Ist Enegieautarkie in Deutschland realistisch?

[Hehehe]

Bin ich weder Freund von noch Fachmann für. Und weil kein Fachmann, lieber jemand anderen fragen. Ich meine nur, dass die Probleme machen, wenn sie nicht regelmäßig benutzt werden. Aber in der Haustechnik werden ja auch automatische Spüleinrichtungen verwendet
Im Ernst - anliefern lassen. Ein Freund von mir bringt sich sein Wasser kubikmeterweise mit dem Transporter, abgeholt wird es dann von einem Grubenentleerer. Ist bezahlbar, wenn man sparsam ist.

[billi]

Zitat von manerba

Komplett Autark wird schwierig in unseren Breiten. Der Strombedarf hängt von Deinen Mindestbedürfnissen ab und damit denke ich bereits an die Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Kühlung, Pumpen für die Wasserversorgung und ggf. Aufbereitung. Das Licht tut sein übrigens obendrauf. Das mit der Auflistung von Verbrauchern ist schon eine gute Sache für den Anfang, nur solltest Du Mittelwerte nehmen und nicht die Leistung auf dem Typenschild. Der Faktor 0,6 - 0,8 ist meist ein guter Ansatz. Nun musst Du noch die tägliche Nutzungsdauer drüberlegen und schon wirst Du vermutlich an einem Punkt gelangen, an dem die 2x100Ah für einen Tag reichen und Du innerhalb der gleichen zeit die Energie wieder über PV Module oder Windgeneratoren in die Batterien hineinbekommen muss. Zudem sollten die Batterien nicht komplett entladen werden, sonst ist die Lebensdauer entsprechend eingeschränkt.

naja die 0,6-0,8 würde ich nicht nehmen immer die reale Leisutng auf dem Typenschild. Das was auf dem Typenschild steht wird auch von den Geräten in der Regel verbraucht. Die Einschaltzeit muss man natürlich dazurechnen (hab ich ja geschrieben). Die Wasserpumpe läuft bei jedem aufdrehen des Wasserhahns.
Wenn man sich also 6x am Tag die Hände wascht für 10sekunden läuft sie 1 Muntue in 24h (Wildsau). Das kann man alles in die Rechnung eifließen lassen.

Was man gegen rechnen muss ist bei einer Solaranlage die Energieerzeugung. Wenn man einen Sonnigen Tag in Detuschland annimt mit 10-12 sonnestunden und sieht das man auf einem Boot die Solaranlage nicht 100% ausrichten kann kommt man auf eine Leistung von 30-40% der Erzeugbaren Energie einer Solarzelle.
Bei einem bedeckten himmel kommt man aber nur auf 2-3 Sonnenstunden und somit auf nochmal weniger ERzeigbarer Leistung.
Ein Windrad ist in unseren Breiten in Bodennähe relativ nutzlos.

[Ninja333]

Ok wieder was gelernt! Ich habe im Moment nur einen Tank von 200L. Da muss wohl ein größerer Tank her...

[lalao0]

Wenn das Boot als Dauerlieger gedacht ist, würde ich über eine Nachführung nachdenken.

Meine Erfahrung liegt bei etwa 30% der installierten Leistung, wenn nicht nachgeführt wird.

[Hehehe]

Ich erreichte im Januar ohne Nachführung und bei tiefstehender Wintersonne deutlich über 60 % der Nennleistung. Schaut euch mal die Grafiken an, wo wieviel "verloren geht" ... Für 30 % Minderleistung muss man das Panel umdrehen

[Ninja333]

Hartwig, hast du selber eine Nachführung, die du empfehlen kannst?

[billi]

Zitat von Hehehe

Ich erreichte im Januar ohne Nachführung und bei tiefstehender Wintersonne deutlich über 60 % der Nennleistung. Schaut euch mal die Grafiken an, wo wieviel "verloren geht" ... Für 30 % Minderleistung muss man das Panel umdrehen

mmmhhh sind wir bei Grimms Märchen ?

Also 60% der Nennleistung errrichst du nur auf einem Solardach mit toller ausrichtung. Oder hast du die Punktuelle Lesitung gemessen?

[lalao0]

Zitat von Ninja333

Hartwig, hast du selber eine Nachführung, die du empfehlen kannst?

Nein, da bei mir fest installiert als Dach

[Ninja333]

Also, da ich nun schlafen gehe, möchte ich mich herzlich für all die Tipps hier im Thread und in den privaten Nachrichten bedanken! Nach einer Stunde hier im Forum, bin ich einen ganzen Deut weiter. Volker hat mir sogar seine Liste der Verbraucher geschickt, die werde ich nun an meine Bedürfnisse anpassen. Ein teurer Fehlkauf (Windgenerator) wurde ebenfalls verhindert. Tolles Forum, danke!

