#426
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Ja, Bernd hat ein mitunter etwas eigenwilliges Englisch. Die Grammatik tendiert zum deutschen und in der Orthographie hat es bisweilen "französische" Anklänge; dem englischen "on" verleiht er schonmal ein stummes "e" und schreibt "one".
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Gruß, Günter
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#427
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Die "Zwangsjacke" für die Sperrholzplanken seit gestern Nachmittag hat überhaupt nichts bewirkt. Das Holz ist heute Vormittag zurückgefedert, als wäre nichts gewesen.
Da ich aber sowieso noch Arbeiten am Rumpf-Frame machen muss, habe ich mich nicht über das beharrliche Sperrholz geärgert. Irgendwie kann ich nicht aus meiner Haut. Gestern habe ich mit dem Strichlaser die Mittelebene des Kieles geprüft und bestätigt gefunden, was ich schon vorher (etwas weniger genau) festgestellt hatte. Bald nach dem Stem weicht die tatsächliche Linie auf einer Länge von ca. 2 m um maximal 5 mm von der Mitte ab, danach geht es (im Rahmen der Messgenauigkeit) schnurgerade weiter bis zum Heck. Gestern hatte ich noch "festgelegt", dass ich das für den weiteren Bauablauf einfach ignoriere. Pustekuchen, heute habe ich realisiert, dass mir dann ein Knoten im Hinterkopf und im Bauch übrig bleiben würde und ich habe das Kielholz einseitig aufgedoppelt, um morgen die Linie zu begradigen. Heute wurden dann noch die Kastenbalken fertig und die restlichen Buttstraps eingefügt.
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Gruß, Günter
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#428
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Moin Günter,
das Entscheidende ist doch, dass DU mit dem Bau zufrieden bist. Was hilft es Dir, wenn das Boot nachher schwimmt, Du aber immer noch an die 5mm denkst? Eben. Lieben Gruß Mio PS.: Bei meinem Papa war das so, dass die Physiker die guten Messgeräte weggeräumt haben, wenn die Chemiker kamen. Ich habe ja Verständnis für beide .
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier
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#429
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@Günter,
dann bleibt nur noch die Option, die Platten von innen einzusägen, denn naß machen - geht nicht.
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#430
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Neue Platte nehmen. Die schon beschichtete für was anderes verwenden. Würd ich so machen.
So viel kostet das Sperrholz im Verhältnis zum fertigen Boot nicht, als dass man sich da lange rumärgern sollte. Und es gibt bestimmt noch Stellen, wo man das schon beschichtete verwenden kann. Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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#431
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Zitat:
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Gruß, Günter
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#432
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...dann säge sie hinten ein...
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#433
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Ich habe das mal rechnerisch überschlagen (Schraubenlinie/Helix): die 2,5 m lange Planke muss an den Rändern gut 7 mm länger werden, als ihre "neutrale" Mittelachse. Faktisch wird sie also in der Mitte gestaucht und an den Rändern gedehnt.
Nun nimm mal ne 2,5 mm lange Sperrholzplatte und zieh sie so, dass sie 4 mm länger wird (aber ohne kaputt!). Ich denke, man ahnt, warum sich das Sperrholz gegen Torsion sperrt . Das Einritzen/Einsägen (auf der Druckseite) ist ganz gut, wenn man das Sperrholz biegen will, bei Verdrehen wird es wohl auch helfen, aber weit weniger.
