Boot verchartern, wie geht das?

[snoopy1]

na, ohne Mwst! bar auf die Hand, aber ich glaub das wird nix....

[hartmut2801]

moin,

Zitat von snoopy1

ihr geht immer von Gewerbe und Gewinne aus. Das hatte ich eigendlich nicht vor. Ich würde es für meinen Urlaub nehmen, und danach,das es nicht einfach so rumdümpelt, gerne verchartern. Das Boot ist alt aber gepflegt und hat eine gute Technik. Als Preis dachte ich so an 300- 400 Euro pro Woche....

ich geb dir da mal einen tip, wenn du nicht längerfristig gesehen in teufels küche kommen willst (irgenein unzufriedener wird dich schon hinhängen ), melde das an. die gewinnerzielung unterstellt dir der fiskus . wie immer gilt auch hier "schaden macht kluch" .

bis denn

[snoopy1]

ich glaub ich lass es........

[KevinFLT]

Oder Du suchst Dir vor Ort einen netten Bootsmann der sich ein bisschen um das Boot kümmert und kleine Reparaturarbeiten durchführt. Dafür kann er das Boot dann nutzen. Es gibt doch genug Rentner die Langeweile haben

Oder Du gründest eine Eignergemeinschaft mit mehreren Leuten...

So kann das Boot zu mindestens genutzt werden und Du kannst die Kosten klein halten...

[IngoNRW]

Die Idee ist ja ok, aber ich würde dabei folgendes bedenken:

Leute die so ein Boot chartern können in der Regel mangels Praxis nicht richtig damit umgehen, das geht schon mit etwas Wind im Hafen los. Wenn man nicht beherzt in die Gashebel geift wird das Boot doch ziemlich selbständig und die Panik steigt. Es ist eine Frage der Zeit wann die ersten Rammings passieren und der Rumpf Schäden davonträgt.
Dazu kommt noch der Verschleiß, Beanspruchung der Schaltung etc. ich denke das kommt zum Schluß teurer als alles andere. Alternative wäre Ausflüge mit Skipper anzubieten, dafür hast Du aber bestimmt nicht die Zeit.

Gruß Ingo

[almdudi]

Wie wär's mit dem versuch, das Ganze so zu betreiben wie es in Deutschland mit den meisten Traditionsseglern geschieht, nämlich über einen Verein?
Wer es benutzen will, muß diesem Verein beitreten.
Wichtig ist natürlich die richtige Satzung, der Verein darf dann keine Absicht auf Gewinn haben (und es muß sichergestellt sein, daß du nicht ausgebootet werden kannst!).
Wenn da aber, wie schon oft gesagt, sowieso nicht mit Gewinn zu rechnen ist, wäre das ja kein Problem. Eine Aufwandsentschädigung ist aber immer möglich.

[Eckaat]

Am besten du machst mal ein paar Tage Urlaub an der Seenplatte und legst jeden Abend rechtzeitig in einem anderen Hafen an, um die Chartercrews beim Anlegen zu beobachten. Danach wirst du deine Idee absolut bescheuert finden, das verspreche ich dir.

Gruß Ecki

[sea-commander]

Na ja, dass das alles so dramatisch schlimm ist, dass einen die Reparaturkosten durch die unfähigen Fahrer auffressen, wird wohl auch nicht sein. Sonst würden wohl keine Boote mehr verchartert werden.
Natürlich hängt es auch davon ab, wieviel man für das Boot verlangen kann. Bei 400 € wird die Luft für Reserven natürlich dünn.

Chris

[Greta]

Ich find Eckis Idee am besten. Das hat schon Unterhaltungswert.
Aber zum Thema zurück....du ärgerst dich zu Tode. Wenn du nicht alle anfallenden Arbeiten alleine bewerkstelligen kannst und gleichzeitig mit nem Anwalts- und Steuerbüro verheiratet bist fressen dich die Unterhaltskosten auf.

[Eckaat]

Die Schäden minimieren die Vermieter ausschließlich durch Fender-Prävention. Das heißt, die Charterboote sind allesamt rundum mit reichlich fest angeschraubten Fendern gegen das Gröbste geschützt.

Das sieht dann so aus:



Oder man macht das wie der Kuhnle, der baut die Boote gleich selber und zwar aus Stahl.

