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Update:
Endlich mal ein Havarie. Wurde ja schon langweilig. Eine Sicherung war korrodiert. Das war eine kleine Ursache. Hatte aber gewaltige Folgen. Mein Bierfass hatte sich auf 8 Grad erwärmt. Die Kühlung war ausgefallen. Blitzartig wurde der Fehler behoben. Eine weitere Erwärmung unterbunden. Das war knapp. Mittlerweile hat dir Orion den nordwestlichsten Punkt der Reise erreicht. Makkum am IJsselmeer. So langsam wird sich der Bug wieder gen Osten richten. Die Anreise ging durch kleine Entwässerungsgräben mitten durch die Kuhwiesen. Sehr lustig, weil auch keine Kühe auf den Wiesen waren. Heute gab es noch ein interessantes Erlebnis. In der Einöde der Kuhwiesen stand eine einsame Klappbrücke. Wir näherten uns und rot /grün signalisierte, dass wir ohne Bremsen durchbrettern konnten. Die Brücke ging auf, immer noch rot/grün, was hier niemanden juckt, also mit Schmakes auf die Brücke zu. Plötzlich sehe ich, wie der Brückenwärter heftig mit den Armen winkt. Er rudert geradezu mit beiden Armen. Ich sehe aber keinen Grund für irgendeine Gefahr oder ein Hinderniss. Zum Bremsen ist es eh zu spät und da die Brückendurchfahrt sehr schmal ist und mein Heck beim Bremsen schwer ausbricht, geht es weiter. Der Brückenwärter scheint kurz vom Herzkasper. Wir rauschen durch die Brücke. Das Fenster vom Brückenwärterhäuschen geht auf. Zwei Arme recken sich durch das Fenster. Am Ende zwei Hände, beide mit Daumen nach oben. Der Kopf vom Brückenwärter erscheint. Er lacht und strahlt und winkt und ist megabegeistert. Er findet das Boot so toll. Mein Puls normalisiert sich langsam und ich muss lachen. Er winkt uns noch lange hinterher. Eine sehr nette Begegnung. Überhaupt scheint unser Boot hier eine kleine Sensation zu sein. Laufend stehen Leute am Boot und diskutieren. Sehr witzig, kommt das Boot doch aus Nl, scheint hier aber völlig unbekannt zu sein. Viele Leute fragen auch, was das für ein Boot ist. Nach jetzt gut 8 Tagen sind wir Profis geworden. Hier regiert der gesunde Menschenverstand und nicht die Binnenschifffahrtsordnung. Fahren bevor die Ampel grün wird, völlig normal. Anlegen am Wartesteg? What?? Gibts hier nicht. Im Zweifelsfall wird Schiffsballet gemacht. Aber Idioten gibts hier auch. Ballern durch den Hafen, als gäbs kein Morgen. Die wichtigsten Worte in der Eingeborensprache habe ich für solche Fälle gelernt und so schallte ein gewaltiges Klootzak durch den Hafen, was auf den Nachbarschiffen mit Beifall und Jubel bedacht wurde und überall wurde gelacht und die Daumen gingen hoch. Und dann gab es noch einen emotionalen Höhepunkt, oder Tiefpunkt. Vor 41 Jahren ereignete sich das in Holland: https://www.knrm.nl/blog/historie/hemelvaartsdag-1983 Ich war mitten drin mit einem kleinen offenen Segelboot. Auf dem Randmeer de Fluessen. Mein erster Orkan und fast wäre es auch der letzte gewesen. War sehr knapp. Eine gute Stunde hab ich gekämpft. Lange her. Nie vergessen. Hat mich geprägt. Bin die Strecke noch einmal abgefahren. Soweit die Jugenderinnerungen eines alten Skippers. Mir graut es schon ein wenig vor dem ersten deutschen Schleusenmeister. Aber noch sind wir ja in den Niederlanden und Morgen gibt es erstmal eine Fahrradtour. Langsam wird meine Zunge wieder gängig und ich kann mich in herrlichem Kauderwelsch mit den Eingeborenen unterhalten. Das hat sich un den letzen 4o Jahren auch geändert. Damals war man Deutschen gegenüber noch sehr reserviert bis hin zu offenem Hass. Da hat mir schon mal einer vor die Füße gespuckt, wenn ich als Deutscher identifiziert wurde. Das ist vorbei und die Menschen sind sehr freundlich und offen. Es ist sehr interessant das so zu erleben, es ergeben sich fast jeden Tag nette Kontakte. Soweit mal bis hier her. Fine Dag nog.