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Gruß, Günter
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#434
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Alternative
Moin,
Jeff Sprira empfiehlt in solchen Fällen Strips zu sägen: Ich glaub bei Ingos Boot sieht das so ähnlich aus. Lieben Gruß Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier
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#435
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Moin,
ich lese und staune - weil ich mich frage, ob der Konstrukteur denn das, was er konstruiert hat auch mal gebaut hat. Hintergrund ist, dass ich mich bei meinen Kostruktionen notgedrungen immer frage, wie das zu verwirklichen ist, weil ich selber der bin, der mit "schwierigen" Konstruktionen letztendlich umgehen muss. Ich würde Plan Plan sein lassen und die Beplankung aus mehr und wesentlich dünneren Platten aufbauen und wenn es denn um die Stabilität geht wäre der Aufbau aus aus mehreren Lagen diagonal kraweel mit Epoxi verleimten Streifen aus meiner Sicht auch noch eine Alternative. Dagegen spricht, dass dafür möglicherweise neues Material beschafft werden müsste und sich die Frage ergibt:"Was macht man dann mit dem alten?" Unter dem Strich könnte es aber die in der Gesamtschau günstigere Lösung sein. Hintergrund meiner Anmerkung ist die Erinnerung, welcher Aufwand beim Bau meines EICHENDAMPFER-Rumpfes aus 20 x 5 mm-Eichenleisten erforderlich war. Grüße Dietrich
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Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen. ------------ Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können. ------------ |
#436
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Zitat:
Auch andere Konstrukteure verwenden diese Konstruktion mit der starken Plankenverdrehung und sie funktioniert. Vielleicht überrede ich meine Planken ja auch noch. Ich sehe das momentan noch sehr gelassen.
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Gruß, Günter
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#437
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Zitat:
Die Rumpfform des Eco 62 hingegen erinnert stark an die "Deadrise Skiffs" der Ami's, die in der Chesapeake Bay sehr verbreitet sind. Auch diese Boote ziehen die Aufkimmung bis in die Senkrechte zum Steven hin, was natürlich bei ruppigem Gewässer zweifelsohne ein gewisser Vorteil ist. Bemerkenswert ist jedoch, dass sie - soweit ich es kenne - am Boden ausnahmslos in Segmenten Beplankt werden, um den starken Twist hinzukriegen. Klar kann man Sperrholz auch in derartige Formen zwingen - mit wohltuenden Wasserbädern für die Platte, mit Einsägen oder mit vorsichtiger Temperaturbehandlung, um das gefürchtete "Krack" beim Biegen soweit wie möglich zu verhindern. Dem Hobbybootsbauer soetwas aufzubürden, ist aber aus meiner Sicht doch etwas unnötig.
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Cheers, Ingo Geändert von Shearline (23.08.2017 um 11:08 Uhr)
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#438
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Mahlzeit die Herrn,
ich denke mal, ein kleines Problem ist der breite Bulkhead Nr.1, der die gleiche Breite hat, wie die nachfolgenden Bulkheads. ...und da wird es "hart" für die Bodenplanke, ausgehend vom senkrechten Steven auf einer Länge von (beim ECO 62) 1500mm um 48,8° verdreht zu werden. (ungünstig ist sicher das vorimpregnieren) ...weiter bis zum nächsten Bulkhead Nr.2 - 900mm weiter, muß die Planke nochmal um 10,2° gedreht werden. In den anderen Plänen (houseboat) ist Bulkhead 1 und 2 schmaler und damit wird nicht so weit gedreht ( auf die Gesamtlänge schon, aber nicht auf den ersten 1500 mm) Ich vermute, Bernd Kohler hat die Rümpe des ECO 62 vorn so breit gemacht, um mehr Auftrieb im Bugbereich zu haben, denn beim ECO 62 spielt sich alles im vorderen Drittel ab (Cockpit, Koje), was bei den anderen 3 Booten erst ab der Mitte der Fall ist...könnte sein - nur meine Vermutung. ...und die Beschreibung -alles vorher zu impregnieren hat er sicher von einem zum anderen Plan übernomen, ebenso wie der grundlegende Bauablauf der Multihulls.
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#439
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Das wäre eine plausible Erklärung, Jens. Dennoch hätte man auch dieses Kriterium konstruktiv weitaus "baufreundlicher" umsetzen können. Nützt zwar jetzt niemandem, aber etwas Kritk muss sich der Herr K da schon gefallen lassen.
