Ultraflex Hydraulik Schlauch abschneiden?

[thomasbaut]

Hallo

Ich habe leider einen Knick im Hydraulik Schlauch meiner Ultraflex Lenkung.

Muss man sowas zwangsweise austauschen wenn man den Schlauch wieder gerade bekommt? Und die Stelle nicht mehr geknickt ist, aber optisch noch erkennbar bleibt weil einmal geknickt war?


Da ich noch genug Schlauchlänge im System habe und der Knick ganz am Ende ist würde ich gerne die letzten 15-20cm abschneiden und das Schraub-Endstück wieder montieren.

Meine Frage:

Geht das bei dem Schlauch überhaupt? Siehe Bilder. Oder benötige ich ein komplett neues Schlauchstück mit Schrauch-Endstück am Ende?

Wie mache ich das ganze ohne eine Sauerei mit dem Öl am Boot zu fabrizieren?

Danke für eure Hilfe!

[-the mechanic-]

Zitat von thomasbaut

Ich habe leider einen Knick im Hydraulik Schlauch meiner Ultraflex Lenkung.

Muss man sowas zwangsweise austauschen wenn man den Schlauch wieder gerade bekommt? Und die Stelle nicht mehr geknickt ist, aber optisch noch erkennbar bleibt weil einmal geknickt war?

Moin,

ich sehe keinen Knick. Einfach so lassen.

-the mechanic-

[apiroma]

Da ist kein Knick, oder Du hast die falschen Bilder eingestellt.

[thomasbaut]

Ja, auf diesen Bildern ist kein Knick.
Die dienten dazu den Schlauchtyp zu identifizieren um zu wissen ob man den abschneiden kann/darf.

Hier ein Foto vom Knick. Zuerst knickte der Schlauch gleich nach dem Knickschutz, weil der Schlauch zu kurz war. Als ihn dann ein schusseliger kroatischer Mechaniker, der meinte alles zu können, mit Kabelbinder gestreckt hat knickte der Schlauch weiter hinten.



Jetzt will ich die Sache selbst angehen.

[ingo_051108]

Moin,
yepp, das Problem mit dem nicht eingehaltenen Mindestbiegeradius

Der Schlauch(der schon eher wie ein Kunststoffrohr oder Pneumatikleitung aussieht) sieht mir so aus, als wenn es gesünder wäre, ihn zu kürzen oder zu ersetzen.
Nun wären die Fragen:
Was sind da für Fittings drauf?
Kann man diese selbst lösen und wieder montieren?
Bleibt ausreichend Schlauchlänge übrig?
Auch für Bewegungen, die der Schlauch an dieser Stelle mitmachen muss.

Gruß,
Ingo

[-the mechanic-]

Moin,

so wie es aussieht sind das die fertig vorkonfektionierten, d.h, mit Endstücken versehenen Ultraflex Originalleitungen.

Einfachste Lösung: Leitung abschneiden und so ein Endstück aufschrauben:



Das gibts auch mit geradem Ende, nur mal als Beispiel.

Dabei läuft natürlich ein wenig Öl aus und das System sollte danach entlüftet werden. Aber einfacher und billiger als die komplette Leitung zu ersetzen.

Die weiter oben angesprochenen "harten", pneumatikleitungs-ähnlichen "Schläuche", die z.B. bei den billigen BayStar-Lenkungen dabei sind lassen sich ebenfalls einfach kürzen und mit neuen selbstschneidenden Endstücken versehen:



Aber ich denke es sind etwas weicheren Hydraulikleitungen.

-the mechanic-

[thomasbaut]

Ich habe den Schlauch verfolgt, es dürfte noch genug Länge da sein.

Das Stück beim Knick ist das selbe Stück Schlauch wie auf den ersten Fotos mit den Typenangaben

Obwohl sie wirklich unterschiedlich aussehen. Wahrscheinlich weil unter Deck und das andere Ende wo es nass und sonnig ist...

Am letzen Foto sieht man die Endstücke. Ich werde die belassen. Muss ich beim entlüften an der Stelle abwechselnd das Öl ausbluten lassen? (Kenne das nur aus USA Videos wo sie es bleeding nennen) also die Endstücke beim Ventil gegenüber öffnen und mit einem Schlauch ablassen?