[billi]

Zitat von Ninja333

Also, da ich nun schlafen gehe, möchte ich mich herzlich für all die Tipps hier im Thread und in den privaten Nachrichten bedanken! Nach einer Stunde hier im Forum, bin ich einen ganzen Deut weiter. Volker hat mir sogar seine Liste der Verbraucher geschickt, die werde ich nun an meine Bedürfnisse anpassen. Ein teurer Fehlkauf (Windgenerator) wurde ebenfalls verhindert. Tolles Forum, danke!

Wir helfen immer wieder gerne....
aber nicht vergessen hier treffen als komplett unterschiedlich Meinungen aufeinander.
Manchmal auch richtige Dickköpfe (dazu zähle ich mich auch). Manche haben ihre feste Meinung und sicnd auch durch tatsachen nicht davon abzubringen (dazu zähle ich mich nicht).
Wäre toll wenn das projekt nach dem durchrechnen gestalt annhemem würde. Eventuell kann man ja Dinge für einen slebst übernehmen.
Teilweise sind wir alle durch langes tun einfach "Betriebsblind" für neues.


als auf in ein neues Projekt.
Kolumbus wusste auch nicht wo er ankommt als er losgefahren ist. (er hatte nur ein Ziel)

[Sayang]

Zitat von billi

... Kolumbus wusste auch nicht wo er ankommt als er losgefahren ist. (er hatte nur ein Ziel)

... und als er ankam, wusste er es immer noch nicht. Sein Ziel hat er nicht erreicht. Hoffen wir, dass sich die Geschichte hier nicht wiederholt...

[Christo Cologne]

Also das mit Kolumbus sehe ich etwas anders - er hatte ein Ziel, und als er (wo auch immer) angekommen ist hat er gesagt: Das ist mein Ziel!

Energieautarkie kannst Du niemals erreichen.
Man muß sich überlegen wie man seine Energiespeicher (Batterien) am besten wieder nachfüllt.
Und da hat sich eine vielgeschichtete Nachspeisung als beste Lösung erwiesen.
Du brauchst mehrere Energiequellen, die je nach Verhältnissen optimal eingesetzt werden.
Jeder Langstreckensegler hat: 1. eine Maschine mit großer Lichtmaschine, 2. einen oder zwei Windgeneratoren, 3. Solarpaneele, 4. Benzingenerator, 5. einen Landstromanschluss, 6. Tiefkühlbox plus Tageskühlschrank, 7. ...

Bei einem bewohnten Boot im Binnenland liegen die Verhältnisse natürlich anders, aber ähnlich.
Du musst die verschiedenen Quellen möglichst gut anzapfen (z.B. die Tiefkühlhähnchen vom Aldi als Kälteenergiespeicher verstehen und in deinem Kühlschrank auftauen lassen).

[Matze66]

Zitat von Christo Cologne

...
Du musst die verschiedenen Quellen möglichst gut anzapfen (z.B. die Tiefkühlhähnchen vom Aldi als Kälteenergiespeicher verstehen und in deinem Kühlschrank auftauen lassen).

Iiih, schon wieder Hähnchen. Aber was macht man nicht alles für ein kaltes Bier

[billi]

Zitat von Matze66

Iiih, schon wieder Hähnchen. Aber was macht man nicht alles für ein kaltes Bier

und wenn es aufgetaut ist gibt es Bierhähnchen.

[herr]

Was genau spricht eigentlich gegen einen Windgenerator?

[A. Lardy]

Zitat von lalao0

Alle 2 bis 3 Monate Filterwechsel plus Vorfilteranlage. Rund 50 €. Osmoseanlage mit 500 gph Haltbarkeit etwa 1 Winter, dann ist die Pumpe i.A.. Tagesverbrauch im Schnitt 60 l (2 Pers. Duschen, Kochen, Waschen usw.)

Würde ich anders machen, zunächst mit Vorfilter arbeiten, einmal Schwebeteilchen und schon sollte das Wasser für die Dusche ausreichen.

Osmose nur für die Bereiche in denen das Wasser zum Verzehr gedacht ist. Die sollte dann auch länger halten.

Generell ist es möglich auf dem Wasser autark zu sein, ist aber unter Umständen so teuer, dass sich der Landanschluss auf Jahre rechnet und in jedem Fall ist der Weg dahin fast ausschliesslich über Verzicht zu erreichen.