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Impressionen aus Makkum
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Postkartenwetter. Daher noch ein paar Bilder.
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Das läuft dieses Jahr für eine Havarietour alles deutlich zu geschmeidig. Lese die Beiträge trotzdem sehr gerne.
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Naja, dass mit dem warmen Bier war schon eine sehr ernste Situation. Möchte ich nicht noch einmal erleben.
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8 Boote ankern auf einem See. Alle 8 Boote liegen mit dem Bug im Wind.
Alle Boote??? Nein, die Raumpatrouille ORION umkreist permanent ihren Anker. Verrückt.
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Hab heute auch ne Havarie, Schleuse Flaesheim. Schaltung blockiert, Boote stoppte nicht, trotz aufopferungsvollen Mut und unter Ignoranz schlimmster Schmerzen hatte ich Feindkontakt mit einem tschechischen Frachter. Coole Leute.
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Aua. Das ist zwar nicht schlimm, tut aber ekelhaft weh. Schaltung blockiert ist aber blöde. Hoffe du findest die Ursache und kannst sie dauerhaft eliminieren.
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Kleine Begebenheit am Rande. Heute war eine Eisenbahndrehbrücke auf dem Weg. Ich komme um die Ecke und sehe, dass noch einer durchfährt, frohlocke schon, zack rot. Mist. Also an den Wartesteg.
Ich liege 5 Minuten am Wartesteg, Brücke immer noch offen, aber rot. Einsatz für das Marifoon... Panierterkäsespoorbrug van de Orion... Warom faart jou niet? Is rood! Oh, sorry. Knipps und es wurde grün. Der erste Brückenzwischenfall, nach gefühlt 1 Mio Klappbrücken. Schleusen gab es bisher nur 3 und seltsamerweise habe ich eine Rundfahrt gemacht und bin quasi wieder vor der letzten Schleuse die ich durchfahren habe. Aber auf der Seite, wo ich schon mal war. Eigentlich hätte ich ja wieder runter schleusen müssen. Seltsam, dieses Holland. Nun liege ich vor Anker auf irgend so einem Tümpel. Endlich kommt mein Ankerball mal zum Einsatz. Aber irgendwie sieht man das hier auch entspannt. 8 Boote vor Anker, 4 haben den Ball gesetzt vermutlich alles Deutsche.....
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Jepp, nur Deutsche. Die Holländer sind lockerer.
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Seufz.......
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Schickes Plätzchen … wir fahren morgen über den Dollard nach DE zurück.
Freue mich jetzt schon auf die deutschen Schleusen das ist hier doch alles sehr entspannt….
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen
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Nach dem gefühlt tausendsten Marekitte Anleger, war uns Heute mal nach ein wenig Stadtluft. Grou war das Ziel.