Danke euch!!.

[ingo_051108]

Moin,
das könnte gut sein.
Dort ist ja ein T-Stück an dem Zylinder, dessen Ende fast so aussieht, wie eine klassische Bremsenentlüftung.
Dort also mal einen Schlauch aufstecken, in einen Auffangbehälter leiten, dann mal vorsichtig die Verschraubung lösen und ein Zweiter muss dann mal behutsam Druck auf das System geben, sofern es nicht von alleine läuft.
So etwas kann man ja auch antesten, bevor man mit der eigentlichen Reparatur beginnt.

Beim eigentlichen Entlüften lässt man das Öl solange laufen, bis keine Luftbläschen mehr heraus kommen.
ACHTUNG, rechtzeitiges Nachfüllen des Hydrauliköls nicht vergessen.

[Oldskipper]

Thema entlüften:
Normal ist an jedem Ende von dem Hydraulikzylinder so ein Entlüftungsnippel. Man verbindet die mit einem durchsichtigem Schlauch. Dann dreht man beide etwas auf und dreht das Steuerrad ein paar Mal links rum und ein paar Mal rechts rum, bis keine Blasen mehr im Schlauch erscheinen. Dabei lässt man den Einfüllstopfen an der Pumpe offen. Fertig. Nippel wieder schliessen. Keine Sauerei und kein Ölverlust.

Ich hab tagelang diskutiert warum das nicht funktioniert, bis ich es ausprobiert habe. Klappt super obwohl es eigentlich nicht funktionieren sollte. Geht auch bei zwei Steuerständen. Muss man an beiden Rädern machen und gegebenfalls wiederholen.

Funktioniert auch bei der Erstbefüllung. Ohne Helfer. Ich hab das bestimmt schon 10 Mal so gemacht. Perfekt.

[Stoffy 2100sc]

Ja diese Methode funktioniert perfekt, haben wir heuer im Hafen bei zwei Vereinskollegen auch so entlüftet, minimaler Aufwand und keine Sauerei am Boot

[thomasbaut]

Danke für den Input

Aber ganz verstehe ich nicht wie sich diese Methode von einer anderen unterscheidet?

Ich nehme den Kanister mit Öl und schraube ihn einem Schlauch beim Einfüllstutzen am Steuerrad an.

Dann öffne ich beide Ventile leicht und versehe sie mit einem Schlauch und lege den Schlauch in ein Gefäß. Manche machen das je Seite einzeln und nicht beide gleichzeitig?

Jetzt befülle und drehe ich so lange bis keine Bläschen mehr zu sehen sind.

So war mein bisheriges Verständnis.

[Oldskipper]

Zitat von thomasbaut

Danke für den Input

Aber ganz verstehe ich nicht wie sich diese Methode von einer anderen unterscheidet?

Ich nehme den Kanister mit Öl und schraube ihn einem Schlauch beim Einfüllstutzen am Steuerrad an.

Dann öffne ich beide Ventile leicht und versehe sie mit einem Schlauch und lege den Schlauch in ein Gefäß. Manche machen das je Seite einzeln und nicht beide gleichzeitig?

Jetzt befülle und drehe ich so lange bis keine Bläschen mehr zu sehen sind.

So war mein bisheriges Verständnis.

In der Anleitung steht es im Regelfall anders. Man muss die Ventile abwechselnd öffnen und das austretende Öl auffangen. Normal muss man das zu zweit machen. Es besteht immer die Gefahr, dass man sich wieder Luft in das System saugt. Eigentlich braucht man entsprechendes Zubehör, damit die Schläuche immer im Öl stehen und keine Luft ziehen. Je nach Montageort des Zylindes, kann das kompliziert sein. Die Schlauchbrücke ist einfacher. Man muss auch das ausgepumpte Öl nicht wieder nachfüllen. Die Gefahr von Sauerei tendiert gegen Null. Und es funktioniert auch besser. Man bekommt die Luft komplett raus.

[thomasbaut]

Meinst du mit Schlauchbrücke dass man die beiden Austritts-Ventile (li und re) beim Zylinder (Motor) mit einem Schlauch verbindet?