Komfort kostet Strom.

[billi]

Zitat von herr

Was genau spricht eigentlich gegen einen Windgenerator?

Das wir kaum Wind haben.
Ein Windgenerator macht bei einem Segelboot sinn, da in Fahrt der Fahrtwind Strom erzeugt.

Bei einem Motorbetriebenen Boot macht ja während der Fahrt die Lichtmaschine den Strom.

[blondini]

Hi!

Gegen einen Windgenerator spricht, dass in einer Stadt einfach nicht genug Wind weht. Die Häuser schirmen alles weiträumig ab

Den Gedanken mit dem Spreewasser würde ich mir auch ganz weit aus dem Kopf schlagen. Selbst wenn ich das Wasser in Kanistern anschleppen müsste, würde ich kein Spreewasser trinken.

Ferner würde ich jeden Quadratzentimeter mit Solarpanelen vollpacken. Den Strom kann man in Batterien speichern und wenn man als Licht nur LED benutzt, dann kommt man damit schon recht weit.

Heizen usw. würde ich mit Refleks Ölöfen oder so etwas ähnlichem. Vor Gas habe ich immer wieder Bammel und Öl ist nicht explosionsgefährlich und es besteht keine Erstickungsgefahr.

[Verbraucheranwalt]

Was heißt überhaupt autark? Autark hieße komplett unabhängig von externer Energie. Und das wird nicht funktionieren.

Ich würde über ein Blockheizkraftwerk nachdenken. Wenn es sowas denn bezahlbar gibt.

So ein 15 M Kahn will auch im Winter bei -10 Grad geheizt werden. Das wird garantiert nicht mit Solarenergie funktionieren. Denke mal du brauchst da Minimum so an die 5.000 Watt Heizleistung. Und dabei gehts noch nicht mal um persönlichen Komfort sondern das Einfrieren der Tanks muss verhindert werden. Also muss ein fossiler Brennstoff sowieso an Bord.

Zudem würde ich mal vom "worst case" ausgehen. 21 Dezember, die Sonne geht erst kurz vor 8 auf, es ist bewölkt, wird gar nicht richtig hell und um kurz vor 5 Uhr ist es wieder dunkel. Und das ganze kann dann durchaus mal ne Woche so weiter gehen.

Also ich denke da wird das nichts mit Solar. Klar im Sommer bei strahlendem Sonnenschein ist das kein Problem, die Nächte sind kurz, Stromverbrauch gering.

Ansonsten muss man mal schauen auf wieviel Komfort man verzichten kann. Brauch man eine Waschmaschine? Eine Mikrowelle? Spülmaschine? Alles Geräte die extrem Energie aus den Akkus saugen würden. Vielleicht kann mal jemand ausrechnen was man da an AH für eine Waschladung verbraucht.

Hier einfach mal wahllos eine Waschmaschine ausgesucht:

https://www.miele.de/haushalt/waschm...me=W_695_F_WPM

Ganz unten bei Produktdetails stehen die Energiewerte.

Übrigens braucht das Teil auch so um die 50 Liter Wasser je Waschvorgang, wenn ich dann noch spülen, Dusche, WC dazu rechne dann dürfte man an die 200 L Wasserverbrauch kommen. Und selbst wenn es nur 100 Liter sind. Wohin damit? Einfach in die Spree? Ich hätte keine Probleme damit aber vielleicht die Behörden?

Gruß
Chris

[Christo Cologne]

Zitat von Verbraucheranwalt

Was heißt überhaupt autark? Autark hieße komplett unabhängig von externer Energie. ...

Gruß
Chris

Genau - auch eigene Sauerstoffproduktion für die Atemluft...

[blondini]

Hi!

Das versuchte ich oben zu verdeutlichen. Soviel Solarenergie wie möglich. Den Rest, der viel Energie braucht, wie Heizen usw. muss man mit fossiler Energie abdecken. Alles andere ist Utopie.

Wobei man hier nicht genug warnen kann, dass eine falsche Installation tödliche Folge haben kann. Ich meine nur die armen Teenager, die vor kurzem gestorben sind, weil jemand einen Generator im Keller betrieben hat.

[blondini]

Hi!

Und noch eines aus eigener Anschauung: Die Strömung der Spree schätze ich auf 1km/h ein, wenn sie überhaupt eine Strömung hat. Damit kann man keine Energie erzeugen.