Ansonsten wären wohl die meisten Boote nach der ersten Saison nur noch Kernschrott. Darfste ruhig glauben, ich hab hier schon Dinge gesehen, das glaubt kein Mensch.

Gruß Ecki

[sea-commander]

Vielleicht muss man auch noch zwischen den Schiffen unterscheiden, die mit, bzw. ohne Schein gefahren werden dürfen.
Auch in NL fahren tausende Charterboote durch die Gegend. Sicher, ein paar Macken sieht man immer, aber als Kernschrott würde ich sie absolut nicht beschreiben. Ich war kürzlich auf einer rund 8 Jahre alten Marex 280 mit knapp 5000 Betriebsstunden auf dem Buckel. Gebrauchsspuren waren sichtbar - aber das war alles im grünen Bereich und alles andere als Kernschrott.

Halt, doch, eines: Das haben unsere Liegeplatznachbarn am ersten Tag gleich in der Maas versenkt. Die hatten eine Kettenfähre "übersehen" und dann vor Schreck voll zurück gegeben. Dank Schraubeneffekt ging's dann rückwärts in die Steinböschung. Als wir eine Woche später am Charterstützpunkt angekommen sind, lag der Kahn hoch und trocken, schon mit neuem Heck drangebraten...
Der Vermieter sagte als er denen das Boot gab noch, dass ihm irgendwie die Eier jucken würden. Die hätten sich wohl recht blöde angestellt. Tja, hätte er mal drauf gehört.

Chris

[sea-commander]

Zitat von Greta

Aber zum Thema zurück....du ärgerst dich zu Tode. Wenn du nicht alle anfallenden Arbeiten alleine bewerkstelligen kannst und gleichzeitig mit nem Anwalts- und Steuerbüro verheiratet bist fressen dich die Unterhaltskosten auf.

Weißt du das aus eigener Erfahrung?
Chris

[trapper]

Also wenn du diese Absicht bei deinem zuständigen Finanzamt anmeldest, hast du in der Regel keine Probleme und auch keinen Mehraufwand bei deiner Steuerabrechnung......solange dein "Umsatz" 17.000€ (und ein paar Zerquetschte) nicht übersteigt. Bis dahin bracuhst du nur eine einfache Gewinnermittlung machen und die dem Finanzamt zusammen mit deiner normalen Einkommenssteuererklärung vorlegen (man kann mit den Leuten tatsächlich auch reden und sachliche, freundliche Gespräche führen - wie`s in den Wald reinschallt .....). Du bezahlst dann auf den so ermittelten Gewinn den selben Steuersatz wie auch auf dein "normales" Einkommen. Eine Anmeldung bei der IHK bzw. dem zuständigen Gewerbeamt ist natürlich auch nötig. Und bis du mit diesem Schiff diese Grenze überschreitest, wird es schon eine Zeit dauern. Über dem Betrag geht es dann natürlich schon los - mit Gewerbesteuer, Märchensteuer, Bilanzierung, etc., eben all dem, was das Leben eines Unternehmers so leicht und locker macht .

Grüße
Markus

PS. Falls ich etwas falsch dargestellt haben sollte, so bitte ich dies zu korrigieren. Aber gensuso funktioniert es bei uns. Nur dass wir keine Boote verchartern sondern Zimmer vermieten.

[IngoNRW]

Zitat von sea-commander

Weißt du das aus eigener Erfahrung?
Chris

Ich kann dir nur sagen das ich 1996 mal mein Geld mit verchartern verdienen wollte. Wir hatten 3 Segeljachten (Dehler 37cws, Dehler 34, Oceanis 31) und eine Sea Ray 310 im Makkum liegen. Wenn die Freitags zurück kamen war ich nur beim Segelmacher und am reparieren. Nach 1 Saison habe ich die Boote zum Einstand wieder verkaufen können obwohl die Auslastung 90% war und zu der Zeit durchaus Gewinn übrig geblieben ist. Allerdings habe ich die Sea Ray nicht aus der Hand gegeben weil die meisten (2xWelle) damit überfordert waren. Mir hat als Bootsliebhaber einfach das Herz geblutet wie das Material verschandelt wurde. Da waren die Spaghettisoßenreste hinterm Herd noch das geringste. Herausgerissene Umlenkrollen waren an der Tagesordnung.
Und ein Segelboot fährt sich viel einfacher wie ein Motorboot, die Box treffen die meistens immer irgendwie, oder auch nicht
Man kann die Vermietung einer Privatjacht auch nicht mit den Charterschiffen vergleichen die dafür gebaut worden sind und aufgrund der Erfahrungen viel robuster ausgelegt sind

