XXL-Trucks: Mit Tricks von der Straße ? - Seite 2 - boote-forum.de

derausdemnorden · #26 13.09.2007, 18:30

Zitat:

Zitat von payed

In Holland dürfen schon die einfachen LKW 50 Tonnen wiegen und das verteilt auf 5 Achsen. Da ist man doch mit 60 Tonnen auf 8 Achsen ganz gut aufgestellt. Wenn zudem die Sicherheit durch Beifahrer gesteigert wird, wird man sie wohl nicht all zu oft auf Rastplätzen antreffen. Sie fahren die Strecken nonstop und der Beifahrer kann ja unterwegs was kochen...

Aber nicht in der Koje liegen und Schlafen.
Wenn das Auto rollt gilt das Schlafen des Beifahrern nicht als Ruhezeit.
Das hat mir vor ein paar Tagen ein befreundeter Fahrer erzählt.
Darüber war ich auch sehr verwundert.

Bossi · #27 11.10.2007, 14:28

Thema erledigt...
Die Länderverkehrsminister haben gestern mit 10:6 gegen die neuen modularen Nutzfahrzeuge und damit 25-m-Lastzüge gestimmt.

Bei der Eisenbahnern werden jetzt wohl die Korken knallen. Wie die Verkehrspolitik dem steigenden Aufkommen begegnet wird aber ziemlich spannend werden.

Ob es jetzt wohl mehr Autobahnen und einen Ausbau des Schienennetzes, was jetzt schon nicht für eine Grundversorgung ausreicht, gibt?

Warten wir mal ab...

xtw · #28 11.10.2007, 15:00

Zitat:

Bei der Eisenbahnern werden jetzt wohl die Korken knallen.

Insbesondere auf den Autobahnen in Nds wären die Gigas eine "Bereicherung" gewesen, weil viele (relativ leichte aber großvolumige) Paletten von VW in die Gigas sollten - das wird jetzt wieder mit herkömmlichen LKW gemacht, womit die Anzahl der LKW (für diesen spezifischen Verkehr) um 50 % zunehmen werden. Bei mir als Autofahrer knallen da zumindest keine Korken...

mue · #29 11.10.2007, 15:49

Wie weiter oben schon geschrieben, ist die Transportnachfrage stark im steigen. Mit anderen Worten, auch durch diese größeren Transporte würde sich die Belastung unserer Straßen nicht verringern. Von daher ist es zwingend notweendig Transporte von der Straße weg zu verlagern. Warum kommt aber immer nur die Bahn in Betracht? Soo schlecht ist das Wasserstraßennetz in Deutschland nun auch wieder nicht!

derausdemnorden · #30 11.10.2007, 15:54

Zitat:

Zitat von mue

...... Soo schlecht ist das Wasserstraßennetz in Deutschland nun auch wieder nicht!

Im heutigen "Just in Time" Geschäft ist das Schiff schlicht und ergreifend leider zu langsam.

mue · #31 11.10.2007, 16:06

Just in Time hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun! Sondern mit rechtzeitig ankommen! Wenn ich weiss, dass mein Transport 15h dauert, dann lasse ich ihn eben entsprechend früher los fahren. Das Bischi kommt dann auch mit 99ig prozentiger Warscheinlichkeit pünktlich an. Was von einem LKW nicht zu erwarten ist!

derausdemnorden · #32 11.10.2007, 16:17

Zitat:

Zitat von mue

Just in Time hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun! Sondern mit rechtzeitig ankommen! .....

Das ist richtig,

Aber weder Kunde noch Lieferant oder Hersteller möchte die Ware über einen längeren Zeitraum (Transportzeit) finanzieren.

mue · #33 11.10.2007, 16:22

ich glaube eher, dass die Ursachen im gebrochenen Transport und den damit verbundenen Umladekosten zu suchen sind. -> Fazit, LKW Transporte und die daraus resultierenden Probleme sind noch nicht teuer/schlimm genug.

team_shetland · #34 11.10.2007, 17:24

Meiner Meinung nach liegt das Problem mit den vielen LKWs auf den Straßen bei jedem einzelnen von uns.
Solange die "Geiz ist geil"- Menthalität bei uns vorhanden ist, die uns dazu bringt, in immer kürzeren Abständen immer wieder neue Produkte aus Regionen zu kaufen die diese Produkte noch günstiger herstellen als andere, um sie letztendlich in immer kürzeren Abständen durch "bessere" oder "billigere" Ware zu ersetzen, wird sich das nie ändern.
Auch die Einstellung "Wegschmeißen und neu kaufen ist billiger als reparieren" trägt zu den oben beschriebenen Problemen bei.
Letztendlich tut die "just in time" - Politik der Kunden und Firmen ihr übriges.