[CHEERIO 3]

Zitat von Ninja333

Vielleicht gibt es hier jemanden im Forum, der ohne Strom und Wasseranschluss ganzjährig auf einem Boot wohnt? Über Tipps würde ich mich riesig freuen.

1. Wie viel Kilowatt muss man im Monat oder am Tag im Durchschnitt rechnen, um zu zweit sparsam über die Runden zu kommen? (Licht, Pumpen, Filteranlage, Kühlschrank, Handys, Laptop, Ventilator im Bad, Alarmanlage) kein Boiler oder Heizung!

2. Macht es Sinn in Berliner Binnengewässern auch Windenergie in Betracht zu ziehen? Mir gefällt besonders der Silent Wind 400W.

3. Ich habe flexible Solarmodule mit 166W entdeckt. Würden 3 Stück davon für unser Vorhaben vielleicht schon ausreichen?

4. Welches Filtersystem empfehlt ihr, um aus Spreewasser, Trinkwasser zu generieren?

5. Welche Wasseraufbereitung wäre zum Duschen und kochen notwendig?


Ich freue mich sehr auf eure Antworten. Bin gespannt! Janina

Hallo Janina

Ich habe vor Jahren auf meinem 11 Meter Segler ganzjährig gewohnt.

Die letzten Jahre gezwungenermassen Autark da ein Boienplatz am Lago Maggiore. War vor dem somit konnte mir auch keiner erklähren dass es nicht geht

Ein knapp 100 Watt Solarpanell aufgehängt zwischen den doppelten Achterstagen, idealer Platz weil keine Abdeckung Schattenwurf reduziert die Leistung erheblich

Accus ca. 200 Ah reichten im Sommer dickstens für Licht (Halogen, Led war noch nicht auf dem Markt) Waeco Kompressor Kühlbox 40 Liter(mit Solarlüfter um Hitze abzufüren Wichtig), Trinkwasser-Deckwaschpumpe

Kleiner Wechselrichter für 25cm Röhren TV Videorecorder, Stereoanlage, Ladegeräte für Handy usw. Im Winter manchmal knapp durch Tv und Videokonsum

Zusätzlich war noch ein Honda Generator mit 2000W vorhanden, wurde hauptsächlich für Handwerkmaschienen gebraucht.

Auf dem See war auf jeder 2. Jacht ein Windgenerator im Einsatz, über Probleme wurde nichts gehört, ob sich das bei dir lohnt keine Ahnung.

Geheizt wurde mit einer Kabola Dieselheizung mit Wasserschlange für Radiator in der AK und Boiler, ich würde nie ein anderes System haben wollen

Verbrauch war ungefähr 6 Liter / 24 Std. Die Umwälzpumpe konsumierte ca. 10 W also vernachlässigbar

Wasser war bei mir kein Problem ( See hat Trinkwasserqualität ) sonst grosse Tanks, Regenwasser auffangen, zweiten Hahn in der Küche mit vorgeschaltener Patrone für Trinkwasser.

Abwasser gingen im Winter direkt aussenbords, Sommer mit Schwimmer rund ums Boot in den Tank.

Kochen mit Petrol, Warmwasser mit Boiler über Heizung und Generator. Benzinverbrauch war in etwa 5-10 Liter im Monat

Bei weiteren Fragen nur zu und viel Erfolg bei eurem Projekt

Jürg

[lalao0]

Verhältnis Ertrag zu Kosten. Eine Kleinwindanlage kostet Alles in Allem etwa 400 bis 500 €. Ertrag bei windigen Tagen (4-5 Bft) aus einer 500W Anlage etwa 10 Ah/Tag bei 24V.

[lalao0]

Zitat von A. Lardy

Würde ich anders machen, zunächst mit Vorfilter arbeiten, einmal Schwebeteilchen und schon sollte das Wasser für die Dusche ausreichen.

Osmose nur für die Bereiche in denen das Wasser zum Verzehr gedacht ist. Die sollte dann auch länger halten.

Generell ist es möglich auf dem Wasser autark zu sein, ist aber unter Umständen so teuer, dass sich der Landanschluss auf Jahre rechnet und in jedem Fall ist der Weg dahin fast ausschliesslich über Verzicht zu erreichen.

Komfort kostet Strom.

Setzt aber voraus, dass du 2 getrennte Wassersysteme hast oder jeweils vor den Trinkwasseranschluss eine RO Anlage hängst. Ich habe nur einen 250l Tank. Vorteil für mich. Die RO Anlage läuft täglich und das Wasser im Tank kann nicht kippen, da schneller Durchsatz.