50 Zweitakt PS sind noch sparsam. Mein Favorit wäre ne tolle alte V 470, da diese schön hochbordig ist und eine besser Raumaufteilung als die aktuellen Modelle hat. Das Boot benötigt mehr Leistung. 90 PS Zweitakter sind deutlich durstiger als 50/60 PS Zweitakter. 4,20 m / 5 m lassen sich noch sehr gut trailern und slippen.

Mit 4,20 m bist Du wirklich gut bedient- größer geht immer. Ich selbst habe mich mich wieder verkleinert, da ich wenig Boot fahre. Mit 4- 5m ist man einfach schnell am, im und aus dem Wasser. Die Boote sind schön wendig - für ein paar Stunden Spaß haben ideal.
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[Kleinbootler78]

Vielen Dank euch beiden,

dann werde ich das so mitnehmen, und mein Augenmerk auf die Punkte oben verstärkt richten.
Am Spiegel ist von außen eine weiße Kunststoffplatte (eine Art Keil) zwischengeschraubt, sieht aus als sollte diese die Neigung vom Motorträger nochmal nach unten korrigieren.
Gabs sowas zum nachrüsten?

Vg. Frank

[Bootsfahrer82]

Ja sowas gibt es.


https://www.seerose.de/motorspiegel-...eilprofil.html