Wir alle könnten auf Fleisch aus Spanien, England oder sonstwo und Gurken aus Holland verzichten. Schließlich gibt es das auch um die Ecke!
Die Liste der Produkte die unnötig umhergefahren werden lässt sich beliebig ergänzen.

Wir sind in einem Teufelskreis und das Rad dreht sich leider in eine Richtung die wir alle nicht mehr ändern können.

Aber drüber nachdenken sollte jeder mal!

derausdemnorden · #35 11.10.2007, 17:57

.......und dar Rad dreht immer schneller.

Tja, ein weiterer Impuls in diese Richtung ist wohl der Bio Diesel.
Der Rohstoff wächst bekanntlich auf Feldern.
Und unserer heimischen Bauern bauen immer mehr Pflanzen rein zur Bio Diesel Gewinnung an.
Mit der Folge das:
1. mit diesem Steuer befreit oder reduziertem Sprit unserer Lebensmittel von irgendwo geholt werden oder werden müssen.
2. Lebensmittel teuer werden. Darüber hab ich grad ein sehr interessantes Gespräch mit meinem Bäcker gehabt.

Bossi · #36 11.10.2007, 18:05

Zitat:

Zitat von mue

Wie weiter oben schon geschrieben, ist die Transportnachfrage stark im steigen. Mit anderen Worten, auch durch diese größeren Transporte würde sich die Belastung unserer Straßen nicht verringern. Von daher ist es zwingend notweendig Transporte von der Straße weg zu verlagern. Warum kommt aber immer nur die Bahn in Betracht? Soo schlecht ist das Wasserstraßennetz in Deutschland nun auch wieder nicht!

Aber auch nur wenn ausreichend Wasser vorhanden ist... Diverse Elbhäfen waren insbesondere in diesem Jahr sehr gute Auftraggeber von mir.....!

Das Bischi und die Bahn sind für manche Produkte hervorragende Verkehrsträger, kommen aber leider nicht überall hin, sind einfach zu langsam bzw. unflexibel und können das Volumen nicht annähernd auffangen.

mue · #37 11.10.2007, 18:18

daher frage ich mich auch, weshalb die Elbe nicht endlich ausgebaut wird?!

Kein Mensch fordert, das BiSchi im Haus zu Haus Transport einzusetzen. Aber 50 Container von HH bis Dresden auf der Autobahn, oder auf dem Wasser macht schon einen gewaltigen Unterschied! Und dazu reicht die "Flexibilität" des BiSchi allemal!

derausdemnorden · #38 11.10.2007, 18:26

Zitat:

Zitat von mue

daher frage ich mich auch, weshalb die Elbe nicht endlich ausgebaut wird?!............

Aus denselben Gründen warum andere Verkehrsprojekte nicht machbar sind:
Mal sitzt ein Frosch im Weg herum
und ein anderes mal sind es die Anlieger die um ihre Ruhe fürchten.

Über die Finanzierung ca 500 Km Fluß auszubauen brauchen wir uns glaub ich nicht unterhalten.

nimmerland · #39 11.10.2007, 19:35

Moin,
nun muß ich doch mal was dazu sagen. Da ich selber LKW fahre, kann ich zumindest was für meinen Bereich sagen. Ich fahre einen Autotransporter, also immer zu lang, wenn auch mit Sondergenehmigung. Den Punkt Sicherheit kann man einfach klären, in dem man für alle Giga Liner den Abstandsradar vorschreibt, der den LKW selbständig abbremst. Schöner wäre es, wenn jeder LKW einen hätte. LKW sind in der Regel pünktlich. Wenn bei Ford die Zulieferer LKW drei Stunden zu spät kommen, dann stehen die Bänder still. Die Bahn wird gerne vermieden, weil sie zu langsam ist. Bei BMW z.B. muß ein PKW wenn er auf den Auslieferungsplatz in München (Werk) gestellt wird, innerhalb von 48 Std beim Händler stehen, was mit der Bahn nicht zu schaffen ist.
In Hamburg ist die Köhlbrandbrücke regelmäßig mit Container LKW überfüllt, weil "mal eben" 1000 Container von einem Schuppen zum nächsten gefahren werden müßen, weil da das Anschlußschiff schon wartet. Den Verkehr könnte man auch auf dem Wasser erledigen, wo es schon überlegungen gibt. Leider läßt Deutschland seine Wasserstraßen verkommen, was jeder der mal in Holland war gut vergleichen kann.