Gruß Ingo

[swath]

Zitat von trapper

1) Also wenn du diese Absicht bei deinem zuständigen Finanzamt anmeldest,
2) hast du in der Regel ... auch keinen Mehraufwand bei deiner Steuerabrechnung......solange dein "Umsatz" 17.000€ (und ein paar Zerquetschte) nicht übersteigt.
3) Bis dahin bracuhst du nur eine einfache Gewinnermittlung machen und die dem Finanzamt zusammen mit deiner normalen Einkommenssteuererklärung vorlegen
4) (man kann mit den Leuten tatsächlich auch reden und sachliche, freundliche Gespräche führen ... .
5) Du bezahlst dann auf den so ermittelten Gewinn den selben Steuersatz wie auch auf dein "normales" Einkommen.
6) Eine Anmeldung bei der IHK bzw. dem zuständigen Gewerbeamt ist natürlich auch nötig.
7) Und bis du mit diesem Schiff diese Grenze überschreitest, wird es schon eine Zeit dauern. Über dem Betrag geht es dann natürlich schon los - mit ..., Märchensteuer, Bilanzierung, etc., ... .

8) PS. Falls ich etwas falsch dargestellt haben sollte, so bitte ich dies zu korrigieren.
9) Aber gensuso funktioniert es bei uns.
10) Nur dass wir keine Boote verchartern sondern Zimmer vermieten.

zu 1) & 6): ich dachte : man meldet ein Gewerbe beim Gewerbe-Amt an, eine Kopie dieser Anmeldung leitet das G-Amt weiter an: a) das FA, b) die IHK, c) die BG;
2)
3) ... im Schuhkarton
4) Du wolltest sicherlich schreiben "man konnte" (das war mal so, dass man freundliche und sachliche Gespraeche fuehren konnte - freut mich, wenn es in Ulm immer noch so ist )
5) den selben ? Wo ?, in Ulm ? ( Markus, nimm doch mal bitte die Steuereinkommenstabelle zur Hand (egal aus welchem Jahr ) und vergleiche mal bitte Folgendes:
a) Einkommens-Steuersatz zu z.B. 12000 eus (danach: x 2 ("normales" Einkommen(12.000) / Gewerbe(12.000)); und
b) Einkommens-Steuersatz zu den 24.ooo (Gesamteinkommen );

7) ab 17.000 USt-pflichtig ? , aber auch Bilanz-pflichtig ?

8) ... Du hast lediglich was durcheinander gebracht
9) Wo ? In Ulm ?
10) ich glaube das ist ein Vergleich "Aepfel mit Birnen" oder eher "Fische mit Ziegel" ?
P.S. wenn man in Ulm eigene Zimmer/Wohnungen/Haeuser vermieten moechte, ist man dann verpflichtet ein Gewerbe anzumelden ?
Reichen denn dem Ulmer FA die Anlagen V nicht aus ? , oder verwaltest Du fremde Zimmer ?

[herbert]

Zitat von IngoNRW

Die Idee ist ja ok, aber ich würde dabei folgendes bedenken:

Leute die so ein Boot chartern können in der Regel mangels Praxis nicht richtig damit umgehen, das geht schon mit etwas Wind im Hafen los. Wenn man nicht beherzt in die Gashebel geift wird das Boot doch ziemlich selbständig und die Panik steigt. Es ist eine Frage der Zeit wann die ersten Rammings passieren und der Rumpf Schäden davonträgt.
Dazu kommt noch der Verschleiß, Beanspruchung der Schaltung etc. ich denke das kommt zum Schluß teurer als alles andere. Alternative wäre Ausflüge mit Skipper anzubieten, dafür hast Du aber bestimmt nicht die Zeit.

Gruß Ingo

Hab schon viel gelesen aber das Geld die Erfahrung ersetzt ist mir neu
Wenn ich das jetzt nochmals genauer lese komme ich zum schluß das ein verarmter ex besserverdiener nun seine Fahrkenntnisse verliert
Aber im gegezug ein neuling und lotogewinner der sich eine neue Azimut chartert automatisch zum superskipperwird

Wie bist du darauf gekommen das es so sein könnte