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Cheers, Ingo |
#440
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Zitat:
Diesbezüglich muss man ihm fairer Weise jetzt aber wiederum zu Gute halten, dass er anmerkt, die Planken nur auf einer Seite zu imprägnieren. "First impregnate all plywood at both sides. On the planking panels only on one side..."
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Cheers, Ingo
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#441
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Zitat:
Na gut, noch sehe ich das Ganze als Herausforderung.
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Gruß, Günter
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#442
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Zitat:
"On the planking panels only on one side (later outside) only once." Ich interpretiere das so, dass die Planken nur mit einer Schicht auf der späteren Aussenseite imprägniert werden sollen. In Wahrheit aber erschließt sich mir der Sinn dieses "Vorimprägnierens" bei Teilen, die ja auch später leicht zugänglich sind, ohnedies nicht so wirklich. Nachsatz: Im Gegenteil... das spätere Aufbringen der Matten wird dadurch um einen Arbeitsschritt - das sorgfältige Anschleifen des ausgehärteten Epoxis - bereichert.
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Cheers, Ingo Geändert von Shearline (23.08.2017 um 12:46 Uhr)
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#443
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Es hat halt jeder seinen Arbeitsstil und es gibt gewisse Tätigkeiten, die der eine schrecklich anstrengend findet, während der andere das als "nicht der Rede wert" abtut.
Nachvollziehen kann ich auf jeden Fall den Rat, die Bulkheads und eben auch andere, später schlecht zugängliche Teile vorher zu versiegeln. Bernd findet es auch lästig, wenn sich beim späteren Versiegeln bei senkrecht oder schräg stehenden Bauteilen Tränen oder Laufnasen bilden, auch das Arbeiten auf einer waagrecht liegenden Fläche ist viel einfacher. Daraus leitet Bernd ab, dass es am Besten ist, jede Platte vorher zu epoxieren. Das habe ich ja ohnehin nicht gemacht. Auch die Seitenplanken habe ich erst nach der Probemontage und dem Besäumen epoxiert. Aber gerade jetzt, bei dem Plankenpaar, bei dem die Auswirkungen am ungünstigsten sind, habe ich mir mit dem vermutlich voreiligen Versiegeln keinen Gefallen getan. Wir werden sehen. Immerhin habe ich heute meine Mittelachse schon weitestgehend korrigiert. Und seit Vorgestern ein paar Gedanken entwickelt, wie ich das Torsionsproblem vielleicht angehen könnte.
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Gruß, Günter
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#444
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Das möchte ich auch gar nicht in Abrede stellen, Günter. Im Gegenteil - ist ja gut, dass Du akkurate Arbeit leisten willst. Meine Kritik richtet sich rein an den Konstrukteur, dessen Vorgaben teilweise unklar bzw. unnötig kompliziert sind.
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Cheers, Ingo |
#445
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Das hatte ich auch so verstanden, Ingo. Worauf ich hinaus wollte, ist, dass eben auch Bernd Kohler seinen spezifischen Arbeitsstil hat und bestimmte Vorlieben und Abneigungen. Und dass sich das dann auch in der Konstruktion und in der Arbeitsanleitung äußert.
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Gruß, Günter
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#446
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...auch wieder wahr
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Cheers, Ingo |
#447
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Das Ganze hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe mal mit meinem ersten Bulkhead einen Versuchsaufbau "kreiert"...