Gegen 10:30 steuerten wir den Hafen an. Eine rucksichtlose NL Blechbüchse drängelte sich vorbei, um einen der raren Liegeplätze an der kommunalen Kaimauer zu erwischen. Fehlanzeige. Alles voll. Allerdings hätten bestimmt noch 2 bis 3 Boote hin gepasst, wenn die Lücken geschlossen wären. Das sah der Blechbüchsenkapitän ähnlich und steuerte eine Lücke an, in der Hoffnung, die Anderen würden Platz machen. Das Horn ertönte und er gestikulierte wild. Das aggressive Vorgehen, traf bei den Bootsgenossen jedoch auf demonstrative Ignoranz. Die saßen an Deck und haben in aller Ruhe ihren Kaffee getrunken. Daraufhin lief der Blechbüchsenkapitän Amok. Es gab ordentliche Schreierei und dann legte er den Hebel auf den Tisch und verschwand unter hinterlassung sehr unsportlicher Wellen den Hafen. Ein sehr unschönes Verhalten. Unterdessen hatte ich Plan B gezogen und steuerte den Hellingshaven an. Max 12m steht an der Einfahrt. Wie für uns gemacht. Passt auf den cm. Es folgte ein haarsträubendes Anlegemanöver. Die coolste Seemansbraut von Allen, stand mit dem Festmacher an der Reling und verzog keine Miene. Ich sag mal so: 12,01m hatte vermutlich nicht gepasst. Unter zuhilfenahme des Windes, glitt die ORION in die Box, ohne dass der Einsatz des Strahruders erfogte, was bei einigen Umstehenden zu erstaunten Geschtern führte. Kaum war das Boot ordnungsgemäß vertäut, hielt die coolste Seemansbraut von Allen, dem Käptn eine gepfefferte Standpauke. Natürlich unter Deck. Ob das denn nötig gewesen sei, in so ein winziges Loch einzuparken. Die Standpauke wurde jäh unterbrochen, denn der Blechbüchsenkapitän tauchte auf und versuchte ebenfalls einzuparken. Die Blechbüchse war ein ganzes Stück schmaler und kürzer als die ORION. Nach 15 Minuten wurde das Manöver abgebrochen. Vermutlich waren die Batterien der Strahlruder leer. Bei der Ausfahrt rammte er noch einen Dalben. Soviel Schreierei habe ich selten gehört. Der Blechbüchsenkapitän hat die Blechbüchsenkapitänsbraut permanent zusammengebrüllt, weil sie offenbar die Abstände nicht richtig angezeigt hat. Die beste und coolste aller Seemansbräute, stellte daraufhin fest, unser Anlegemanöver sei zwingend erforderlich gewesen. Es folgte ein Landgang meinerseits und als ich zurückkam, meinte meine Gattin, wir sollten besser das Weite suchen. In der Zwischenzeit gab es wohl weitere erfolglose Versuche in der viel zu schmalen Gasse anzulegen. Daraufhin machten wir uns wieder auf den Weg. Mein Wendemanöver in der Boxengasse, geht in die Geschichte des Hafens ein. Ganz besonders aber das Verhalten meiner Seemannsbraut. Ohne mit der Wimper zu zucken stand sie an Deck. 50cm, 20cm, 5 cm, 3cm, gab sie die Entfernung zum Nachbarboot an. Am Heck waren es noch locker 4cm und so drehten wir uns elegant aus der Box. Vom Nachbarboot kam ein annerkennendes "Alter!" Ich rief zurück, es käme zwar selten vor, aber manchmal würde es tatsächlich klappen. Ich hätte wohl einen Glückstag. Und so verließen wir Grou um nach ein paar km im Nationalpark an einem Marekritte Steg fest zu machen. Langsam geht mir die Natur auf den Keks. Es wird Zeit, ein wenig Strecke zu machen. Ein Zwischenfazit: Dieses Friesland ist ganz nett, aber zumindest in den Ferien auch sehr voll. Die Infrastruktur ist sensationell. Alles ist zudem in top Zustand. Die Städte sind toll. Aber auch irgendwie austauschbar. Nach dem hunderstem historischen Zentrum mit Kirche und irgendwelchen Stadttoren von 1400 irgendwas, ist irgendwann auch mal gut. Am Ende ist es egal, wohin man fährt. Es sieht überall gleich schön aus. Auf jeden Fall ist es sehr erholsam. Am Besten hat mir bisher Makkum gefallen. Sehr ruhig. Nettes kleines Zentrum und ein sehr schöner Liegeplatz. Und die Landschaft in Küstennähe,.mit endlosen Kuhwiesen und einem ebenso endlosem Himmel, streichelt die Seele. Mir persönlich gefällt das am Besten. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Morgen geht es Richtung Lauwersmeer und von dort über Groningen nach Emden. Schaun wir mal, was noch so kommt.
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H A V A R I E ! ! !