Aber wo kommt dann bei dieser Methode die Luft raus? Nur beim Steuerrrad?

[rg3226]

Ich habe es vor Jahren mit der Seastar so gemacht.

Trichterflasche an der Pumpe vorne und immer nachgefüllt.
Hinten an beiden Entlüftungsventilen die Schläuche in einem Behälter mit Öl damit keine Luft gezogen wird.
Dann so lange nach rechts und links gedreht bis keine Luft in den Schläuchen zu sehen ist.
Je nach Drehung und Bewegung des Lenkzylinders die Entlüftungsschraube auf oder zu.
Meine Frau hat mir dabei geholfen.

Ich kann mir nicht vorstellen das ich bei einer Schlauchbrücke zwischen den beiden Entlüftungsventielen die Luft aus dem System heraus bekomme.


Gruß Reiner

[Oldskipper]

Zitat von rg3226

Ich habe es vor Jahren mit der Seastar so gemacht.

Trichterflasche an der Pumpe vorne und immer nachgefüllt.
Hinten an beiden Entlüftungsventilen die Schläuche in einem Behälter mit Öl damit keine Luft gezogen wird.
Dann so lange nach rechts und links gedreht bis keine Luft in den Schläuchen zu sehen ist.
Je nach Drehung und Bewegung des Lenkzylinders die Entlüftungsschraube auf oder zu.
Meine Frau hat mir dabei geholfen.

Ich kann mir nicht vorstellen das ich bei einer Schlauchbrücke zwischen den beiden Entlüftungsventielen die Luft aus dem System heraus bekomme.


Gruß Reiner

Genau so hab ich es auch immer gemacht und genau so gedacht.
Bis ich das mit dem Schlauch probiert habe.

[Oldskipper]

Also es funktioniert so: Die Pumpe fördert Öl über Leitung 1 in den Zylinder. Die Luft entweicht geht durch den Schlauch auf die andere Seite des Zylinders und über die drucklose Leitung 2 zur Pumpe. Dort entweicht die Luft. Irgendwann kommt oben statt Luft Öl an. Solange die Ventile offen sind, pumpt man das Öl im Kreis . Man kann es links und rechts rum Pumpen. Die Luftblasen steigen im Pumpengehäuse nach oben. Man muss nur so lange Öl nach gießen, bis der Pegel stabil bleibt.

[rg3226]

Zitat von Oldskipper

Genau so hab ich es auch immer gemacht und genau so gedacht.
Bis ich das mit dem Schlauch probiert habe.

Ich wollte es gestern nicht mehr schreiben.
Habe gestern den Nachmittag gesucht nach den verschiedenen Entlüftungsmethoden.

Darunter war auch das von the mechanik vorgestellte Gerät.
Das ist natürlich tollt aber es rentiert sich nur für eine Werkstatt.

Dann habe ich es auch gesehen das man die Entlüftungsnippel mit einem Schlauch verbunden hat, leicht geöffnet und vorne an der Pumpe den Schlauch mit dem Voratsbehälter angeschlossen hat.

So kann Öl automatisch nachfließen und man verhindert das erneut Luft ins System kommt.
Beim drehen des Lenkrades blubberte die Luft durch den Schlauch weg.

Es wurde noch gesagt das man kleinere Luftblasen nur durch langsames drehen weg bekommt.

Und wieder im Alter etwas dabei gelernt

Gruß Reiner

[schlummschuh]

ich habe das mit dem verbinden der 2 Entlüftungsnippel mal probiert und nach einer halben Stunde aufgegeben und es wieder so gemacht wie im Handbuch.
Wichtig ist auch, das man die entgegengesetzte Seite zur Motorstellung entlüftet.

[rg3226]

Zitat von schlummschuh

ich habe das mit dem verbinden der 2 Entlüftungsnippel mal probiert und nach einer halben Stunde aufgegeben und es wieder so gemacht wie im Handbuch.
Wichtig ist auch, das man die entgegengesetzte Seite zur Motorstellung entlüftet.

Nicht umsonst ist es in der Anleitung mit auf und zudrehen der einzelnen Entlüftungsnippel beschrieben.
Jedenfals bei der Seastar.

Gruß Reiner