Abstand Steven zum Bulkhead - wie bei Günter 1500 mm. Zunächst habe ich versucht ohne Kiel und Kimmweger das 310 mm breite, nicht impregnierte Sperrholzbrett (ein Reststück - nicht in der richtigen Größe der Planke!!) zu drehen. ..das ging halbwegs. Dabei traten aber schon seltsame Verformungen im Mittelbereich auf. die zwei Stützen sollten mal den Kimmweger "improviesieren" Dann habe ich eine Art Kielleiste oben angesetzt und meine, vor langer Zeit, per Lamellierung, gebogenen Kimmweger angebaut. Da wurde das Sperrholz schon störrisch, beim ersten Knistern hab ich's so gelassen. Naß machen - war die nächste Option. Danach Stück für Stück an Kimm und Kiel herangezogen ...reichte immer noch nicht! Also nochmal richtig naß gemacht und zwei Stunden in der Sonne trocknen lassen. Dann das erschreckende Ergebnis! Fazit : ...Lieber Bernd, so geht das nicht. Das Einsägen habe ich mir gespart. Inspiriert durch die Bauweise von Ingo´s Boot, habe ich die "Probeplanken" mal in 100mm breite Streifen geschnitten und am Steven beginnend aufgeschraubt. Wie Günter schon festgestellt hat, müßte das Sperrholz an Kiel und Kimm länger werden, was sich dann auch bestätigt hat. Die Schnitte paßten nicht mehr aneinander. ..An jedem Streifen muß in der Mitte ca.1,5 mm weg, die Schnitte müßten konkav sein. ...und so werde ich sicherlich meine Rümpfe im Bugbereich beplanken und vielleicht ist das für Günter auch eine Variante mit den bereits "epoxierten" Planken. Allerdings sind da parallele Schnitte ungünstig, da der Kimmweger "länger" ist als der Kiel. Ich weiß nicht, ob was über "Freeship" zu konstruieren geht. p.s. Ingo - Danke, Du hattest übrigens damals Recht wegen der Torsion der Planke Geändert von shakalboot (23.08.2017 um 18:46 Uhr)
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#448
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Klasse Versuch, Jens
Wegen der Stösse mach Dir mal keine großen Gedanken. Die Stirnseiten sind in nullkommanix mit dem Hobel angepasst. Ich hab sie ausserdem noch über die ganze Plattenstärke angefast, um etwas mehr Klebefläche zu bekommen. Die 2. Lage Planken wird dann jeweils halb versetzt aufgebracht und schon passt das.
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Cheers, Ingo
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#449
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Danke für den Versuch, Jens!
Deine Probeplanke ist nur 30 cm breit, die richtige Planke über 40 cm. Das ist wichtig, weil bei gegebenem Verdrehungswinkel bei konstanter Plattenlänge die mechanische Spannung umso größer wird, je breiter die Platte ist. Um den Rohzuschnitt zu verschmälern, wollte ich heute Nachmittag ein Template (Flächenmuster) machen. Der Versuch, ein Stück Graupappe am Rumpfrahmen anzubringen, auszuschneiden und als Vorlage zu benutzen, ist gescheitert, weil sich die Pappe räumlich so gebogen hat, wie es das Sperrholz gar nicht darf, es würde also kein taugliches Muster entstehen. Nächster Ansatz war, daraus etwa 30 Pappstreifen, 5 cm breit, zu schneiden und den Bereich vom Steven bis zum ersten Bulkhead damit zu belegen und die Streifen dabei miteinander zu verkleben, um das Muster zu erhalten. Es begann recht gut nahe BH1, wo die Torsion noch gering ist. Danach wurde es auch mit Pappe sperrig, die Klebenähte (Tesafilm) gingen wieder auf, sogar die Reiszwecken, die ich zum Heften benutzt hatte, wurden von der Pappe wieder herausgezogen. Es wird wohl so werden, dass ich auf die Streifentechnik gehen muss. Übrigens, Jens: die Linien sind gleichlang, die Mehrlänge durch die Biegung des Kimmwegers wird aufgewogen durch den vorgeschobenen Vorfuß am Kiel, beide Strecken sind 153 cm lang bis zum BH1.
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Gruß, Günter
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#450
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@Günter,
das ist mir schon klar, daß die Planken mit ihrer Originalbreite noch komplizierter zu drehen sind, ich hatte leider kein breiteres "Reststück". Aber selbst die schmale Planke hat sich als widerspenstig herausgestellt. ( der Winkel, um den gedreht werden muß, bleibt gleich) Für die "Streifentechnik" habe ich 100mm breite Streifen geschnitten, hatte funktioniert. Allerdings ist die Faserrichtung um 90grd. verdreht.
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