Wurde ja auch Zeit. Allerdings nicht beim Raumkreuzer. Der schnurrt wie ein Bienchen. Der Käptn lief Amok. Der Reihe nach. Nach ruhiger Nacht im Nationalpark bei Grou, wurde heute Strecke gemacht. Auf der Staande Maast Route ging es über Grou, Leuwarden bis hinter Dokkum. Alles lief prima, bis wir an dieser sensationellen Brücke in Leuwarden ankamen und durch die Stadt gefahren sind. Vor mir ein paar Boote, darunter ein Segelboot. Die Brücke geht auf, es wird grün und wie eine Perlenkette reihen sich die Boote und fahren durch die Brücke. Ganz vorne das Segelboot. Es fährt durch die Brücke...... und hält an. Bleibt einfach direkt hinter der Brücke stehen. Der Blödmannsgehilfe am Ruder diskutiert mit der Blödmannsgehilfin. Das Motorboot vor mir, bleibt genau in der Brückendurchfahrt hängen und der Wind drückt es gegen das Leitwerk. Ich kann mich so gerade, halb in der Brückendurchfahrt halten. Das Segelboot hinter mir, fährt fast auf, schmeisst Fender und hängt ebenfalls am Leitwerk. Alles denkt an einen technischen Defekt am vorderen Boot. Aber nein. Die Diskussion wird beendet und er fährt weiter. Alles schüttelt den Kopf. Die nächste Brücke naht, geht auf.... Das Segelboot fährt durch und hält an. Der Motorbootfahrer vor mir bekommt einen Herzkasper. Unter lautem Hupen, schiebt er das Segelboot aus dem Weg. Hebel auf den Tisch und vorbei. Ich setze ebenfalls zum Überholen an, aber das Segelboot gibt Gas und in dem engen Hafen käme ich nur mit Monsterwelle vorbei. Was soll ich sagen. Gefühlt hat Leuwarden 1 Mio Brücken und er hat an jeder Brücke das Spiel wiederholt. Er hat wirklich hinter jeder Brücke angehalten. Irgendwann waren wir durch. Er fährt vor mir auf dem Kanal mit ständig wechselnder Geschwindigkeit. 6, 9, 5, 12 km/h. Irgendwann reichts mir. Ich hab Puls. Ich lege an. Mittagspause. Die Bootsfahrer hinter mir, machen eindeutige Zeichen, was sie von dem Irren halten, als sie an uns vorbei fahren. Der Tross zieht an mir vorbei und verschwindet hinter einer Kurve. Kurz danach beginnt ein Hupkonzert. Der nächste hat die Nerven verloren. Nach 2 Stunden nehmen wir wieder Fahrt auf. Alle folgenden Brücken passieren wir völlig stressfrei und alleine. Irgendwann ruft die Arbeit und ich lege an. Noch gut 20km bis Lauwersoog. Luftlinine sind es noch 4 km bis zum Wattenmeer.
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Hmpf.
Die Havarien eilen uns voraus. https://www.youtube.com/watch?v=TSY1fauJwQg Brücke über das Reitdiep geschrottet. Ich hoffe, die heben die Brücke schnell raus. Sonst müssen wir umdrehen. Die Staande Maast Route zwischen Delfzijl und Lauwersmeer ist aktuell dicht.
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Großer Umweg?
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Schätze 1 Tag Umweg. Müssten wieder zurück nach Grou und dann den Princess Magriet Kanaal. Kein Weltuntergang.
Aber mit so ner Blechbüchse eine Brücke zu zerlegen, ist schon eine Ansage. Wenn der nicht versichert ist, gute Nacht.
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„habe Brücke gerammt, Boot heile Brücke Schrott “ Scheint aber ein stabiles Böötchen zu sein Problem ist jetzt wollen alle zurück.