Sven*

mue · #40 11.10.2007, 19:43

Zitat:

Zitat von derausdemnorden

Aus denselben Gründen warum andere Verkehrsprojekte nicht machbar sind:
Mal sitzt ein Frosch im Weg herum
und ein anderes mal sind es die Anlieger die um ihre Ruhe fürchten.

Über die Finanzierung ca 500 Km Fluß auszubauen brauchen wir uns glaub ich nicht unterhalten.

... die Frage war auch eher Rhetorischer Natur ...

Das mit den Warte- und Lagerzeiten von z.B PKW ist ja kein Naturgesetz und kann geändert werden. Ob ein Besteller nun noch ein zwei Tage länger wartet oder nicht, sollte ja wohl tolerabel sein! In der DDR haben sich die Leute sogar 13 Jahre geduldet! ;)
Ford macht beispielsweise schon Schritte in die "richtige" Richtung und liefert PKW auf dem Rhein nach Amsterdam.

nimmerland · #41 11.10.2007, 19:46

Stimm, die Binnenschiffe, die für Ford fahren, gehören zu der Firma, bei der ich arbeite

Sven*

chico · #42 11.10.2007, 21:58

So NEU ist das Thema garnicht, habe in den 60ger Jahren in Schweden ( da wurde da noch " links " gefahren ) Sattelzüge mit je 2 Aufliegern
gesehen, ganz schön lang die Dinger, aber funzte.
ps. Zu der Zeit war ich noch mit einem 40 - tonner Tiefkühlzug in Europa unterwegs und wir wunderten uns warum die Schweden auf dem Gehweg immer hochhüpften bei unserem Vorbeifahren......klaro, wir mußten logo auch li. fahren und bei Steilstrecken im kleinen Gang blies unser MAN -Auspuff
gansschön heiße Luft auf die Gehwege, die wir machmal in ca 1 m Entfernung entlangkrochen.
- war nur mal so ne kleine Erinnerung -

RoterBaron · #43 13.10.2007, 01:12

Zitat:

Zitat von xtw

Sinnvoll sind die Gigaliner in jedem Fall, insbesondere z.B. bei dem Lieferverkehr normierter Paletten zwischen unseren Werken, aber eigentlich gehört (nach meiner Meinung) Ladegut dieser Art auf die Schiene ! Das das nicht so ist, liegt leider auch an der tollen deutschen Bahn...

Ladegut dieser Größe gehört aufs Schiff. Jedenfalls immer dann, wenn es eine Seewasserstraße oder Bundeswasserstraße in der Nähe gibt.

100 40 Tonner = ein 105 Meter Grossmotorschiff (Binnen). Viel angenehmer als das gleiche Transportvolumen auf LKW oder Bahn.

RoterBaron · #44 13.10.2007, 01:20

Zitat:

Zitat von team_shetland

Auch die Einstellung "Wegschmeißen und neu kaufen ist billiger als reparieren" trägt zu den oben beschriebenen Problemen bei.
Letztendlich tut die "just in time" - Politik der Kunden und Firmen ihr übriges.

Wir alle könnten auf Fleisch aus Spanien, England oder sonstwo und Gurken aus Holland verzichten. Schließlich gibt es das auch um die Ecke!
Die Liste der Produkte die unnötig umhergefahren werden lässt sich beliebig ergänzen.

Aber drüber nachdenken sollte jeder mal!

Mach ich hiermit:

Vieles kann man heute nicht mehr reparieren, nur wegwerfen, weil z.B. der Elektrokrempel wie Unterhaltungselektronik so gebaut wird, daß wegwerfen billiger als eine Stunde Reperatur ist. Opas Röhrenradio konnte man noch x-mal flicken.

Aus Gurken aus Holland verzichten? Wie denn? Die Leute, die heute darüber maulen, daß es Wassergurken gibt, sind happy in einem Eigenheim zu wohnen. Wo steht das? Auf dem von Opa geerbten Grundstück, wo Opa im Garten noch Gemüse anbaute und Hühner hielt.