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Update:
Lauersoog wurde erreicht. 3 neue Antennen sind an Bord gekommen. Irgendwie waren die alten Antennen vergammelt. Der Funk funktioniert wieder super und der Meldpost Schiermoningkoog, vergab Bestwerte bei der Kommunikation. Aktuell werden wir abwettern und abwarten. Ein mögliches Ziel ist Schiermoningkoog, aber der Hafen ist aktuell voll. Abwettern ist etwas hoch gegriffen, soll es morgen ein paar Tropfen regnen. Aber durch den Ostwind ist wenig Wasser im Watt. Wir warten also auf Westwind und freie Plätze in Schiermoningkoog. Die ORION wird also das Watt bezwingen, wenn es im Raumdock Platz gibt. Durch die demolierte Brücke, geht es sowieso nicht weiter und so planen wir en paar Tage Insel ein. Schaun wir mal, wie es weiter geht. Ein wenig Strandurlaub wäre nicht schlecht. Der Meldpost Schiermoningkoog hat heute diverses Zeug von sich gegeben. Minderwater und und Tonnen, die 20m neben dem Fahrwasser liegen. Der letzte Kilometer bis zum Hafen scheint recht speziell zu sein. Bin mal gespannt, wie wir uns da reinmogeln. Ansonsten wieder Postkartenwetter. Morgen soll es Regen geben.
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Mit etwas Glück wird die Brücke in den nächsten Tagen weggeräumt und die Fahrt kann weiter gehen. Derweil schaue ich Hafenkino in Lauwersoog.
Was man da so zu sehen bekommt, ist sehr interessant. Box mit Pfählen: Boot 1 fährt zügig ein. Vorleine an den Steg, Rückwärtsgang rein und vorne wird so lange gefiert, bis die Pfähle wieder in Reichweite sind. Achterleinen drum und wieder nach vorne. Fertig. Perfektes Manöver mit Seitenwind, wobei die Luvleinen als erstes ausgebracht wurden. Gleiche Situation, anderes Boot. Boot fährt ein und als die Pfähle mittschiffs sind, werden die Achterleinen aufgelegt. Der Wind packt das Boot. Es knirscht am Pfahl und der Bug kommt die Reling am Nachbarboot. Bugstrahlruder quirlt, reicht aber nicht. Es wird versucht, eine Vorleine zu Helfern am Steg auszubringen. Versuch Nummer 5 gelingt. Die Helfer ziehen mit aller Kraft und der Anker geht eine unlösbare Verbindung mit der Reling vom Nachbarboot ein. Bewundernswert ist die Arschruhe, auch des Eigners vom Nachbarboot, der in aller Ruhe den Anker aus der Reling tüddelt. Nach 10 Minuten ist das Boot endlich fest. Eine Stunde später kommt eine 15m Segelyacht. Einhand. Fährt in die Boxengasse und sucht eine freie Box. Fährt wieder raus, legt sich eine Leine zurecht und fährt wieder rein. In die Box. Sprintet kurz zur Bootsmitte und wirft eine Leine über den Pfahl. Dann dampft er in die Leine ein. Über eine Winsch wird die Länge reguliert, In aller Ruhe die Achterleinen ausgebracht. Ganz gemütlich die Vorleinen auf den Steg. Gang raus. Maschine aus. Perfekt. Sehr interessant sich das mal in Ruhe anzuschauen. Die Quote der misslungen Anlegemanöver ist hoch . Es kommt zwar nicht jedes Mal zu Remplern, aber elegant ist anders. Vieles wird mit Muskelkraft geregelt. Standard ist, dass Boot kommt ziemlich gut an den Steg. Der Leinenwurf misslingt und es geht auf Drift. Mehr oder weniger elegant wird dann improvisiert. Auf jeden Fall ist Alles dabei. Von Chaos bis lehrbuchmäßig perfekt.
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Update:
Schiermoningkoog ist eine traumhafte Insel. Die Insel wurde bezwungen, wenn auch nicht auf eigenem Kiel, was sich nach Besichtigung des Yachthafens auch als richtige Entscheidung herausgestellt hat. Der Hafen war sehr voll. Wir hätten vielleicht noch in ein Päckchen gepasst, aber unsere Fahrräder hätten wir nicht an Land bekommen. Ohne Fahrrad ist man da aufgeschmissen. Der Hafen liegt doch recht weit ab von Dorf und Strand. Wir haben vier Tage im Yachthafen Noordersgat gelegen. Prima Hafen aber die Versorgungslage ist schlecht. Einzige Einkaufsmöglichkeit ein winziger Tante Emma Laden am Campingplatz. Dafür kann man das Boot gut ver- und entsorgen. Prima Sanitär. Alles gut. 2 große Fahrradtouren waren angesagt. Einmal über den Deich und einmal durch scheinbar endlose Wälder. Die Landschaft ist wirklich traumhaft. Am dritten Tag sind wir mit Fahrrad und Fähre nach Schiermonigkoog. Bestes Strandwetter und so hat der Oldskipper ein ausgedehntes Bad in der Nordsee genommen. Der Strand ist atemberaubend und nahezu menschenleer. Endlose Dünenlandschaften prägen die Insel. Toll. Die Tage in Lauwersoog waren zu dem geprägt, von wirklich grandiosem Hafenkino, was zwei Stegnachbarn aber nicht so toll fanden. Beide Boote wurden zwei mal angefahren. Wir wurden nur knapp verfehlt. Passiert ist wohl nichts ernsthaftes. Heute haben wir Wasser und Diesel gebunkert. 3,6l/h bzw 0,34l/km. Neuer Rekord, obwohl wir mehr als die Hälfte der Strecke mit ordentlich Dampf unterwegs waren. Nach dem Bunkern haben wir uns auf eine Insel im Lauwersmeer zurück gezogen. Liegeplatz mit Schatten, was heute nicht ganz unangenehm ist, da es sehr warm ist. Wir warten immer noch auf die Entfernung der Brücke. Morgen soll es wohl so weit sein.. Soweit mal die News.
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Update:
Unsere Zwangspause dauert noch länger. Morgen Abend soll die Fahrt wieder frei sein, wenn alles klappt. Allerdings wird die Ems ab Montag für 3 Tage gesperrt. Zwischen Leer und Herbrum geht dann erst einmal nichts mehr. Grund ist ebenfalls eine Brücke, die eingehoben wird. So sitzen wir dann weiterhin auf unserer Insel im Lauwersmeer und harren der Dinge die da kommen. So nutze ich denn mal die Zeit und spinne noch etwas Seemansgarn zu Schiermoningkoog. Von der Fähre konnte man gut den Verlauf des Fahrwassers zum Yachthafen sehen. Die Hinreise war bei Flut und die Rückfahrt bei Niedrigwasser. Tatsächlich hat die Fähre einmal Grundberührung gehabt. Teilweise ging es nur in Schleichfahrt vorwärts. Bei Ebbe ist die Fahrt durch den Priel spektakulär. Das Fahrwasser zum Yachthafen ist nur noch eine Pfütze und die Tonnen liegen im Schlamm. Wie schon einer meiner Vorredner beschrieben hat, ist die Betonnung aber prima und es ist keine große Kunst den Hafen anzulaufen. Ideal fur erste Versuche im Watt, zumal die ganze Route sehr geschützt ist und überall Ententeich war. Ich hänge mal ein paar Bilder an.
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Update:
Heute Morgen wurde die Brücke weggeräumt und so machten wir uns auf den Weg. Vom Lauwersmeer über das Reitdiep und dann nach Groningen und wo wir gerade so schön in Fahrt waren sind wir dann noch bis Delfzijl und wo wir so schön in Fahrt waren, sind wir noch fix über den Dollard bis Emden gefahren. Pünktlich um 22:30 hat die Orion beim Emdener Yachtclub fest gemacht. Endlich konnte mein Chinalichtbalken mal zeigen was er drauf hat und so fanden wir fix einen Liegplatz. Weis garnicht, wann ich das letzte Mal bei Nacht gefahren bin. War ganz lustig, herrschte doch noch einiger Berufsverkehr rund um Emden. Morge früh geh ich erst mal zum Lotsenboot rüber und hau dem Käptn ein inne Fresse. Direkt neben uns hat der ne Wende mit Vollgas hingelegt. Vollidiot. Und das bei tiefster Dunkelheit. Keine Chance irgendwas auszusteuern. Das war aber auch der einzige Zwischenfall. Habe leichten Kulturschock. Heute Morgen noch auf der idyllischen Insel. Dann durch das schöne Reitdiep und über den Stangenbrot Kanal und den Eems Kanal in den "Seehafen" Emden. Morgen soll Schietwetter werden. Eun paar Impressionen im Anhang.
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